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Übersicht Castle Staffel 4 Episodenguide I

Babylon 5 Staffel 4 Episodenguide I

Babylon 5 - 067 In der Stunde des Wolfes / The Hour of the Wolf

Ja, das geht jetzt eine Weile schon so, dass sich einige der an Bord der Raumstation Babylon 5 befindlichen Personen nicht mehr so ganz wohl in ihrer Haut fühlen. Der Grund dürfte nicht zuletzt darin liegen, dass das vermutlich tödlich ausgegangene Scharmützel, das sich Captain Sheridan auf Z'ha'dum mit den Schatten geliefert hat, eigentlich nicht so gut ausgegangen sein kann. Er ist ja bekanntermaßen in einen ungefähr zwei Meilen tiefen Abgrund gesprungen, bevor die geballte Macht von etlichen hundert Megatöt, ach nein, richtig heißt es ja "Megatonnen" Sprengstoff die größte Stadt Z'ha'dums förmlich dem unterirdischen Erdboden gleich gemacht haben dürfte. Aber von Sheridan gibt es weder eine Spur noch ein Lebenszeichen im engeren Sinne. Gleichwohl erhält Londo Mollari, der sich auf Centauri Prime befindet, ein Lebenszeichen eines ewigen Überlebenden, der anscheinend überhaupt nicht kaputt zu kriegen ist. Natürlich ist es der alte Morden, der allerdings ziemlich verkokelt und kross gebraten in Londos Quartier wartet. Der Imperator der Centauri, Kaiser Cartagia (wenn das mal kein Omen ist, dass der fast so heißt wie Carthago, das ja bekanntlich zerstört werden musste oder sollte), ist im Übrigen fast völlig bekloppt geworden oder geblieben, und mit wachsendem Entsetzen stellt Londo fest, dass er dort einen Wahnsinnigen auf den Thron gehievt hat und dass dieser Wahnsinnige nicht nur die Schatten in sein Reich eingeladen hat (weil sie ihn zu einem Gott machen wolle, au weia!), sondern in bester Beklopptenmanier auch mit den abgeschnittenen Köpfen seiner Feinde mitten in der Nacht Konversation pflegt. Da ist guter Rat teuer. Parallel dazu brechen Delenn, Ivanova und die rothaarige Telepathin auf, um Sheridan auf Z'ha'dum ausfindig zumachen. Sie funken ihn mit Radiowellen an, sie funken ihn mit telepathischen Botschaften an, aber nichts will so richtig fruchten. Ivanova ergibt sich dann auch nach einer guten Woche, die sie konstant mit dem Wolf verbracht hat, dem Schicksal und akzeptiert, dass Sheridan tot ist. Der aber sitzt derweil am Lagerfeuer tief unten in Z'ha'dum.

Babylon 5 - 068 Der Letzte des Kha'ri / Whatever Happened to Mr. Garibaldi?

Hier kann man in den verschiedenen Titeln der beiden Folgen, nein eigentlich in den beiden unterschiedlichen Titeln der einen Folge, erkennen, wie die englischsprachige Originalfassung einen anderen Fokus setzt als die deutschsprachige Übersetzung- Wir erinnern uns dunkel, dass der gute G'kar ja auf die Suche nach Michael Garibaldi gegangen beziehungsweise geflogen ist. Aber alles der Reihe nach. Der tief gestürzte Captain Sheridan hat auf Z'ha'dum einen Traum, als ihn eine Gestalt aus purem Licht fest im griff zu haben scheint und ihm immer dieselben Fragen stellt, nämlich "Was willst du?" und "Wer bist du?" - da scheinen ja ein wenig die Fragen der Vorlonen und der Mordens in eines zu fallen. Jedenfalls weiß der arme Sheridan weder ein noch aus, auch nachdem ihn sein neu gewonnener Kumpel Lorien, der ein wenig aussieht, als habe er sich zu Karneval als Teufel maskiert oder sei drauf und dran, bei einem Radrennen wie der leibhaftige Didi Senft alles zu geben, um die schwitzenden Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer zum Äußersten anzuspornen, ja, nachdem ihn sein neu gewonnener Kumpel mit der entscheidenden Frage konfrontiert: "Glaubst Du eigentlich wirklich, dass Du noch lebst?" Und auf einmal ist sich Sheridan da selber nicht mehr so ganz sicher, zumal er bei seinem flugs ausgeführten Griff an die eigene Halsschlagader gar keinen Puls mehr an sich wahrnehmen kann. Parallel dazu ist aber G'kar auf einem regnerischen Planeten unterwegs, wo ein fliegender Händler offenbar ein Wrackteil des Raumschiffes von Michael Garibaldi feilbieten wollte. G'kar gerät daraufhin in eine wilde Prügelei, weil er Nachforschungen anstellen möchte, wobei aus einem Hinterhalt der gute Ranger Marcus Cole herausgesprungen kommt, um ihm zu helfen. Hier liegt nun irgendwie auch der Fokus der deutschen Folge: es geht um G'kar. Aber im englischen Titel geht es um die noble Suche, auf die sich G'kar begibt. Londo hingegen weiß nur eines: der bekloppte Imperator muss aus dem Weg geräumt werden.

Battlestar Galactica

Jahaa! Das ist der nicht weniger als 196 Minuten (in Worten: einhundertundsechsundneunzig Minuten) lange Pilotfilm zur Serie "Battlestar Galactica", der hier die Miniserien 1 und 2 zusammenfasst, nach deren großem Erfolg man sich zur großen Serie entschlossen haben dürfte. Es geht richtig rund hier, was man daran merkt, dass es einem zwar auffällt, dass man lange vor dem Fernseher gesessen hat, aber trotz der die bei dieser Spielfilmlänge nötigen Pausen (Essen, Trinken, Lachen und Pipimachen) keine echten Längen bemerkbar sind, sondern vielmehr dauernd Dramatisches geschieht. Battlestar Galactica hat natürlich ein deutlich älteres Vorbild, an das ich mich nicht mehr so recht (und wenn, dann auch nicht mehr so gut) erinnern kann, scheint mir damit aber nicht ganz so viel zu tun zu haben. Es hieß auf Englisch auch Battlestar Galactica, auf Deutsch aber Kampfstern Galactica, was in der deutschen Ausgabe des MAD-Magazins mit Alfred E. Neumann zu Krampfstern Beknacktika verballhornt wurde. Vermutlich auch verdientermaßen. Lieutenant Starbuck wurde damals von Dirk Benedict a.k.a. Dirk Niewoehner gespielt, Lorne Greene war Adama, der Alte, Zylonen waren noch richtige Zylonen, und nachspielen konnte man alles mit dem tollen Handheld-Computerspiel "Battlestar Galactica - Space Alert". Ja, so war es damals. Ungefähr.

Heute kommen die Zylonen, die wohl ursprünglich als dienstbare Robotersklaven entwickelt wurden, in Form einer Art weiterentwickelter Replikanten zurück (oder so etwas Ähnlichem jedenfalls), wobei die Natur von Replikanten ja immer zu sein scheint, dass sie schneller, gnadenloser, bisweilen auch sexier, jedenfalls immer einen Tick überlegener daherkommen. Damit hat man es natürlich gleich etwas schwerer. Die Rückkehr der Replikanten kommt auch ziemlich unvermittelt, nämlich nach einem 40jährigen Waffenstillstand, während dessen bereits große Teile der Kampfsterne nur noch Museumsfunktion haben. Das macht es für die so lange nur im Training wachsamen Pilotinnen und Piloten natürlich nicht einfacher. Noch weniger einfach wird die Sache dadurch, dass die Zylonen als Roboter im Wesentlichen ausgesprochen schnell, mit bewusster Verhandlungsarmut und ohne besonderes Interesse an Gefangenen operieren. Man erkennt einen Zylonenangriff am ehesten noch daran, dass man gerade erst noch blinzeln wollte und währenddessen bereits ungefähr 20 Nuklearsprengköpfe das Raumschiff, auf dem man sich gerade noch zu befinden glaubte, in kleine Splitter zerlegt haben.

Man kann sich leicht vorstellen, dass Commander Adama und seine Leute alle Hände voll zu tun haben. Die neuen Vipers werden bei einem Überraschungsangriff auch sogleich geschrottet, so dass nur die historischen Modelle übrig bleiben. Für den nostalgischen Zuschauer ein kleines Schmankerl!

Die Zylonen machen aber so gründlich alles kaputt, dass man direkt noch einen neuen Präsidenten in Form einer Präsidentin Laura Roslin benötigt, die umgehend von einer Hippie-Priesterin (oder einer Art Gospel-Pastorin ) eingeschworen wird. Zusammen mit Gaius Baltar, dem zwielichtigen Superhirn, der in seinen Tagträumen von "Zylonin Nummer 6" besessen scheint, muss man sich auf die Flucht vor den Cylonen begeben. Viel Zeit und Raum, um Flüchtlinge aufzusammeln hat man auch nicht, und Baltar kommt nur von dem von der Besetzung bedrohten Planeten Caprica weg, weil Karl C. Agathon sich für ihn dort zurücklassen lässt.

Die so genannte Zylonen-Technologie hat mittlerweile aber übrigens auch bereits Einzug in den deutschen Haushalt gefunden, wenn man einem aktuellen Aldi-Prospekt Glauben schenken darf, und zwar in ihrer drastisch weiterentwickelten Form als "Multi-Zylonen-Technologie" . Und des Weiteren wird offenbar auch bereits ein dementsprechender Tee im Handel angeboten, so wurden zum Beispiel im Jahr 2006 über 300.000 Tonnen Cylon Tee angebaut und fast ebenso viel auch exportiert.

Battlestar Galactica Staffel 1 Episodenguide

Battlestar Galactica 1.01 33 Minuten / 33

Gefühlte 300 Jahre ohne Schlaf muss die arme Crew der Battlestar Galactica auskommen, denn der Folgentitel 33 - 33 Minuten verrät es bereits. Alle 33 Minuten tauchen die Zylonen wieder auf, um systematisch und gnadenlos Jagd auf die verbliebenen rund 50.000 Menschen zu machen, die das gründliche Zylonen-Massaker des Pilotfilms doch noch überlebt haben. Dadurch wird die verbliebene Flotte zu ständigen Überlichtsprüngen gezwungen, um die Verfolger zumindestens für einen Moment abzuschütteln. Das etwas zwielichtige Meisterhirn Gaius Baltar ist bereits am Rande des Nervenzusammenbruchs angekommen, wobei man der Fairness halber sagen muss, dass die dauernden Tagträume von "Zylonin Nummer 6" schon vorher auf ein insgesamt etwas dünnes Nervenkostüm hingedeutet haben, was zunehmend auch seiner Umwelt nicht entgeht. Es wird im Laufe der Serie auch noch für den einen oder anderen lustigen Moment sorgen :) .

Auch Lieutenant Starbuck (deren Schauspielerin mit dem eher unvorteilhaften Namen Katee Sackhoff gesegnet ist - wir plädieren für die Annahme eines Künstlernamens wie zum Beispiel Klementine Hackfleisch) zieht nach 132 Stunden ohne Schlaf eher widerwillig in die Schlacht und widersetzt sich auch kurz der Verabreichung der (allerdings notwendigen) Dopingmittel durch Captain Lee "Apollo" Obama Adama. Gaius Baltar wird in seinen immer wieder zwischen den Haupthandlungsstrang auftretenden Visionen von "Zylonin Nummer 6" beständig aufgefordert, an Gott zu glauben, wobei sich Nummer 6, im Gegensatz zu ihren später auftauchenden Arbeitskollegen, noch nicht selbst als Gott bezeichnet, wenn uns da beim Zuschauen nichts entgangen ist. Gefummelt wird dabei aber auch eine ganze Menge. Eigentlich drehen sich Gaius Baltars Visionen auch mehr ums Fummeln als um alles Andere.

Parallel strandet Karl C. "Helo" Agathon völlig fummelfrei auf dem von Zylonen besetzten Caprica und muss sich wegen seiner Beinverletzung schwer humpelnd gegen einen eigentlich übermächtigen und nimmermüden Gegner zur Wehr setzen. Durch den technisch brillianten und sehr gezielten Einsatz von Landminen gelingt ihm das auch recht effektvoll, bis er dann von "Zylonin Nummer 6" gestellt wird und von einem zylonischen Roboter festgenommen. Ein großartiges Wehren ist nicht möglich, da der Roboter ziemlich bewaffnet ist.

Oben im All stehen Präsidentin Roslin und Comander Adama derweil vor schweren Entscheidungen. Ein bei einem Hyperraumsprung eigentlich zurückgelassenes Schiff, die Olympic Carrier, ist wieder aufgetaucht. Man ist zu Recht misstrauisch, denn der Kapitän behauptet, man habe nur ein kleines Problem mit dem Überlichtantrieb gehabt. Da sich alle an Bord der Galactica einig sind, dass die Zylonen mit dem Schiff sicher kurzen Prozess gemacht hätten, wird die Olympic Carrier vernichtet, bevor sie etwas Schlimmes anrichten kann - sie hat sich auch recht verdächtig verhalten und einfach Kurs auf die Galactica genommen, ohne sich von den Abfangmanövern oder Haltesignalen stören zu lassen. Und möglicherweise hatte sie ziemlich viel nukleares Material an Bord. und im Zweifelsfall kann man ja auch von Terroristen gekaperte Passagierflugzeuge abschießen, wenn es die Situation erfordert, oder?

Helo Agathon wundert sich währenddessen auf Caprica, da seine Kameradin Sharon "Boomer" Valerii plötzlich auftaucht, Nummer 6 erschießt und ihn mit auf die Flucht nimmt. Was ist da nur los? Das verrät Battlestar Galactica 1.02 - aber nur zum Teil.

Battlestar Galactica 1.02 Wassermangel / Water

Nachdem in Battlestar Galactica 1.01 alle nur haarscharf den Zylonen entkommen sind (naja gut, alle nicht, denn die ungefähr 1300 Menschen an Bord der Olympic Carrier sind nicht mehr dabei, wie man an der anfangs immer eingeblendeten Statistik sieht, mit der die Überlebenden angezeigt werden), geht es in der Folge Wassermangel (Water), wie unschwer zu erraten ist, um Wasser beziehungsweise um einen Mangel an demselben. Dabei kommt Leutnant Sharon "Boomer" Valerii im Umkleideraum triefnass wieder zu sich. Sie wirkt etwas verwirrt, besonders auch deshalb, weil sie in ihrer Sporttasche statt des gewohnten Tischtennisschlägers (oder so) Plastiksprengstoff samt Zünder findet und rote Flecken (vom Griffband des Tischtennisschlägers oder aus andern mysteriösen Gründen?) an ihren Händen trägt. Dass sie völlig durch den sprichwörtlichen Wind ist, merkt man auch daran, dass sie einen Kollegen an Bord des Kampfsterns mit einem fröhlichen "Guten Morgen" begrüßt, obwohl es eigentlich schon Abend ist und die Sesamstraße bereits vorbei.

