Serenity – Flucht in neue Welten

Der Film "Serenity", in dem gar nicht in neue Welten geflüchtet wird, jedenfalls ist das nur ein kleiner Aspekt der Vorgeschichte, spielt nach dem Ende der Serie "Firefly" - und er spielt zwar dann schon eine Rolle, aber eigentlich sind die Welten gar nicht so sehr das Problem. Beziehungsweise ist der Aufbruch kein großes Problem, sondern mehr so das, was in diesen Welten am Ende dann passiert.

Damit wird nämlich sozusagen in einem Abwasch deutlich gemacht, wie es eigentlich zu der Folge "Firefly" gekommen ist und wer denn eigentlich die furchterregenden Reavers sind, wo sie herkommen und was mit ihnen so passiert ist. Bis das aber alles endgültig gelöst und aufgeklärt ist (und zur Ausstrahlung des ganzen aufklärerischen Dokuments, das die Verwicklungen bei den Reavers dokumentiert bedient man sich keines altmodischeren Mediums als des Fernsehens. Nun gut, so soll das einmal sein). Zum Glück sieht man nicht ganz so viel davon, womit die Reavers so ihren lieben langen Tag verbringen, aber das wenige, was man sieht, das reicht einem vielleicht auch schon. Überhaupt ist eine ganze Menge los, manchmal kommt es ja etwas humoristisch daher, aber es gibt auch eine ganze Menge Bewegendes und Schönes und manches lässt einen tieftraurig zurück.

Und hier zeigt sich auch wieder die ganze Stärke der Hand von Joss Whedon, die auch die Serie schon regiert hat. Abgesehen natürlich von der (wieder einmal) nervenden Tatsache, dass der große Widerpart der Crew der Serenity neben dem arroganten New-York-Washington-Establishment der Allianz (Trump lässt grüßen) ein - ja, dreimal darf man raten - schwarzer Auftragskiller ist. Oder Agent. Oder Beutemacher. Und er ist doch dem Jubal Early (der vielleicht in der Tat etwas zu früh gejubalt, äh, gejubelt hatte) wieder verdammt und verflixt ähnlich.

Doch was dem Film in berückender und bedrückender Weise gelingt, ist alles, woran Star Trek und vor allem Star Wars doch immer nur scheitern, nämlich im Weltraum tatsächlich so etwas wie Gefühle eine Rolle spielen zu lassen, für die man sich beim Zuschauen nicht schämen muss - und Menschen Bedürfnisse äußern zu lassen, die sonst nur unausgesprochen bleiben und die auch noch sehr witzig rüberkommen. In dieser Hinsicht die Lieblingszeile muss eigentlich von Kaylee kommen: "goin' on a year now I ain't had nothin' twixt my nethers weren't run on batteries!"