Castle Staffel 3 Episodenguide II

Castle 047 Johanna Beckett - Knockdown

Au weia, es ist ja zuerst nicht so ganz klar, aber das ist dann doch eine der intensiveren Folgen von Castle, mit denen man die geneigte Zuschauerin oder den geneigten Zuschauer erfreut. Das ist, entgegen unserer anfänglichen Andeutung, jetzt aber doch schon in den ersten Sequenzen abzulesen. Jemand lädt dort nämlich sehr langsam und mit großer Bedacht eine Pistole mit Kugeln. Das sieht zunächst sogar etwas meditativ aus, aber die Person scheint entweder Böses im Schilde zu führen, oder ... zumindest sehr schwer belastet zu sein, denn die Person richtet die Waffe gegen sich selbst. Jetzt ist es aber nicht so, dass Beckett und Castle es hier mit einem Selbstmordopfer zu tun haben, denn der Anruf, den Castle kurze Zeit später von Beckett erhält (und der ihn mitten in einem sehr vetrauten Gespräch mit seiner Mutter erreicht), hat damit zu tun, dass Beckett Kontakt mit dem Pistolenmenschen aufgenommen hatte, beziehungsweise hatte umgekehrt der Pistolenmensch mit ihr Kontakt aufgenommen, und da beide sich jetzt in einem Café treffen sollen, bittet Beckett Castle mitzukommen, wenngleich der Pistolenmensch ausdrücklich darum gebeten hatte, dass sie alleine erscheine. Es kommt, wie es kommen muss: der Pistolenmensch hat Einzelheiten zum Tod von Becketts Mutter (19 Jahre vorher begann die Geschichte, vor 12 Jahren aber ist Becketts Mutter ermordet worden), doch wird er, ganz kurz bevor er sich Beckett offenbaren kann, zum Opfer eines Mordanschlages, dem er am Ende auch zum opfer fällt, noch während alle drei im Café sind. Oh, und eigentlich ist ja das vertraute Gespräch Castles mit seiner Mutter auch erst anschließend. Es wird aber im Verlauf sehr spannend. Beckett wird nach einer unglücklichen Verhörgeschichte vom Fall abberufen, Castle macht sich aber mit ihr zusammen daran, den alten Fall auf eigene Faust zu lösen, und das ist auch gut so, denn als man dem Todesschützen langsam näher gekommen ist, zieht sich die Schlinge für Ryan und Esposito zu, die zu den Chefermittlern gemacht wurden, aber Beckett kann am Ende die verspielte Stärke aus dem ersten misslungenen Verhör durch einen starken Abschluss wieder wettmachen.

Castle 048 Todsicheres Glück - Lucky Stiff

Tja, ob das mit dem Glück wirklich so todsicher ist, wie es sich im Titel so anhört, oder ob einem, wenn einem das Glcük nun einmal sehr hold gewesen ist, nicht auch der Tod mit seiner knochigen Hand ein wenig winken möchte? Wer will das schon sagen? jedenfalls ist es so, dass in den ersten Einstellungen dieser Episode ein gut angezogener Herr von auf dem Boden liegenden Dollarnoten offenbar an den Tatort eines Verbrechens geführt wird. Und da die geneigte Zuschauerin beziehungsweise der geneigte Zuschauer ja seit nunmehr mehr als siebenundvierzig Folgen sich ja langsam auskennt und verinnerlicht hat, dass Castle ja Beckett immer bei ihrer Arbeit in der Mordkommission begleitet, wird uns auch schlagartig klar: es muss sich auch hier wieder um einen Mord handeln, wenn ein Mensch regungslos in seinem eigene Blut auf dem Boden liegt. Und auch hier ist es so, aber die Leiche ist nicht irgendeiner, und der Finder der Leiche auch nicht irgendwer: ein mehrfacher Millionär, der durch einen Lottogewinn reich wurde, wird von seinem Butler tot aufgefunden. Bei Castle macht es im Kopf natürlich sogleich "klick", denn Mord und Butler, das passt ja bekanntlich fast so gut zusammen wie Butter und Brot oder Klo und Brille. Sogleich rückt der Butler für Castle auch in das Zentrum der Verdächtigungen, aber mehr Ungeklärtes bringt weitere Beschuldigte mit auf das Tapet. Insbesondere die Tatsache, dass sich die Tochter des Lottospielers aus Gründen der Drogenabhängigkeit im zwielichtigen Milieu herumgetrieben hat, gibt Kate Beckett sogleich die Gelegenheit, ein paar Anmachtänze zu starten, um dem Drogenbaron ans Leder zu gehen, der von den beiden Hillbilly-Rapper-Brüdern der Missetat beschuldigt worden ist. Castle kann seinen Blick kaum von Kate Becketts Hinterteil nehmen, aber die ganze Sache führt zu relativ wenig. Der Drogenbaron wiederum setzt den Butler in ein zweifelhaftes Licht, doch gerade als Castle sich bestätigt sieht, taucht noch jemand auf.