Nicht viel besser ist Lee Adama zurecht. Er knabbert immer noch an den psychischen Folgen des Abschusses der Olympic Carrier, wobei seine Gewissensbisse sich auch auf die ungeklärte Besatzungslage des Schiffes beziehen. Waren wirklich noch 1300 Zivilisten an Bord, oder waren diese längst von den Zylonen ermordet worden, bevor man den Abschuss vorgenommen hat?

Das große Unternehmen des Tages soll die Befüllung eines zivilen Schiffes mit Wasser durch die Galactica werden.  Die Galactica ist recht stolz auf ihre Wasseraufbereitung, die stark an Loriots K 2000 erinnert: man braucht verhältnismäßig wenig Wasser, denn es zirkuliert. Es "zirkuliert? Ach ja natürlich!" Commander Adama begrüßt daher Präsidentin Roslin mit großem Bahnhof, militärischen Ehren und so weiter. Bietet er auch einen Schluck zirkulierendes Wasser an? Hm! Durch Lee in seiner Beraterfunktion bekommt man allerdings mit, dass weder der Präsidentin noch dem Commander an derlei Zeremoniell viel gelegen ist. Auf der symbolischen Ebene stiftet es aber doch ein Band zwischen den ansonsten sehr ungleich wirkenden Personen: die Mühe zählt. Die Spannung steigt, als Sharon, die mit Chief Tyrol eine unerlaubte, aber halbwegs gedultete Affäre hat, eben diesem Chief Tyrol gesteht, dass sie keine Ahnung hat, wieso sie nass ist, wo der restliche Sprengstoff hin ist, dessen Nichtvorhandensein sie festgestellt hat, als sie ihr Exemplar zurück in die Waffenkammer gelegt hat oder was überhaupt die letzten Stunden passiert ist. Ja, die ganze Sache wirkt etwas merkwürdig. Jäh unterbrochen wird das vertrauliche Gespräch der beiden (das in einer Art Stahlkiste stattfindet) von mehreren Explosionen. Der restliche Sprengstoff war offenbar im Ineren der Wassertanks der Galactica angebracht und hat Löcher in die Wände gerissen, durch die praktisch der ganze Wasservorrat ins All sprudelt.

Battlestar Galactica 1.03 Meuterei auf der Astral Queen / Bastille Day

Nachdem in der letzten Folge gerade so eben die Frage mit dem zur Behebung des Wassermangels geeigenten Planeten gelöst worden ist (in einem heroischen Akt der Selbstüberwindung: die konditionierte Sharon), stellt die Bergung des Wassers jetzt das nächste Riesenproblem dar. Kein Weg führt an der Galactic Dingensbummens vorbei, auf der 1500 schlimme Sträflinge gefangen gehalten werden, die alle mehr oder weniger auf Tom Zarek hören (gespielt vom den einstmaligen Captain Apollo verkörpernden Richard Hatch), der einen fürchterlichen Zwinkertick hat. Sein Anliegen, dass irgendwann in näherer Zukunft freie Wahlen auf dem Kampfstern stattfinden soll, ist eigentlich total gesetzeskonform, aber die Mittel, die Zarek zunächst einsetzt (Aufstand, bedrohen, erschießen und so weiter) werden mit entsprechenden Gegenmaßnahmen beantwortet (Ohr abbeißen, erschießen und so weiter). Das alles geschieht auch noch unter dem eher unglücklichen Dabeisein von "Dee" Dualla, die überhaupt nur als Geisel genommen wird, weil Billy in seiner Tolpatschigkeit mit Komplimenten nicht weiterkommt und ihr daher eine superduper wichtige Aufgabe zuschanzen wollte. Na, ob sich Dualla das nicht hätte zweimal überlegen sollen, wen sie da im Angesicht des Todes schöne Augen macht? Sharon Valerii gerät derweil immer mehr unter Druck: sie fürchtet, dass sie auffällt, also als potenzielle Zylonen-Agentin. Was aber zunächst auffällt ist, dass sie sich immer mit Chief Tyrol in die Knutschecke zurückzieht. Und dem wird ein Ende gesetzt werden. Ja, jedenfalls wenn es nach dem alten Saul geht! Unter Druck gerät aber auch Gaius Baltar: Wird's bald mit dem Zylonen-Detektor? Nicht weniger als ein atomarer Sprengkopf, so flüstert ihm die ewig rot berockte Number Six ein, wird benötigt, um den Detektor zu konstruieren... warum? Nun, das muss der alte Gaius schon selbst herausfinden. Unheil liegt in der Luft. Das ist ganz deutlich zu spüren. Irgendwem oder irgendwelchen wird es demnächst wohl ganz schön schlimm an den Kragen gehen müssen. Und was vielleicht noch schlimmer ist: Präsidentin Roslins Gesundheitszustand verbessert sich nicht unbedingt...

Battlestar Galactica 1.04 Zeichen der Reue / Act of Contrition

Eigentlich lediglich durch einen dummen Zufall und ganz ohne militärischen Hintergrund kommt ein Großteil der Viper-Piloten zu Schaden. Das ist natürlich voll die Misere für die ohnehin recht gebeutelte Mannschaft (und Frauschaft) der Galactica, die nicht unbedingt so dick besetzt ist, dass sie so etwas verkraften kann. Adama bittet seine unausgesprochen beste Pilotin Starbuck darum, dass sie neue Piloten ausbildet. Sie gerät aufgrund des tragischen Unfalles von Zak Adama in enorme Gewissensbisse. Mit dem war sie ja auf Caprica zusammen und hat nicht viel unternommen, um ihm die eigene Hoffnugslosigkeit als Pilot begreiflich zu machen. Vielleicht hat sie die Gewissensbisse aber auch schon länger. Jedenfalls hat sie dauernd Flashbacks und ist über die Maßen nicht zum Aushalten. Also mehr noch nicht zum Aushalten als sonst. Vielleicht hat sie ja auch einfach nur PMS (prämenstruelles Syndrom). Man weiß es nicht so genau, wie die Soldatinnen das so halten. Bemerkenswerterweise müssen da in der Serie ja schon manchmal Leute Pipi und so, aber mit dem Menstruieren nimmt man es nicht so genau, auch bei den Cylonen und insbesondere den Cyloninnen nicht. Als Starbuck nun dem alten Adama alles gesteht, schmeißt er sie heraus. Regungslos, aber hochkant. Und mit viel Krawumm, seelischer Art aber nu. Oh je! Am Ende stürzt Starbuck auch noch ins Bodenlose, während auf Caprica Helo und Boomer (oder die Cylonin, die der gute Karl Agathon dafür hält) einen kleinen voll eingerichteten Schutzraum finden. Wer mag nur der Herr wohl von diesem Räumchen sein? Und geht alles mit rechten Dingen zu, wenn man in höchster Not einen rettenden Unterschlupf findet? Na, vielleicht finden wir es ja noch heraus. Die Chancen stehen aber recht gut, dass es dann ein eher unangenehmes Erwachen wird, denn die rotgekleidete Number Six hält ja stets ein wachsames und auch leucht eifersüchtiges Auge auf die beiden. Denn das gefällt ihr gar nicht so gut, dass der liebe Karl so zuvorkommend zu Boomer ist. Sie hätte ja vielleicht auch gerne jemanden, der zuvorkommend zu ihr ist. Und nicht nur einen schluderigen Gaius.

Battlestar Galactica 1.05 Kein Weg zurück / You Can’t Go Home Again

Hier geht es aber mal so richtig zur Sache. Kara war ja abgestürzt, wir erinnern uns, und Hot Dog war auch ziemlich mitgenommen. Und eines steht eingangs der Folge bereits fest. Die Suche nach der abgestürzten Kara gerät sehr dramatisch. Lee Adama wird von seinem alten Herrn beauftragt, die abgestürzte und durch ihre Verletzungen sehr angeschlagene Kara zu retten, die auf der Planetenoberfläche umzukommen droht. Und das ist schwieriger als gedacht. Es zieht sich mithin auch viel länger hin, als alle so erwartet haben. Und was macht Number Six derweil? Sie hat ja dem lieben Gaius erst in den Kopf gesetzt, dass es ja eine gute Idee wäre, bei Kara Thrace auch mal ein Rohr zu verlegen, und jetzt stiftet sie ihn an, Präsidentin Roslin zu überzeugen, dass es viel zu gefährlich wäre, sich zu lange der Gefahr auszusetzen, von den Cylonen ausfindig gemacht zu werden, nur um Kara Thrace zu retten. Ja, das ist natürlich ein fein eingefädelter Gewissenskonflikt, in den sie ihren Freund da bringt. Lee und sein Vater müssen sich sehr zusammenreißen. Sie müssen auch daran erinnert werden, sich zusammenzureißen. Und dabei kann man schonmal ausrasten, das muss auch Saul Tigh erfahren, der seinem Freund Adama gerne einen guten rat geben möchte. Aber Kara macht eine super Entdeckung, da nicht nur sie abgestürzt zu sein scheint, sondern auch ein Cylon Raider... Derweil dringen Centurions in das Versteck von Helo und Boomer (oder die er dafür hält) ein. Au Backe. Sharon/Boomer ist fort. Dafür nimmt die Suche nach Starbuck ein gutes Ende, als es eigentlich schon zu spät ist. Wie das eben so ist, wenn man es spannend machen will! Und es hat auch damit zu tun, dass die gute Kara Thrace sich nicht zu fein ist, tief in den Gedärmen des Feindes herumzuwühlen, und wenn diese auch noch so stinken. Ja, so viel Durchhaltevermögen wird am Ende eben reichlich belohnt, auch wenn es für keine der Parteien leicht ist, die Hoffnung aufrecht zu erhalten. So spitzen sich die Dinge sehr zu, bevor man überhaupt noch auf so etwas wie Erlösung hoffen darf.

Battlestar Galactica 1.06 Das Tribunal / Litmus

Auch wenn ich mich zu Anfang der Beschreibung wiederhole. Hier geht es tatsächlich zur Sache, inhaltlich sowie dramatisch: ein einziges gut geplantes und durchgeführtes Selbstmordattentat durch ein Nummer-5-Modell genügt, und plötzlich kehrt sich die Situation an Bord völlig um. Auf ein Mal sind nämlich alle an Bord potentiell verdächtig. Insbesondere Sergeant Hadrian wittert jetzt Morgenluft für ihre eigenen Interessen. Ein unabhängiges Tribunal, yeah! Und wie so etwas eben abläuft, wenn man unabhängig und unkontrolliert ist, weil man unter dem Einfluss des Terrorismus unbeschränkte Rechte hat, läuft es auch hier modellhaft ab. Dinge, die unter normalen Umständen menschlich verständlich wären, sind plötzlich der gerade Weg ins Gefängnis (oder Schlimmeres, denn man hat ja auch noch die gute alte Todesstrafe). Für den wegen seines Gspusis mit Sharon stark unter Verdacht stehenden Tyrol geht ein anderer in den Knast - oh je. Währenddessen macht man sich auf Caprica Gedanken um Helo, der ja auch unter dem schönen Namen Karl Agathon bekannt ist. Liebt er seine vermeintliche Sharon nun - oder liebt er sie nicht? Eigentlich macht ihm ja Chief Galen Tyrol den Weg frei, andererseits aber wird man den Verdacht nicht los, dass Helo in ein ganz schöne Riesenpfanne gehauen werden soll. Gehauen wird auch Sharon, aber nicht in eine Pfanne, auch nicht mit einer Pfanne, sondern voll auf die Omme. Von Nummer 6. Übel zugerichtet findet Karl Agathon, der gute Mensch von Caprica, sie, um mit ihr weiter seiner Wege zu ziehen. Wenn das mal gut geth, denkt man bei sich. Adama, der Ältere, bläst das Tribunal ab. Er hat die Schnauze gestrichen voll. Sergeant Hadrian kann wahrscheinlich wieder ihrer Berufung folgen und den Frauenknast beaufsichtigen. Aber das wissen wir nicht so ganz genau. Und der Cylonen-Detektor. Eindringlich wird Gaius Baltar gemahnt, dass er das Ding fertigzustellen habe, sonst bekommt er den Hintern versohlt. Aber sowas von - wenn nicht noch Schlimmeres. Ja, mit der Nummer 6 ist nicht gut Kirschen essen! Ob man überhaupt irgendetwas gut mit ihr essen kann, bleibt notgedrungen offen.

Battlestar Galactica 1.07 Unter Verdacht / Six Degrees of Separation

Gaius Baltar will es wissen. Und eins muss man ihm lassen, er tut es nach allen Regeln der Kunst. Er provoziert die Cylonin Nummer 6, die er ja eigentlich mehr so als Spielerchen fürs Bett betrachtet, so lange mit seinem atheistischen Gehabe, bis sie die kleine hübsche Nase voll hat. Sie haut ab. Ja, bevor er sich's versieht. Und dann ist sie fort, und er weiß ja gar nicht so recht, was er denn bitteschön davon halten soll. Aber das dicke Ende kommt ja noch, denn sie ist nicht nur einfach so weg, sondern sie kommt auch noch wieder. Mit Brille. Und mit Unschuldsmiene - und mit einem hinterlistigen Auftrag, jawohl. Und alle können sie plötzlich sehen. Und hören kann man sie auch. Und die liebenswerte Cylonin beschuldigt Gaius ganz offen dessen, was er auch wirklich getan hat. Kollaboration mit ihr nämlich. Beziehungsweise mit den Cylons. Und Gaius kommt in den Kerker. Er ist nicht glücklich darüber und versteht auch nicht, wieso die Anschuldigungen mit haarsträubenden Belegen geführt wird. Und wieso Nummer 6 so sauer auf ihn ist, das kann er nun beim besten Willen nicht verstehen. Dabei kann man auch nicht so ganz nachvollziehen, ob der ganze Spuk wirklich etwas mit Gaius' vorgeblicher Ungläubigkeit zu tun hat, oder ob es sich nicht doch um eine ganz konsequent geführte Beziehungssache beziehungsweise Eifersuchtskiste handelt. Dafür macht zwischendurch der aufgebrachte Gaius noch den super Spruch auf der Gender-Toilette: "You have not heard the last. No more Mr. nice Gaius!" Aber am Ende kommt es dann so, wie es Nummer 6 geplant hat (deren Flirtversuch mit Adama der vielleicht am geschicktesten eingefädelte Selbstdiskreditierungsschachzug ever ist): Gaius wird bekehrt. Na gut, so wird man zugeben - Bekehrung ist doch keine so große Kunst, wenn die Alternative nämlich heißt: "Rübe ab!" Da wird so schnell mal keiner zum Märtyrer für seinen Unglauben. Denn anders als der Glauben hält der Unglauben ja nicht einmal fiktive Belohnungen für seine Anhänger bereit. Und dann ist einem eben die Cylonin in der Hand vielleicht doch näher als der Atheismus auf dem Dach. Beziehungsweise im Oberstübchen.

