Battlestar Galactica 1.07 Unter Verdacht / Six Degrees of Separation

Gaius Baltar will es wissen. Und eins muss man ihm lassen, er tut es nach allen Regeln der Kunst. Er provoziert die Cylonin Nummer 6, die er ja eigentlich mehr so als Spielerchen fürs Bett betrachtet, so lange mit seinem atheistischen Gehabe, bis sie die kleine hübsche Nase voll hat. Sie haut ab. Ja, bevor er sich's versieht. Und dann ist sie fort, und er weiß ja gar nicht so recht, was er denn bitteschön davon halten soll. Aber das dicke Ende kommt ja noch, denn sie ist nicht nur einfach so weg, sondern sie kommt auch noch wieder. Mit Brille. Und mit Unschuldsmiene - und mit einem hinterlistigen Auftrag, jawohl. Und alle können sie plötzlich sehen. Und hören kann man sie auch. Und die liebenswerte Cylonin beschuldigt Gaius ganz offen dessen, was er auch wirklich getan hat. Kollaboration mit ihr nämlich. Beziehungsweise mit den Cylons. Und Gaius kommt in den Kerker. Er ist nicht glücklich darüber und versteht auch nicht, wieso die Anschuldigungen mit haarsträubenden Belegen geführt wird. Und wieso Nummer 6 so sauer auf ihn ist, das kann er nun beim besten Willen nicht verstehen. Dabei kann man auch nicht so ganz nachvollziehen, ob der ganze Spuk wirklich etwas mit Gaius' vorgeblicher Ungläubigkeit zu tun hat, oder ob es sich nicht doch um eine ganz konsequent geführte Beziehungssache beziehungsweise Eifersuchtskiste handelt. Dafür macht zwischendurch der aufgebrachte Gaius noch den super Spruch auf der Gender-Toilette: "You have not heard the last. No more Mr. nice Gaius!" Aber am Ende kommt es dann so, wie es Nummer 6 geplant hat (deren Flirtversuch mit Adama der vielleicht am geschicktesten eingefädelte Selbstdiskreditierungsschachzug ever ist): Gaius wird bekehrt. Na gut, so wird man zugeben - Bekehrung ist doch keine so große Kunst, wenn die Alternative nämlich heißt: "Rübe ab!" Da wird so schnell mal keiner zum Märtyrer für seinen Unglauben. Denn anders als der Glauben hält der Unglauben ja nicht einmal fiktive Belohnungen für seine Anhänger bereit. Und dann ist einem eben die Cylonin in der Hand vielleicht doch näher als der Atheismus auf dem Dach. Beziehungsweise im Oberstübchen.