MTC Flutsch und weg

Ja, liebe ZuhörerInnen, wenn Sie jetzt schon weitergelesen haben - dann lassen Sie sich auch durch unglaublich schlechte Übersetzungen von englischen Filmtiteln nicht vom Lesen abhalten.

Im Original heißt diese Zusammenarbeit von Disney (die mit der Mickey-Mouse) und Aardmann (die mit dem Wallace und dem Gromit) "Flushed away". Damit kommen eher Assoziationen auf zu "Cast away" ("Verschollen" mit Tom Hanks).

Der deutsche Titel läßt mich an Police Academy I-IV denken oder an ähnliche Pubertätsklamotten.
Das aber hat "Flutsch und weg" nicht verdient. Es ist nicht Wallace und Grommit, es ist aber eben auch nicht nur Disney. Beide steuern ihr Bestes bei und so entsteht ein sehr amüsanter und unbeschwerter Film (... für die ganze Familie - wie es so schön heißt).
Aardmann steuert Dinge wie den feinen englischen Humour, Charakterzeichnung jenseits von amerikanischen Mittelschlichts-Klischees und einen Detailsreichtum bei, der einen auch noch bei zweiten oder dritten Mal kleine Feinheiten entdecken läßt (Tipp: wenn Roddy seine DVD für den Abend aussucht mal einfach auf Pause drücken). Disney dagegen steuert neben dem technischen Knowhow ein bißchen Kitschigkeit, amerikanische Lässigkeit und Nacktschnecken bei, die die Abenteuer der Ratten in der Kanalisation gesanglich begleiten und auch sonst als comical sidekick dienen.

In der englischen Fassung sprechen unter anderem Hugh Jackman, Kate Winslet, Ian McKellen, Jean Reno. Sie machen ihre Sache sehr gut und ich hoffe, dass die deutsche Syncronfassung nicht versucht, dem Titel (Stichwort: Pubertätshumor) gerecht zu werden.
Schön finde ich, dass die männliche und weibliche Hauptrolle gleichberechtigt nebeneinander stehen. Auch das könnte ein Verdienst von Aardman sein.

Also: den studierten Freunden nichts vom Titel erzählen, sondern was von Wallace and Gromit nuscheln und ansonsten geniessen.