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Übersicht Battlestar Galactica Staffel 3.2 Episodenguide

Battlestar Galactica Staffel 3.2 Episodenguide

Battlestar Galactica 3.11 Das Auge des Jupiter / The Eye of Jupiter

Ja, das ist ja mal etwas hier. Man hat ja dank des aufopferungsvollen Einsatzes der Piloten den Anflug an den großen dicken Algenplaneten geschafft und kann sich jetzt das ekle Zeug in großen Mengen durch Ernten erschließen und in der Wiederaufbereitungsanlage schmackhaft zu Astronautennahrung verarbeiten lassen. Der gute Chief Tyrol hat auf diesem etwas überbelichteten Planeten auch noch eine Eingebung und folgt seinen Instinkten. Wo er da ankommt, weiß er erst selbst nicht so genau, doch dann fällt es ihm wie Schuppen aus den Haaren - das muss ein ganz besonderer Ort sein, der da zufälligerweise in Laufweite vom Algenernteplatz liegt, den sich die Mannschaft der Galactica ausgesucht hat. Jedenfalls zieht der Ort den guten Chief Tyrol magisch an. Magisch an zieht offenbar aber auch der Lee Adama die Kara beziehungsweise umgekehrt beziehungsweise würden sie sich ja sogar gerne ausziehen, alleine die ehelichen Situationen und wie man damit umgehen soll, sie stehen als Problem dazwischen. Na, auf jeden Fall düst Kara mehrfach die Woche runter zu Lee - von Dee und Anders natürlich sehr bemerkbar. Aber das rahmt nur die Suche nach dem Auge des Jupiter ein. Beziehungsweise sucht man ja gar nicht sofort das Auge des Jupiter, aber Chief Tyrol findet es offenbar dennoch. Aber was soll man dann damit anfangen? Denn leider kriegen es auch die Zylonen spitz, dass man da einer heißen Spur folgt auf dem Algenplaneten. Und man schickt ein fröhliche Gurkentruppe mit dem schmierigen kleinen Zylonenscheitel. Ach nee, der ist nicht dabei, sondern Gaius Baltar, der sich auch rein optisch langsam auf seine Rolle als Erlöser vorbereiten will. D'anna hat sich aber schon auf ganz besondere Weise auf die Situation vorbereitet. Zenturions sind nämlich schon unten auf dem Planeten, und die Zylonen schicken Raiders nach unten, um den Jupitertempel zu besetzen. Das überrumpelt allerdings nicht nur die Menschen, sondern auch die Mitzylonen. Und plötzlich droht Admiral Adama alles in die Luft zu sprengen.

Battlestar Galactica 3.12 Die Supernova / Rapture

Oha, der deutsche Titel gibt es bereits in unverschämter Deutlichkeit preis: die Sonne, um die der zufälligerweise auch noch den sagenhaften Tempel der Fünf enthaltende Algenplanet kreist, ist dabei zu explodieren, und zwar in einer Supernova. Ja, damit hatte man zwar schon gerechnet, aber das Ereignis tritt dennoch mit unvermittelter Härte ein. Und was passiert sonst noch? Na ja, Kara "Starbuck" Thrace wurde ja bereits von den wartenden Zenturionen abgeschossen und liegt schwer verletzt (oder zumindest mittelschwer verletzt) in ihrem Flugzeug, das gleichzeitig ein Raumschiff ist, in dem steppenähnlichen Gebiet irgendwo zwischen Algenvorkommen und feindlicher Linie herum und hat wenig zu lachen. Lee "Apollo" Adama ist schwer im Disput mit Karas Eheman Sam, und nicht nur lässt er ihm eine Waffe an den Kopf halten, sondern er gibt auch noch seiner eigenen Ehefrau Dee den Befehl, Kara zu retten, wobei nicht klar ist, wie aussichtsreich das ist. Dees Begleitung, ob sie jetzt militärisch versierte als Dee ist oder nicht, das sei einmal dahin gestellt, wird auch noch direkt erschossen, was nicht gerade zu einer hoffnungsvolleren Ausgangssituation für Dee beiträgt. Weder Dee noch Sam sind zusätzlich in irgendeiner Weise im Unklaren über die Affäre, die zwischen Lee und Kara läuft, was ja auch noch zusätzlich die Situation verschärft. Auf jeden Fall ist es so, dass sich Dee sehr bewusst ist, dass die Rettungsaktion nahezu ein Himmelfahrtskommando ist. Apropos Himmelfahrt: D'anna sieht ja hier auch ihren großen Moment gekommen, aber es ist kaum anzunehmen, dass die Drehbuchführung hier in irgendeiner Weise planvoll und konsistent gehandelt hat, denn man lasse sich das einfach einmal auf der Zunge zergehen, jedenfalls gedanklich. Gegen den erbitterten Widerstand, na ja, jedenfalls gegen den dringenden Rat der anderen Zylonen. Anders als es Caprica Six dem guten Gaius weismachen wollte, ist es nun auch nicht Gaius, sonder vielmehr D'anna, die ja tatsächlich in einer Vision die letzten fünf Zylonen sehen darf. Aber bevor sie endgültig in die Verschrottung überführt wird, teilt sie den anderen nicht einmal mit, wer diese sind, wenngleich das vermutlich extrem aufwühlende und interessante Informationen sind.

