MTC Haben Sie das von den Morgans gehört?

Hugh Grant spielt ja bei näherem Hinsehen eigentlich immer die gleiche Rolle und Jessica Parker bleibt sozusagen auch als Schusterin bei ihrem Leisten. Er ist der nette Onkel, der immer etwas neben der Spur ist, weil er noch nicht realisiert hat, dass das College (auf Deutsch: die Oberstufe) längst vorbei ist. Sie ist die vom Fremdenverkehrsbüro engagierte Modell-New Yorkerin, ein Fleisch gewordener Hochglanzprospekt mit makelloser Tackerung.
Der Film gewinnt beziehungsweise verliert durch die Sprache, in der man sich entschließt ihn zu schauen. Auf Deutsch habe ich die böse Vorahnung, dass er auf "Verbotene Liebe" Niveau ruscht - was einem ja auch gefallen kann. Aber für einen DVD-Abend ist das manchem ja dann doch etwas zu wenig. Auf Englisch allerdings gewinnt der Film einiges an Tiefenschärfe, ohne dass gleich daran zu denken ist, dass hier einer die Goldene Palme zu gewinnen trachtet. Der Englishman-in-New-York und seine Frau werden nämlich durch die unfreiwillige Teilnahme an einem Zeugenschutzprogramm in den mittleren Westen der USA gebeamt. Wenn dann die drei Akzente, das Englische, das "Hoch-Amerikanische" und der Midwestern Dialekt und die je assoziierte Kultur aufeinanderprallen, entsteht eine produktive Spannung, die das Ganze zugunsten eines doch ganz amüsanten Abends voranbringt. Ein Schuss Action würzt das Ganze - oder salzt, denn von echter Würze würden wir uns dann doch nicht versteigen zu sprechen. Die letzthin unrealistische Allversöhnung haben sich die MacherInnen des Films zum Glück auch noch so gerade eben verkniffen, so dass auch das Ende die ganze Sache nicht vollends verdirbt. Die Leute vom Land bleiben die Leute vom Land, die Städter bleiben ebenfalls die Städter, aber ein Stückweit (so hätte man das wohl zwischen 1967 und 1985 gesagt) sind sich alle zum gegenseitigen Vorteil begegnet. Ja, das kann man wohl resümierend und ungestraft über die Story des Films sagen. Wenn das doch im wirklichen Leben nur auch immer so wäre.