Die Frage "Wie geht es Dir?" oder "Wie geht es Ihnen?" lässt sich auf Englisch unterschiedlich ausdrücken. Einige Arten kennt Eure Lehrerin sicher nicht. Aber sie sind trotzdem korrekt. Für den Englischunterricht dürfte die sicherste Variante die sein, die ihr auch im Schulbuch findet.
Die am häufigsten richtige Variante wird die englische Frage "how are you?" sein. Wenn man selber gefragt wird, muss man etwas aufpassen. Wir verstehen das ja als Frage, "wie geht es Dir?" Manchmal denkt man dann, dass damit gemeint ist, man sollte einmal erzählen, wie es einem gerade so geht. Aber aufgepasst: Normalerweise erwarten Engländer:innen, Amerikaner:innen oder Kanadier:innen nicht, dass man eine große Erzählung beginnt. Lustig ist auch, dass zum Beispiel in Nordamerika noch Varianten von "wie geht es Dir?" existieren, die für uns "viel zu deutsch" klingen. So sagt man da (und das ist dann sehr umgangssprachlich) zum Beispiel "how's it going?" oder "how is it going, eh?" (insbesondere in Kanada). Das macht man aber wirklich nur unter Freund:innen und Bekannten. Sonst klingt das etwas zu informell, so als wenn Ihr jemand Unbekanntes, zum Beispiel im einen Verkäufer im Geschäft, einfach fragen würdet "was geht?2 oder "wie läuft's so?" Das würde man ja auch nicht tun, weil es etwas komisch rüberkommen würde.
Man hört immer wieder, dass Deutsche im Ausland sozusagen ihre ganze Lebensgeschichte ausbreiten, wenn sie die Frage hören. Sie erzählen dann, "ja, gerade geht es mir nicht so gut" und fangen eine große Erzählung an. Dabei ist die Frage oft nur als eine Art Begrüßung gemeint. Ähnlich wie "hallo", zum Beispiel im Geschäft. Und dann gibt es nämlich im Wesentlichen zwei Antwortmöglichkeiten. Komisch eigentlich, dass die nie im Englischbuch in der Schule vorkommen, denn da führen ja die Charaktere im Schulbuch ständig irgendwelche absurden Gespräche. Nur begrüßen tun sich die Figuren irgendwie nie. Jedenfalls ist die eine gute Antwort, einfach nur zu sagen "fine", "great", "fine, thanks" oder "fine, thanks. And you?" Das sind alles akzeptable Antworten. Aber bloß nicht denken, das sei eine echte Interessensfrage. Das klingt für Deutsche sehr komisch, ist aber so. Man kann auch sagen "fine. How are you?", aber oft erst in dem Moment, wo man zum Beispiel im Geschäft schon häufiger mit der Verkäufer:in zu tun hatte.
Wenn man aber wirklich daran interessiert ist zu erfahren, wie sich die Person fühlt, fragt man etwas anders. Mit der Frage "how are you feeling?" zum Beispiel signalisiert man echtes Interesse an den Gefühlen des Anderen. Zum Beispiel wenn es ihm oder ihr offenbar nicht so gut geht. Wenn man jemanden schon länger nicht mehr gesehen hat, kann man durchaus auch fragen, "how are you doing?" Damit zeigt man ebenfalls, dass man ruhig eine längere Antwort erhalten kann.