Battlestar Galactica 3.13 Zuckerbrot und Peitsche / Taking a Break from All Your Worries

Ja, das Spiel wiederholt sich ja in gewissen Teilen, denn die sprichwörtlichen "Zuckerbrot und Peitsche", die aber im englischen ja eher "stick" und "carrot" sind, kehren hier in verwandelter Form zurück, als nämlich in wesentlichen Zügen die ganze Folge eine ausgedehnte Verhörerei von Gaius Baltar ist. Verschiedene Methoden scheitern ja, also zum Beispiel die direkte Androhung von Gewalt, der Entzug von Schlaf oder die forcierte Ernährung, da bleiben ja gar nicht mehr so viele probate Mittel übrig - aber ein ganzer Haufen unprobater Mittel natürlich schon. Und die bringt man jetzt einmal zur Anwendung. Aber halt, jetzt erst einmal der Reihe nach, denn es ist ja Gaius Baltar selbst, der ein ganz interessantes und völlig unprobates Mittel einsetzen will, um nämlich sein drängende, auch von der geblendeten und aus der Nase blutenden D'anna nicht beantworteten Frage, ob er, der schmierige kleine Gaius selbst, vielleicht zu den fünf Zylonen gehört. Na, das kann man doch nur experimentell klären, so suggeriert es ihm auch sein visionäre Zylonin Number Six, die ja immer bereit steht, wenn es gilt, irgendetwas Schmieriges auszuhecken. Und so geht der verzweifelte Gaius zur Strickmanufaktur über, nur um ein äußerst ernüchterndes Erlebnis zu haben, was seine eigene Wiederauferstehung im Wiederauferstehungsbad der Zylonen angeht. Alles endet ja irgendwie in einer Mund-zu-Mund-Beatmung (seufz). Aber das ist erst ein kleiner Vorgeschmack auf die oben bereits angesprochenen Verhörmethoden, bei denen die versammelte Führungsmannschaft der verbliebenen Menschheit sich alle Mühe gibt, die Grenzen des Menschlichen ganz weit nach unten zu durchstoßen, indem sie eine unter ärztlicher Aufischt geführte und letztendlich völlig erfolglos abgebrochene Verhörfolter drastischer Schmierigkeit vornimmt. Gleichzeitig fliegt Lee Adama seine komische Ehe mit Dee immer weiter um die Ohren. Auch Anders hat so ein bisschen die Nase voll von den offensichtlichen Eskapaden von Starbuck. Kann man es ihm verdenken? Eigentlich nicht. Und als beide Paare in der Bar am Ende des Universums beziehungsweise am Ende der Episode Veröhnung feiern, gucken sich Lee und Kara ja doch nur dauernd verstohlen an. Das kann ja heiter werden zwischen denen. Oder bleiben.

