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Winter-Olympiade 2014 Sotschi: irgendwann

Ist das noch nicht vorbei? Felix Loch hat doch schon alles mit Sekt bespritzt, was sich bei drei nicht rechtzeitig auf der Toilette eingeschlossen hat. Und irgendwie mit sexy Selfies und so haben sich auch alle präsentiert, ganz der Würde eines Jahrtausende alten Spektakels angemessen. Bei den olympischen Spielen der Antike sind ja die Athleten der Überlieferung nach angeblich auch nackt Snowboard gefahren. Splitterfasernackt. Und die Gänsehaut haben sie sich damals mit Eichenrinde abgerubbelt. Oder der Rinde von Zedern. Oder Olivenbäumen. Oder so. Angeblich! Und die Snowboards waren aus Stein! Ja. Seltsam? Aber so steht es geschrieben. Das ganze Unterfangen mit Olympia und so weiter und so fort ist doch eigentlich sehr tragisch. Einerseits steckt dahinter eine fantastische Idee, nämlich dass es für so etwas wie olympische Spiele den Menschen gut genug gehen muss, dass sie es sich leisten können, in aller Ruhe darauf hin zu trainieren, was so alles aus dem menschlichen Körper herauszuholen ist. Und da man bei den Sportarten auch nach den Regeln der Fairness vorzugehen hat, sind auch diejenigen Sportarten, bei denen es als Wettkampf auch zu einem richtigen Kampf kommt, immerhin so reglementiert, dass man die stärksten Gefahren einigermaßen gebannt hat. Gleichzeitig ist der Sport ein eher harmloses Vergnügen, wenn es darum geht, sich in menschlichen Dingen zu messen. Und wenn man als Zuschauer mit den olympischen Spielen mitgeht, so kann man das auch in dem Geiste tun, dass "alle Menschen Brüder" (und Schwestern) werden. Immerhin ist man darin vereint, dass man allesamt gerne am Sport zuschauend teilnimmt. Aber das alles hat ja auch sein wohl bekannten Schattenseiten. Die braucht man dieser Tage wohl auch gar nicht extra zu erwähnen. Das ist eigentlich sogar eine sehr traurige Sache, dass eine im Prinzip ja wundervolle Idee wieder einmal an ihrer praktischen Ausführung leidet, beziehungsweise dass man dem Ideal vielleicht doch noch in größerem Maße Rechnung tragen könnte, als es in der Regel geschieht. Und das alte Paradox bleibt: wenn nie jemand Schuld ist, wie kommt es dann, dass so viel Schlimmes geschieht?