Der Jane Austen Club

 Das sind 120 wortgeladene Minuten. Viele Bücher werden gelesen, viele Menschen entlieben und verlieben sich, einige entlieben und verlieben sich in die gleiche Person, manche fallen mehrmals aus größerer Höhe hin und brechen sich was, und am Ende sind fast alle zu zweit (entweder wieder, zum ersten Mal oder zum siebten bis dreiundzwanzigsten Male). Alle Charaktere werden sensibel in den ihnen eigenen Verwicklungen gezeigt. Ist Kitsch dabei? Das ist schwer zu sagen. Eines aber steht jedenfalls fest. Es ist im eigentlichen Sinne keine "Action" vertreten, mit anderen Worten verzichtet der Film bewusst auf die Mitwirkung von Panzerfäusten oder Plastiksprengstoff. Das wäre ja vielleicht dem Sujet auch nicht so ganz angemessen gewesen. Kommt jemand zu Schaden, sieht es jedenfalls immer wie ein Unfall aus. Der Einsatz computergenerierter Szenen ist dem Augenschein nach sehr sparsam dosiert worden. Eine Ampel, die plötzlich beginnt, Botschaften zu senden, weiß tricktechnisch allerdings sehr zu gefallen, wobei inhaltlich die Frage ist, ob mit der dort versendeten Nachricht "Jane" nun Jane Austen als Autorin in ihrer Biografie wirklich im direkten lebensweltlichen Vergleich gemeint sein sollte. Die riskanten Attraktionen zwischen Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts oder gleichen Alters und geichen Geschlechts waren nie zu simpel gestrickt (selbst die Verbindung von Mensch und Hund bleibt spannungsreich), einzig die Kompressionsartefakte in den Extras (zum Beispiel der Trailer des Bollywood-Heulers Saawariya) ließen Raum für Wünsche übrig. Nebenbei erfährt man auch noch, dass einige der geschätztesten Science-fiction-Autoren lediglich männliche Pseudonyme schreibender Frauen waren und erhält Inspirationen für Klingeltöne, die man am Handy nutzen könnte. R2D2 ist eine Überlegung wert. Hätte man doch nur selbst ein Handy. Insbesondere eines, das es zulässt, dass man seine eigene Klingeltöne aufspielt, ohne sie in irgendwelchen schwindligen Abofallen erwerben zu müssen. Wobei man ehrlich gesagt ja zugeben muss, dass zu Jane Austens Zeiten selber weder R2-D2 noch Klingeltonabofallen überhaupt die kleinste Rolle gespielt häten.

Und wer spielt so mit? Hm, Maria Bello, Emily Blunt, Kathy Baker, Amy Brenneman, Maggie Grace, Hugh Dancy, Kevin Zegers, Marc Blucas, Jimmy Smits und Lynn Redgrave.