Battlestar Galactica 3.14 Allein gegen den Hass / The Woman King

In dieser Episode kann eigentlich einmal der sonst ja immer etwas zu sehr im Hintergrund agierende Karl Agathon zum Zuge kommen, aber nicht ohne dass es erst einmal richtig haarig wird - für ihn und auch für andere. Das hängt jedenfalls damit zusammen, dass die Battlestar Galactica einen ganzen Haufen Flüchtlinge an Bord hat (warum noch einmal gleich? Das kann der Aufmerksamkeit ja wohl offensichtlich leicht entgehen), die auch noch einen ziemlich schlechten Gesundheitszustand mitbringen, jedenfalls einige von ihnen, und ganz insbesondere die "Sagittarians" unter ihnen, die aus traditionellen, religiös motivierten Gründen die für alle anderen normale medizinische Behandlung ablehnen. Ja, und da liegt es für alle, auch für Dualla, die selber eine sagittarianische Sagittarianerin ist, einigermaßen auf der Hand, dass die Sterblichkeit unter den Sagittarianern, die immerzu irgend so eine Art Weihrauchjoint kreisen lassen, ohne dass ie ihn aber rauchen, ja logischerweise aufgrund der Medizinverweigerung höher saein muss als beim Rest. Und irgendwie werden die Sagittarianerinnen und Sagittarier von allen anderen sowieso für blöd gehalten, daher ist man wohl auch geneigt, eben ungefragt hinzunehmen, dass ihnen schlechtes widerfährt. Aber es ist ja die eine Sache, ob man sich durch sein eigenes Verhalten, nämlich das Zurückweisen von Medikamenten, stärker gefährdet als andere - oder ob man trotz medizinischer Hilfe schneller verstirbt als hätte man überhaupt keine Hilfe erhalten. Wenn nämlich die medizinische Hilfe schlimmer ist als keine Hilfe, dann könnte es sein, dass die so genannte "Hilfe" vielleicht keine Hilfe im engeren Sinne mehr ist, sondern allenfalls eine Sterbehilfe. Aber diesen Gedanken auszusprechen, kostet Karl Agathon fast ein paar Tage Knast. Es ist eben nicht so leicht, wenn man sich auf die Seite der Wahnsinnigen und der Paranoiden stellt, dabei wissen wir doch alle, nur weil man unter Verfolgungswahn leidet, heißt das ja noch nicht, dass man nicht verfolgt wird. Tja, und daher dauert alles so seine Zeit, bis man dem einen glaubt und den anderen nicht. Und dass jetzt Gaius Baltar zu seiner Gerichtsverhandlung kommen soll - Tom Zarek ist skeptisch, was die Implikationen angeht. Mal abwarten. Helo ist jedenfalls ein Held.

Battlestar Galactica 3.15 Bis nächstes Jahr / A Day in the Life

Ist das jetzt auch eine der fürchterbaren Rückblendefolgen? In gewisser Weise ja schon, und immer, wenn es darum geht, dass in Battlestar irgendetwas über die Charaktere klarer werden soll, wird es ja des öfteren schon einmal leicht schmierig, weil man so ein bisschen auf dem feuchten Kehricht ausrutscht, der von den Tränendrüsen nass gemacht worden ist. Hier ist es der liebe William "Bill" Adama, der in Rückblenden seine Ex-Ehefrau wieder sieht, die aber eigentlich schon lange tot ist. Und mit großer Regelmäßigkeit hat ja bei solchen Folgen der unvermeidliche Mark Verheiden seine drehbuchschreiberischen Finger im Spiel. Ob er jetzt immer den speziellen Auftrag erhält, die ganze Sache etwas misslingen zu lassen, oder ob er das kraft des ihm eigenen Talentes immer selber schafft, man weiß es nicht so recht, denn es könnte ja auch sein, dass immer, wenn die Macher etwas besonders Schwieriges oder Schmieriges planen, sie den armen Herrn Verheiden heranbitten. Na, wie dem auch sei, hier wird der gute Admiral Adama jedenfalls von der nostalgischen Erinnerung an seine Ehefrau (nicht gerade eine Aphrodite, eher eine Xanthippe) heimgesucht oder er lässt sich heimsuchen oder was auch immer, jedenfalls scheint Saul Tigh das ja zu kennen und er scheint auch Verständnis für William zu haben, der überall Visionen seiner Ex-Ehefrau heraufbeschwört. Im Spiegel zum Beispiel und in vielen inneren Dialogen, die irgendwie in einem Häuschen spielen. Heißt denn Adamas Frau nun Carolanne oder Carol-Anne oder Carol Anne? So recht kann man das vom reinen Hören ja nicht herauskriegen, jedenfalls hat die gute Dame es wohl immer verstanden, ihm die Hölle zum Leben zu machen. Oder umgekehrt. Na ja, ein bisschen kann man das ja nachvollziehen, dass das Leben der Adamas nicht so ganz einfach gewesen sein kann. Ganz so einfach ist das Leben von Galen Tyrol und Cally gerade aber auch nicht. Die beiden sollen nämlich, oder so richtet Galen es ein, gemeinsam eine defekte Luftschleuse reparieren, und das geht nur um Haaresbreite gut, beziehungsweise geht es nur gerade so eben gut, und man muss mächtig die Luft anhalten.