Castle 049 Der letzte Nagel - The Final Nail

Das ist mal eine ganz merkwürdige Episode und zwar von Anfang an. Zu allererst nervt es ja gewaltig, dass wir eine Wiederholung der immer besonders traurigen Variante "Richard Castle ist mit dem Verdächtigen / dem Opfer / dem Hauptzeugen / der Hauptzeugin persönlich bekannt" vor uns haben. Das verspricht ja immer Ungemach. Es ist ja fast noch schlimmer, als wenn der Täter irgendwie noch Mitleid verdient. Jedenfalls spielt Nathan Fillion (vermutlich drehbuchgemäß) die totale Voreingenommenheit Castles so schlimm aus, dass es dem geneigten Zuschauer beziehungsweise der geneigten Zuschauerin schon beinahe weht tut. Da ist auch nichts zu machen, dauernd fällt der alte Tanzbär nicht nur Beckett total auf den Wecker, sondern geht auch dem Zuschauer auf den Sack. Vielleicht geht er ja auch der Zuschauerin auf die Eierstöcke. Man weiß das ja nie so genau. Besonders schlimm ist ja, dass zum Behufe der Folge auch noch ein total wichtiger Mensch ("er hat mich entdeckt! ohne ihn wäre ich nur ein Pausenclown! er hat mich zu dem gemacht, was ich bin! ohne ihn gäbe es mich nicht!") aus dem Hut gezaubert wird ("habe ich ihn nie erwähnt?") - so, und da stehen wir nun mit der Misere, dass ein aus dem Hut gezauberter Hauptverdächtiger, der eine total wichtige Rolle im Leben Castles gespielt hat, vergleichbar nur dem Vater von Kara Thrace, der ebenso aus dem Hut gezaubert wird, und Castle benimmt sich wie ein Tanzbär. Die Art und Weise, wie sich angeblicher Zweifel und angebliche Überzeugung hier in einem Ringkampf gegenüberstehen sollen, kann aber wirklich bestenfalls als nervtötend beschrieben werden. Am Ende ist es dann aber so, dass die ganze Geschichte eine Wendung nimmt, die man dann doch noch mit einigem Respekt als clever bezeichnen kann. Ganz versöhnt will man aus der Episode aber nicht herausgehen, auch wenn am Ende die Personen, die verantwortlich sind, auf ganz erschreckende Weise gruselig wirken.

