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Übersicht Battlestar Galactica Staffel 2.2 Episodenguide

Battlestar Galactica Staffel 2.2 Episodenguide

Battlestar Galactica 2.11 Die Auferstehung – Teil 1 / Resurrection Ship (Part 1)

Ja, jetzt sieht es einerseits ja so aus, dass sich am Ende der letzten Episode gerade ein großer Showdown mit potenziell katastrophalen Folgen zwischen den Vipers der Galactica und den Fliegern der Pegasus anbahnt, denn um den Prozess, der gegen Karl Agathon und Galen Tyrol geführt wurde, weil diese Sharon / Boomer in höchster Not beigesprungen sind und dabei Lieutenant Thorne gewaltsam ins Jenseits beförderten, schien es ja nicht besonders gut bestellt, und Commander Adama ist wild entschlossen gewesen, seine Männer zurückzuholen. Gleichzeitig darf man aber auch nicht vergessen, dass Admiral Cain und Commander Adama auch den Plan auf dem Schirm hatten, das gigantische, von zwei Zylonenbasen bewachte Schiff zu attackieren, das nur verschwommen auf den sechseckigen Fotografien zu erkennen war. Wo soll das am Ende noch hinführen? Wie wird sich der Konflikt auflösen? Und wird er das noch in dieser Folge tun, die ja möglicherweise der zweite Teil eines Dreiteilers ist? Und welche Folter das Publikum ertragen musste, als die letzte Folge ausgestrahlt wurde - denn im wirklichen Leben musste man Monate warten, bis man erfuhr, was nach dem Abflug der Vipers geschehen würde. Spannung bis ins Unermessliche! Ja, und es ist auch so - die Piloten lassen es fast bis zum Äußersten kommen, doch Kara Thrace macht in dem von Chief Tyrol und seiner Crew gebauten Laura-Tarnkappenraumschiff die entscheidenden Fotos von dem Auferstehungs-Raumschiff der Zylonen, während Chief Tyrol und Karl Agathon noch auf ihren Prozess warten. Laura Roslin gibt allerdings genau die treffende Einschätzung der Admiralin ab, was durch die Erläuterungen der Besatzung noch gestützt wird. Die Admiralin hat bereits große Teile der überlebenden zivilen Flotte, die sie irgendwo aufgegabelt hatte, als Ersatzteillager missbraucht (sowohl was das Material anging als auch die menschliche Besatzung) - und es steht zu befürchten, dass nach Abschluss der Operation "Auferstehungsschiff" nicht nur mit Helo und Chief Tyrol kurzer Prozess gemacht wird, sondern mit der ganzen Galactica und ihrer zivilen Begleitung. Dagegen versucht sich Commander Adama mit einem ausgeklügelten Plan zu wehren - aber Admiral Helena Cain macht auch einen. Au weia, wo soll das hinführen? Na, das muss die nächste Folge zeigen.

Battlestar Galactica 2.12 Die Auferstehung – Teil 2 / Resurrection Ship (Part 2)