Battlestar Galactica 3.16 Streik! / Dirty Hands

Ja, auch hier geht es so ein bisschen weiter mit den gut gemeinten Episoden, in denen unterhalb der Ebene von Fliegen, Kämpfen und Entfliehen ein Blick auf den Alltag der an Bord der Galactica und der Kolonialen Flotte lebenden Menschen getan werden soll. und das gerät oft etwas gruselig. So auch hier. Aber nicht nur, weil sehr gruselige Sachen schief laufen, sondern weil das ganze wie von Geisterhand auf menschlich beziehungsweise sozial umgestellte Schauspiel irgendwie immer zur Klamotte gerät. Gerade war noch Adama persönlich schwer erleichtert, dass der gute Galen mitsamt seiner Cally gerettet werden konnte, und wie rührend Galen sich um seinen Sohn Nicky kümmert (schluchz), da kippt natürlich alles gleich um, und wir sehen hier einen Adama, der nicht zögern würde, zehn Callies erschießen zu lassen, wenn es der Sache dient. Ahem, welcher Sache? Na, erst einmal der Reihe nach. Das ist aber nicht so leicht, denn in der Episode geschehen wieder drei Dinge gleichzeitig. Oder so. Einmal ist es so, dass Gaius Baltar offenbar ein Buch geschrieben hat mit Klassenbewusstsein und allem drum und dran, und dieses Buch müsste doch eigentlich Tom Zareks Gutheißen finden, aber der gute Tom Zarek kommt nicht einmal mit einem einzigen seiner dauernden Augenzwinkern in der Episode vor. Na ja, fast steht dann der arme Gaius in Unterhosen da, aber so richtig lässt ja dann doch die Geschichte die Hosen runter. Chief Tyrol entdeckt seine gewerkschaftliche Ader wieder, Präsidentin Roslin ist erst gegen den kleinen Mann, dann doch wieder dafür, dann aber doch dafür dagegen. Man weiß gar nicht mehr, wohin man sich vor Scham wenden soll. Und als dann noch der kleine Junge die Geschichte mit dem Arm am Fließband der Tylliumraffinerie hat, da bleibt einem ja doch das Herz stehen. Übrigens sieht Tyllium ziemlich aus wie Sand. Was für ein Zufall. Man könnte nämlich fast denken, es sei Sand. Aber das nur nebenbei. Zum Glück geht die Episode irgendwann vorbei. Die ist nämlich auch aus Sand.

Battlestar Galactica 3.17 Ruf aus dem Jenseits / Maelstrom

Ach du liebes bisschen, das geht es ja ganz schön rund in dieser Episode, und irgendwie steht fast die ganze Zeit um die recht durchgeknallte Starbuck alias Kara Thrace, die von irgendwelchen wilden Träumen samt erotischen Verwicklungen mit unser aller Lieblingswiderlingszylon Leoben geplagt wird - und wie die Capricaner das nun einmal so machen, ein Orakel aufsucht. Na ja, die Orakelei ist ja auch bei den Zylonen sehr beliebt, wenn diese Schlafstörungen haben, das hat man auf New Caprica ja an D'anna gesehen. Leoben heißt übrigens Leoben Conoy, wen es interessiert, und er erzählt ja Kara dauernd etwas über ihr schweres Leben mit ihrer Mutter, Socrata Thrace, die auch eine ziemlich Furie gewesen zu sein scheint. Aber wie das dann immer so ist: man trennt sich im Zorn, dann stirbt derjenige beziehungsweise diejenige, auf die man böse ist, und man kann nicht aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Ausgerechnet der fiese Leoben gibt ihr in so einer Art Drogentraum die Möglichkeit, das wieder virtuell ungeschehen zu machen oder so etwas Ähnliches, und so schön es in der Traumwelt auch ist, in der wirklichen Welt geht es Volldampf voraus auf der Jagd nach einem zylonischen Raider, bei dem nie so ganz klar ist, ob er nur zu pfiffig ist, um gesehen zu werden, oder ob man besondere Talente braucht, um ihn zu sehen. Zum Beispiel am Rande des Nervenzusammenbruches zu tanzen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja wirklich etwas zu sehen, das sonst keinem offenbar wird. Starbuck jedenfalls scheint sich langsam aber sicher so von den Stimmen da draußen zu emanzipieren, insbesondere hört sie ja nicht, wenn sie vor Gefahr gewarnt wird, ja und dann geht es eben auch einmal kräftig in Richtung Mahlstrom, der ja in gewisser Weise auch eine recht große Ähnlichkeit mit der Zeichnung hat, die man damals in Karas Apartment bewundern durfte, als die mit Karl Helo Agathon dort eine Weile Zuflucht gefunden hatte.