Castle 050 Die schmutzige Bombe - Setup

Dies ist die erste Episode einer nervenzerfetzenden Doppelfolge mit spannungsgeladenem Brimborium, wo man es beinahe so richtig krachen lässt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Man erkennt auch bereits in den ersten Einstellungen, dass man es mit einer der spannungsgelandenen Episoden zu tun haben, in denen einem der höhepunkt beziehungsweiese ein Zwischenhöhepunkt präsentiert wird und man dann voller Spannung darauf wartet, wie es zu diesem Kulminationspunkt kommen kann, Ein wenig wirkt es nämlich nach Doctor Who, wie Castle von so einer Art Astronauten durch ein indirekt beleuchtetes Zelt geschleift wird und am Ende auf Beckett trifft. Und beiden steht die Frage, "ist es wirklich so schlimm?" buchstäblich ins Gesicht beziehungsweise ins Drehbuch geschrieben. Und dann kommt auch schon die erwartete Einblendung "36 Stunden früher", denn von da an wird sich die Story in diese Richtung entwickeln. Und was so dramatisch weitergehen soll, beginnt mit einem aufgebockten und zerlegten Taxi, in dem sich kein Fahrer mehr befindet. Dass es sich um einen maisgelben Toyota Prius handelt, macht das Ganze eigentlich noch interessanter, aber wenig später wird der Fahrer ermordet aufgefunden. Es kommt zu allerlei Ungereimtheiten, in deren Folge sich auch ein Special Agent einschaltet. Wenn diese aber das Kommando übernehmen, wird es schnell ungemütlich. Die folge ist nun aber so gestrickt, dass die Special Agents vermutlich so fies sein müssen, weil sie im Dienste der großen und ganzen Sicherheit agieren, und da heiligt mancher Zweck eben die Mittel. Und so muss eben auch eine Mutter bedroht werden und ein kleines Baby ist auch zu erschrecken. Und die Tricks, die des Special Agent auf dem Kasten hat, bringen Beckett und Castle gegen ihn auf, so dass sie am Ende auch noch sehr mit ihm aneinander geraten, weil sie den Verdacht, den die Mörder gestreut haben, nicht teilen wollen. Und am Ende ist auch noch Radioaktivität im Spiel. Aber warum, das verraten wir hier nicht. Oh, es steht schon im Titel? Umso besser!

Castle 051 Countdown – Countdown

Ja, der Countdown läuft, meine sehr verehrten Damen und Herren, sowohl im Englischen als auch im Deutschen - und es beginnt der zweite Teil der nervenzerfetzenden Doppelfolge. Was wir bisher verschwiegen haben, soll jetzt aber ans Licht der Öffentlichkeit gelangen: Castle und Beckett steckten gegen Ende der vorherigen Episode, also am Ende der ersten Folge dieser Doppelfolge, ziemlich eindeutig in einem Kühlanhänger fest, wo sie langsam aber sicher dem Tod durch Erfrieren immer näher gekommen sind. Das ist aus Sicht der Zuschauer irgendwie bedauerlich, da man ja auch Mitleid mit den beiden empfindet. Was natürlich noch viel bedauerlicher ist, ist, dass beide schon wieder nicht dazu kommen, einander ihre Zuneigung zu gestehen. Das beste daran ist ja auch noch, dass Beckett ausgerechnet zu Castle sagt, dass sie gerne jemanden hätte, der immer für sie da ist. (Wo bleibt der Einspieler mit dem schallenden Gelächter, wenn man ihn am dringendsten braucht?)Wie war noch einmal Castles Standardantwort, wenn Beckett ihn um einen Gefallen bittet? "Always!"??? Na, da hat man es ja wieder einmal. Beckett würde einen guten Jungen nicht einmal dann bemerken, wenn er ihr ins Bein beißt. Nun, was geht also vor? Während Castle also beinahe Beckett seine Liebe gestehen kann, werden beide dann doch noch gerettet, sehr stark unterkühlt, aber so weit in Ordnung. Jedoch die dreckige Bombe voll nuklearer Substanzen, die wir in der Rezension der letzten Folge lieber verschwiegen haben, sie ist einfach nicht aufzufinden, denn sie hat sich bereits mit einem anderen Laster auf den weg gemacht, um irgendwo an einem belebten Orte gezündet zu werden. Doch es ist ein anderer Ort, an dem Beckett und Castle waren, als Agent Fallon ihn aufgesucht hat. Zum Glück entscheidet sich Fallon noch rechtzeitig zu einer Zusammenarbeit mit den beiden, und die arme, zum Steuern eines bombenbeladenen Lasters gezwungene Mutter wird noch gefunden und gestoppt. Alleine der Countdown der Bombe läuft noch, kein Agent kann rechtzeitig helfen und Castle muss in letzter Sekunde eine potentiell folgenschwere Entscheidung treffen. Und die Liebe? Ach, die Liebe!