Ja, nachdem also die Sache mit den möglichen Hinrichtungen etwas aufgeschoben worden ist, hängt auch noch der fiese Plan in der Luft, mit dem sich jede(r) der beide(n) Kommandeur(e) der Raumschiff(e) - jetzt ist aber einmal wirklich genug mit den ganzen eingeklammerte(n) Buchstabe(n) - mit Ruhm bekleckern will. Denn man hat jetzt das Raumschiff der Zylonen schwer im Blick. Es gibt einen wahnsinnig anmutenden Plan, den Kara Thrace leitet, und bei dem Lee Adama in dem Tarnkappenflieger, den Chief Tyrol konstruiert hat, eine zentrale Rolle einnehmen soll. Gleichzeitig kriegen eben jener Chief Tyrol und der gute Karl Agathon Besuch von einer Gruppe fieser Bekannter, die an Bord der Pegasus arbeiten. Sie werden von dem XO der Pegasus in letzter Sekunde gerettet, aber das macht der auch nicht, ohne anzuzeigen, dass er inhärent nicht so besonders viele Sympathien für die Handlungen der beiden hatte, aber dass er auch wiederum keine Verstöße gegen die angeordneten Abläufe gutheißt. Na ja, was die angeordneten Abläufe angeht, geraten er und Kara Thrace ganz schön in die "Bedrouille", wie Obelix es ausgedrückt hätte. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass an den Plänen ganz schön etwas krumm und schief ist, denn wie Lee Adama richtig bemerkt, sind sie so eher auf der Stufe von Mordanschlägen angesiedelt. Wobei Lee Adama natürlich nicht so recht bewusst ist, dass sein Papa nicht der einzige ist, der hier Schlimmes ausheckt, denn der Zuschauer ist keinen Moment lang im Unklaren darüber, dass die Bösheiten hier zumindest zweiseitig sind. Währenddessen macht Gaius Baltar sozusagen fatale Fortschritte mit der misshandelten Zylonin Nummer 6, was dann am Ende dazu führt, dass sie im Prinzip dem ähnlichen Gedanken einer gerechten Rache folgt, wie dies von Laura Roslin, Helena Cain und William Adama verfolgt wird, die aber wiederum sicherlich bestreiten würden, nach ähnlichen Prinzipien wie ihre Gegner, die Zylonen, zu handeln. Aber die Ähnlichkeiten sind doch nur mehr als oberflächlicher Natur.

Battlestar Galactica 2.13 Sabotage / Epiphanies

Ja, da kommt ganz schön etwas zusammen in dieser Folge, denn da haben einige Leute ziemlich große Erlebnisse. Zunächst betrifft das natürlich die Präsidentin Laura Roslin, wobei als erstes zugegebenermaßen natürlich der knorzige Doc Cottle eine ziemliche Entdeckung macht. Vor allem betrifft das ja das ungeborene Baby von Helo Karl Agathon und Bommer /Sharon, das ja qua genetischer Herkunft halb Mensch und halb Zylonin sein muss, und dass es sich um ein Mädchen handelt, scheint Sharon / Boomer ja bereits schon felsenfest zu wissen, auch zum Erstaunen von Helo. Aber die Interpretation der Blutuntersuchung des ungeborenen Kindes lässt offenbar einen größeren Spielraum zu. Als die Präsidentin, die vor ihrem inneren Auge quasi auf dem Sterbebett immer wieder Szenen rekapituliert, in denen sie im Kontext ihrer Krebserkrankung Erinnerungen an Gaius Baltar hat, wie er sich in verfänglicher Gesellschaft auf Caprica herumtreibt. Sie ahnt leider, dass es mit ihrer Präsidentschaft zu Ende geht, und sie führt daher Gaius Baltar mittels ihrer rechten Hand Billy langsam dahin, die Geschäfte als Präsident zu übernehmen, wenngleich sie das sicher mit gemischten Gefühlen tut. Parallel kommt es zu einer Reihe Zwischenfälle, die eine Pro-Zylonen-Friedensbewegung provoziert, die von niemand anderem geleitet wird als der misshandelten Zylonin von Bord der Pegasus, wo man sich jetzt als Zuschauer natürlich ausrechnen kann, wie friedfertig das Ganze jetzt wohl sein mag. Genau, vermutlich gar nicht so friedfertig, wie man zunächst denken mag. Die Gruppe "Frieden mit den Zylonen" ist offenbar ziemlich gut organisiert und kann durch ihre Sabotageaktionen ganz schön zur Destabilisierung der Lage beitragen. Aber was passiert dann? Gaius Baltar hat die rettende Idee, nachdem ihn seine Nummer 6 recht unsanft am Schlips gezogen hat, und er rettet sowohl zunächst das Zylonenbaby als auch Präsidentin Roslin. Das erstaunt seine Nummer 6 zunächst, denn sie hatte ihn wohl schon auf die Spur zur Präsidentschaft setzen wollen, doch macht Gaius ihrem real existierenden Gegenstück ein gefährliches Geschenk, das sich gewaschen hat. Lee Adama hingegen hadert immer noch mit seinem Weltraumunfall und dem sich anschließenden Schicksal.

