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Castle 095 Wenn die Realität zuschlägt - Reality Star Struck

Und wieder kommt es hart auf hart. Das gleicht doch mittlerweile eher einer televisionären Teststrecke für die Federung und das Durchhaltevermögen der geneigten Zuschauerin oder des geneigten Zuschauers. Wie viel aus der Welt des schönen Scheines soll man denn noch ertragen müssen? Vielleicht hat man da in der Konzentration des gebündelten Sehens der DVD-Ausgabe auch einen Fehler gemacht, denn man hat ja nicht mehr die nötigen Regenerationsphasen, sondern einen beschleicht das gruselige Gefühl, dass es jetzt fast nur noch um Tode in Traumfabriken und im seichtesten und würdelosesten Fernseh- und Rundfunkbetrieb geht. Kann man da nicht wenigstens Charaktere einfügen, für welche man als Zuschauer vielleicht nur ein Mindestmaß an Sympathie oder Mitgefühl oder Empathie entwickeln kann? Das wird doch ein ganz entfremdeter Zuschau- und Betrachtungsprozess, durch den man gar nicht unbeschadet hindurchgehen kann. Und dann kommt auch noch der Valentinstag mit aller Wucht dazwischen und fährt Beckett und Castle ins Kontor. Na ja, so dusselig, wie er sich anstellt, fährt er ja eher Castle ins Kontor als Beckett, aber dazu kommen wir ja gleich noch. Au weia jedenfalls, denn es soll ja im Großen und Ganzen in dieser Sendung um die Liebe gehen und um deren verschlungene Wege und Abwege, und warum aber ausgerechnet dieses eine Mädchen jetzt mit einem Messer im Rücken an der Bushaltestelle sitzt, das will uns auch beim intensiveren Nachdenken nicht einfallen. Es ist aber vielleicht auch etwas unfair, mitten in der Episode einzuschlafen - doch irgendwann ist ja die Aufmerksamkeitsspanne endgültig dabei, sich zu erschöpfen, denn die endlosen fruchtlosen Versuche von Castle, das Valentintagsgeschenk, das Beckett zugedacht war, und das er in seiner Einfalt der schwer eingeschnappten Vorgesetzten in die Jackentasche geschmuggelt, wieder aus der Jackentasche herauszufummeln, ohne dabei zu auffällig an der Jackenträgerin herumzufummeln, die gehen einem schon gehörig auf die Nudel. Es gelingt ja auch am Ende gar nicht, und dann wird es vollends zum Fremdschämen.