Castle 052 Mörderische Seifenoper - One Life to Lose

Jetzt spielt die Episode sozusagen im home turf aller Beteiligten, denn es geschieht in einem Studio. Aber was geschieht denn da? Es ist zunächst so, dass man gar nicht recht weiß, was da gespielt wird, denn alles scheint doch zunächst etwas übertrieben. Offenbar wird ein Liebespaar in flagranti von einem wie immer zu früh heimkehrenden Ehemann überrascht, aber als von den beiden Überraschten einer den Schrank aufmacht, fällt plötzlich eine Frauenleiche aus dem Schrank - mit einer Feuerwehraxt im Rücken, also insgesamt ein verstörender Anblick, insbesondere natürlich deshalb, weil es erst so aussieht, als treibe jemand Scherz und Schabernack, denn es stellt sich alsbald heraus, dass die ganze anfängliche Szenerie nur am Drehort einer überaus erfolgreichen Seifenoper spielt, deren Erfinderin beziehungsweise Drehbuchschreiberin es ist, die tot samt Axt im Rücken aus dem Schrank fiel. Die Hauptdarstellerin der Seifenoper, die es offenbar Esposito sehr angetan hat, der hier im Prinzip so etwas wie den Gegenpart Ryans übernehmen kann, der ja einige Episoden zuvor sich den Kopf von der Darstellerin von "Nikki Heat" verdrehen ließ, stellt jedenfalls ihe beiden Brüste so ein bisschen provozierend ins rechte Licht,und sie verfehlt damit ihre Wirkung bei Esposito nicht, obwohl es doch interessanterweise gerade Lanie ist, seine Angebetete, die noch einige Sekunden zuvor am Tatort ihren eigene Busen in ganz ähnlicher Weise mit tiefen Einblicken zur Schau stellte. Na, genug der Reflexion über die Brüste der Darstellerinnen, aber auffällig ist es ja schon. Castkle beginnt allerdings sofort, eine verrückte Theorie über Tatmotiv und Tathergang nach der anderen zu spinnen. Unerwarteterweise tritt auch noch Castles Mutter auf den Plan - eigentlich sollte sie doch mit Aufbau und Betrieb einer eigene Schauspielschule beschäftigt sein, aber damit ist es wohl nichts geworden, denn sie nutzt jetzt eher ihre Kontakte zu den Kolleginnen und insbesondere zu den Kollegen am Set, um etwas über die Hintergründe des Verbrechens zu recherchieren. Das schlägt am Ende aber Castle ziemlich auf den Magen.

Castle 053 Tod eines Geschworenen - Law & Murder

ja, hier geht es richtig zur Sache, und man hat als Zuschauer auch schon das Gefühl, dass man genau mitbekommt, wie man auf bestimmte Fährten gesetzt wird, aber man sich so richtig nicht dagegen wehren kann, auch wenn man ganz objektiv gesehen gut daran täte, dem Braten nicht zu trauen (und man das durchaus schon weiß). Apropos weiß - der schwarz-weiß-Konflikt scheint tatsächlich einen substanziellen Anteil des Ganzen auszumachen, denn in dieser Verhandlung, die am Anfang beginnt, wo ein dunkler böser Mann angeklagt ist, eine liebe hellhäutige Frau aus besseren bis sehr guten Kreisen umgebracht zu haben, stehen die Zeichen wohl auf schuldig, Fingerabdrücke, Mordwaffe und alles miteinander. Aber dann ist da ausgerechnet noch ein Jurymitglied, dass vom böse scheinenden dunklen Cousin des dunklen Angeklagten misstrauisch beäugt, plötzlich erstickend im Gerichtssaal zusammenbricht. Schnell reimt man sich eine Story zusammen, und das scheint auch die Story zu sein, die alle sich zusammenreimen, die Polizei eingeschlossen, bis sich auf einmal leichte Zweifel an der doch etwas zu gut scheinenden Mordgeschichte entwickeln. Zum Glück, muss man sagen, sonst wäre die Geschichte wohl böse ausgegangen, so aber kann am Ende sogar Richard Castle mit seiner Kate Beckett auf ein Movie-Date gehen, wo es vermutlich sogar Limo und Süßigkeiten für den gemütlichen Tanzbären geben wird. Was wird man sich ansehen? "Forbidden Planet", den Urvater der amerikanischen Science-Fiction-Sagen. Na, wenn das mal nichts ist. Bis dahin aber hat man einen alten Freund des Vorgesetzten leider als echten Schlimmling entlarven müssen (schon wieder ein alter freund mit Dreck am Stecken, aber immerhin gibt sich Montgomery nicht so dusselig wie Castle, wenn es um eine seiner eigenen Freunde geht), einen Unschuldigen vor dem einigermaßen sicheren Tod durch die Giftinjektion bewahrt, einen Konflikt über die väterliche Handyüberwachung einer eigentlich vertrauenswürdigen Tochter gelöst und einen Mord an einem Jurymitglied aufgeklärt, wo wir uns jetzt schon nicht mehr erinnern, wie der eigentlich ausgeführt worden war.