Battlestar Galactica 2.14 Schwarzmarkt / Black Market

Ach du meine Güte, geht das denn schon wieder los, dass plötzlich Epsioden wie aus dem fliegenden Zusammenhang gerissen komisch daherkonstruiert kommen und einen als Zuschauer so mit einer Mischung aus blankem Entsetzen, Unglauben und Verärgerung zurücklassen? Warum fallen plötzlich Zusammenhänge zusammenhanglos vom Himmel beziehungsweise aus dem Weltraum? Das macht doch keinen besonderen Spaß. Wo kommen die alle her, wer hat sich die ausgedacht, und warum ist die Episode an dieser Stelle so hereintransplantiert worden?

A: "Ja, Frau Präsidentin, also erstmal herzlichen Glückwunsch zu ihrer prompten Genesung vom Brustkrebs im Endstadium!"

B: "Jaja, nur mit der Ruhe - Wunder gibt es immer wieder. Wir müssen mal etwas gegen den Schwarzmarkt machen. D, Sie übernehmen das!"

D: "Jawohl!"

C: "Och, das ist ja gar nicht so einfach. A, lassen Sie uns da mal drüber reden."

Dann wird C von einem dunklen Hintermann des noch dunkleren Hauptschwarzmarktführers (ein Schwarzer! Ha, ha, haaaa - ein Schwarzer!) mit einer Klaviersaite fast geköpft, man findet tonnenweise Schwarzmarktgüter in seinem Kleiderschrank und alle haben natürlich schonmal Zigaretten oder Brausebonbons dort eingetauscht. Lee hat nicht nur vom Zuschauer unbemerkt eine Liebschaft zu einer Prostituierten aufbauen können - wie immer, wenn man mit einem Sprung aus dem Schleudersitz hilflos im Weltraum treibt - nein, er ist auch dem Schmerz erlegen, seine tolle blonde Freundin, von der bisher nie die Rede war, und die so gerne ein Kind mit ihm gehabt hätte, auf Caprica zurückgelassen zu haben. Das ist ihm natürlich bisher so nie eingefallen, wenn er sich mal nach Mädels umgesehen hat. Fremdschämen vom Feinsten kommt auch auf, wenn wir seinen Versuchen beiwohnen dürfen, sich freundschaftlich an die Tochter von Siobhan, nämlich Papaya (oder so ähnlich) mittels einer einäugigen Puppe anzunähern, die er vermutlich auch auf demselben Schwarzmarkt erstanden hat, den er jetzt austrocknen will. Und alle sind "in the know" - ja, und nicht nur Antibiotika werden dort gehandelt, sondern es gibt auch Kindersex zu haben, für die anspruchsvolleren Kunden.

Und am Ende:

D: "Alles in Ordnung, Frau Präsidentin! Den Schwarzmarkt gib es immer noch, aber wir gucken da jetzt zu!"

B: "Hm. Na toll!"

Folge zu Ende.

Au weia! It sucked like a tornado, könnte man jetzt sagen, wenn man nur Englisch spräche.

