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Doctor Who 248 "Kill the Moon"

Ja, da fragt man sich ja schon beim Titel, wie das denn gehen soll, dass man den Mond töte, denn der Mond ist doch eigentlich gar kein lebendes Wesen. Ja, weit gefehlt, muss man da sagen, und zwar zunächst in rein sprachlicher Hinsicht, denn es gibt im Englischen sehr wohl die Möglichkeit, ein paar Dinge zu sagen, die man so in der Weise gesagt im Deutschen sehr befremdlich finden würde. Aber das alleine sollte einen noch nicht verwundern. Das ist ja ganz häufig so, wenn man es mit fremden Redensarten zu tun hat, denn sonst wären sie ja auch nicht fremd. Zum Beispiel ist es im Englischen möglich, zu sagen, dass Personen oder Tiere, also Lebewesen "destroyed" wurden. Da wir "destroyed" im Regelfall mit nicht Animiertem verbinden, ist uns das ein wenig fremd, wenn wir vom Deutschen herkommend denken. Ebenso gibt es die Möglichkeit, dass man "to kill the lights" sagt oder "he killed my car". Das ist ja im Deutschen nicht so eingängig, da man beim Töten im Regelfall etwas vor sich hat, was animiert ist. Hier heißt es aber "Kill the Moon", und wir werden da noch unser blaues Wunder erleben. Irgendjemand wendet nämlich auch prompt ein, dass der Mond technisch gesehen ja gar nicht lebendig sei und man ihn daher auch schlecht töten könne. Nun, das bleibt ja noch abzuwarten. Jedenfalls kommt es hier zu einer großen Spannung zwischen Clara und dem Doctor und man wird so das Gefühl nicht ganz los, dass sich hier möglicherweise eine andere Companionship anbahnt, also mittelfristig. Und vielleicht, aber nur so ganz vielleicht, war der von Clara Oswald beziehungsweise Jenna Coleman gespielte anfängliche Widerwillen, mit dem sie dem neuen Doctor in seiner zwölften Reinkarnation (je nach Zählung ja doch mehr) begegnet ist, gar nicht so gespielt beziehungsweise vielleicht war er ja gar nicht so anfänglich, sondern hat sich eher zu einem Dauerzustand ausgewachsen. Aber wenn das jetzt bloß nicht heißt, dass der Doctor in der weiteren an Bord befindlichen Person möglicherweise seine Bestimmung gefunden hat, um weiterhin mit dieser durch Raum und Zeit zu düsen. Denn mit an Bord ist, und das auch wieder nach einem Moment des Zwistes, die Schülerin Dingseldusia Dingenskirchen.  Die ist so ein bisschen nervig, aber da stellt man als Zuschauer ja schon ein bisschen auf den Zehenspitzen, denn auch bei Donna Noble hatte man ja zuerst so ein ganz komisches, bedrückendes Gefühl des Unwillens, aber das machte ja gar nichts, denn Donna Noble hat den Doctor ja doch noch eine ganz lange Weile begleitet. Jedenfalls heißt die Nervensäge, die mit an Bord gekommen ist, Courtney Woods. Und diese Courtney ist vom Doctor ziemlich angenervt (das kommt ja schon mal vor, wenn man selber eine totale Nervensäge ist, dass man dann aber selber denkt, die anderen nerven einen). Und sie beschwert sich bei Clara und die macht den Doctor damit kusendull, wie man in manchen Regiolekten der Bundesrepublik Deutschland sagen würde. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.