Castle 054 Die Pizza-Connection - Slice of Death

Es geht eigentlich sehr gruselig los, und man fragt sich wiederum, ob das wohl immer so ganz nötig ist mit der Nahaufnahme des Mordopfers. Alles kündigt sich aber irgendwie an, so wie es alles aufgebaut ist. Während nämlich ein junger Mann offensichtlich die neue Bekanntschaft in die heimische Pizzeria mitnimmt, um dort einen romantischen Abend zu verbringen, geschieht etwas sehr Merkwürdiges, und in der tat bahnt sich Schlimmes an, als nämlich der Bekanntschaft der leckere Geruch nach Barbecue in die Nase steigt. Oder so ähnlich - jetzt kann man sich natürlich trefflich darüber streiten, ob es wirklich der bezeichnete Geruch wäre, denn man d riechen würde, jedenfalls finden die beiden Turteltauben eine stark verbrannte Leiche im Ofen der Pizzeria, und man ist bei der Produktion der Episode vielleicht ein bisschen zu sehr mit sich selbst zufrieden gewesen, so dass man die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lässt, die verkohlte Leiche dauernd in einigem Detail zu zeigen, zum Beispiel auch die von den Zähnen weggebrannten Lippen und so witer und so fort. Bei dem Toten handelt es sich wohl um einen Journalisten, und er scheint zwischen die Fronten eines erbitterten Pizzeria-Krieges geraten zu sein, in dem Authentic Nick's, Authentic Terrific Nick's, Terrific Authentic Nick's und Terrific Nick's angetreten sind, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen und sich gegenseitig die Kundschaft abzugraben. Aber kann das alles als Motiv ausreichen? Und was hat die offenbare Freundin des Journalisten (auf den ersten Blick erinnert sie ja ein wenig an Admiral Cain aus Battlestar) mit der ganzen Sache zu tun, deren foto man aus dem verkohlten Portemonnaiefach zieht, das mitsamt des Portemonnaies am Tatort gefunden wird. vor seinem Tod konnte der getötete Journalist noch mittels eines Bankautomaten eine Botschaft hinterlassen, die Castle in der Lage ist zu rekonstruieren, und plötzlich wird alle klar, dass hier um viel mehr gespielt wird als nur um die Vorherrschaft auf dem Markt der Pizzerien New Yorks. Und man fühlt sich am Ende ein bisschen erinnert an eine weitere Episode, nämlich die Nummer 19.

Castle 055 Tod im Pool - The Dead Pool

Also bei dem Titel des englischen Originals, da handelt es sich ja nicht unbedingt um einen Superhelden, auch wenn der gleichnamige Superheld einigermaßen bekannt ist, sondern es handel sich um ein einigermaßen makabres Spiel, bei dem darauf gewettet wird, wer als nächstes stirbt. Hoffentlich, so könnte man jetzt sagen, beschränkt sich die Reichweite dessen eher nur auf Charaktere in Film, Funk, Fernsehen und zum reduzierten Steuersatz ausgegebene Druckerzeugnisse. Aber wir wissen, dass es sich auch um eine Wette in gefährlichen Sportarten handelt, nämlich zum Beispiel beim Motorsport, und dass es tatsächlich so ist, dass da manche Leute wetten, wer als erster sterben wird, nur um damit ein paar schnöde Moneten zu gewinnen. Hier ist das Wort "Pool" natürlich in dem Sinne doppeldeutig eingesetzt, als dass es sich, wie man in der Eingangseinstellung sieht, bei dem Opfer augenscheinlich um einen Schwimmer handelt, der ja nun mal tatsächlich in einem Pool zu Hause ist beziehungsweise dort lange Tage seines Lebens verbringt, um zu trainieren. Aber damit nicht genug - es kommt auch noch eine literarische Variante ins Spiel, nämlich dadurch, dass Castle, der genau so einen Schützling großgezogen hat wie der Mentor des Schwimmers, der als Mordopfer im Pool treibt es mit dem verheißungsvollen Talent gemacht hat, seinen eigenen Schützling - vermutlich aus Gründen des Angebens mit seinem schnaften Verhältnis zu Beckett - mit aufs Polizeirevier schleppt, wo sich die Sympathie zwischen seinem Bekannten und Beckett aber schnell auf eine Weise entwickelt, dass es Castle nicht mehr ganz so viel Freude bereitet. Nachdem auch noch ein riesiger Korb Muffins auf Becketts Schreibtisch erscheint, platzt Castle endgültig der Kragen und er fädelt eine perfide Racheaktion ein. Perfide scheint es auch im umgebenden Mordfall zuzugehen. Es werden anabole Streroide entdeckt, angeblich hat aber der Sportler selber nie welche genommen und war überall unheimlich beliebt - war er also ein Dealer oder wurde ihm nur übel mitgespielt? Und als dann auch noch reiche Eltern auftauchen, wird es wirklich schmutzig. Immerhin gibt Castle Beckett gegenüber recht unumwunden zu, dass er auf seinen Schriftstellerfreund ziemlich eifersüchtig gewesen ist.

