Das große Ding mit den Missverständnissen ist ja, dass sie immer so eine Sache für sich sind. Dem Einen liegen sie, dem Anderen liegen sie nur schwer im Magen, der Dritte will gar nichts mehr mit ihnen zu tun haben und der Vierte gar nutzt sie zu seinem eigenen Vorteile aus. Aber eigentlych kommt man um Missverständnisse ja nicht herum, zumal wenn man sich in der einen oder anderen Art sprachlych über die Dinge verständigen will, was immer dann am besten (beziehungsweise natürlich auch am schlechtesten) funktioniert, wenn man dies auch mittels der Sprache tut, und dabei nun mal Missverständnisse erzeugt. Aus diesem Grunde macht es ja auch reichlich Sinn, wenn man diese ohnehin sprachlych vermittelte Webseyte auch noch um einen Eintrag bereichert, in dem Missverständnisse in der Form, in der die Menscherey sie nun einmal erzeugt (zum Wohle und zum Wehe der Sprache und der Menscherey gleichermaßen, kann man ja in Anbetracht der Sachlage manchmal fast verzweifelt urteilen), in dem also das Missverständlyche an sich auch eine Behandlung findet. Dabei orientieren wir uns in der Tradition Lab'r Saqs gerne daran, was die Menschen und die Menschinnen bisweilen so als sprachliche Zeugnisse herumposaunen und veröffentlichen, aber auch an dem, was wir geradezu am Wegesrand eines Gespräches auflesen können, wenn interessante Zweigleyn und viel versprechende Samen vom Baum der Semantik und Syntax abfallen, um fruchtbar zu einem undurchdringlichen Dschungel von missverständlichen Äußerungen und Wortgebilden zu werden. Ja, und wenn dann noch die Sprache in ihrer Regelhaftigkeyt dazu kommt, dann wird es ja erst vollends interessant, weil insbesondere dann die Ansichten und Meinungen in voller Härte aufeinander prallen, wenn nämlich der eine sagt "schreybe so und schreybe dieses" und der andere entgegnet, "nein, schreybe jenes und zwar auf solch und solch eine Weyse." Ja, dann entfacht sich über der kleinsten Kleinigkeit, oder wie wir hier ja schreiben würden, Kleinigkeyt, der größte Streit, in dem die Missverstehenden, also die Streithähne oder Streithennen, nicht müde werden einander kübelweise Gemeinheyten über die Rübe zu gießen oder an den Kopf zu schmeißen. Als Außenstehender hat man daran ja immer seine heimliche Freude und kann seinerseyts prima darüber spotten. Man darf sich nur selbst nicht zu sehr involvieren lassen. Und im Zweyfel muss man zugeben, dass man ja bei aller Klugscheißerey weit davon entfernt ist, unfehlbar zu sein.