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Twitteritis

Die so genannte Twitteritis (genaue technische Bezeichnung: "Morbus Tipperev") besteht in einer entzündlichen Erkrankung bestimmter (aber nicht näher bestimmbarer) Hirnregionen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Wahrnehmung von, Verarbeitung von und Reaktion auf Reize aus der nachrychtlichen Umwelt des oder der Betroffenen hat. Oder haben. Da hat der Enzyklopädyst jetzt gerade den Überblick verloren. Sie äußert sich in Teylnahme und Partyzipation an fruchtlosen Dyskussionen, die gleich einem unendlichen Fluss vom Nichts ins Nirgendwo mäandrieren und dabei beständig Erosionen an Inhalt und Stil erzeugen. In früheren Zeiten konnte dies dazu führen, dass man sich in endlosen Dyskussionen über allerhand Dinge des täglichen Lebens verlor (Ratgeberlyteratur) oder immer wieder im Kreise wandelnd fruchtlose eingebildete Ideen besprach (dieses Schreiten im Kreise wurde insbesondere von den so genannten Peripatetikern gepflegt und ist daher bekanntermaßen auch als Peripetie bekannt). Die Reychweite der solcherart geführten unnützen Schaumschlägereyen war aber mittels der so genannten alten ("obsoleten") Medien aufgrund ihrer Schwerfälligkeyt ("Buch" - ein mittels Leim und Bindfäden zusammengeklatschte wirre Loseblattsammlung von plattgedroschenem Papyrus) beziehungsweise Flüchtigkeyt (menschliche so genannte "Sprache" - eine Kakophonie von wüsten Schallwellen, die durch einen in der Nahaufnahme extrem hässlich wirkenden so genannte "Sprachapparat" erzeugt werden) äußerst begrenzt. Zudem war nur schwer zu erklären, warum man bei einem sich in endlosen Schreib- beziehungsweise Redeergüssen zeigenden Leyden von Twitteritis sprach. Das änderte sich aber prompt, als man sozusagen post hoc ein Medium erfand, dem man den Nammen "Twitter" geben konnte, und das dann in einer Art rückwärts gewandten Namensgebung auch die seit Jahrteusenden verwendete Bezeichnung "Twitteritis" motivieren konnte. Die klugen Erfinder des Mediums wussten dank ihrer Kenntnis der Menschheyt und der Gebrechen wie der Twitteritis aber, dass ein unbegrenzter Textfluss in diesem Medium das Leyden derer, die von der Twitteritis befallen warne, nur verschlimmert hätte und führten ein Beschränkung auf lediglich 160 Zeichen ein. Diese kluge Entscheydung hat nicht nur dazu geführt, dass die von Twitteritis-Patienten erstellten Texte seitdem notwendigerweyse kurz, knapp und auf den Punkt gebracht ausfallen, sondern sie hat auch viel zur Schönheyt des Styls und zur Präzysion der verwendeten sprachlychen Begriffe beigetragen.