Battlestar Galactica 3.18 Berufung / The Son Also Rises

Im englischen Original ist der Titel ja ein lustige Anspielung auf Ernest Hemingway, aber was der so mit der Episode sonst zu tun hat, wissen wir jetzt im Moment nicht so aus dem Kopf zu sagen. Jedenfalls sind wohl angeblich zwei Wochen vergangen, seitdem Kara Thrace ihr Rendezvous in den Wolken hatte (aber beileibe nicht auf Wolke Sieben beziehungsweise cloud nine, wie es im englischen Sprachgebrauch hieße). Jedenfalls sind Lee Adama und Samuel Anders in einer Art unfreiwilligen Wettbewerb verwickelt, wem das Verschwinden von Kara mehr Schmerzen bereitet, einen Wettbewerb, den Lee auch seinem Vater aufdrängen will. Aber au weia - Samuel Anders fliegt volle Kanne auf die Nase. Damit hat er wahrscheinlich implizit gewonnen. Noch viel wüster ist allerdings, dass das Verfahren gegen Gaius Baltar jetzt zum Prozess werden soll und irgendwer versucht, die Anwälte von Gaius wegzusprengen. Das ist natürlich gar nicht einmal so gut. Lee wird in einer Art Stubenarrest von seinem Vater als Sicherheitsobermotz für Romo Lampkin, einen irgendwie abgebrüht wirken sollenden Rechtsanwalt mit Sonnenrille und Katze. Aber das sind nur die beiden augenfälligsten Merkmale des Mannes, denn ein wenig späte zeigt sich, dass er auch ein fröhlicher Kleptomane ist. Außerdem kannte er wohl auch Lees Großvater Sam Adama. Oder nee, der hieß ja gar nicht Sam, sondern Joseph, aber das sind ja beides biblische Namen. Jedenfalls kommt die Kleptomanie des Anwalts Romo Lampkin gerade so gelegen, denn mit ihrer Hilfe kann der Bomber schließlich entlarvt werden, denn Romo hat ausgerechnet ein Stück einer Bombe beim Bomber geklaut. Na, das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, und am allerwenigsten Lee, dass Romo Lampkin mindestens ein doppeltes Spiel spielt, wenn nicht gar ein dreifaches oder vierfaches. Dazu braucht man sich nur die schiere Masse der Lügen anzuschauen, die er den ganzen Tag so auftischt beziehungsweise die große Anzahl derer, denen er diese Lügen auftischt. Und das macht die Situation insgesamt ja auch nicht besser. Seltsam allerdings, dass ausgerechnet Cally Tyol sich so sehr für "Zylonenpräsident" Baltar einsetzt. Na ja, man muss ja nicht alles begreifen.

