Warehouse 13 30 Das Horn von Jericho / 3…2…1…

Man kann sich natürlich vorstellen, warum man für diese Folge ausgerechnet denjenigen Drehbuchschreiber für die Erstellung des Skriptes angeheuert hat, der es letztendlich geworden ist. Bob Goodman, der diese Folge geschrieben hat, war ja auch verantwortlich für "Der Geist der Weihnacht" und "Am Rande des Wahnsinns", zwei ausgesprochen kurzweilige und irgendwie auch pfiffige Episoden. Aber er hat eben nicht die Folge "Zeitreise in die Sechziger" geschrieben. Wir erinnern uns, dass das ja die Begegnung von Rebecca und Jack war, die dort stattfand. Und eigentlich spielen diese beiden auch wieder eine entscheidende Rolle, aber die Folge schafft es, den geheimnisvollen schüchternen Zauber von allem zu nehmen. Die Farben sind etwas zu bunt, das Horn von Jericho furzt sich so einen ab und Jack macht einen auf Macho, was ihm gar nicht so gut zu Gesichte steht. Dabei ist die Folge in ihrem langen Durchgriff von den Zeiten H. G. Wells' bis zur heutigen Gegenwart durchaus zupackend. Aber es will an den Rändern nicht so zusammenhalten, dass wirklich etwas daraus wird. Rebecca St. Clair und Jack Secord wirken leicht überkandidelt, Helena Wells trägt irgendeinen Fummel, der ihre Brüste betont, ohne sie zu zeigen, was im England des späten neunzehnten Jahrhunderts wohl kaum vorstellbar gewesen wäre, und auch die Tatsache, dass Pete der einzige im Team sein soll, der gegen die Zurateziehung Helenas opponiert, das will alles nicht so recht einleuchten. Immerhin kommt ein Bösewicht vor, der eine Zeitspanne mehrerer Jahrzehnte bis zu seiner vollen Blüte braucht. Apropos volle Blüte. In dieser Folge hat doch endlich wieder jemand aus dem erweiterten Cast britischer Science-Fiction-Serien einen Auftritt. Man fragt sich ja schon, wer der junge Herr ist, der so elegant an der Seite von Helena schreitet und sich schüchtern abwendet, als sie sich hinter der spanischen Wand auszieht. Und natürlich ist es Gareth David Lloyd, der Darsteller des "Ianto Jones" aus dem Doctor-Who-Ableger "Torchwood". Das ist aber jetzt auch die größte Erkenntnis an der Folge.