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Doctor Who 213 "A Christmas Carol"

Hier, bei diesem Doctor-Who-Christmas-Special mit Matt Smith in der Inkarnation des elften Doctors kommt man von Anfang bis Ende ja gar nicht um die Bezüge zur literarischen Vorlage herum, natürlich des "Christmas Carol" von Charles Dickens. Es ist im prinzip alles da, nur natürlich deutlich in die Zukunft transponiert. Deswegen kommt der Doctor auch als erstes aus dem Kamin. Im Wesentlichen muss der Doctor im Sinne der Rettung vor der großen Katastrophe eine nahezu unlösbare Aufgabe bewältigen. Während nämlich Rory und Amy (bei was auch immer für Rollenspielen die jetzt überrascht worden sind, jedenfalls treten sie als Kiss-a-gram verkleidet beziehungsweise als Last Centurion angetan auf die Brücke des Raumschiffes) eigentlich ihren Flitterwochen frönen wollen, sehen sie sich mit dem Absturz ihres Raumschiffes auf dem Planeten Hrzksn (so ähnlich wie die Erde, aber irgendwie auch wieder ganz anders) konforntiert, und es bleiben eigentlich nur noch Minuten, um das Ganze zu retten. Nämlich sechzig Minuten, also ungefähr genau so viel Zeit, wie diese Christmas-Special-Folge der BBC lang ist. Dazu muss aber der Doctor den alten und ziemlich miesepetrigen Herrscher über Zeiten und Gezeiten, den Kontrollator des Wetters und Abstürzenlasser ganzer Raumschiffe mitsamt 4000köpfiger Besatzung, seines Zeichens Kazran Sardick davon überzeugen, dass es möglicherweise nicht nötig ist, dauernd nur böse Sachen zu tun. Und er tut das tatsächlich mit Hingabe und nach allen Regeln der Kunst - alle Konflikte werden aufgearbeitet, die komplizierte Vater-Sohn-Beziehung, die ersten Gehversuche in der Liebe (zu Abigail), das Verhältnis zur Armut, und natürlich die Beziehung zu den Fischen. Den Fischen? Ja, den Fischen, denn die können irgendwie Dinge, die Fische sonst nicht so tun können oder würden. Und am Ende sieht die liebe, so wie es sich für Weihnachten gehört. Aber das alles vollzieht sich nicht ohne die zum Retten aus einer dramatischen Lage ja tatsächlich immer wieder nötigen Opfer. Im Prinzip ist es so, dass einiges dessen, was dann zum Gelingen der Dinge beiträgt, sehr ambivalent ist, so dass am Ende der Geschichte der Doctor das Resümee zieht "better a broken heart than none at all."