MTC Fluch der Karibik 2

Was soll man denn jetzt, nach der bereits wegweisenden Kritik zu Fluch der Karibik (1)  noch weiter hinzufügen? Eigentlich nichts, könnte man an dieser Stelle sagen und auch gleich schon wieder mit dem Schreiben aufhören. Auch der so genannte zweite Teil war ein Fest für meine Boxen und gestochen scharf, aber ungefähr so nahrhaft wie Zuckerwatte. Er ist wie eben diese im eigentlichen Sinne eine Verschwendung von knapper Lebenszeit, also wahrer Luxus. Man ist nachher nicht schlauer, hat aber das schöne Gefühl, dass Dolby 5.1 doch vielleicht eine gute Erfindung war und Dolby 6.1 sich lohnen könnte. Neben jenem Subwoofer von Nubert mit einem Membranhub von 5 cm. Das gehört alles unbedingt auf den Wunschzettel für Weihnachten.

Wirklich übel wird der Film da, wo die verantwortlichen Disney Gutmenschen allzu offensichtlich auf die Spaßbremse treten. Auch dazu siehe die Kritik des ersten Teils. Die Kritikpunkte werden im zweiten Teil nur augenfälliger. Jack Sparrow muss nun beweisen, dass er echt und wirklich hetero ist, also keine Gefahr für die zuschauenden Kinder. Oder für irgendwen, der zusieht. Und die Vater-Sohn Geschichte (diesmal zwischen Turner sen. und jun.) scheint ein echtes Anliegen der Mickey Mäuse zu sein. Mich würde wirklich interessieren, in welchem Teil der amerikanischen Geschichte diese Kiste wurzelt. Wahrscheinlich in dem Nichtvorhandensein derselben. Weil es keine amerikanische Idee und Erfahrung von Geschichte gibt, muss sich der weiße Heteroheld immer wieder versichern, dass auch sein Vater "got the balls".
Dieses tiefenpsychologische Problem verdirbt schon den Spaß an "Nemo".

Aber es gibt ja noch einen dritten Teil, das wird am Ende deutlich. Der Cliffhanger hat die Größe des Matterhorns. Oder er ist so tief wie der Marianengraben.
Und da werden Dickturner und Sparrow zusammen finden und zusammen mit der afro-american Wahrsagerin und dem Mann Elisabeth eine bisexuelle Kommune 1 in den Sümpfen gründen. Ich frage mal Tarantino, ob er bei Disney für die Regie anheuert.