Battlestar Galactica 1.08 Fleisch und Blut / Flesh and Bone

Au wei au wei, die Geschehnisse spitzen sich langsam zu, und die Spitze, die sich da ankündigt, ist nicht so ohne. Ein Leoben-Modell wird nach Fahndungsaufrufen an Bord eines Schiffes der Flotte entdeckt. Man fragt sich ja, wie die Cylonen, die ja doch sich selbst immer sehr sehr ähnlich sehen, nicht längst durch ihr mehrfaches Auftreten verdächtig sind, aber so ist das nunmal. Jedenfalls wird der fiese Leoben-Typ gefunden und man hat den Salat. Der Rest der Episode ist nämlich ein gar schauerliches Kammerspiel zwischen Starbuck und Leoben, und es sieht ja lange Zeit so aus, als hätte Lieutenant Starbuck, die ja auch vor fiesesten Foltermethoden nicht zurückzuschrecken scheint, die Lage wenigstens äußerlich einigermaßen im Griff, aber am Ende merkt man schon: o weia, da bahnt sich etwas an. Und was sich da anbahnt, könnte kaum einen unheimlicheren Schatten voraus werfen. Irgendwie können die Zylonen offenbar tatsächlich in die Zukunft sehen, aber da die Menschen das nicht so gut können, können sie auch nicht unterscheiden, ob Leoben und andere Cylonenbrüder und -schwestern ihnen gerade die Wahrheit erzählen oder einen Bären aufbinden. Pech. Die Wahrheit erkennen, darin sind die Menschen ja nicht so bewandert, das können sie einfach nicht so gut. In die Fresse hauen und waterboarden können die Menschen aber, wie Starbuck eindrucksvoll demonstriert, dabei irgendwie die Grenze zwischen Mensch und Maschine künstlich aufrecht erhaltend (aber nur fast erfolgreich). Und irgendwo ganz entfernt läuten die Glocken von Guantanamo natürlich Sturm. So richtig von Erfolg gekrönt ist das ganze Folter- und Verprügelunternehmen aber doch nicht, denn es gelingt Leoben dann doch, in Starbuck einen sehr schlimmen Verdacht zu sähen. Gleichzeitig funktioniert der mit Hilfe von Caprica Six entworfene Zylonendetektor von Gaius Baltar super, aber wie das Leben so spielt, macht er selbst durch sein Gehabe alles wieder sehr relativ...

Battlestar Galactica 1.09 Ellen / Tigh Me Up, Tigh Me Down

Die Folge "Ellen" / "Tigh Me Up, Tigh Me Down" hat es ein bisschen in sich, jedenfalls in Bezug auf die dort ablaufenden Psychospiele. Der Verdacht gegen den eigentlich doch solide wirkenden alten Adame, den der Leoben-Cylon er menschlichen Präsidentin Roslin ins Ohr gesetzt hat, verdichtet sich bei ihr zur Gewissheit, so dass sie das merkwürdige geheimniskrämerische Verhalten des alten Adama immer mehr zum Anlass nimmt, sich ernste Sorgen zu machen. Eigentlich macht sie sich mehr als nur ernste Sorgen. Wenn man das als Metapher auf menschliche und sehr irdische Verhältnisse interpretieren will, dann ist hier die schönste Terroristen-Paranoia am Werke. Gleichzeitig gibt es aber auch ein paar schöne romantische Verwicklungen. Billy kommt sehr schön bei der hübschen Dualla zum Zuge und kriegt sogar einen richtigen Kuss! Am anderen Ende des Liebesspektrums geschehen auch witzige Dinge. Gaius' Cylonen-Detektor funktioniert nämlich offenbar einwandfrei, allein der Ableser ist extrem unzuverlässig. Der Hammer ist natürlich, dass Number Six, mit der der gute Gaius eine eins-a imaginäre Nummer auf dem Schreibtisch schiebt, während sie ihn ausgerechnet noch auf Lieutenant Starbuck heiß machen möchte, ihn ausgerechnet immer dann verführen muss, wenn Publikum kurz davor ist hereinzukommen. Ein bisschen Spaß muss ja sein. Und was sagt Gaius dann? "Im just keeping up with the old exercises." Man schmeißt sich ja ein wenig weg vor Lachen und vor Kopfschütteln. Und dann - die große Überraschung. Bill Adama bringt Saul Tigh seine heiß geliebte und kalt verachtete Ehefrau zurück. Erklärt das jetzt alles? Nein, eine Menge bleibt ungelöst, aber Ellen Tigh, wahlweise Schlange, biest oder Krawallschachtel, wirft mehr Probleme auf, als so schnell zu lösen wären... "Ambrosia" ist nur eines davon! Währenddessen gewinnt man auf Caprica ja schon den Verdacht, dass die gute Boomer beziehungsweis Sharon dem lieben Karl konditionell so sehr überlegen ist, dass auch in ihm vielleicht mal so langsam ein Verdacht reifen sollte. Aber irgendwie ist manchmal ja das Offensichtliche das, was am besten verborgen ist.

Battlestar Galactica 1.10 Die Hand Gottes / The Hand of God

Hier kommt es hart auf hart. Die Flotte hat fast kein Tylium mehr (den dringend benötigten Treibstoff), die Suche danach ist extrem schwierig, weil der Radar im Asteroidenmüll quasi unbrauchbar ist, und als ein Vorrat gefunden wird, stellt sich heraus, dass das einzig verfügbare Reservoir in der Hand der Cylons ist. Außerdem dreht die Präsidentin aufgrund ihres Drogengebrauches schwer am Rad und sieht Schlangen bei der Pressekonferenz. Was tun? Angreifen? Woanders hinfahren? Auf Gaius Baltar verlassen? Der von Caprica Six zu einer neuen Art Glauben angetrieben wird? Oder auf die Adamas? Oder auf einen ganz waghalsigen Plan? Das größte Problem ist: die Cylonen sind nicht so dumm wie man glauben mag. Ja, das sieht nicht so wirklich gut aus für den angreifenden Lee Adama. Zudem hat er noch gegen die Eifersucht der stark unter ihren Unfallfolgen leidenden Kara anzugehen. Unten auf Caprica wird Karl Agathon langsam misstrauisch, dass die Flucht so gut zu gelingen scheint. Irgendwer hält da doch eine schützende Hand drüber, denkt er sich, und das ist trotz Erdnussbutter nicht so ganz hasenrein. In der Vorbereitung des schwierigen Angriffs kommt es auch zu ein paar intensiven Vater-und-Sohn-Momenten, und auf Caprica? Da ist Karl Agathon schockiert durch das Wiederauftauchen Toter und Boomers seltsamer Reaktion darauf. Währenddessen scheint erst alles mit dem Angriff auf die Station nach Plan zu laufen, dann wird es doch deutlich schwieriger als gedacht, dann sieht es wieder gut aus und am Ende muss sich Lee in höchste Gefahr begeben - und das aufgrund der völlig aus der Luft gegriffenen Vermutung Gaius Baltas, wo sich denn die explosiven Gefäße der Raffinerie befinden sollten. Aber am Ende ist dann doch die Zeit der Dudelsäcke und der Zigarren gekommen, die sich der junge Wolfgang "Lee" Adama mit dem Feuerzeug seines Großvaters anstecken kann. Uff, Glück gehabt, und am Ende kommt es wieder zu einem kleinen Bekehrungsmoment zwischen Gaius und Number Six. Humpf.

Battlestar Galactica 1.11 Der Zwölferrat / Colonial Day

Au Backe, eigentlich sollte es ja so ein richtiger Tag zum Feiern werden, aber daraus wird am Ende dann ja doch sehr wenig. Am so genannten Colonial Day geschieht dennoch einiges, aber so richtig feierlich will es nicht werden. Und am Ende bleiben einige lange Mienen und unzufriedene Gesichter übrig. Tom Zarek macht im Parlament allerdings einen sehr geschickten Winkelzug, den der von Number Six geführte Gaius auch noch sekundiert. Tja, wenn sich der gute gaius und der gute Tom Zarek da nicht einmal überschätzen. Und ob dann der Masterplan von Number Six noch aufgeht? Irgendwie muss die Präsidentin Laura Roslin wohl weg, das ist aus Cylonensicht wohl unumgänglich. Die Cylonin Number Six überschätzt sich selbst allerdings auch in ihrer laissez-faire-Affäre mit Gaius. Nämlich ziemlich maßlos überschätzt sie sich und kann die Geister, die sie rief, so recht nicht mehr bändigen. Denn mit den Gefühlen ist es ja auch bei Maschinen so eine Sache - ungestaraft spielt man damit nicht herum, auch bei sich selber nicht. Aber es wird nicht nur gefühlt und geweint, nein, es wird dazu auch noch gekloppt und geschossen. Ellen, die blonde Schlange, lässt dabei auch durchscheinen, dass ihr die Zukunft und insbesondere ihre eigene Rolle in dieser Zukunft sehr am Herzen liegen. Und Gaius tut, was ein Gaius am allerbesten kann, er steckt seinen Pinöckel weiterhin einfach wahllos in alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Aber so ist das wohl in der Politik. Jedenfalls in der kleinen engen Welt des Kampfsterns Galactica. Dass aber in der ganzen Hin- und Herschacherei um Pöstchen und Positionen ausgerechnet der drögste Drögemann nicht einsehen will, dass er am Ende dann doch nicht der richtige Mann für den schwierigen Job ist... hm. Kann man das so stehen lassen? Apropos stehen lassen. Wie steht es eigentlich um Helo? Ja, der Helo sieht plötzlich alles doppelt. Denkt er jedenfalls, bevor ihm das einen tüchtigen Schrecken einjagt. Und dann rennt er erst einmal weg, so schnell ihn seine Menschenbeine eben tragen wollen.

Battlestar Galactica 1.12 Kobol / Kobol’s Last Gleaming: Part 1

Hier ist nun wirklich fast jeder von jemandem enttäuscht, den er lieb hat oder dabei war lieb zu gewinnen. Direkt am Anfang vermöbeln sich der junge und der alte Adama im Trainingsraum, und es wird schnell klar, dass es sich hier nicht nur um einen so genannten freundlichen Schlagabtausch handelt.  Karl Agathon verliert langsam aber sicher das Vertrauen in Boomer auf Caprica. Um ein Haar erschießt er einen geliebten Menschen, der das von ihm verlangt. Den Preis für den besten Scheiß gewinnt allerdings tatsächlich Kara Thrace mit ihrem Gaius-Baltar-seufz-Lee-Nümmerchen in der Kabine. Damit hat sie es sich schnell mit beiden verschissen. Gaius selbst leidet unter der Angelegenheit mehr, als man es zunächst ahnen würde. Er bringt in seiner Verletztheit aber auch noch Number Six gegen sich auf, aber das ist nicht so eine gute Idee. Lee entzweit sich darüber auch noch mit Kara, und irgendwie kann es keiner so wirklich richtig anstellen oder zumindest so anstellen, dass nicht auch noch andere in Mitleidenschaft gezogen werden. Boomer leidet parallel auf zweierlei verschiedene Weise und fühlt sich ziemlich gelöchert. Und dann findet man auch noch "Kobold", den Ursprung der ganzen Chose, genau wie es Leoben vorausgesagt hatte. Auf dem Weg werden dann sowohl Laura Roslin als auch die Priesterin zu echten Gläubigen. Ja, und das ist dann so ulkig wie es klingt. Und die Visionen, die die Präsidentin hat, werden immer stärker. Und Gaius kümmert sich derweil um Sharon Valerii an Bord des Battlestars. Irgendwie läuft das aber auch total schief. Ja, Kobold hat man gefunden, aber das reicht nicht aus, denn wenn man Kobold hat, braucht man auch noch den Pfeil des Apollo. Naja, nichts leichter wie dies. Aber erst mal die Oberfläche erkunden, was für Gaius eine willkommene Gelegenheit ist, den Kampfstern zu verlassen, der plötzlich nämlich auch in große Gefahr gerät. Au weia, eine verwickelte Geschichte. Ach so - den anderen Preis, den für den supersten "Act of Love", den erhält natürlich Number Six.

