Rogue One

Mit etwa zehnjähriger Verspätung wollen wir hier kurz einmal etwas zu Rogue One (nicht etwa "Rouge One", das scheint uns ja fast schon eine unfreiwillige Verballhornung des Namens zu sein, die uns in parodistischer Weise die Titelheldin verulken zu wollen sich anstellig zu machen scheint - gehabt zu haben werden, oder so).

Wie dem auch sei - wir sind hier mehrheitlich der Meinung (hahaha), das es sich bei "Rouge One" um so etwas ähnliches handelt wie bei "Ocean's Eleven", also eigentlich um einen klassischen "heist", und viele Sachen machen an "Rogue One" auch tatsächlich versöhnlich beziehungsweise scheinen sie dann doch gelungener als es Episode VII einen hätte erwarten lassen. Dass man sich in der tat nicht darauf einlassen muss, zu viel Hoffnung darein zu setzen, den Charakteren je noch einmal wieder zu begegnen, ist natürlich etwas schade, aber wer weiß? Vielleicht kommt ja auch noch ein "intermediatequel", das uns unter dem Titel "Jyn Erso - der Weg der Kämpferin" zeigt, wie das kleine Mädchen durch "Ghost Dog" von der Barbiepuppen-Aficionada zur knallharten Ledernacken-Soldatin mit Nahkampftraining in allen bekannten intergalaktisch-asiatischen Kampfkünsten ausgebildet wurde. Tatsächlich schade, dass es hier kein Wiedersehen geben wird, aber so ist das mit den Prequels nun einmal. es gibt ja nur zwei Alternativen.

Entweder (und das ist unseres Erachtens ziemlich schief gegangen) muss man ja zeigen, wie die bekannten Unholde und Holde zu dem wurden, was sie einmal waren (oder so) - und dann kommt am Ende noch so etwas wie der völlig vergeigte Werdegang von "ich war als Rotzlöffel schon scheiße"-Arschlochkind Anakin Skywalker mit der völligen schauspielerischen Fehlbesetzung durch Unsympathieträger "Heidenei Christensen" heraus. Klar, wenn man Darth Vader noch etwas weniger leiden können will, und wer will das nicht, dann ist das natürlich eine prima Wahl. Aber wenn die zwiespältigen Gefühle dem Vader gegenüber durch das kalte Grausen angesichts der schauspielerischen Leistung und der völlig vergeigt geschriebenen (örgs) Romantik(würg)-Szenen zustande kommt? Nein. Das prangern wir an.

Der einzig andere gangbare Weg ist hier gegangen worden. Das bedeutet aber, dass man sich sogleich fragen muss: Mensch, warum hat man in den Episoden IV-VI nie etwas von diesem sympathischen multikulturellen Haufen mitbekommen? Wo sind die denn alle geblieben? Und die Antwort bekommt man ja auch geliefert. Das hat dann vom Rührfaktor her etwas von den Abschieden Doctor Whos von seinen Companions, ohne dass aber die Möglichkeit "ach, in einem Paralleluniversum läuft es jetzt übrigens prima weiter" ins Auge gefasst werden kann. Viel Hoffnung bleibt aber nicht.

Und natürlich ist der Ausgang des Ganzen auch klar: die Pläne des Todessterns werden unter großen Verlusten erbeutet. Muss ja. Macht aber trotzdem Spaß zuzusehen wie kleinere und größere Hindernisse dabei aus dem Weg geräumt werden. Und letztendlich ähneln die hier zu bringenden Opfer ganz denjenigen im 2007er Doctor Who Christmas Special "Voyage of the Damned". Und ebenso, wie man Astrid Peth eine andere Zukunft gewünscht hätte, hätte man sie der hübschen Jyn Erso auch gewünscht, allein: es soll nicht sein.

Was allerdings einen dunklen Schatten hinterlässt. Das Imperium. Aber nicht dasjenige, an das Ihr jetzt denkt, sondern das, das auch noch den letzten eingefleischten Nur-Kern-Episoden-Fan dazu bringen will, jetzt auch noch die Devotionalien von "Rebels" und allem anderen Drumherum zu kaufen, in Form lizensierter Figuren und Kunststoffbauklötzchen. Keinem anderen Zweck scheint uns diese Episode "III.9" stärker zu dienen.