Mondbasis Alpha 1 Folge 16 Unsterblich

In der letzten Episode (Mondbasis Alpha 1 Folge 15 Die Steinzeitfalle / Space: 1999 - The Full Circle) sahen sich die Alphaner bereits mit ihren Ängsten und Wünschen konfrontiert, doch ist der Drift in Richtung Inner Space Science-Fiction noch gebrochen. Zwar wird langsam klar: im Weltraum wohnen auch nur Menschen, und es ist viel interessanter, was im Kopfraum passiert, aber so ganz kann man das All als Ort unglaublicher Rätsel, die jeder Beschreibung spotten, noch nicht aufgeben. So auch hier: ein Feind von außen greift an.

Aber so richtig kann man es wohl keinen feindlichen Angriff nennen, wenn jemand in einen selbstregenerierenden Asteroiden und einen Glassarg eingeschweißt wird und tausende von Jahren in der Gesellschaft gruseliger Kindergemäldeversionen von Edvard Munchs "Schrei" steuerlos durch das All treibt. Da muss dem feindlichen Angriff noch etwas nachgeholfen werden, das ist ja klar! Jedenfalls geben sich die Alphaner alle Mühe, den Feind aus seinem Gefängnis herauszusprengen, damit er ihnen tüchtig zusetzen kann. TNT muss her! Logischerweise geschieht das nicht ohne eigene Verluste: Der lustige Astronaut Mike Baxter erleidet Verletzungen an seinem Sehnerv, die ihm das heißgeliebte Weltraumpilotsein für immer zu verleiden drohen. Aber auch den Typen im Glassarg hat es schwer erwischt: Er sieht aus wie die Rückkehr der Mumie, und alle seine Lebensfunktionen werden maschinell als erloschen registriert. An Bord von Alpha regiert das schlechte Gewissen: öhm, hätte man vielleicht doch nicht so vie Kawumm beim Aufsprengen nehmen sollen? Na, wir machen ihn dann doch lieber heile und setzen auch unsere Krankenschwestern mit Silberblick ein. Umso größer das Erstaunen, als die Mumie innerhalb kürzester Zeit völlig regeneriert und ein Art Darth Vader im schwarzen Kasperkostüm auf Stelzen zum Vorschein kommt. Es ist der hinterlistige Balor, ein Gentleman mit Superkräften, der den Alpahern zunächst verspricht, sie an seiner Unsterblichkeit teilhaben zu lassen, um (als erfahrene Mondbasis-Alpha-Seher ahnen wir es schon) ihnen später umso mehr zuzusetzen. Zunächst schmeißt er Leute durch die Gegend. Dann setzt er seinen schlimmen Blick und sein widerliches Lächeln ein, um andere zu beeinflussen und ihnen Angst, Schrecken, Heulen und biblisches Zähneklappern einzuflößen und sie gegeneinander aufzubringen. Zunächst, und das ist das Hinterhältige, tut er ihnen aber kurz etwas Gutes: er heilt Koenig, er heilt Baxter, aber er bringt Baxter auch dazu, Koenig mittels eines Airfix-Flugzeug-Doppeldecker-Modells "Roter Baron" aufs brutalste anzugreifen und ihm blutige Wunden beizubringen. tatsächlich geht der Angriff so fies aus, dass uns die Bilder gewöhnlich vorenthalten werden sollen. Ja, das alles mit einem Flugzeugmodell! Da kann man sich ausmalen, zu was Balor in der Lage ist, wenn er wirklich böse ist.

Und tatsächlich: er will gerne alle töten oder beherrschen, zwischen diesen zwei Optionen kann man wählen. Wie kommt man so einem Bösewicht nur bei, der auch gegen Phaser völlig resistent ist (obwohl sein ganzes Bild auf dem Film voll Krickelkrackel ist, nachdem ihn Carter mit dem Textmarker, äh, Phaser beschossen hat), weil seine Zellregenerierung so schnell geht, dass er schon wieder heile ist, bevor man ihn überhaupt kaputt gemacht hat? Hier hilft nur menschliche List von Odysseus'schen Ausmaßen! Und wirklich! Commander Koenig knippelt schlauerweise alle Aufkleber "Vorsicht! Vakuumschleuse!" von den richtigen Türen ab, liefert sich mit Balor ein wüstes Handgemenge und *schwups* treibt Balor wieder führerlos im All. Was? Dafür hätte man ihn gar nicht erst aus seinem Schneewittchensarg heraussprengen brauchen? Ja, nun, aber....!

Quelle: weitere Bilder und ausführliche Informationen finden sich auf http://www.space1999.net/