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Battlestar Galactica 4.06 Ans andere Ufer / Faith

Also an welches andere Ufer jetzt unbedingt in dieser Folge schon gelangt werden wird, das kann sich eigentlich nur auf eine der in der Episode ablaufenden Handlungen beziehen, damit aber fällt schon der deutsche Titel leicht bis mittelstark hinter den englischen Titel zurück, denn das mit dem "Faith", das ist ja einerseits ein Spiel mit dem so genannten Glauben, Gottesglauben beziehungsweise Gottvertrauen einerseits, andererseits aber auch mit dem Vertrauen auf oder in eine andere Person oder Sache. So, und damit wären wir auch schon bei der Sache, und zwar so richtig. Wir befinden uns unmittelbar an Bord der Demetrius, und alles spielt verrückt - Karl "Helo" Agathon, der die befehlshabende Kara Thrace zunächst bis aufs Letzte verteidigt und am Ende des Amtes enthoben hatte, sieht sich mitten in einer bewaffneten Auseinandersetzung. Und es bleibt kein Stein mehr auf dem Anderen. Die Zylonen kriegen eine Krise nach der anderen, und wer muss auch noch darunter leiden? Felix Gaetha hatte sich ja gerade erst wieder gefangen und gesammelt, und jetzt hampelt der völlig überforderte Anders, vermutlich in der Hoffnung, seine ziemlich dreist Lee-und-Leoben-verseuchte Beziehung zu Kara Tharace wieder aufleben lassen zu können oder ihr zumindest so etwas wie einen neuen Drive und neuen Drall zu verpassen, derart unbeholfen herum, dass er den armen Felix vermutlich dauerhaft beschädigt. Jedenfalls krümmt man sich als Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer oder Zuschauer*In (oder so) schon in den ersten Minuten der Folge vor Schmerzen und kommt auch gar nicht mehr aus dem sich-winden-Wollen heraus. In den Verhandlungen mit den Zylonen an Bord des zylonischen Base-Star geht es direkt auch weiter mit dem Kaputthauen und Erschießen, ach, es ist nicht zum Mitansehen. Und die Opfer auf beiden Seiten bleiben auch merkwürdigerweise ohne weitere Konsequenz, das ist auch nicht schön. Daheim auf der Galactica wird auch einiges Kaputtes und Endzeitliches verhandelt, und vielleicht werden da die religiösen Fronten auch so ein wenig aufgeweicht, wobei das Verhältnis der Menschen zu den alten Göttern irgendwie doch aufgeklärter wirkt als das monotheistisch-metaphysische Gaius-Gebrabbel der "Neuen Zeit", die ja gar nicht so genannt wird. Na ja, Hauptsache es hilft. Tut es aber nicht. Ans andere Ufer muss man aber sowieso.