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Castle 049 Der letzte Nagel - The Final Nail

Das ist mal eine ganz merkwürdige Episode und zwar von Anfang an. Zu allererst nervt es ja gewaltig, dass wir eine Wiederholung der immer besonders traurigen Variante "Richard Castle ist mit dem Verdächtigen / dem Opfer / dem Hauptzeugen / der Hauptzeugin persönlich bekannt" vor uns haben. Das verspricht ja immer Ungemach. Es ist ja fast noch schlimmer, als wenn der Täter irgendwie noch Mitleid verdient. Jedenfalls spielt Nathan Fillion (vermutlich drehbuchgemäß) die totale Voreingenommenheit Castles so schlimm aus, dass es dem geneigten Zuschauer beziehungsweise der geneigten Zuschauerin schon beinahe weht tut. Da ist auch nichts zu machen, dauernd fällt der alte Tanzbär nicht nur Beckett total auf den Wecker, sondern geht auch dem Zuschauer auf den Sack. Vielleicht geht er ja auch der Zuschauerin auf die Eierstöcke. Man weiß das ja nie so genau. Besonders schlimm ist ja, dass zum Behufe der Folge auch noch ein total wichtiger Mensch ("er hat mich entdeckt! ohne ihn wäre ich nur ein Pausenclown! er hat mich zu dem gemacht, was ich bin! ohne ihn gäbe es mich nicht!") aus dem Hut gezaubert wird ("habe ich ihn nie erwähnt?") - so, und da stehen wir nun mit der Misere, dass ein aus dem Hut gezauberter Hauptverdächtiger, der eine total wichtige Rolle im Leben Castles gespielt hat, vergleichbar nur dem Vater von Kara Thrace, der ebenso aus dem Hut gezaubert wird, und Castle benimmt sich wie ein Tanzbär. Die Art und Weise, wie sich angeblicher Zweifel und angebliche Überzeugung hier in einem Ringkampf gegenüberstehen sollen, kann aber wirklich bestenfalls als nervtötend beschrieben werden. Am Ende ist es dann aber so, dass die ganze Geschichte eine Wendung nimmt, die man dann doch noch mit einigem Respekt als clever bezeichnen kann. Ganz versöhnt will man aus der Episode aber nicht herausgehen, auch wenn am Ende die Personen, die verantwortlich sind, auf ganz erschreckende Weise gruselig wirken.