Battlestar Galactica 2.15 Der beste Jäger der Zylonen / Scar

Ja, heute geht es, wie der Titel schon verrät, um den besten Jäger der Zylonen, also wenn man den Begriff "Raider" jetzt als "Jäger" übersetzt. Dabei lässt der im Deutschen gewählte Akkusativ auch den gleichen Anflug an Doppeldeutigkeit zu, wie ihn der englische Titel "Scar" besitzt. In der Folge geht es ja um ziemlich viele scars, also Narben, die die Beteiligten so langsam mit sich herumtragen. Dabei spielt, wer hätte sich gewundert, die in der letzten Folge aus dem Hut gezauberte blonde Schönheit vom Lande, äh, von Caprica City, die Lee Adama in seinen Todessehnsuchtsträumen verfolgt hat, überhaupt keine Rolle. Scar ist aber auch die Bezeichnung für einen ziemlich ramponiert wirkenden Veteranenraider, also Veteranenjäger, der Zylonen. Auch das ergibt natürlich keinerlei Sinn, denn wie wir im Laufe der Folge erfahren werden, gibt es auch für die zylonischen Kampfschiffe eine Art der Wiederauferstehung, bei denen sie beziehungsweise ihr Bewusstseinsinhalt in eine neue Form gedownloadet werden (oder downgeloadet, wenn wan so will). Jedenfalls erklärt Sharon / Boomer das auf Nachfrage, als Kara Thrace sie interviewt. Und wir erinnern uns, dass Präsidentin Laura Roslin auf die Frage hin, was Commander beziehungsweise ja mittlerweile Admiral Adama für sie tun könne, als sie vom Krebs im Endstadium dahingerafft zu werden droht, antwortet, er könne ihr ja einen dieser schicken jungen Zylonenkörper besorgen. Und warum? Genua, weil man ja mit dem Transfer in einen neuen Körper die Beschädigungen des alten Körpers verliert. Warum also sollte Herr Scar, der Veteranenjäger der Zylonen, nun also ausgerechnete an seinem ramponierten Äußeren zu erkennen sein? Das ergäbe ja nur einen Sinn, wenn die Zylonen selber bereits eine ramponierte neue Hülle bereitstellen würden, aber das ist ja ziemlicher Quatsch.

Ach so, und wie war das jetzt genau mit der Doppeldeutigkeit des Titels? Na ja, der Titel heißt ja im Deutschen "der beste Jäger der Zylonen", und ein großer Teil der Folge dreht sich doch um die Rivalität zwischen Kara "Starbuck" Thrace und Captain Louanne "Kat" Katraine, wer nämlich am besten die Zylonenraiders abschießen kann, eine Art Wettbewerb oder Sport, dessen Existenz ja beim Kontakt mit den fiesen Schweinebolzen von der Pegasus noch mit einigem Naserümpfen bedacht wurde, als offenbar wird, dass die Piloten Marken für Zylonenabschüsse an ihren Fliegern angebracht haben. Ob also nun Scar der beste Zylonenjäger ist oder Kat die beste Jägerin der Zylonen, das bleibt ja offen - ebenso offen wie die Frage, welche Art Narben, also scars, Kara Thrace mit ihrem Versuch, sich von Lee Adama genüschelmusch zu lassen, heilen will. Na ja, eigentlich wird diese Frage durch vielfältige Rückblenden auf Anderson geklärt. Apropos Rückblenden: dieser "48 Stunden vorher"-Rückblendenunfug fängt langsam an, einem gehörig auf den Senkel zu gehen.

