Heißt es der Virus oder das Virus?

Man hört ja immer wieder beide Formen bei Virus, aber welche ist die richtige? Das lässt sich eigentlich recht einfach beantworten. Wenn man will, kann man nämlich in der Umgangssprache jede der beiden Formen benutzen. Das ist auch das Schöne an der Umgangssprache. Für diese gibt es ja kaum bis keine Regeln. Man kann also fröhlich "der" oder "das" verwenden. Und wenn einem jemand sagt, das eine oder andere sei richtiger? Dann braucht man sich eigentlich nicht darum zu kümmern. Das ist schön, denn die meisten Menschen kümmern sich ohnehin wenig darum, was sie sagen. Hauptsache sie finden es gut. Und richtig. Oder beides. Es gibt natürlich auch wieder einmal eine historische Betrachtung. Aber die interessiert ja nur die Interessierten.

In der Fachsprache heißt es das Virus

Das hat mit dem lateinischen Ursprung des Wortes zu tun. Virus ist Neutrum, also sächlichen grammatischen Geschlechts. Es bedeutet (in einer der Varianten) im Lateinischen Schleim. Als es in die Fachsprache der Medizin übernommen wurde, hat man das grammatische Geschlecht einfach mit übernommen. So macht man das häufig. Die Bedeutung ist natürlich eine andere geworden (Krankheitserreger). Aber auch das kommt vor. Vielleicht ist es aber so, dass einige unter uns nur so eine Art unzureichende Kenntnis des Lateinischen besitzen. Die haben dann gedacht, "ach, was auf -us endet, ist bestimmt immer männlichen Geschlechts." Ja, da sind wir manchmal einfach schief gewickelt.

In der Umgangssprache ist es egal

Es gibt ja den Sprachwandel, Der setzt immer dann ein, wenn Leute eine Wort in dieser oder jener Art verwenden. Allmählich beginnt sich von den unterschiedlichen Verwendungsformen langsam eine durch Bevorzugung durchzusetzen. Manchmal bleiben aber für eine gewisse Zeit auch zwei erhalten. So ist es hier nämlich. Manche sagen eben "das", manche sagen "der". Und wenn sich dann diejenigen durchsetzen, die denken, -us, das muss ja männlich sein? Dann sagt eben eine Mehrheit "der Virus." Das ist nicht so exakt, aber was will man machen. So kann man wenigstens Fachleute und Nichtfachleute unterscheiden.