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Gelantine

Gelantine, die. Mittel zur Fnestigkeitserhöhung von Flünssigkeiten. Man beachte unbedingt die korrekte Schnreibweise.

Gelantine finde ich übrigens ganz wunderbar charmant. In dieser geradezu geleeartig angelegten Verschmelzung nämlich (von was eigentlich?) finden zwei wundervolle Wörter in trauter Einheit zu einander. Welche es jetzt genau sind? Da bleibt durchaus Raum für Spekulationen. Gelatine und galant vielleicht? Oder Gelatine und elegant? Naja, das ist ja eigentlich ganz egal. Das einzige, was zählt, ist doch allein der damit erreichbare Effekt. Denn für sich allein genommen wäre die Gelatine nie so galant und, ja, man möchte fast sagen, geradezu elegantin, wie in ihrem Zusammenfinden mit dem kleinen "n". Ich glaube, das kleine "n" zum Aufpeppen an sich glanzloser Wörter sollte man als Stilmittel sogar noch wesentlich öfter nutzen. Der Herdnerd macht es vor - wir folgen artig nach.

"Darüber hinaus gab es noch Bindemittel (Gelantine, Kartoffelstärke, E407) [...]"
http://h erdne rd.de/3634/fisch-in-scheiben/

"[...] was passiert, wenn in die Majonäse des Fleischsalates (es gibt auch eine Eiersalatform) Rindergelantine eingearbeitet wird? Genau."
http://h erd nerd.de/3055/majoaufschnitt/

Sehr gelungen ist unserer ungeteilten Auffassung nach auch der folgende kleine Disput, der hier von dem Protagonisten eines "Kochevents" mitgelteilt wird:

"bei unserem letzten kochevent kam es zur diskussion (spaeter: streit), ob die
besagten platten nun gelatine oder gelaNtine ausgesprochen werden.

klar, auf der packung steht ganz klar 'gelatine', trotzdem wurde behauptet,
die richtige aussprache sei gelantine."

https://g roup s.goo gle.c om/forum/#!topic/de.etc.sprache.deutsch/m4ZVMl1ztPg

Da kann man doch nur noch den diskursiven Hut ziehen. Das ist doch einmal sehr gewieft! In meinem Personalausweis steht ganz klar "Przybylski", trotzdem wurde behauptet, die richtige Aussprache sei "Müller". Oder zumindest "PrzyNbylski". Der Fantasie sind bei näherem Hinsehen ja auch kaum Grenzen gesetzt bei der "n-Einfügung": Fontografie, Avoncado, Pentersilie und dergleichen. Das sind doch allesamt erstklassige Wörter! Beziehungsweise wären sie es. Und die stellten doch am Ende noch die Gelantine weit in den Schatten, oder? Ich werde jedenfalls umgehend versuchen, Pentersilie und Saunerkraut als Küchenzutaten zu entablieren und umgehend zu fontografieren, um die Bilder dann alsbald zu punblizieren.

Ja - das klingt natürlich alles jetzt wie Hohn und Spott, aber dahinter verbirgt sich doch wie immer die aufklärerische Suche nach einem Kern der Wahrheit. Dass übrigens niemand auf den doch wirklich nächstliegenden Zusammenhang gekommen zu sein scheint, sich bei den vielen kulinarischen Fieslichkeiten, die man nur oder hauptsächlich mit Hilfe der so genannten "Gelantine" in den Griff bekommt beziehungsweise in die so genannte "Schnittfestigkeit" getrieben hat, nicht viel eher die Fehlleistung "Gelatrine" einstellt, das will mir nicht so recht einleuchten. "Speisegelatrine", "Schweinegelatrine" und "Rindergelatrine" oder meinetwegen auch "Gelantrine", wenn man ein wenig von der Elefanz, äh, Eleganz der so genannten "Gelantine" retten möchte, das hätte doch direkt einen ganz anderen Klang.