Battlestar Galactica 1.13 Kobol (2) / Kobol’s Last Gleaming: Part 2

Ja, wir haben es doch geahnt. Wir waren ja quasi schon gewarnt, denn das ließ sich in der letzten Episode doch einfach zu schön an. Visionen erweisen sich als wahr, Kobol (der große Kobold) wird gefunden, alles ist in Butter, jetzt braucht man nur noch den Pfeil des Apollo und dann hat man directamente den Weg Luftlinie zur Erde und alles, aber auch wirklich alles wird gut. Ja, und dann ist auf einmal alles Pustekuchen im wahrsten Wortsinne. Denn kaum ist  man dem Planeten, von dem einige ja noch nicht so hundertprozentig sicher sind, dass es sich um Kobol handelt, etwas näher gekommen, wird einem ja doch etwas mulmig. Und richtig geahnt, denn hier ist es dann auch schon so: die einzige Chance auf eine Landung auf Kobol wird von dem dort im Orbit befindlichen Cylonen-Base-Star stark bedroht. Das ist ja nicht ohne, und die Flote ist quasi um ihre stärksten Anführer beraubt, denn die befinden sich entweder im Endstadium des Krebses oder auf einer Erkundungsmission unten auf dem Planeten. Was also tun? Ja, da ist guter Rat teuer, und hier haben sich die Macher und Produzenten der Serie wirklich einen echten Knaller einfallen lassen, bei dem Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Trauer direkt neben überschwänglicher Freude zu Hause sind. Niemand anderes als die sehr an sich und ihrer Identität (und Integrität) zweifelnde Sharon Valerii meldet sich nämlich freiwillig für ein unglaubliches Höllenkommando. Ein Höllenkommando nämlich, das in seiner Waghalsigkeit eigentlich ein unmögliches Unterfangen ist, wobei der Zuschauer sogar vielleicht noch ein wenig zuversichtlicher sein könnte als die Mannschaft der Battlestar Galactica, da er ja durchaus schon etwas besser im Bilde über die inneren Konflikte von Sharon Valerii ist - und über deren Ursachen. Und was soll man sagen Sharon "Boomer" Valerii schafft es. In geradezu letzter Minute, da kann man praktisch die Uhr nach stellen. Und dann muss der alte Adama mächtig einen einstecken. Das kann ja etwas werden. Und so etwas ausgerechnet noch zum Schluss der ganzen Staffel. Man ist quasi erledigt.

Battlestar Galactica Staffel 2.1 Episodenguide

Battlestar Galactica 2.01 Die verlorene Flotte / Scattered

Ach herrje. Das ist ja mal ein Anfang für eine zweite Staffel, da kommt ja nicht unbedingt ungeteilte Freude und großes Glück auf. Wir erinnern uns an den schrecklichen Ausgang der ersten Staffel (Mord und Entsetzen, Trauer und Totschlag). Die Konsequenzen sind immer noch deutlich spürbar. Adama geht es weiterhin noch sehr schlecht, wie man sich denken kann, und der Ausweg, den man jetzt sucht, um die Flotte nicht führungslos sein zu lassen, ist nicht ohne seine ihm eigenen Tücken. Der stets halbwegs schlecht gelaunte Saul Tigh übernimmt die Rolle des XO. Ausgerechnet. Aber er ist ja der ranghöchste Offizier nach Adama, also ist das ja in gewisser Weise konsequent. Mit seiner Rolle kommt er aber gar nicht einmal so gut zurecht. Er hat zunächst eine Reihe von Flashbacks über seinen Wiedereintritt in die Flotte unter Adamas Hilfe. Ellen ist mit von der Partie, und wir befürchten von ihr ja nicht viel Gutes. Sie hat sicher Pläne für ihren neu aufgewerteten Gatten und sich selbst, die als Ehefrau des ranghöchsten Offiziers jetzt sicherlich auch möchte, dass etwas von der Macht der Position auf sie abfällt und sie in geeigneter Schlangenweise davon profitieren kann. So, und was passiert dann? Wir erinnern uns, dass ja ausgangs der letzten Staffel ein cylonischer Base Star in der Nähe war. Und .. richtig! Man bekommt noch einmal ungebetenen Besuch. Weil sich Cylons bemerkbar machen, springt der Battlestar samt Flotte fort, aber die Flotte ist irgendwie nicht mit denselben Koordinaten ausgestattet, so dass das Rendezvous etwas problematisch ist. Gelinde gesagt. In Wirklichkeit ist dies natürlich eine Katastrophe. Die Möglichkeiten zum Reparieren des Malheurs sind äußerst begrenzt. Eine Rückkehr an den Ausgangspunkt und ein - uiuiui - Vernetzen der Computer ist nötig, um der Flotte hinterher zu kommen. Da schwant nicht nur dem XO Böses, da weiß auch der Zuschauer, dass das Unheil bereits an die Kabinentür klopft. Aus dem Inneren der Luftschleuse nämlich. Denn nichts Geringeres als das totale Chaos bricht herein: Centurions dringen in den Battlestar Galactica ein. Und die auf Kobol Abgestürzten, die ja eigentlich eine fröhliche Landpartie unternehmen wollten, befinden sich zudem in einer misslichen Lage.

Battlestar Galactica 2.02 Im Tal der Finsternis / Valley of Darkness

Kann die ganze Situation für den Kampfstern Galactica, seine Besatzung und die unter seinem Schutz stehende zivile Raumschiffflotte noch heikler, misslicher oder brenzliger werden, als sie es ohnehin schon ist? Kann die Lage überhaupt noch verfahrener werden? Und die leider erwartete Antwort ist: sie kann! Wir erinnern uns - die Centurions sind an Bord des Kampfsterns. Und sie schalten und walten, wie sie lustig sind und mähen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt, sind sie doch tatsächlich von Menschenhirnen erdacht worden, um ausgesprochen gute Kampfmaschinen zu verkörpern. Und die verkörpern sie jetzt auch, ganz zum Leidwesen aller, die sie gerne mit allen Mitteln bekämpfen würden. Und so aussichtslos es auch aussieht: um Haaresbreite gelingt es, sie zu schlagen. Aber eben nur um Haaresbreite, wie die Löcher in den verschiedenen Kleidungsstücken von Uniformierten und Ununiformierten zeigen. Leider korrespondieren die Löcher in der Kleidung auch mit Löchern in der Besatzung. Aber nicht nur auf dem Battlestar ist Holland in höchster Not, nein, auch auf Kobol wird die Lage für die wenigen vom Battlestar getrennten Mitgliederinnen und Mitglieder immer ernster. Man ist unter dauerndem Feindesbeschuss, was umso schlimmer ist als man ja schon durch den Absturz schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Als sei das nocht nicht genug, zeigt sich plötzlich auch in aller Deutlichkeit, dass der LT nicht recht Herr der Lage ist. Ist es nicht sehr ironisch, dass die von ihm verkörperte Figur ausgerechnet "Crashdown" heißt? Es ist hier aber nicht nur der Crash gemeint, mit dem man auf Kobol abgestürzt ist, nein, Crashdown scheint auch selbst innerlich zusammenzubrechen unter der Last der Verantwortung. Dies bringt nicht nur eine große Unruhe in die gestrandete Besatzung, sondern schwächt diese auch noch durch das entstehende Klima von Unsicherheit, Ratlosigkeit und Verwirrung. Und das spielt dem Feind natürlich nahezu in die mechanischen Roboterhände. Gesunde Crewmitglieder werden verwundet. Verwundete sterben. Und auf Caprica relaxen Kara und Karl eine Runde im alten Thraceschen Apartment. Was für ein Kontrastprogramm.

Battlestar Galactica 2.03 Die Gesetze des Krieges / Fragged

Auf Caprica bauen die Zylonen beziehungsweise die Centurions, die die gestrandeten Mitglieder der Battlestar-Expedition Richtung Kobol abgeschossen haben und nun belagern, eine perfide Maschine auf. Zunächst denken die Crewmitglieder, dass die Maschine dazu da ist, sie auszuräuchern oder dass sie dazu dienen soll, das Waldstück unter Beschuss zu nehmen, im dem sie sich verschanzt haben, aber früher oder später liegt eine andere Deutung doch um vieles näher. Vom Kampfstern aus soll ja eine neue Crew mit einem Bergungsschiff starten, um die auf Kobol verschollenen Menschen zu retten, unter ihnen ja (wie man sich sicherlich erinnern wird) Gaius Baltar, der Vizepräsident der 13 Kolonien Kobols, und Lee Adama, seines Zeichens Sohnemann des momentan nach einem Anschlag außer Gefecht befindlichen alten Kapitäns William Adama. Nach der Ausrichtung des Gerätes, das die Centurions errichtet haben, zu urteilen, hat diese vermutliche Kanone nur ein Ziel, nämlich kann sie nur dem einen Zwecke dienen, der Rettungsstaffel aufzulauern. Um diese auch noch zu beschießen und letztendlich zu zerstören. Da ist guter Rat teuer. Irgendetwas muss getan werden, und man wendet sich wieder vertrauensvoll an den ranghöchsten Offizier, aber was das für Folgen hat, kann man sich ja leicht selbst ausmalen, wenn man sich noch daran erinnert, dass ausgerechnet der Mann in der militärischen Führungsposition eher dazu beigetragen hat, Verwirrung zu stiften und ein großes Durcheinander anzurichten. Crashdown hat folgerichtig auch einen ziemlich wahnwitzigen Plan, nämlich anders als Tyrol vorschlägt, geht es darum auf eine Weise zu attackieren, die mindestens lebensgefährlich, wenn nicht gar unmöglich ist. Es kommt zu einer Zuspitzung der Ereignisse, in deren Folge Gaius Baltar recht drastisch verhindert, dass Crashdowns Plan umgesetzt wird. Während Crashdown die als Mechanikerin in strategischen Angelegenheiten sehr unerfahrene und entsprechend ängstlich und vorsichtig agierende Cally sehr stark bedroht, müssen hinterher alle sehr zusammenhalten, um die entstandenen Schäden zu vertuschen. Die Präsidentin ist immer noch im Schiffsgefängnis, und Saul Tigh bringt alles durcheinander. Nur Ellen ist's zufrieden: endlich die Ehefrau des unumschränkten Befehlshabers. Ja, seufz.

Battlestar Galactica 2.04 Leben und Sterben / Resistance

Auf Caprica ist die Hölle los, das müssen Karl Agathon und Kara Thrace erfahren. Sie geraten bei ihren Streifzügen auf dem Planeten immer wieder in wüste Schießereien. Es gibt dort nämlich tatsächlich eine menschliche Widerstandsbewegung gegen die Besetzung durch die Zylonen, und eigentlich wäre das ja ein Grund zur ungeteilten Freude, jedoch ist anzumerken, dass diese zuallererst Widerstand gegen Karl und Kara leistet. Ja, wie ist denn die Sitaution zu meistern? Die beiden aufeinandertreffenden Gruppen denken ja zunächst einmal "ey, das sind ja Zylonen. Mann, bauen die die aber täuschend echt!" Und dann soll es zuerst ja einmal Fratzengeballer geben. Aber man schafft es dann doch zu erkennen, mit wem man es zu tun hat. Verbindende Kraft ist hier der Sport, nämlich über gemeinsam geteiltes Wissen. Aber nicht so vom Kaliber "Ey, wann war denn die Fußballweltmeisterschaft 2006?" oder so, sondern um monstermäßig insidermäßiges Wissen der Kategorie "ey, wer hat denn damals den André Pfastermann gefoult, als er im Entscheidungsspiel der Regionalliga West ganz allein vor dem Tor des PSV Lackhausen gestanden hat, und hat der dann später mit Nadja oder Natascha Günschmann herumgemacht?" Ja, und diese Frage können die Parteien eben zur gemeinsamen Zufriedenheit beantworten. Uff. Gerettet - oder so! Aber Konflikte hin, Kriegsgeschehen her: Kara Thrace verliebt sich in der Folge (wieder mal?), während Karl langsam immer mehr mit dem Gedanken Freundschaft schließt, dass Boomer, Cylon hin, Cylon her, vielleicht doch ganz in Ordnung ist. Schließlich funktionieren die beiden als Team eigentlich ganz gut, und die kleine Boomer ist doch auch ziemlich niedlich. Wobei: sie wird mit der Zeit auch immer mehr Wert darauf legen, eine Sharon und keine Boomer zu sein. Gleichzeitig wird die Luft auf der Galactica langsam immer dünner: das von Saul Tigh irgendwie närrischerweise verhängte Kriegsrecht kommt auf mittelfristige Sicht gesehen überhaupt nicht gut an. Und hinter den Kulissen gehen die Ränkespiele weiter: Gaius Baltar unternimmt einen gemeinen aber wirkungsvollen Schachzug, der Chierf Tyrol involviert und darauf baut, dass Cylon-Sharon ihn immer noch lieb hat. Das scheint zu klappen...!

Battlestar Galactica 2.05 Die Farm / The Farm

Ja, auf dem alten Heimatplaneten der menschlichen Besatzung der Galactica, auf dem von Zylonen besetzten Caprica, geht es nicht schön zu, das muss insbesondere eine Figur aus Battlestar am eigenen Leibe erleben. Aber zunächst einmal der Reihe nach. Dass es auf Caprica so eine Art Hölle auf Erden ist, das weiß man ja schon länger, aber in dieser Episode da findesst sich die postnukleare Apokalypse des Zylonenangriffs zu einem unglückseligen paso doble zusammen mit der alten "Geschichte der Dienerin" von Margret Atwood, die im englischen Original als "The Handmaid's Tale" bekannt geworden ist. Man ahnt als beschlagener und mit allen Wassern gewaschener Leser natürlich, worauf das jetzt wieder hinausläuft. Aber das stellt in dieser Episode eigentlich den widerwärtigen Höhepunkt der Ereignisse dar, daher wird der Zuschauer zunächst mit anderen Handlungsfäden hingehalten, nämlich die Flucht von Präsidentin Laura Roslin und Lee Adama, die mit Tom Zareks Hilfe untertauchen. Sie planen - na ja, oder vielleicht ist es eher Tom Zarek, der das plant - auf den Konflikt mit dem alten Adama mit einer Art Volksrevolution zu antworten. Aber als die ödipale Karte mit Lee Adama in der Rolle des Vatermörders nicht richtig auszuspielen ist, entschließt sich Präsidentin Roslin zum Äußersten und appelliert an den religiösen Fanatismus in den verbliebenen Menschlein. Währenddessen wird die stark angeschlagene Kara Thrace auf dem Planeten Caprica von einem Doktor nach einer Schusswunde versorgt. Anders, der sie ins Hospital gebracht hat, so klärt Doktor Simon sie auf, ist während einer Notoperation gestorben. Aber das ist nur das Vorspiel zu einem größeren Unterfangen. Die leicht unheimliche Musik, die im Hintergrund gespielt wird, verrät aber schon, dass es hier nicht so recht mit rechten Dingen zugehen will. Zurück auf der Galactica thematisiert Adama in der Unterredung mit Chief Tyrol das große Thema der Serie: ist ein Zylone, der in irgendeiner Form wirklich eine Art Maschine ist, nicht doch auch menschlich? Na, und das treibt auch die Zylonen um. Mithilfe ihrer Technologie haben sie aus gefangenen Frauen eine Babyzüchtmaschine gebaut. Denn irgendwie muss es ja gelingen, Menschen und Zylonen zu kreuzen. Das versetzt einem schon einen Schlag in die Magengrube.