Castle 056 Lieben und Sterben in L.A. - To Love and Die in L.A.

Dass man hier in der Übersetzung des englischen Titels "To Love and Die in L.A." die Gelegenheit hatte, die Anspielung auf das Original "To Live and Die in L.A." auch durch den Einsatz minimaler Mittel nachzugestalten, nämlich indem von von "Leben und Sterben in L.A." zu "Lieben und Sterben in L.A." übergehen konnte, das ist ja offenbar als solch eine einmalige Chance begriffen worden, dass sich das Übersetzerteam diese Gelegenheit selbstverständlich nicht entgehen lassen konnte, das ist ja klar. Deswegen hat man auch gleich zugeschlagen. Was weniger erfreulich ist als dieses Schmankerl, ist ja die Tatsache, dass uns und auch der Polizistin Beckett ein alter Bekannter unter wiederholt unglücklichen Umständen noch einmal begegnet. Es ist Herr Royce, der ehemalige Mentor und Ausbilder von Beckett an der Polizeischule, wo sie ausgebildet wurde. Sie musste ihn in einer früheren Episode ja bereits einmal verhaften, und jetzt steht es eigentlich noch schlimmer, denn immerhin blendet zwar die Kamera im entscheidenden Moment weg, aber Royce, der sich schwer verletzt in Sicherheit bringen will, wird offenbar von seinem Mörder mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Dass Beckett über diesen Verlust wegen der damit verbundenen Geschichte und der Festnahme Royces als Bösewicht in der Episode "Die Schatzkarte - Under The Gun" erheblich bestürzt ist, versteht sich quasi von selbst. Montgomery erkennt ihrer emotionalen Reaktion bereits an, dass sie sehr mitgenommen ist, daher entzieht er ihr den Fall. Aber da hat er nicht mit Becketts Entschlossenheit gerechnet, und mit Castles Entschlossenheit, ihr zu helfen. Obwohl das jetzt natürlich eigentlich als Aussage so nicht stimmt. Montgomery ist sich ja schon im Klaren, dass seine Polizistin nichts unversucht lassen wird, in dem Fall weiterzukommen, und da die Spur nach Los Angeles führt, ergibt sich jetzt auch folgerichtig der Titel. Was vielleicht besonders auffällt, ist, dass es - wie in der letzten Folge auch - doch noch zu einem Moment kommt, wo auch Beckett merken muss, dass es zwischen ihr und Castle doch immer stärker zu knistern beginnt.

