Fluch der Karibik

Eigentlich heißt das Ding ja im Original nicht "Fluch der Karibik", sondern "Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl", und es ist jetzt auch ein bisschen verwegen von der deutschen Übersetzung gewesen, den Fluch in den Mittelpunkt des Filmnamens zu stellen, denn was soll man mit einem Fluch, der ja gar nicht unbedingt die ganze Filmreihe hinweg durchgehalten wird? Verflucht sind in dem Film ja in der Tat nur einige der Heinis in der Karibik. Und das Beste dabei: die Black Pearl selber ist ja auch gar nicht verflucht!

Die Story des Films dürfte mittlerweile ja hinlänglich bekannt sein - Captain Jack Sparrow (Keith Richards, ach nee, Johnny Depp) ist auf der Suche nach seinem Schiff (der sagenhaften Black Pearl), Will Turner (Legolas, äh, Orlando Bloom) ist auf der Suche nach seiner Elizabeth Swann (Keira Knightley). Will Turner ist über seine Herkunft (beruflicher Art, aber nicht seine Schmiedekunst)  mit Captain Jack Sparrow verbunden, die Piraten, die die Black Pearl erbeutet beziehungsweise ermeutert haben, brauchen ihn auch, da sie es mit einem Aztekenfluch aufgenommen haben, und seine Elizabeth soll dem armen Will von allen Seiten streitig gemacht werden, ausgerechnet auch von James Norrington, der Will Turner damals aus dem Meer fischen ließ. Am Ende kommt es durch mehrere Tricks seitens Captain Jack Sparrow auch zu einem geplant-ungeplanten Ende mit Überraschungen, aber theoretisch haben alle, was sie wollen. Außer Norrington. Aber so ist das nun einmal.

Im Rückblick wirkt der Film bisweilen etwas aufgesetzt, aber das bezieht sich jetzt nicht so sehr auf Johnny Depps Interpretation der Rolle, für die er vielleicht zu Recht als Sympathieträger des Films gilt. Tricktechnisch sind die verfluchten Piraten auch ganz überzeugend in Szene gesetzt, aber die Fotografie des Filmes wirkt etwas angestaubt, obwohl sie noch gar nicht so alt ist.

Die Säbelei beziehungsweise das Herumgesäbele geht einem aber doch bisweilen gehörig auf den Keks - man kommt sich fast vor wie in einem Piratenfilm - denn das Herumgesäbele ist eh schon das erwartbarste Element. In einem Piratenfilm. Es ist im Rückblick doch eher so, dass einen die Gags durchaus mehr überzeugen - fulminant ist ja zum Beispiel der Auftritt von Captain Jack Sparrow beim Landgang in Port Royal. Besonders gelungen wirkt auch der Kniff, dass sich Elizabeth Swann ihren Entführern gegenüber ausgerechnet als eine Turner ausgibt. Na, ein paar zeitlose Dinge bleiben schon drin. Ohnmacht durch Korsett? Auch eine ganz hübsche Idee. Insgesamt aber sehen wir hier den ersten Teil nicht als den stärksten an.