Battlestar Galactica 2.06 Heimat – Teil 1 / Home: Part 1

Die Situation zwischen Militär und ziviler Verwaltung war ja bisher schon so weit eskaliert, dass über ein Drittel der Bevölkerung die Flotte verlassen hat. Während sich Adama nur dafür zu interessieren scheint, welches Material er verloren hat, und seine Familienbande mit Lee auf dem Tiefstpunkt ihrer Beziehungen angekommen zu sein scheinen, was ziemlich schwer ist, da Lee seinen Vater ja bereits des verantwortungslosen Umgangs mit dem Leben seines Bruders bezichtigte, der im Endeffekt zu dessen Tod geführt hat, an dem Lee seinen Vater ja zumindest für mitschuldig erklärt hat, was schon für normale Verhältnisse eine ziemlicher Tiefpunkt ist. Aber der Anschlag auf sein leben wiegt schwer und die Absapaltung, die Lee vollzieht, macht ihn vollends zynisch. Währenddessen jagt Präsidentin Roslin weiter dem Pfeil Apollos hinterher, denn die Idee, dass die Erde existiert und auch als letzte Zuflucht der verbliebene Menschheit aufspürbar ist, ist längst zur übermächtigen Idee in den Köpfen der Rebellen geworden. Leutnant Kara Thrace, die mit dem Auftrag, eben diesen Pfeil zu finden, auf Kobol ja in die zylonische Babyfarm geraten ist und von einer Crew aus vertrauenswürdigen Freunden und mithilfe einer anscheinend abtrünnig gewordenen Kopie des gleichen Boomer/Sharon-Modelles mühsam gerettet worden ist, kehrt tatsächlich an Bord der Colonial One zurück, wo es zu einer enorm angespannten Situation kommt, als sich Präsidentin Roslin entschließt, die schwangere (au weia) Sharon/Boomer hinrichten zu lassen, indem sie aus einer Luftschleuse zu werfen sei. Helo, also Karl Agathon, ist darüber aufgebracht, ist er doch selbst amourös mit Sharon involviert. Es läuft also alles darauf hinaus, dass die verbliebenen Menschen kaum anders können als sich auf das Wagnis des Vertrauens einzulassen, was Präsidentin Roslin eigentlich nur daher gelingt, dass sie die Zylonen als möglicherweise einzigen Schlüssel zum Auffinden des Tempels beziehungsweise Heiligtums der Athene ansieht. Die Frage des Verbündens spielt bis zum Ausgang de Episode eine große Rolle, und am Ende muss auch der alte Adama sozusagen zähneknirschend einsehen, dass man möglicherweise nur gemeinsam weiter kommt. Dualla spielt hier eine bedeutsame Rolle.

Battlestar Galactica 2.07 Heimat – Teil 2 / Home: Part 2

Wie es mit diesem Zweiteiler weitergeht, da wartet man ja seit dem Ende des ersten Teils schon gespannt drauf, und jetzt geht es also weiter - an einer entscheidenden Stelle zwischen Verrat und Miteinander, was sich ja am Ende des ersten Teiles bereits ankündigte. Wichtige Teile der Folge spielen sich auf dem Planeten Kobold, äh, Kobol ab, aber seinen inneren Schweinekobold, mit dem hat es ja fast ein jeder und eine jede zu tun auf der Oberfläche dieses Planeten. Commander Adama, der am Ende der letzten Folge ja schon ein folgenschweres Versprechen gemacht hat, das wohl auf seine Unterredung mit der lieben Dualla zurückgehen dürfte, sammelt eine Crew wichtiger Leute um sich, mit denen er die Wiedervereinigung der Flotte via Expedition zum Grab der Athene auf Kobol initiieren will. Das schmeckt dem alten Saul Tigh zwar nicht, dass das große Raumschiff kapitänslos bleiben soll, aber er willigt schließlich doch in den Plan Adamas ein. Unterdessen wird auf Kobol mächtig herumgesponnen. Allem voran nämlich Intrigen. Da hecken die beiden Minischurken, die sich ja wieder im Schatten von Präsidentin Roslin und Lee Adama wähnen (nicht ganz zu Unrecht wähnen sie sich da), einen Riesenplan aus, um Lee zu beseitigen. Und Tom Zarek warnt seinen zwielichtigen Freund noch, dass das schiefgehen könnte, aber er denkt, er kann die Zylonenkarte spielen und Boomer oder Sharon auf ihre Seite ziehen. Aber Boomer / Sharon hat ja ihrerseits dem alten Adama etwas zu beweisen. Der trifft in ihr allerdings auch wieder seinen eigenen Dämon, was ihn auch an den Rand des Mordes bringt. Apropos an den Rand: Number Six bringt Gaius nun endgültig um den Verstand, sie sagt mal "hü", dann sagt sie wieder "hott", mal ist sie im roten Kleid da, mal in der Jogginghose, dann wiederum völlig nackt, da kann der arme Gaius auch schon einmal aus lauter Verzweiflung mit dem Kopf gegen den Computertomographen donnern, bis es Doc Cottle, dem alten Haudegen, dann doch zuviel wird. Aber was heißt das jetzt? Ist Gaius verrückt? Oder ist er einfach nur bekloppt? Und wie sollen die wackeren Freunde die Erde finden, nur mithilfe einiger Sternbilder und des entscheidenden Sternennebels? Ach so, ja, da hat man doch alle Zutaten, die man benötigt. Na dann mal los!

Battlestar Galactica 2.08 Die Reporterin / Final Cut

Satan! Wer hat sich denn diese Episode nur ausgedacht? Das ist doch alles im Kopf nicht mehr auszuhalten, und man ist nur heilfroh, dass am Ende eine Kinoaufführung der besonderen Extraklasse kommt, denn sonst wäre es wohl so, dass die Episode unter den schlechtesten aller Zeiten eine der ganz schlechten gewesen sein sollte. Hätten würden gehabt - oder so. Was passiert denn genau? Na, das kann man so genau nicht sagen, denn vor lauter Abfilmen der gefilmten Filmwirklichkeit kommt man gar nicht mehr dazu, so recht etwas zu verfolgen, das noch irgendeine Ähnlichkeit mit einer Handlung hat. Wahrscheinlich ist das auch noch alles so gewollt, aber man kann beim zuschauen manchmal nicht mehr richtig hinschauen, weil alles merkwürdig peinlich wirkt. Fängt es eigentlich damit an, dass Lee Adama ohne Hose dasteht? Oder ist das schon mittendrin? Und Felix Gaeta zeigt allen Ernstes vor der Kamera sein Regenwurm-Tattoo (oder was immer das auch ist)? Das darf doch alles nicht wahr sein. Und dann sagt Lee Adama auch noch zu Starbuck vor laufender Kamera "lass mal weggehen, da ist 'ne Kamera". Und alle nutzen die Kameraaufnahmen mit dem bisher mit Abstand unsympathischsten Zylonenmodell (so erfährt man ja zum Glück am Ende der Folge) als so eine Art Beichtstunde. Das gibt es doch alles nicht. Und der Drehbuchschreiber darf sogar, so zeigt ein flüchtiger Blick über die Episodenliste, auch noch mindestens zwei Male ran. Wenn das mal gut geht! Ja, und dass dann am Ende "die Mannschaft der Galactica mit menschlichem Antlitz" (würg) gezeigt werden soll, das verwundert dann auch nicht mehr. Ach so, es geschieht natürlich doch etwas nicht ganz Unentscheidendes, nämlich hat Sharon / Boomer beinahe eine Fehlgeburt, was Doc Cottle irgendwie wohl zu verhindern mag, aber was, wir ahnen schon, in irgendeiner verwandelten Form noch einmal wieder zum Anlass irgendwelcher Spekulationen werden wird. Na, oder auch nicht. Ach ja, die einzige, die noch fieser wirkt als die "Journalistin" Deanna Biers ist ja wohl Kat auf Stims. Sie ist ohne Stims ja schon schlimm genug, wie eingangs in der Szene mit dem hosenlosen Lee Adama klar wird. Spült es weg!

Battlestar Galactica 2.09 Die Hoffnung lebt / Flight of the Phoenix

In dieser Folge werden in gewisser Weise von verschiedener Seite her etwas versöhnlichere Töne angeschlagen, auch wenn es nicht leicht ist, das zu erkennen. Oder vielleicht ist es doch leicht, es nimmt nur einen komischen Weg, den es nämlich offenbar immer nimmt, wenn man inmitten eines falschen Lebens noch versöhnlichere Töne anschlagen möchte. Zunähst nämlich kriegen sich Karl Agathon und Chief Tyrol mächtig in die Haare darüber, welcher der beiden denn jetzt mit welcher Boomer / Sharon aus welchen Gründen und zu welchem Behufe zusammen war und ob es früher weniger schlimm war als es jetzt besser ist oder so ähnlich. So richtig können sie sich aber nicht entscheiden, und auch Boomer / Sharon tut ihr Übriges dazu, um die Verwirrung durch die Erinnerungen weitestgehend offen zu lassen. Jedenfalls schwingt Chief Tyrol irgendwann einmal den Schraubenschlüssel wie eine Keule, bis ihm dann der wahre Wahnsinn seines Tuns bewusst wird. Währenddessen geht es anderswo auch nicht viel besser zu. Das Raumschiff erlebt eine Serie merkwürdiger Zwischenfälle, bei denen auch die gute Dee mächtig einen Schlag abbekommt (und hier ist nicht das Sparring mit Lee Adama gemeint, bei dem sich ja doch schon die ersten zarten Bande knüpfen - nicht ganz von ungefähr sind die Wörter Sparring und Ehering ja sehr ähnlich). Nein, der Zylonenvirus, der sich an Bord des Schiffes geschlichen hat, macht allen sehr u schaffen, allen voran natürlich dem Computersystem des Schlachtschiffes. Der Präsidentin geht es auch nicht so gut - und dem guten Karl Agathon mach der Hass seiner Kameradinnen und Kameraden sehr zu schaffen, da er ja mit Sharon / Boomer gemeinsame Sache macht. Am Ende wird es aber so brenzlig, dass es im Prinzip nur eine einzige Hoffnung gibt. Sharon / Boomer macht die über einen Virus in das Schiff eingefallene Logikbömbchen der Zylonen in bester Doctor-Who-Manier auf eine Weise unschädlich, die die gesamte herangenahte Flotte von Zylonen-Raidern unschädlich macht. Danach beginnt leider ein unheimliches Gemetzel, aber na ja. Die Art und Weise, wie sich Sharon ins Computersystem der Galactica hängt, das wirkt auch ein bisschen drastisch. Aber am Ende kommt sogar noch das Hobbyprojekt von Chief Tyrol zu großen Ehren: ein Raumschiff namens Laura.

Battlestar Galactica 2.10 Pegasus / Pegasus

Spätestens mit dieser Episode, die unter dem Titel "Pegasus" läuft, weiß man, was man an den komischen Militärmenschen an Bord des Kampfsterns Galactica hat. Erschienen noch vor einigen Folgen Commander Adama und seine Crew etwas schwierig, zum Teil auch schmierig, kommt mit Admiral Cain auf einmal ein ganz anderer Wind hineingeweht, der die Frage nach dem Unterschied zwischen Zylon und Mensch noch einmal neu aufwirft - und die nach dem Unterschied zwischen solchen und solchen Menschen gleich auch noch mit dazu. Eigentlich sind ja alle heilforh, als plötzlich nach den ganzen Abenteuern mit den Zylonen, die im Übrigen immer haarschärfer ausgehen, plötzliche in weiterer konföderierter Kampfstern auftaucht, der offenbar sogar die ganze Zeit schon auf die Zylonen Jagd gemacht hat (how's that for a change?). Die Freude über das Zusammentreffen mit Admiral Abel Cain währt nicht lag, denn Admiral Cain verfährt offenbar mit allem kurz und herzlos, und die liebgewonnenen Gewohnheiten des Zuschauers, dass die Grenze zwischen menschlichen und zylonischen Charakteren manchmal etwas ambig sein kann, was das Mitleid mit den einen und die Sympathie mit den anderen angeht, werden kurzerhand gerade gerückt.  An Bord der Pegasus ist man als Frau offenbar nur dann sicher, wenn man den höchsten Rang hat und im Zweifelsfall auch mal einen rangniederen Offizier erschießt. Ansonsten vermutlich Massenvergewaltigung und was dergleichen traditionsreiche Bräuche der Besatzung im Kriegsfalle zu sein scheinen. Oh wei, denkt man, und es kommt gleich noch schlimmer. Man fühlt sich ein bisschen daran erinnert, wie in 28 Days Later das wahre Grauen (nämlich deutlich jenseits der herumrasenden Zombies) in dem Moment einsetzt, als die Protagonisten die vermeintlich rettende Militärbasis erreichen: das richtige Entsetzen herrscht ja erst dort, wo militärische Strukturen etabliert sind. Ja, und Chief Tyrol und Karl C. "Helo" Agathon wird dann auch kurzerhand der militärische Prozess gemacht. Humpf. Naja, immerhin haben die beiden auch einen umgebracht. Aber der hatte selbst wiederum ganz offenbar einigen Dreck am Stecken (vielleicht sogar wörtlich). Als Zuschauer hofft man, dass das bald zu Ende ist und man wieder in die kuschelige Sofaecke der Galactica zurück kann. Aber so einfach wird es wohl nicht werden. Bis dahin gibt sich Gaius Bartels (oder so) redlich Mühe, die über die Maßen geschundene Kopie von "Nummer 6" mit Pfirsichschnitzeln (oder so) wieder zum Leben zu erwecken. Wo das noch hinführen soll?