Castle 057 Ganz schön tot - Pretty Dead

Wie man jetzt "ganz schön tot" sein kann, wenn man tot ist, das ist uns hier nicht so ganz klar geworden, denn eigentlich ist das mit dem tot Sein doch eher eine binäre Angelegenheit beziehungsweise entweder hat man es vollständig oder eher nicht. Aber das Wort "schön" hat hier schon seine Berechtigung, genau wie das Wort "pretty" in  der englischen Originalfassung des Episodentitels. Das liegt aber lediglich daran, dass die ganze Folge in einem Milieu spielt, in dem ja bekanntlich Schönheit und gutes Aussehen eine entscheidende Rolle spielen. Apropos "spielen", wir treffen hier auf einen alten Bekannten, nämlich den Schauspieler Jonathan Slavin, der in der Serie "Life" bereits auftrat und dort einen unglücklichen Lotteriegewinner gespielt hat, nämlich die Figur des Dale Houseman. Hier spielt er allerdings den Agenten einer angehenden Schönheitskönigin aus Illinois, die aber bereits in der ersten Einstellung beziehungsweise in einer der ersten Einstellungen in der Episode inmitten von Tanz und Tralala tot von der Decke schwebt. Das ganze Durcheinander wird immer größer, weil dann jede Menge verdächtige Personen auftauchen, also schmierige Ex-Freunde und mysteriöse Fotografen. Ja, es tauchen dann auch Fotografien auf, die, obwohl eigentlich von Richard Castle als einigermaßen geschmackvoll tituliert, irgendwie dazu führen könnten, dass der ganze Plan mit dem Schönheitsköniginnentitel nicht wirklich gut laufen können würde, denn auf den Fotografien scheint die Schönheitskönigin aus Illinois irgendwie sehr in ihrer ganzen Schönheit zu sehen zu sein, die dann auch von wenigen Dingen verdeckt ist, die den Blick auf Busen und Po der Schönheitskönigin behindern könnten, sozusagen. Im Wesentlichen handelt es sich also um Nacktaufnahmen, und jetzt werden die Dinge immer verworrener, aber im Endeffekt geht es wahrscheinlich um Geld, Erpressung, falsches Spiel, menschlichen Betrug und so weiter und so fort, aber so richtig weiß die Episode einen nicht zu fesseln, denn die Charaktere, allen voran der Unternehmer, der die Schönheitswettbewerbe ausrichtet und seine dusselig wirende Frau ziehen keinerlei Sympathien auf sich.

Castle 058 Knockout - Knockout

Ja, da war wohl am englischsprachigen Episodentitel nicht mehr besonders viel ins Deutsche zu übersetzen, dachte sich das Übersetzerteam möglicherweise, als es ans Übersetzen des englischen Episodentitel ins Deutsche ging. Man beließ einfach der Bequemlichkeit halber den englischen Titel im Deutschen genau so, wie er eben im Original war. Aber mit dem Ausknocken  beziehungsweise dem Ausgeknocktsein, das zieht sich hier durch verschiedene Ebenen der Episode, so dass einem am Ende ein bisschen der Kopf brummt, wer denn jetzt hier eigentlich ausgeknockt ist und wer vielmehr für immer von der Bildfläche verschwunden sein wird. Dass etwas Drastisches passieren würde, kann man direkt am Eingang der Episode merken, denn es geht ja um nichts weniger als um den alten Mordfall an Becketts Mutter, der die ganze Serie ja doch im Hintergrund ständig begleitet, und der schlimme Killer der Mutter, der auf den hässlichen Namen Hal Lockwood hört, treibt sein nicht minder hässliches Unwesen im Knast, wo ihn Beckett seinerzeit hingebracht hatte. Nicht nur, dass er sein Unwesen dort treibt und Gary MacAllister ermordet, der ebenfalls Informationen zum Tode von Becketts Mutter gehabt hätte, sondern bei der anschließenden Gerichtsverhandlung kommen ein paar getürkte Polizisten und befreien ihn auch noch mit einem nachtschwarzen Helikopter. Ja, und dann zieht das ganze Ding solche Kreise, dass am Ende auch Esposito und Ryan fassungslos dabei stehen. Die ganze Verwicklung führ nicht nur dazu, dass Kate Beckett sich mit Richard Castkle entzweien will, was dieser aber dann so doch nicht stehen lassen kann. Stehen gelassen wird aber auch sonst nichts beziehungsweise nur wenig, und so bleiben am Ende nur noch Castle, Ryan und Espositio übrig. Und bei der Beerdigungsfeier von Montgomery wird auch noch Beckett durch einen gezielten Brustschuss getötet. Castle kann ihr gerade noch im Sterben seine Liebe gestehen, und dann ist die Staffel auch schon zu Ende. Na, so etwas aber auch. Vier Monate muss die Fangemeinde jetzt bis zur nächsten Staffel warten!