Battlestar Galactica 2.16 Das Opfer / Sacrifice

Nein, das Wort sacrifice heißt nicht "Sack Reis", das muss man sich ja bald abschminken, wenn man da derartig auf dem Holzweg war. Die deutsche Titelwahl "Opfer" ist da schon richtig - und eigentlich ist er sogar noch gelungener als der englische Originaltitel (wenn man das an dieser Stelle einmal so sagen darf), denn im Englischen ist das Wort sacrifice ja zur Bezeichnung für etwas gedacht, das geopfert wird - und man kann hier ja schon auf mehreren Ebenen in der Episode überlegen, wer da für was geopfert wird oder eben ein Opfer bringt. Aber das sacrifice involviert eben immer irgendeine Art von Entschlussakt, dass man etwa eine Sache für etwas Anderes hingeben will oder so. Jedenfalls im Abstrakten. Das deutsche Wort Opfer trägt diese Bedeutungen zwar auch, aber es hat gleichzeitig auch noch die im englischen mit dem Wort victim wiedergegebenen Bedeutungen, was also das unverschuldete in-Mitleidenschaft-gezogen-Werden bezeichnet, das ja hier auch Gegenstand, wenn nicht sogar Ausgangspunkt des Geschehens ist. Wenn man in einer der vorherigen Folgen schon dachte, au Backe, das ist aber gar nicht so schön, dass sich hier die Pro-Zylonen-Bewegung so gewaltbereit formiert, so denkt man in dieser Episode gleich ziemlich zu Anfang au Backe, weil sich hier die Anti-Zylonen-Bewegung so gewaltbereit formiert. Tja, und hier wird auch sofort klar, warum das Wort "Opfer" hier mehr im Titel zu suchen hat, als nur als Übersetzung von "sacrifice" zu dienen. Denn offenbar fühlt sich hier jemand ganz speziell zum Opfer berufen, der das ja in der Tat auch ist, wobei, wie Admiral Adama später richtig behaupten wird, eigentlich alle vom Zylonenangriff betroffenen Menschen natürlich Opfer sind. Aber hier will einmal das Opfer den Spieß umdrehen, ja, und was dabei herauskommt, weiß man ja - das Opfer wird dann zum Täter und andere werden zu Opfern. Das ist doch irgendwie unbefriedigend. Aber zwischendurch, da geht es noch höher her. Es werden Geiseln genommen, der Plan zu deren Befreiung geht völlig in die Hose, es geht um nichts weniger als um die Frage, ob man wohl Sharon / Boomer opfern würde - Kara Thrace begeht eine entsetzliche Dummheit, und der arme Billy wird Opfer der Umstände, nachdem er ja vorher schon seine Gefühle für Dee beerdigen durfte. Und Ellen? Na, schweigen wir lieber über Ellen.

Battlestar Galactica 2.17 Mensch und Maschine / The Captain’s Hand

Ja, es geht tatsächlich in dieser Episode um nichts weniger als um das Verhältnis von Mensch und Maschine, auch wenn das natürlich, wenn man sich die grundlegenden Konflikte der ganzen Serie einmal plastisch vor Augen führt, für die Gesamtsituation uneingeschränkt gelten kann, jedenfalls solange man die Zylonen in ihrer Weiterentwicklung immer noch als Maschinen betrachtet, auch wenn sie technisch gesehen ja doch so etwas wie eine DNA zu besitzen scheinen, die der des Biomenschen nicht so völlig unähnlich sein kann. Aber worum geht es eigentlich genauer? Na ja, der gute Admiral Adama hatte ja eine Entscheidung zu fällen, nachdem die Mannschaft der Pegasus (interner Name "the beast") innerhalb einer kürzer anmutenden Zeitspanne zweimal den Kommandeur verloren hat, denn dem Tod von Admiral Helena Cain war auch noch das Ableben des (wir erinnern uns dunkel) neuen Commanders Jack Fisk gefolgt, der sich ja zu tief in den Sumpf des Schwarzmarktes begeben hatte. Daraufhin hatte Adam, der Ältere, eben entschieden, dass Barry Garner der nächste Nachfolger sein soll. Aber auch ihm ist, das sei an dieser Stelle bereits verraten, nur eine relativ kurze Halbwertszeit vergönnt. Hat er sich das selbst zuzuschreiben? Vielleicht... aber der Reihe nach. Oder vielleicht doch nicht unbedingt der Reihe nach, sondern irgendwie auch durcheinander. Jedenfalls geschehen mehrere Dinge, und zunächst weiß man nicht so recht, was man von den Sachen halten soll, aber sie münden jede für sich gesehen lustig in die Katastrophe. Zunächst verliert die Pegasus auf einem Trainingsflug zwei Raptoren, wobei sich hier sofort eine markante und sehr schwierige Konstellation zeigt: der als Ingenieur sozialisierte Garner erkennt nicht die potenzielle Gefahr, widersetzt sich allen Bedenken aus Prinzip und reitet die Pegasus dermaßen in die Bredouille, dass nur ein Opfer seiner selbst den entstandenen Schaden wiedergutmachen kann, was aber auch den Zuschauer nicht so recht zufrieden stellt, der Garner von Anfang an für einen ziemlich dusseligen Heini gehalten hat. Ja, und dann ist da noch das arme Mädchen, das auf Anregung von Doc Cottle auf der Galactica Asyl sucht - was wiederum politisch sehr ernste Konsequenzen hat. Und auch wenn Lee Adama am Ende Kommandeur eines Battlestars wird, so richtig warm ums Herz wird einem dabei nicht.