Battlestar Galactica Staffel 2.2 Episodenguide

Battlestar Galactica 2.11 Die Auferstehung – Teil 1 / Resurrection Ship (Part 1)

Ja, jetzt sieht es einerseits ja so aus, dass sich am Ende der letzten Episode gerade ein großer Showdown mit potenziell katastrophalen Folgen zwischen den Vipers der Galactica und den Fliegern der Pegasus anbahnt, denn um den Prozess, der gegen Karl Agathon und Galen Tyrol geführt wurde, weil diese Sharon / Boomer in höchster Not beigesprungen sind und dabei Lieutenant Thorne gewaltsam ins Jenseits beförderten, schien es ja nicht besonders gut bestellt, und Commander Adama ist wild entschlossen gewesen, seine Männer zurückzuholen. Gleichzeitig darf man aber auch nicht vergessen, dass Admiral Cain und Commander Adama auch den Plan auf dem Schirm hatten, das gigantische, von zwei Zylonenbasen bewachte Schiff zu attackieren, das nur verschwommen auf den sechseckigen Fotografien zu erkennen war. Wo soll das am Ende noch hinführen? Wie wird sich der Konflikt auflösen? Und wird er das noch in dieser Folge tun, die ja möglicherweise der zweite Teil eines Dreiteilers ist? Und welche Folter das Publikum ertragen musste, als die letzte Folge ausgestrahlt wurde - denn im wirklichen Leben musste man Monate warten, bis man erfuhr, was nach dem Abflug der Vipers geschehen würde. Spannung bis ins Unermessliche! Ja, und es ist auch so - die Piloten lassen es fast bis zum Äußersten kommen, doch Kara Thrace macht in dem von Chief Tyrol und seiner Crew gebauten Laura-Tarnkappenraumschiff die entscheidenden Fotos von dem Auferstehungs-Raumschiff der Zylonen, während Chief Tyrol und Karl Agathon noch auf ihren Prozess warten. Laura Roslin gibt allerdings genau die treffende Einschätzung der Admiralin ab, was durch die Erläuterungen der Besatzung noch gestützt wird. Die Admiralin hat bereits große Teile der überlebenden zivilen Flotte, die sie irgendwo aufgegabelt hatte, als Ersatzteillager missbraucht (sowohl was das Material anging als auch die menschliche Besatzung) - und es steht zu befürchten, dass nach Abschluss der Operation "Auferstehungsschiff" nicht nur mit Helo und Chief Tyrol kurzer Prozess gemacht wird, sondern mit der ganzen Galactica und ihrer zivilen Begleitung. Dagegen versucht sich Commander Adama mit einem ausgeklügelten Plan zu wehren - aber Admiral Helena Cain macht auch einen. Au weia, wo soll das hinführen? Na, das muss die nächste Folge zeigen.

Battlestar Galactica 2.12 Die Auferstehung – Teil 2 / Resurrection Ship (Part 2)

Ja, nachdem also die Sache mit den möglichen Hinrichtungen etwas aufgeschoben worden ist, hängt auch noch der fiese Plan in der Luft, mit dem sich jede(r) der beide(n) Kommandeur(e) der Raumschiff(e) - jetzt ist aber einmal wirklich genug mit den ganzen eingeklammerte(n) Buchstabe(n) - mit Ruhm bekleckern will. Denn man hat jetzt das Raumschiff der Zylonen schwer im Blick. Es gibt einen wahnsinnig anmutenden Plan, den Kara Thrace leitet, und bei dem Lee Adama in dem Tarnkappenflieger, den Chief Tyrol konstruiert hat, eine zentrale Rolle einnehmen soll. Gleichzeitig kriegen eben jener Chief Tyrol und der gute Karl Agathon Besuch von einer Gruppe fieser Bekannter, die an Bord der Pegasus arbeiten. Sie werden von dem XO der Pegasus in letzter Sekunde gerettet, aber das macht der auch nicht, ohne anzuzeigen, dass er inhärent nicht so besonders viele Sympathien für die Handlungen der beiden hatte, aber dass er auch wiederum keine Verstöße gegen die angeordneten Abläufe gutheißt. Na ja, was die angeordneten Abläufe angeht, geraten er und Kara Thrace ganz schön in die "Bedrouille", wie Obelix es ausgedrückt hätte. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass an den Plänen ganz schön etwas krumm und schief ist, denn wie Lee Adama richtig bemerkt, sind sie so eher auf der Stufe von Mordanschlägen angesiedelt. Wobei Lee Adama natürlich nicht so recht bewusst ist, dass sein Papa nicht der einzige ist, der hier Schlimmes ausheckt, denn der Zuschauer ist keinen Moment lang im Unklaren darüber, dass die Bösheiten hier zumindest zweiseitig sind. Währenddessen macht Gaius Baltar sozusagen fatale Fortschritte mit der misshandelten Zylonin Nummer 6, was dann am Ende dazu führt, dass sie im Prinzip dem ähnlichen Gedanken einer gerechten Rache folgt, wie dies von Laura Roslin, Helena Cain und William Adama verfolgt wird, die aber wiederum sicherlich bestreiten würden, nach ähnlichen Prinzipien wie ihre Gegner, die Zylonen, zu handeln. Aber die Ähnlichkeiten sind doch nur mehr als oberflächlicher Natur.

Battlestar Galactica 2.13 Sabotage / Epiphanies

Ja, da kommt ganz schön etwas zusammen in dieser Folge, denn da haben einige Leute ziemlich große Erlebnisse. Zunächst betrifft das natürlich die Präsidentin Laura Roslin, wobei als erstes zugegebenermaßen natürlich der knorzige Doc Cottle eine ziemliche Entdeckung macht. Vor allem betrifft das ja das ungeborene Baby von Helo Karl Agathon und Bommer /Sharon, das ja qua genetischer Herkunft halb Mensch und halb Zylonin sein muss, und dass es sich um ein Mädchen handelt, scheint Sharon / Boomer ja bereits schon felsenfest zu wissen, auch zum Erstaunen von Helo. Aber die Interpretation der Blutuntersuchung des ungeborenen Kindes lässt offenbar einen größeren Spielraum zu. Als die Präsidentin, die vor ihrem inneren Auge quasi auf dem Sterbebett immer wieder Szenen rekapituliert, in denen sie im Kontext ihrer Krebserkrankung Erinnerungen an Gaius Baltar hat, wie er sich in verfänglicher Gesellschaft auf Caprica herumtreibt. Sie ahnt leider, dass es mit ihrer Präsidentschaft zu Ende geht, und sie führt daher Gaius Baltar mittels ihrer rechten Hand Billy langsam dahin, die Geschäfte als Präsident zu übernehmen, wenngleich sie das sicher mit gemischten Gefühlen tut. Parallel kommt es zu einer Reihe Zwischenfälle, die eine Pro-Zylonen-Friedensbewegung provoziert, die von niemand anderem geleitet wird als der misshandelten Zylonin von Bord der Pegasus, wo man sich jetzt als Zuschauer natürlich ausrechnen kann, wie friedfertig das Ganze jetzt wohl sein mag. Genau, vermutlich gar nicht so friedfertig, wie man zunächst denken mag. Die Gruppe "Frieden mit den Zylonen" ist offenbar ziemlich gut organisiert und kann durch ihre Sabotageaktionen ganz schön zur Destabilisierung der Lage beitragen. Aber was passiert dann? Gaius Baltar hat die rettende Idee, nachdem ihn seine Nummer 6 recht unsanft am Schlips gezogen hat, und er rettet sowohl zunächst das Zylonenbaby als auch Präsidentin Roslin. Das erstaunt seine Nummer 6 zunächst, denn sie hatte ihn wohl schon auf die Spur zur Präsidentschaft setzen wollen, doch macht Gaius ihrem real existierenden Gegenstück ein gefährliches Geschenk, das sich gewaschen hat. Lee Adama hingegen hadert immer noch mit seinem Weltraumunfall und dem sich anschließenden Schicksal.

Battlestar Galactica 2.14 Schwarzmarkt / Black Market

Ach du meine Güte, geht das denn schon wieder los, dass plötzlich Epsioden wie aus dem fliegenden Zusammenhang gerissen komisch daherkonstruiert kommen und einen als Zuschauer so mit einer Mischung aus blankem Entsetzen, Unglauben und Verärgerung zurücklassen? Warum fallen plötzlich Zusammenhänge zusammenhanglos vom Himmel beziehungsweise aus dem Weltraum? Das macht doch keinen besonderen Spaß. Wo kommen die alle her, wer hat sich die ausgedacht, und warum ist die Episode an dieser Stelle so hereintransplantiert worden?

A: "Ja, Frau Präsidentin, also erstmal herzlichen Glückwunsch zu ihrer prompten Genesung vom Brustkrebs im Endstadium!"

B: "Jaja, nur mit der Ruhe - Wunder gibt es immer wieder. Wir müssen mal etwas gegen den Schwarzmarkt machen. D, Sie übernehmen das!"

D: "Jawohl!"

C: "Och, das ist ja gar nicht so einfach. A, lassen Sie uns da mal drüber reden."

Dann wird C von einem dunklen Hintermann des noch dunkleren Hauptschwarzmarktführers (ein Schwarzer! Ha, ha, haaaa - ein Schwarzer!) mit einer Klaviersaite fast geköpft, man findet tonnenweise Schwarzmarktgüter in seinem Kleiderschrank und alle haben natürlich schonmal Zigaretten oder Brausebonbons dort eingetauscht. Lee hat nicht nur vom Zuschauer unbemerkt eine Liebschaft zu einer Prostituierten aufbauen können - wie immer, wenn man mit einem Sprung aus dem Schleudersitz hilflos im Weltraum treibt - nein, er ist auch dem Schmerz erlegen, seine tolle blonde Freundin, von der bisher nie die Rede war, und die so gerne ein Kind mit ihm gehabt hätte, auf Caprica zurückgelassen zu haben. Das ist ihm natürlich bisher so nie eingefallen, wenn er sich mal nach Mädels umgesehen hat. Fremdschämen vom Feinsten kommt auch auf, wenn wir seinen Versuchen beiwohnen dürfen, sich freundschaftlich an die Tochter von Siobhan, nämlich Papaya (oder so ähnlich) mittels einer einäugigen Puppe anzunähern, die er vermutlich auch auf demselben Schwarzmarkt erstanden hat, den er jetzt austrocknen will. Und alle sind "in the know" - ja, und nicht nur Antibiotika werden dort gehandelt, sondern es gibt auch Kindersex zu haben, für die anspruchsvolleren Kunden.

Und am Ende:

D: "Alles in Ordnung, Frau Präsidentin! Den Schwarzmarkt gib es immer noch, aber wir gucken da jetzt zu!"

B: "Hm. Na toll!"

Folge zu Ende.

Au weia! It sucked like a tornado, könnte man jetzt sagen, wenn man nur Englisch spräche.

Battlestar Galactica 2.15 Der beste Jäger der Zylonen / Scar

Ja, heute geht es, wie der Titel schon verrät, um den besten Jäger der Zylonen, also wenn man den Begriff "Raider" jetzt als "Jäger" übersetzt. Dabei lässt der im Deutschen gewählte Akkusativ auch den gleichen Anflug an Doppeldeutigkeit zu, wie ihn der englische Titel "Scar" besitzt. In der Folge geht es ja um ziemlich viele scars, also Narben, die die Beteiligten so langsam mit sich herumtragen. Dabei spielt, wer hätte sich gewundert, die in der letzten Folge aus dem Hut gezauberte blonde Schönheit vom Lande, äh, von Caprica City, die Lee Adama in seinen Todessehnsuchtsträumen verfolgt hat, überhaupt keine Rolle. Scar ist aber auch die Bezeichnung für einen ziemlich ramponiert wirkenden Veteranenraider, also Veteranenjäger, der Zylonen. Auch das ergibt natürlich keinerlei Sinn, denn wie wir im Laufe der Folge erfahren werden, gibt es auch für die zylonischen Kampfschiffe eine Art der Wiederauferstehung, bei denen sie beziehungsweise ihr Bewusstseinsinhalt in eine neue Form gedownloadet werden (oder downgeloadet, wenn wan so will). Jedenfalls erklärt Sharon / Boomer das auf Nachfrage, als Kara Thrace sie interviewt. Und wir erinnern uns, dass Präsidentin Laura Roslin auf die Frage hin, was Commander beziehungsweise ja mittlerweile Admiral Adama für sie tun könne, als sie vom Krebs im Endstadium dahingerafft zu werden droht, antwortet, er könne ihr ja einen dieser schicken jungen Zylonenkörper besorgen. Und warum? Genua, weil man ja mit dem Transfer in einen neuen Körper die Beschädigungen des alten Körpers verliert. Warum also sollte Herr Scar, der Veteranenjäger der Zylonen, nun also ausgerechnete an seinem ramponierten Äußeren zu erkennen sein? Das ergäbe ja nur einen Sinn, wenn die Zylonen selber bereits eine ramponierte neue Hülle bereitstellen würden, aber das ist ja ziemlicher Quatsch.

Ach so, und wie war das jetzt genau mit der Doppeldeutigkeit des Titels? Na ja, der Titel heißt ja im Deutschen "der beste Jäger der Zylonen", und ein großer Teil der Folge dreht sich doch um die Rivalität zwischen Kara "Starbuck" Thrace und Captain Louanne "Kat" Katraine, wer nämlich am besten die Zylonenraiders abschießen kann, eine Art Wettbewerb oder Sport, dessen Existenz ja beim Kontakt mit den fiesen Schweinebolzen von der Pegasus noch mit einigem Naserümpfen bedacht wurde, als offenbar wird, dass die Piloten Marken für Zylonenabschüsse an ihren Fliegern angebracht haben. Ob also nun Scar der beste Zylonenjäger ist oder Kat die beste Jägerin der Zylonen, das bleibt ja offen - ebenso offen wie die Frage, welche Art Narben, also scars, Kara Thrace mit ihrem Versuch, sich von Lee Adama genüschelmusch zu lassen, heilen will. Na ja, eigentlich wird diese Frage durch vielfältige Rückblenden auf Anderson geklärt. Apropos Rückblenden: dieser "48 Stunden vorher"-Rückblendenunfug fängt langsam an, einem gehörig auf den Senkel zu gehen.

