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Battlestar Galactica 2.10 Pegasus / Pegasus

Spätestens mit dieser Episode, die unter dem Titel "Pegasus" läuft, weiß man, was man an den komischen Militärmenschen an Bord des Kampfsterns Galactica hat. Erschienen noch vor einigen Folgen Commander Adama und seine Crew etwas schwierig, zum Teil auch schmierig, kommt mit Admiral Cain auf einmal ein ganz anderer Wind hineingeweht, der die Frage nach dem Unterschied zwischen Zylon und Mensch noch einmal neu aufwirft - und die nach dem Unterschied zwischen solchen und solchen Menschen gleich auch noch mit dazu. Eigentlich sind ja alle heilforh, als plötzlich nach den ganzen Abenteuern mit den Zylonen, die im Übrigen immer haarschärfer ausgehen, plötzliche in weiterer konföderierter Kampfstern auftaucht, der offenbar sogar die ganze Zeit schon auf die Zylonen Jagd gemacht hat (how's that for a change?). Die Freude über das Zusammentreffen mit Admiral Abel Cain währt nicht lag, denn Admiral Cain verfährt offenbar mit allem kurz und herzlos, und die liebgewonnenen Gewohnheiten des Zuschauers, dass die Grenze zwischen menschlichen und zylonischen Charakteren manchmal etwas ambig sein kann, was das Mitleid mit den einen und die Sympathie mit den anderen angeht, werden kurzerhand gerade gerückt.  An Bord der Pegasus ist man als Frau offenbar nur dann sicher, wenn man den höchsten Rang hat und im Zweifelsfall auch mal einen rangniederen Offizier erschießt. Ansonsten vermutlich Massenvergewaltigung und was dergleichen traditionsreiche Bräuche der Besatzung im Kriegsfalle zu sein scheinen. Oh wei, denkt man, und es kommt gleich noch schlimmer. Man fühlt sich ein bisschen daran erinnert, wie in 28 Days Later das wahre Grauen (nämlich deutlich jenseits der herumrasenden Zombies) in dem Moment einsetzt, als die Protagonisten die vermeintlich rettende Militärbasis erreichen: das richtige Entsetzen herrscht ja erst dort, wo militärische Strukturen etabliert sind. Ja, und Chief Tyrol und Karl C. "Helo" Agathon wird dann auch kurzerhand der militärische Prozess gemacht. Humpf. Naja, immerhin haben die beiden auch einen umgebracht. Aber der hatte selbst wiederum ganz offenbar einigen Dreck am Stecken (vielleicht sogar wörtlich). Als Zuschauer hofft man, dass das bald zu Ende ist und man wieder in die kuschelige Sofaecke der Galactica zurück kann. Aber so einfach wird es wohl nicht werden. Bis dahin gibt sich Gaius Bartels (oder so) redlich Mühe, die über die Maßen geschundene Kopie von "Nummer 6" mit Pfirsichschnitzeln (oder so) wieder zum Leben zu erwecken. Wo das noch hinführen soll?