Battlestar Galactica 2.17½ Auf Messers Schneide / Razor

Jaja, eigentlich ist "Razor" ja ein eigenständiger Fernsehfilm, der im deutschen Fernsehen auch noch in zwei Teilen an zwei verschiedenen Tagen gezeigt wurde, was auch immer da wieder für programmtechnische Entscheidungen dahinter gestanden haben mögen. Na - wir wissen das alles nicht so genau, und auch warum die Produzenten sich erst recht spät überlegt haben, dass es Zeit wäre, solch einen Film zu drehen, der im chronologischen Ablauf der Serie besser an die Stelle gepasst hätte, an der wir sie jetzt hier verorten, nämlich in den Bereich zwischen Folge 17 und 18. Der junge Lee Adama hat ja gerade sein Battlestar-Kommando von seinem Vater übertragen bekommen, und es geht jetzt einerseits darum anhand einer Rettungsmission, die schnell aus dem Ruder läuft, zu erklären, wie die Pegasus und ihre Besatzung zu dem geworden sind, als was sie uns jetzt erscheinen - andererseits geht es aber auch darum zu erläutern, wie Lee Adama sein Kommando eines Battlestars versteht und wie er versucht, die Kontinuität der alten Prinzipien der - humpf, na ja, etwas gruseligen - Admiralin Helena Cain aufrecht zu erhalten und gleichzeitig etwas moderner und zivilgesellschaftskompatiblere Werte zu etablieren in Führungsstil und Handlungen. Dabei gerät aber auch Lee zweimal an den Rand der persönlichen Katastrophe, was die Konsequenzen seiner Entscheidungen zum Beispiel für Starbuck angehen. Hier wird das Verhältnis zur Ex-Freundin seines verstorbenen Bruders (das darf man ja nicht vergessen) zunehmend von Ambivalenzen gekennzeichnet. Diese spiegeln sich in Lees Verhältnis zu Kendra Shaw, die ja auch Cains rechte Hand war, wider. So ein wenig wie Kara Thrace verhält sich Shaw ja auch gegenüber Autoritäten, insbesondere wenn es darum geht, riskante und wahnwitzige Kampfpläne durchzusetzen - aber wovon der Film wirklich durchzogen wird, das sind die vielfältigen schmerzhaften Episoden, die beleuchten, was in den vorherigen Folgen nur als Andeutungen über die grausame Befehlsführung von Admiral Cain zu hören war. Erschießungen an Zivilisten, Erschießung von Befehlsverweigerern und so weiter und so fort - und Shaw ist teils mit verantwortlich. Und dann tritt auch noch der erste der Hybriden auf den Plan und teilt Shaw etwas sehr Bedeutsames über Kara Thrace mit. Bevor sie es aber der Pegasus zufunken kann, unterbrechen die Zylonen die Übertragung. Dennoch kann Shaw ihre Mission erfüllen und bereitet dem Schiff des Hybriden ein manuelles Ende.