Battlestar Galactica 2.16 Das Opfer / Sacrifice

Nein, das Wort sacrifice heißt nicht "Sack Reis", das muss man sich ja bald abschminken, wenn man da derartig auf dem Holzweg war. Die deutsche Titelwahl "Opfer" ist da schon richtig - und eigentlich ist er sogar noch gelungener als der englische Originaltitel (wenn man das an dieser Stelle einmal so sagen darf), denn im Englischen ist das Wort sacrifice ja zur Bezeichnung für etwas gedacht, das geopfert wird - und man kann hier ja schon auf mehreren Ebenen in der Episode überlegen, wer da für was geopfert wird oder eben ein Opfer bringt. Aber das sacrifice involviert eben immer irgendeine Art von Entschlussakt, dass man etwa eine Sache für etwas Anderes hingeben will oder so. Jedenfalls im Abstrakten. Das deutsche Wort Opfer trägt diese Bedeutungen zwar auch, aber es hat gleichzeitig auch noch die im englischen mit dem Wort victim wiedergegebenen Bedeutungen, was also das unverschuldete in-Mitleidenschaft-gezogen-Werden bezeichnet, das ja hier auch Gegenstand, wenn nicht sogar Ausgangspunkt des Geschehens ist. Wenn man in einer der vorherigen Folgen schon dachte, au Backe, das ist aber gar nicht so schön, dass sich hier die Pro-Zylonen-Bewegung so gewaltbereit formiert, so denkt man in dieser Episode gleich ziemlich zu Anfang au Backe, weil sich hier die Anti-Zylonen-Bewegung so gewaltbereit formiert. Tja, und hier wird auch sofort klar, warum das Wort "Opfer" hier mehr im Titel zu suchen hat, als nur als Übersetzung von "sacrifice" zu dienen. Denn offenbar fühlt sich hier jemand ganz speziell zum Opfer berufen, der das ja in der Tat auch ist, wobei, wie Admiral Adama später richtig behaupten wird, eigentlich alle vom Zylonenangriff betroffenen Menschen natürlich Opfer sind. Aber hier will einmal das Opfer den Spieß umdrehen, ja, und was dabei herauskommt, weiß man ja - das Opfer wird dann zum Täter und andere werden zu Opfern. Das ist doch irgendwie unbefriedigend. Aber zwischendurch, da geht es noch höher her. Es werden Geiseln genommen, der Plan zu deren Befreiung geht völlig in die Hose, es geht um nichts weniger als um die Frage, ob man wohl Sharon / Boomer opfern würde - Kara Thrace begeht eine entsetzliche Dummheit, und der arme Billy wird Opfer der Umstände, nachdem er ja vorher schon seine Gefühle für Dee beerdigen durfte. Und Ellen? Na, schweigen wir lieber über Ellen.

Battlestar Galactica 2.17 Mensch und Maschine / The Captain’s Hand

Ja, es geht tatsächlich in dieser Episode um nichts weniger als um das Verhältnis von Mensch und Maschine, auch wenn das natürlich, wenn man sich die grundlegenden Konflikte der ganzen Serie einmal plastisch vor Augen führt, für die Gesamtsituation uneingeschränkt gelten kann, jedenfalls solange man die Zylonen in ihrer Weiterentwicklung immer noch als Maschinen betrachtet, auch wenn sie technisch gesehen ja doch so etwas wie eine DNA zu besitzen scheinen, die der des Biomenschen nicht so völlig unähnlich sein kann. Aber worum geht es eigentlich genauer? Na ja, der gute Admiral Adama hatte ja eine Entscheidung zu fällen, nachdem die Mannschaft der Pegasus (interner Name "the beast") innerhalb einer kürzer anmutenden Zeitspanne zweimal den Kommandeur verloren hat, denn dem Tod von Admiral Helena Cain war auch noch das Ableben des (wir erinnern uns dunkel) neuen Commanders Jack Fisk gefolgt, der sich ja zu tief in den Sumpf des Schwarzmarktes begeben hatte. Daraufhin hatte Adam, der Ältere, eben entschieden, dass Barry Garner der nächste Nachfolger sein soll. Aber auch ihm ist, das sei an dieser Stelle bereits verraten, nur eine relativ kurze Halbwertszeit vergönnt. Hat er sich das selbst zuzuschreiben? Vielleicht... aber der Reihe nach. Oder vielleicht doch nicht unbedingt der Reihe nach, sondern irgendwie auch durcheinander. Jedenfalls geschehen mehrere Dinge, und zunächst weiß man nicht so recht, was man von den Sachen halten soll, aber sie münden jede für sich gesehen lustig in die Katastrophe. Zunächst verliert die Pegasus auf einem Trainingsflug zwei Raptoren, wobei sich hier sofort eine markante und sehr schwierige Konstellation zeigt: der als Ingenieur sozialisierte Garner erkennt nicht die potenzielle Gefahr, widersetzt sich allen Bedenken aus Prinzip und reitet die Pegasus dermaßen in die Bredouille, dass nur ein Opfer seiner selbst den entstandenen Schaden wiedergutmachen kann, was aber auch den Zuschauer nicht so recht zufrieden stellt, der Garner von Anfang an für einen ziemlich dusseligen Heini gehalten hat. Ja, und dann ist da noch das arme Mädchen, das auf Anregung von Doc Cottle auf der Galactica Asyl sucht - was wiederum politisch sehr ernste Konsequenzen hat. Und auch wenn Lee Adama am Ende Kommandeur eines Battlestars wird, so richtig warm ums Herz wird einem dabei nicht.

Battlestar Galactica 2.17½ Auf Messers Schneide / Razor

Jaja, eigentlich ist "Razor" ja ein eigenständiger Fernsehfilm, der im deutschen Fernsehen auch noch in zwei Teilen an zwei verschiedenen Tagen gezeigt wurde, was auch immer da wieder für programmtechnische Entscheidungen dahinter gestanden haben mögen. Na - wir wissen das alles nicht so genau, und auch warum die Produzenten sich erst recht spät überlegt haben, dass es Zeit wäre, solch einen Film zu drehen, der im chronologischen Ablauf der Serie besser an die Stelle gepasst hätte, an der wir sie jetzt hier verorten, nämlich in den Bereich zwischen Folge 17 und 18. Der junge Lee Adama hat ja gerade sein Battlestar-Kommando von seinem Vater übertragen bekommen, und es geht jetzt einerseits darum anhand einer Rettungsmission, die schnell aus dem Ruder läuft, zu erklären, wie die Pegasus und ihre Besatzung zu dem geworden sind, als was sie uns jetzt erscheinen - andererseits geht es aber auch darum zu erläutern, wie Lee Adama sein Kommando eines Battlestars versteht und wie er versucht, die Kontinuität der alten Prinzipien der - humpf, na ja, etwas gruseligen - Admiralin Helena Cain aufrecht zu erhalten und gleichzeitig etwas moderner und zivilgesellschaftskompatiblere Werte zu etablieren in Führungsstil und Handlungen. Dabei gerät aber auch Lee zweimal an den Rand der persönlichen Katastrophe, was die Konsequenzen seiner Entscheidungen zum Beispiel für Starbuck angehen. Hier wird das Verhältnis zur Ex-Freundin seines verstorbenen Bruders (das darf man ja nicht vergessen) zunehmend von Ambivalenzen gekennzeichnet. Diese spiegeln sich in Lees Verhältnis zu Kendra Shaw, die ja auch Cains rechte Hand war, wider. So ein wenig wie Kara Thrace verhält sich Shaw ja auch gegenüber Autoritäten, insbesondere wenn es darum geht, riskante und wahnwitzige Kampfpläne durchzusetzen - aber wovon der Film wirklich durchzogen wird, das sind die vielfältigen schmerzhaften Episoden, die beleuchten, was in den vorherigen Folgen nur als Andeutungen über die grausame Befehlsführung von Admiral Cain zu hören war. Erschießungen an Zivilisten, Erschießung von Befehlsverweigerern und so weiter und so fort - und Shaw ist teils mit verantwortlich. Und dann tritt auch noch der erste der Hybriden auf den Plan und teilt Shaw etwas sehr Bedeutsames über Kara Thrace mit. Bevor sie es aber der Pegasus zufunken kann, unterbrechen die Zylonen die Übertragung. Dennoch kann Shaw ihre Mission erfüllen und bereitet dem Schiff des Hybriden ein manuelles Ende.

Battlestar Galactica 2.18 Download / Downloaded

Ja, in dieser Folge ist es dann so weit, dass sich möglicherweise gleich mehrere Wendepunkte abzeichnen, was das Zusammenleben von Menschen und Zylonen angeht, wobei man vom Zusammenleben ja im eigentlichen Sinne wohl nicht so recht reden kann. Jedenfalls ist es so, dass sich mehrere Dinge ereignen. Zuallererst bekommt man als Zuschauer zum ersten Male mit, wie sich so ein Download eines Zylonen in einen neuen Zylonenkörper abspielt, und welche Mühen eigentlich die beiden Modelle, die Nummer 6 und die Nummer 8, die wir so als Gaius Baltars Freundin (ohne besonderen Namen) und als Sharon oder Boomer kennen, mit der Wiedereingliederung in das gesellschaftliche Zylonensystem haben. Insbesondere scheinen sich bei beiden Modellen ja so langsam Zweifel an den Zielen der eigenen Bevölkerung zu entwickeln, oder vielleicht sogar eher daran, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Ja, und so etwas bringt einen natürlich an den Rand, wenn auch nicht des Wahnsinns, dann doch an den Rand der Einkästelung, was im Zylonenjargon wohl bedeutet, dass man ausgemustert wird, weil man untauglich geworden ist, den Zielen der Zylonen weiterhin so zu dienen, wie die anderen es wohl für richtig halten. Und dass dann ausgerechnet noch, obwohl oder gerade weil man es zu einer Art Prominentenstatus unter seinesgleichen gebracht hat, weil man nämlich in der Erfüllung seines Auftrages viel besser gewesen ist als berechnet wurde. Na, das hat dann ja doch etwas Ungerechtes an sich. Auf dem zylonisch besetzten Caprica geschieht daher Merkwürdiges. Die beiden Modelle der 6 und der 8 erheben sich sozusagen zum ersten Male direkt gegen eine Zylonin der eigenen Art, jedenfalls ist es in dieser Direktheit ziemlich drastisch. Dazu kommt dann noch, dass die Caprica Six getaufte Version der Nummer Sechs auch noch ihre eigene kleine Gaius-Baltar-Psychose pflegt, wobei der imaginäre Gaius die imaginäre Six widerspiegelt und so auch zu den verdienten spöttischen Kommentaren kommt, die ihm an Bord der Galactica so ein bisschen abgehen. Dort versucht er nämlich einigermaßen vergeblich, die inzwischen von Helo und Sharon zur Welt gebrachte kleine Hera zu retten. Sie geht - ohne sein Wissen und ohne das Wissen der Zylonen - über an eine Adoptivmutter, nämlich die spätere Jo Lupo aus "Eureka!", die hier unter dem Decknamen Maya auftritt. Tja. Versagen an allen Fronten.

Battlestar Galactica 2.19 Das neue Caprica – Teil 1 / Lay Down Your Burdens: Part 1

So, jetzt naht ja mit Riesenschritten das Ende der zweiten Staffel von Battlestar Galactica, und man bringt sich so langsam in Stellung für den Riesencliffhanger, mit dem die Spannungskurve gehalten werden soll, während die Fans gezwungenermaßen auf dem Trockenen sitzen sollen. Das wäre für die amerikanischen Fans ein knappes halbes Jahr, während die deutschen Fans gut anderthalb Jahre zu warten gehabt hätten, wenn sie sich nicht irgendwie die Episoden vorher schon auf amerikanischen Sendern hätten angucken können. Zum Glück haben wir hier das Vergnügen einer kompletten Box aus mehreren Kunststoffscheiben, so dass wir die Hängerei des Cliffhangers schnell und schleunigst auflösen können. Was wird denn hier schnell noch hochgezogen, bevor wir uns in die virtuelle Winterpause begeben müssen? Zunächst haben wir den spannenden Präsidentschaftswahlkampf an Bord der Galactica und der Pegasus. Der weltbeste Gaius Baltar hatte sich ja kurzfristig entschieden, dass ihm die Rolle als Vizepräsident nicht mehr so gut gefällt, als dass er nicht auch als Präsidentschaftskandidat zur Verfügung stünde. Mit Hilfe von Number Six und Tom Zarek scheint er mächtig einen Zahn zuzulegen, was seine Ambitionen und seine Chancen auf das höchste Amt im Staate anbetrifft. Dann ist da der gute Chief Tyrol, den seine beunruhigenden Alpträume verfolgen, und der Rat bei einem der Priester sucht, der ihm einen Weg weisen soll, aber sich ganz interessant und merkwürdig verhält. Aber Tyrol braucht dringend Hilfe, da er beinahe Cally durch Vermöbeln umbringt. Er scheint angeblich Vorbehalte gegen sich selbst zu hegen und unbewusst zu vermuten, dass er ebenfalls ein Zylone ist. Und vermutlich weil er sich selbst davor schützen will, anderen zu schaden, will er sich wohl umbringen. Ja, und Kara Thrace ist unterwegs mit einer Rettungsmission für Anderson, der auf dem von Zylonen besetzten Caprica ja im Widerstand festhängt. Beim Sprung dorthin geht zunächst der Raptor von Racetrack verloren, doch findet er einen revolutionär besiedelbaren Planeten. Während Starbuck unten auf Caprica in ein schlimmes Feuer des Gegners gerät, formiert sich Gaius Baltar und sein Beraterteam zu einem Riesneschlag in der Wahlkampagne: die Besiedelung des Planeten ist angedacht. Au weia. Wie soll das nur weitergehen?

Battlestar Galactica 2.20 Das neue Caprica 2 / Lay down your burden 2

Mit der Folge "Das neue Caprica, Teil 2" - Lay down your burdens, part 2 - endet die zweite Staffel von Battlestar Galactica. Ziemlich flugs ist offensichtlich alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können. Nachdem man sich zwischenzeitlich (in der Folge Battlestar Galactica 2.18 etwa) nicht mehr ganz so sicher war, ob der verrückte Doktor Baltus Geier, äh, Gaius Balta, nicht doch noch einen wahnsinnigen Trumpf in der Hand hatte, liegt jetzt recht offen auf der Hand, dass er nach der Besiedelung von "Neu Caprica" ein ganz schlechtes Blatt hat. Er gibt sich den auch optischen Anschein eines schmierigen Diktators, der aber irgendwie nie richtig Herr der Lage ist. Auch um ihn herum hat sich einiges verändert, und auf Neu Caprica herrscht ein buntes Treiben der Mangelverwaltung und des Lebens in irgendwelchen improvisierten Zeltstädten. Derweil ist auf den im Orbit kreisenden Raumschiffen unter Führung der Galactica und der Pegasus eine ähnliche Tristesse ausgebrochen. Admiral Adama trägt einen schurkischen Schnäuzer, der eine Bezeichnung als Pornobalken redlich verdient hätte, alle lassen sich die Haare verhältnismäßig kraus wachsen und langweilen sich in der Gegend herum. Irgendwie glaubt auch keiner mehr daran, dass die Zylonen noch einmal zurückkehren könnten. Auf dem Drehdings, äh, Dradis herrscht ständig das gleiche Interferenzrauschen des Weltraumnebels in der Nachbarschaft und alles geht seinen gemächlichen, zähflüssigen Gang. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint eine riesige Zylonenflotte auf den Radarschirmen, als nun wirklich keiner (außer den Zuschauern vielleicht) mehr damit gerechnet hat. None other als Nummer 6 ist auch wieder in der Delegation, die mit den Menschen Kontakt aufnehmen will.

