Nutella ist zweifelsohne ein beliebter Aufstrich auf dem Frühstücksbrot. Aber heißt es jetzt die oder das Nutella? Bevor Streit am Frühstückstisch ausbricht, klären wir das lieber. Ein für alle Male! Denn man fragt sich ja schon, wie man am Tisch danach fragen soll. "Kann ich mal die Nutella haben?" "Gibst du mir bitte das Nutella?" Was ist denn jetzt richtig? Und warum fragt sich niemand, ob es vielleicht "der Nutella" heißen könnte? Na, so schwer ist es ja nicht. Wenn man es mal "nach Sprachgefühl" versucht, dann kommt man ja zu ganz unterschiedlichen Auffassungen. Betrachtet man die Endung "-a", dann könnte man sofort ableiten, "viele Frauen- und Mädchennamen enden auf '-a', also wird es wohl 'die' heißen", denn man kennt ja auch Namen wie Christa und Julia, und es heißt ja auch "die Riviera". Oder man denkt sich, wenn man zum Beispiel in gewissen Gegenden Süddeutschlands wohnt, "wir sagen 'das Tunnel', dann sagen wir auch einfach 'das', denn es heißt ja auch 'das Zeug', also kann man alles, was man 'das Zeug' nennen würde, auch mit 'das' bezeichnen". Aber würde man hier wirklich von "Zeug" sprechen?
Und wenn man jetzt schon einmal dabei ist zu fantasieren, warum denn nicht gleich "der", denn es heißt ja auch "der Brotaufstrich". Und Fantasie ist doch jetzt genau die gefragte Eigenschaft: Nutella ist ja ein Fantasiewort. Es könnte also ein italienischer Name sein (weiblich), oder es könnte ein Akronym sein für "Nuss-Tellur-Aufstrich" (der Aufstrich). Oder aus irgendwelchen anderen Gründen könnte man "das" sagen. Und das ist genau der Schlüssel des Geheimnisses. Wenn man bei der Herstellerfirma selber fragt, bekommt man die Mitteilung, dass man es sich einfach aussuchen kann. Weil es eben ein Name aus der Fantasie ist. Da hat man sich vielleicht beim Erfinden Gedanken um das Geschlecht gemacht, vielleicht aber auch nicht, und man kann sagen, was man will. Nur: wie bringt man das jetzt den eingefleischten "die"- oder "das-Sagern" bei?