MTC Die Insel

Vorsicht! In den nächsten Zeilen wird die Handlung verraten. Nicht weiterlesen!!!

*wunder* *frag* *erkenn* oh nein! *flieh* krach! peng! wumm! brooom! splitter! krach! krawumm! zeng! boing! ächz! umpf! krach! peng! zoing! ächz! quietsch! krach! peng! wumm! brooom! splitter! krach! krawumm! zeng! boing!
gumpf! krach! peng! zoing! quietsch!krach! peng! wumm! brooom! splitter! krach! ächz! krawumm! zeng! boing! umpf! krach! peng! zoing! quietsch!krach! peng! wumm! brooom! splitter! krach! krawumm! zeng! boing! umpf! krach! ahhhh!! peng! zoing! quietsch!krach! peng! wumm! brooom! splitter! krach! krawumm! zeng! boing! umpf! krach! peng! zoing! quietsch! *knutsch*

Damit ist eigentlich alles gesagt. Michael Bay (Regisseur auch von Bad Boyz 1 und 2) ist ein Meister der sinnlosen Action. Das erklärt allerdings noch nicht, warum der Film auf einer Vereinssitzung mal dermaßen gefloppt ist. Schließlich haben wir uns Action auf unsere Fahnen geschrieben.

Dazu nun der Versuch einer Erklärung. Bei der klassischen Action der schlagenden Dreieinigkeit (Schwarzenegger, Willis, Stallone) ist das Schlagen, Schießen und Schnellfahren "physisch spürbar." Das macht es möglich mitzuleiden. Auch wenn man weiß, dass er siegen wird, so muss er doch leiden. Besonders bei den Die Hard Filmen gehört das zu den Erkennungszeichen.

Ewan McGregor und Scarlett Johannson verkörpern dagegen im wahrsten Sinne des Wortes eigentlich - nichts mehr. Sie sind nur Images, Avataren gleich, die unbeeindruckt ihren Weg gehen können. Die Unverletzlichkeit findet man natürlich auch bei den alten James Bond. Dort allerdings ist es ein ironisches Stilmittel. Die Explosionen und Verfolgungsjagden in "Die Insel" sind dagegen anders inszeniert. Die Kamera ist immer sehr nah dran. Deshalb erscheinen sie realistischer als bei Bond und die Unverletzlichkeit der Helden unglaubwürdiger. Die Protagonisten wirken mehr wie Spielfiguren in einem Computerspiel, in dem der Spielende durch cheats "unendliche Leben", "unendliche Munition" und "undendliche Gesundheit" erhalten hat.

Das macht den Film den Film meines Erachtens nicht weniger sehenswert. Allerdings ermüdet das Fehlen jeglicher Tiefe, zumal Bay die Entwickung und Betroffenheit der Charaktere fast krampfhaft meidet. Er ist wie ein Spielkind, das mit fünf Kameras, einer Menge Explosives sowie der freundlchen Unterstützung von Chrysler und Microsoft (unglaublich penetrantes Productplacement by the way) machen darf, was es will.

Der Zweck heiligt die Mittel? Nicht ganz, denn manchmal geht mir die allgegenwärtige Ästhetisierung und Virtualisierung unserer Welt schon mächtig auf den Senkel. Vielleicht ist der Film aus ähnlichen Gründen auch bei der Vereinssitzung durchgefallen.

Nach einem anstrengenden Tag mit tiefschürfenden Begegnungen mit echten Menschen, Hausmusik, Bioessen, einer mehrstündigen UNO Mission zur Rettung der Welt und einer Fahrt im Toyota Prius dürfte man aber bereit sein für einen Abend mit Mr. Bay.