Battlestar Galactica 2.18 Download / Downloaded

Ja, in dieser Folge ist es dann so weit, dass sich möglicherweise gleich mehrere Wendepunkte abzeichnen, was das Zusammenleben von Menschen und Zylonen angeht, wobei man vom Zusammenleben ja im eigentlichen Sinne wohl nicht so recht reden kann. Jedenfalls ist es so, dass sich mehrere Dinge ereignen. Zuallererst bekommt man als Zuschauer zum ersten Male mit, wie sich so ein Download eines Zylonen in einen neuen Zylonenkörper abspielt, und welche Mühen eigentlich die beiden Modelle, die Nummer 6 und die Nummer 8, die wir so als Gaius Baltars Freundin (ohne besonderen Namen) und als Sharon oder Boomer kennen, mit der Wiedereingliederung in das gesellschaftliche Zylonensystem haben. Insbesondere scheinen sich bei beiden Modellen ja so langsam Zweifel an den Zielen der eigenen Bevölkerung zu entwickeln, oder vielleicht sogar eher daran, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Ja, und so etwas bringt einen natürlich an den Rand, wenn auch nicht des Wahnsinns, dann doch an den Rand der Einkästelung, was im Zylonenjargon wohl bedeutet, dass man ausgemustert wird, weil man untauglich geworden ist, den Zielen der Zylonen weiterhin so zu dienen, wie die anderen es wohl für richtig halten. Und dass dann ausgerechnet noch, obwohl oder gerade weil man es zu einer Art Prominentenstatus unter seinesgleichen gebracht hat, weil man nämlich in der Erfüllung seines Auftrages viel besser gewesen ist als berechnet wurde. Na, das hat dann ja doch etwas Ungerechtes an sich. Auf dem zylonisch besetzten Caprica geschieht daher Merkwürdiges. Die beiden Modelle der 6 und der 8 erheben sich sozusagen zum ersten Male direkt gegen eine Zylonin der eigenen Art, jedenfalls ist es in dieser Direktheit ziemlich drastisch. Dazu kommt dann noch, dass die Caprica Six getaufte Version der Nummer Sechs auch noch ihre eigene kleine Gaius-Baltar-Psychose pflegt, wobei der imaginäre Gaius die imaginäre Six widerspiegelt und so auch zu den verdienten spöttischen Kommentaren kommt, die ihm an Bord der Galactica so ein bisschen abgehen. Dort versucht er nämlich einigermaßen vergeblich, die inzwischen von Helo und Sharon zur Welt gebrachte kleine Hera zu retten. Sie geht - ohne sein Wissen und ohne das Wissen der Zylonen - über an eine Adoptivmutter, nämlich die spätere Jo Lupo aus "Eureka!", die hier unter dem Decknamen Maya auftritt. Tja. Versagen an allen Fronten.

Battlestar Galactica 2.19 Das neue Caprica – Teil 1 / Lay Down Your Burdens: Part 1

So, jetzt naht ja mit Riesenschritten das Ende der zweiten Staffel von Battlestar Galactica, und man bringt sich so langsam in Stellung für den Riesencliffhanger, mit dem die Spannungskurve gehalten werden soll, während die Fans gezwungenermaßen auf dem Trockenen sitzen sollen. Das wäre für die amerikanischen Fans ein knappes halbes Jahr, während die deutschen Fans gut anderthalb Jahre zu warten gehabt hätten, wenn sie sich nicht irgendwie die Episoden vorher schon auf amerikanischen Sendern hätten angucken können. Zum Glück haben wir hier das Vergnügen einer kompletten Box aus mehreren Kunststoffscheiben, so dass wir die Hängerei des Cliffhangers schnell und schleunigst auflösen können. Was wird denn hier schnell noch hochgezogen, bevor wir uns in die virtuelle Winterpause begeben müssen? Zunächst haben wir den spannenden Präsidentschaftswahlkampf an Bord der Galactica und der Pegasus. Der weltbeste Gaius Baltar hatte sich ja kurzfristig entschieden, dass ihm die Rolle als Vizepräsident nicht mehr so gut gefällt, als dass er nicht auch als Präsidentschaftskandidat zur Verfügung stünde. Mit Hilfe von Number Six und Tom Zarek scheint er mächtig einen Zahn zuzulegen, was seine Ambitionen und seine Chancen auf das höchste Amt im Staate anbetrifft. Dann ist da der gute Chief Tyrol, den seine beunruhigenden Alpträume verfolgen, und der Rat bei einem der Priester sucht, der ihm einen Weg weisen soll, aber sich ganz interessant und merkwürdig verhält. Aber Tyrol braucht dringend Hilfe, da er beinahe Cally durch Vermöbeln umbringt. Er scheint angeblich Vorbehalte gegen sich selbst zu hegen und unbewusst zu vermuten, dass er ebenfalls ein Zylone ist. Und vermutlich weil er sich selbst davor schützen will, anderen zu schaden, will er sich wohl umbringen. Ja, und Kara Thrace ist unterwegs mit einer Rettungsmission für Anderson, der auf dem von Zylonen besetzten Caprica ja im Widerstand festhängt. Beim Sprung dorthin geht zunächst der Raptor von Racetrack verloren, doch findet er einen revolutionär besiedelbaren Planeten. Während Starbuck unten auf Caprica in ein schlimmes Feuer des Gegners gerät, formiert sich Gaius Baltar und sein Beraterteam zu einem Riesneschlag in der Wahlkampagne: die Besiedelung des Planeten ist angedacht. Au weia. Wie soll das nur weitergehen?

