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Castle 088 Abgesang - Swan Song

Also da weiß man ja beim besten Willen nicht mehr, was man da jetzt schreiben soll. Da soll ja im Hintergrund tatsächlich eine Geschichte eine Rolle spielen, die so einen Kriminalfall abbildet, in der tat sogar eine recht gruselige Mordgeschichte im Rockstarmilieu mit einer aufstrebenden band, die gerade dabei ist, den großen Durchbruch zu schaffen, wobei ein paar einschneidende Entwicklungen dann dazu führen, dass ein wahrhaft blutiges und blutrünstiges Ereignis stattfindet. Es erfährt dann nach einigen Umwegen und falschen Verdächtigungen beziehungsweise falschen Fährten am Ende doch zu einer Aufklärung, die das wahre Geschehen zutage fördert und denjenigen zur Rechenschaft ziehen wird, der auch für den Mord verantwortlich ist, und um eine Mord handelt es sich auch, sonst wäre ja nicht das Morddezernat des zwölften Polizeireviers mit der ganzen Geschichte befasst.

Aber Mann! Was geht einem die ganze Episode auf den Sack, und zwar auf den hässlichen, haarigen, alten und faltigen Dauersack. Das ist doch nicht auszuhalten, wie da aus irgendwelchen Gründen versucht wird, eine ganze Episode mit der Handkamera aufzunehmen, weil gerade eine Filmcrew, die auch selber wirkt, als habe man sie gerade zum Trocknen im Garten aufgehängt, angeblich dabei ist, das Projekt ihres Lebens über eine Band zu drehen, die ausgerechnet einen fiesen, Grunge-inspirierten Heulsusenrock spielt, dass die Katze sich vor Grausen abwenden muss. Und dann wird die ganze Zeit mit Wackelkamera gefilmt, dass man nur so kotzen möchte. Und alle verhalten sich ungefähr so natürlich wie in der ebenfalls ganz fürchterlichen Episode der Neuauflage von Battlestar Galactica, nämlich "Die Reporterin / Final Cut". Das kalte Grausen überkommt einen, wenn einerseits alle immerzu irgendwie ein bisschen verlegen in die Kamera linsen oder (noch schlimmer) sich meinen vor der Kamera produzieren zu müssen oder (noch viel schlimmer) sich vor der Kamera meinen menschlicher geben zu wollen - aber dem Fass schlägt es doch den Boden endgültig ins Gesicht, wenn die Akteure dann auch noch Unbeteiligten meinen erklären zu müssen, dass es total legitim sei, wenn die piesepampeligen Hobbyfilmer immer und überall präsent sind.