Battlestar Galactica 3.19 Am Scheideweg – Teil 1 / Crossroads: Part 1

Ja, so ein Scheideweg, da geht es ja mal hierhin und mal dorthin. Und was passiert nicht alles bereits in der ersten Episode dieser Doppelfolge! Laura Roslin scheint eine Vision, beziehungsweise einen nächtlichen Alptraum mit Sharon Agathon zu teilen, in der die kleine Hera am Ende in den Armen der Kindergärtnerin Caprica Six landet. Daraufhin bekommt Laura Roslin die brillante Idee, dass man Number Six doch einmal fragen möge, wie es sein kann, dass die Zylonen den Menschen immer noch folgen auf deren Weg in Richtung heilsbringende Erde. Und in der Tat ist es auch so, dass Number Six dem ebenfalls so brillant ausgewählten Fragesteller Saul Tigh eine hilfreiche Antwort gibt und noch dazu einen Satz unwillkommener Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt, für die sie sich erst eine Backpfeife von Saul Tigh einfängt, diese aber mit barer Münze postwendend heimzahlt. So dass der olle Saul rückwärts durch die Zelle fliegt. Na ja, immerhin stellt sich der hilfreiche Hinweis als tatsächlich hilfreich heraus. Zu einem Scheideweg kommt es womöglich auch, da sich Vater und Sohn Adama immer mehr entzweien. Das liegt eigentlich daran, dass Romo Lampkin offensichtlich weiß, wie man Menschen gegeneinander ausspielt. Apropos spielen - es ist auch so, dass einige Leute so eine fremdartige Musik spielen hören. Und nachdem sich Saul Tigh dem Suff ergibt, nachdem ihm einerseits in der Zelle von Number Six die Vergangenheit vor Augen geführt wurde und er sich noch zusätzlich im Gerichtsprozess gegen Gaius Baltar vollends zum Affen gemacht hat, weiß er auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wo diese fremdartige Musik herkommt. Sie ist nämlich im Raumschiff selber verborgen. Aber damit nicht genug: hier wird Musik gehört, die nicht vorhanden ist, da nehmen Präsidentinnen Drogen, ohne es zuzugeben, das sind natürlich alles recht schlechte Voraussetzungen für einen wie geschmiert laufenden Prozess gegen Gaius Baltar. Und dann verlässt auch noch Dee ihren Lee, obwohl der doch gerade den Auftritt seines Lebens auf dem Parkett des Gerichtssaals hatte.

Battlestar Galactica 3.20 Am Scheideweg – Teil 2 / Crossroads: Part 2

Ja, in dieser zweiten Folge der Doppelepisode kommt es zu ganz schönen Scheidewegen, aber vielleicht auch nicht. Vielleicht wird hier auch mehr zusammengeführt als geschieden, aber eigentlich auch wiederum nicht. Ein Riss geht irgendwie durch die ganze menschliche Restbevölkerung, und wenn es auch ein paar Leute gibt, die hinterher enger zusammenstehen, so sind es doch auch viele, die sehr gespalten wirken oder untereinander recht verfeindet. Immerhin ist es so, dass die Entfremdung zwischen Adama, dem Älteren, und Adama, dem Jüngeren, jetzt nicht so besonders lange anhält beziehungsweise so tiefgreifend ist, denn am Ende sieht der eine von beiden doch ein, dass der andere von beiden nicht so ganz Unrecht hat. Alles das entspinnt sich an dem Prozess gegen Gaius Baltar. In einem etwas längeren Plädoyer, welches als Zeugenaussage der sich selbst ins Verhör nehmenden Verteidigung Gaius Baltars gewandet daherkommt, gelingt es Lee Adama, die Jury davon zu überzeugen, dass Klein-Gaius als so eine Art Sündenbock herhalten muss. Tja, und damit hat er am Ende dann zunächst einmal seinen Vater ein Stück weit von der Präsidentin entfremdet, aber ob das so lange anhalten wird? Man weiß es nicht. Die Präsidentin hingegen hat eine Vision - allerdings nicht von einer Meerjungfrau-, die sie mit Sharon Agathon und auch mit Caprica Six teilt, welche ja noch immer in schweren Fesseln eingesperrt ist. Und dann gibt es noch einen Club von Heinis und Heinetten, die sich auf der Suche nach dem Ursprung einer seltsamen Melodei auf einmal gemeinsam in der Muckibude der Galactica versammelt sehen. Vorher haben sie so Dinge gesagt wie "there's too much confusion" und "I can't get no relief" und so weiter. Und "no reason to get excited". Und dann weiß man auch auf einmal: Jimi Hendrix war ein Zylone. Ja, ist es denn die Möglichkeit? Und als sei das noch nicht genug, kann man erst dann so richtig würdigen, was vorgeht, wenn man im Bonusbereich die outtakes besieht und feststellt, welche Möglichkeit man noch gehabt hätte, die Rückkehr einer Verschollenen noch unheimlicher zu generieren, als es tatsächlich schon der Fall war.