Battlestar Galactica 2.20 Das neue Caprica 2 / Lay down your burden 2

Mit der Folge "Das neue Caprica, Teil 2" - Lay down your burdens, part 2 - endet die zweite Staffel von Battlestar Galactica. Ziemlich flugs ist offensichtlich alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können. Nachdem man sich zwischenzeitlich (in der Folge Battlestar Galactica 2.18 etwa) nicht mehr ganz so sicher war, ob der verrückte Doktor Baltus Geier, äh, Gaius Balta, nicht doch noch einen wahnsinnigen Trumpf in der Hand hatte, liegt jetzt recht offen auf der Hand, dass er nach der Besiedelung von "Neu Caprica" ein ganz schlechtes Blatt hat. Er gibt sich den auch optischen Anschein eines schmierigen Diktators, der aber irgendwie nie richtig Herr der Lage ist. Auch um ihn herum hat sich einiges verändert, und auf Neu Caprica herrscht ein buntes Treiben der Mangelverwaltung und des Lebens in irgendwelchen improvisierten Zeltstädten. Derweil ist auf den im Orbit kreisenden Raumschiffen unter Führung der Galactica und der Pegasus eine ähnliche Tristesse ausgebrochen. Admiral Adama trägt einen schurkischen Schnäuzer, der eine Bezeichnung als Pornobalken redlich verdient hätte, alle lassen sich die Haare verhältnismäßig kraus wachsen und langweilen sich in der Gegend herum. Irgendwie glaubt auch keiner mehr daran, dass die Zylonen noch einmal zurückkehren könnten. Auf dem Drehdings, äh, Dradis herrscht ständig das gleiche Interferenzrauschen des Weltraumnebels in der Nachbarschaft und alles geht seinen gemächlichen, zähflüssigen Gang. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint eine riesige Zylonenflotte auf den Radarschirmen, als nun wirklich keiner (außer den Zuschauern vielleicht) mehr damit gerechnet hat. None other als Nummer 6 ist auch wieder in der Delegation, die mit den Menschen Kontakt aufnehmen will.

Irgendwie kommt man damit als Zuschauer auch wieder ganz am Anfang an. Zwar kennt man jetzt einige Zylonen mehr als zu Beginn der ersten Staffel ( Nummer 6 kannte man ja schon von ihrem ersten Auftritt, des Weiteren Leoben, Schmierlappen Darol, Nummer 8 Sharon Valerii, D'Anna Biers und "Brother" Cavil), aber wenn es insgesamt 12 Zylonen-Modelle geben soll, ist man damit gerade bei knapp über der Hälfte angelangt. Wieder muss eigentlich der Widerstand von vorne los gehen, so entnimmt man es ja auch Lieutenant Starbucks Äußerungen, nur dass die ganzen Hot Shots von damals jetzt vermutlich etwas reaktionsärmer sind als vor ihrer Wandlung zur langhaarigen, hm, Hausfrau (?!?) wie Starbuck oder zum Gewerkschaftsführer (Chief Tyrol und seine Cally). Na, da sind wir mal gespannt, wie das so weitergehen wird. Ergeben hat sich die halbseidene Regierung der zwölf Kolonien ja schon einmal widerstandslos, und die gesamte noch verbliebene Flotte hat sich mit einem Notfall-Hyperraum-Sprung erst einmal abgesetzt. Das kann ja heiter werden!