Irgendwie kommt man damit als Zuschauer auch wieder ganz am Anfang an. Zwar kennt man jetzt einige Zylonen mehr als zu Beginn der ersten Staffel ( Nummer 6 kannte man ja schon von ihrem ersten Auftritt, des Weiteren Leoben, Schmierlappen Darol, Nummer 8 Sharon Valerii, D'Anna Biers und "Brother" Cavil), aber wenn es insgesamt 12 Zylonen-Modelle geben soll, ist man damit gerade bei knapp über der Hälfte angelangt. Wieder muss eigentlich der Widerstand von vorne los gehen, so entnimmt man es ja auch Lieutenant Starbucks Äußerungen, nur dass die ganzen Hot Shots von damals jetzt vermutlich etwas reaktionsärmer sind als vor ihrer Wandlung zur langhaarigen, hm, Hausfrau (?!?) wie Starbuck oder zum Gewerkschaftsführer (Chief Tyrol und seine Cally). Na, da sind wir mal gespannt, wie das so weitergehen wird. Ergeben hat sich die halbseidene Regierung der zwölf Kolonien ja schon einmal widerstandslos, und die gesamte noch verbliebene Flotte hat sich mit einem Notfall-Hyperraum-Sprung erst einmal abgesetzt. Das kann ja heiter werden!

Battlestar Galactica Staffel 3.1 Episodenguide

Battlestar Galactica 3.01 Okkupation / Occupation

Ja, eine occupation ist im Englischen eben nicht nur eine Beschäftigung im Sinne eines Zeitvertreibes oder eines Broterwerbs, sondern eben auch eine Besetzung wie im Falle des von den Zylonen besetzten Planeten Paprica, äh, falsch, ach ja Caprica, sondern nun auch neu und noch besser ist auch das Neue Caprica beziehungsweise New Caprica von den Zylonen besetzt. Ja, und die haben offenbar ganze Sache geleistet, denn die in der letzten Folge bereits in sichere Entfernung gesprungene Flotte, die vorher noch im Orbit kreiste, ist ziemlich heruntergekommen. Aber unten auf dem Planeten selbst (warum eigentlich unten? Im Weltall gibt es doch keine Orientierung..) sieht es auch nicht besser aus. Kara Thrace ist von Leobens (also mehreren Leobens) entführt und in ein gemeinsames Psycho-Zuhause verschleppt worden, wo Leobens sie immer wieder aufs Neue mit ihrer Liebe zu umgarnen versuchen. In der Tat wirkt das besonders widerlich, und Kara ist in einem Teufelskreis gefangen, in dem sie immer wieder die neuen liebenden Leobens umbringt. Chief Tyrol und Anderson organisieren den Widerstand durch Herumsprengen, während Saul Tigh, dem ein Auge herausgerissen wurde, nur durch den ganzen körperlichen Einsatz von Ellen bei Brother Cavil wieder aus der Inhaftierung entlassen wird. Alles ist mit anderen Worten richtig scheiße, Lee Adama verfettet zusehends an Bord der Pegasus, er liegt mit seiner Frau Dualla im Dauerclinch und sein Vater kann ihn auch nicht mehr leiden. Die ehemalige Präsidentin Roslin leitet eine Schule im Zelt, der Widerstand versuch erfolglos, Gaius Baltar wegzusprengen, und einige Menschen kollaborieren auch noch mit den Nazi-Zylonen, die sich nun auch noch ausdenken, dass es möglicherweise eine gute Idee sein könnte, noch mehr Angst und Schrecken zu verbreiten als möglicherweise ohnehin schon im Umlauf sind. Alles ist also gerade auf dem körperlichen und moralischen Tiefpunkt angekommen, als Racetrack die mithilfe des Informanten im inneren Zirkel aufgebaute Funkverbindung nach außen erreicht. Für Admiral William Adama, dessen über den Verlauf des in der Story vergangenen ganzen Jahres drastisch verbesserte Beziehung zu dem Sharon/Boomer-Modell der Zylonen den einzigen Lichtblick der Episode darstellt, ist das das Zeichen zum Aufbruch. Gegen jede Vernunft beschließt er, sich New Caprica wieder zurückzuholen.

Battlestar Galactica 3.02 Precipice / Am Abgrund

Ja, da kann Nummer 6 noch so verwegen vom Box-Cover der dritten Staffel von Battlestar Galactica (oder, in seiner automatischen Fehlerkorrektur durch das Firefox-Wörterbuch-Plugin: Stabbatterie Nachtigall) herunter blicken, hier ist wirklich kaum noch Hoffnung. Deswegen heißt die ganze Veranstaltung wohl auch Precipice bzw. Am Abgrund. Die von den Zylonen unterdrückten Neu-Capricaner haben sich zu einer Widerstandsbewegung entschlossen, die nicht ohne ist (auch vor Selbstmordattentaten schreckt man nicht zurück), aber man hat auch Einiges, das einen eine mächtige Trübsal blasen lässt. Starbuck wird in der Villa Leoben festgehalten (sie selbst nennt es das Dollhouse) und einigen recht widerwärtigen Psychospielchen ausgesetzt, wackere Besatzungsmitglieder der Pegasus und der Galactica lassen sich zu KZ-Wächtern der Zylonen ausbilden, und weit und breit kein McDonald's. Damit ist tatsächlich kein Blumentopf zu gewinnen, zumal auch die Galactica beim Auftauchen der Zylonenflotte erst einmal in Sicherheit gesprungen ist. Jetzt warten alle ab, dass Lee Adama sich die Jan-Ullrich-mäßigen Winterspeckpfunde abtrainiert - und bis dahin lauscht man allabendlich in die große Weite des Weltraums: aber kommt kein Schiff. Zunächst jedenfalls. Head of Resistance Ex-Colonel Saul Tigh kann seit der letzten Folge maximal noch ein Auge zudrücken, was die Gesamtsituation nicht verbessert, sondern eher noch zur Verschärfung der Lage beiträgt. Ellen trifft unter dem zunehmenden Druck des Zylonenunholds Brother Cavil eine folgenschwere Entscheidung, und Gaius Baltar wird mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen, irgendwelche wahllosen Hinrichtungen durch die Zylonen zu legitimieren, zu deren Unterstützung auch noch das New York Caprica Police Department herangezogen wird. Ja, alles in allem ein sehr trostloses Unterfangen, und zu allem Überfluss verarscht man am Ende auch noch den treuen Zuschauer mit einer chronologisch falschen Abfolge der Geschehnisse bei der Erschießung von Gefangenen. Man denkt, es kann nicht mehr schlimmer kommen, aber - so muss man im Rückblick sagen - man hat noch nichts gesehen. Denn Gaius Baltar hat noch nicht seinen Jesusbart und seine Erlöserrolle eingenommen. Immerhin ist er immer noch ein fröhlich-depressiver bananenrepublikanischer Kollaborationspräsident, der von einer Zylonenarmee gestützt wird. Und (on the good side) sind Zyloninnen auch noch echte Zyloninnen, die bald wieder an der Tür klopfen, auch wenn sie von einem Mitzylonen erschossen werden (wie es Caprica Six durch den kleinen Schmierigen mit dem Scheitel widerfährt). Aber der Tod ist ja im Wesentlichen nur eine Gelegenheit zur Weiterbildung - so sagt sie es selbst ja irgendwann einmal...

Battlestar Galactica 3.03 Exodus – Teil 1 / Exodus: Part 1

Ja, da wird es einem langsam etwas lichter ums Herz, aber auch nur ganz langsam und gegen viele Widerstände. Was geschieht nämlich hier, nachdem man gerade schon nahezu am Abgrund der Abgründe angekommen war? Die 200 Aufständischen, die am Ende der letzten Episode dem mechanischen Erschießungskommando ausgesetzt waren, wobei man uns als Zuschauer doch mächtig hinters Licht geführt hatte, kommen offenbar doch noch einmal in letzter Sekunde davon, auch unter Aufbietung schlimmer Witze, die Tom Zarke beim den-Hügel-Herunterrollen mit Laura Roslin macht, als diese ihn wegen der anfliegenden Maschinengewehrsalven zu Boden wirft. Ganz klar ist nicht, wie es die eigentlich ja uniformierten Truppen der kollaborierenden Polizeitruppe schaffen, unerkannt mit unter den von dem Widerstand geretteten Widerstandskämpfern unterzutauchen und quasi unerkannt mit aus den Händen der robotermäßigen Centurions gerettet zu werden. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so richtig zu verstehen. Verstehen tun es anscheinend auch die Zylonen nicht, wie es sein kann, dass man, wenn man gerade dabei ist erschossen zu werden, nicht besonders froh und dankbar mit den Erschießern umgeht. Ja, "don't let's be beastly to the Germans", so hat er sich das womöglich vorgestellt, der miese kleine schmierige Nummer Fünf das wohl so vor. Währenddessen nimmt der Plan der Bodenunterstützung immer stärker Form an, wobei das alles sehr ungünstig abläuft, weil alle unter den Umständen der Besetzung nicht so fröhliche Entscheidungen zu treffen haben - wobei manche immerhin versuchen, dabei noch das Beste zu wollen, andere aber recht eigensinnig zu handeln scheinen. Sharon / Boomer jedenfalls nimmt sich ihren Auftrag zur Befreiung der Startsequenzschlüssel sehr zu Herzen, begegnet in der lustigen Journalistin von Bord der Galactica, die wohl auch intern unter dem Namen D'anna Biers zu laufen scheint, jemandem, der wieder starken Zweifel an der Lauterbarkeit des Admirals Adama bei ihr nährt. Eigentlich hat D'anna ja mit ihren Alpträumen durchaus Recht. Aber da Boomer sich diesmal vorgenommen hat, Adama in quasi Nibelungentreue zur Seite zu stehen, macht sie D'anna mit einem miesen Manöver kampfunfähig. Was aber geschieht in Saul Tigh, als die Aufständischen in den Hinterhalt geraten - und nur eine Person dafür verantwortlich sein kann? Allein die entschlossene Geste Admiral Adamas bringt da noch ein wenig Hoffnung.

Battlestar Galactica 3.04 Exodus – Teil 2 / Exodus: Part 2

Was, das soll wirklich erst die vierte Episode sein, in der die Besetzung von New Caprica und die fröhliche Schreckensherrschaft der Zylonen ausbuchstabiert wird? Genau diejenige Schreckensherrschaft also, mit der die Zylonen ein neues Kapitel in den Beziehungen der Zylonen und Menschen aufschlagen wollten? Vielleicht sogar mit dem Hintergrund, den polytheistischen Menschlein irgendetwas von der monotheistisch angehauchten Weisheit und Güte des einen Gottes mitzugeben, den aber wiederum zumindest der Zylone Brother Cavil für ein großes Hirngespinst zu halten scheint. Und was passiert da dann in dieser Insel der Seligen? Also zunächst muss Saul Tigh in letzter Sekunde, als der namengebende Exodus ja beinahe schon stattfindet und alles auf dem Spiel steht, auch noch dafür sorgen, dass er als Junggeselle zurückkehrt. Beziehungsweise ja als Witwer. Ach, das ist überhaupt nicht schön, denn offenbar ist es gerade die einzige Aktion, bei der die ansonsten ja ziemlich schlangenhafte Ellen einigermaßen selbstlos agiert, die dann doch geradewegs in die Katastrophe führt. Überhaupt bleiben trotz der großartigen Aktion, bei der alle zusammenarbeiten, um den Auszug aus dem gottverdammten Land zu schaffen, alle einigermaßen desillusioniert zurück. Kara Thrace muss wohl einsehen, dass der verschissene Leoben tatsächlich ein verschissenes Spiel mit ihr gespielt hat, das ungefähr so verschissen war, wie es wirkte. So recht gefällt ihr das aber nicht. Aber so ist das ja manchmal mit der Erkenntnis. Präsidentin Roslin gelingt dann auch der entscheidende Schlag gegen die Zylonenwelt nicht, aber sie hat wenigstens die Größe, das auch zuzugeben und nicht noch irgendwelche Schuldigen unter ihren Untergebenen zu suchen. Sogar Gaius Baltar kommt zu der Erkenntnis, dass er nichts weiter ist als ein verschissener kleiner Gaius Baltar, was eigentlich auch wiederum eine recht weit reichende Einsicht ist, auch wenn sie quasi von Felix Gaeta mit vorgehaltener Waffe erzwungen wird. Und die Zylonen scheinen sich auch recht sicher, dass das mit New Caprica ziemlich ins Höschen gegangen ist. Ja, und Saul Tigh steht alleine da. Noch alleiner als zuvor. Der arme Tropf.

Battlestar Galactica 3.05 Verräter / Collaborators

Ach du meine Güte, das ist ja wieder eine Folge von bedrückender Heiterkeit und niederschmetternder Gelöstheit. Nachdem man es mit Mühe und Not und mit vielen Versehrtheiten wieder zurück aus New Caprica geschafft hat, an Bord der Galactica zu kommen, gilt es, die alte Ordnung wiederherzustellen. Und wie stellt man die alte Ordnung, die von äußeren Zwängen gestört worden ist, am besten wieder her? Na ja, man bildet einen verschworene kleine Truppe, die heimlich diejenigen umbringt, die man für schuldig hält. Das geht natürlich super in Ordnung, es ist ja auch von niemand Geringerem als dem Präsidenten, der der vormalige Vizepräsident ist, dem von der womöglich künftigen Präsidentin wiederum auch wieder die Vizepräsidentschaft in Aussicht gestellt wird. Ganz schön verwirrend, nicht? Ja, da macht es sich der so genannte "Circle" schon einfacher. Gegen den und den gibt es Aussagen - und schwups, hinaus mit ihm  in den Weltraum, nur kurz die Luftschleuse öffnen. Damit ist natürlich gleich wieder der Friede und das gegenseitige Vertrauen wiederhergestellt - und beide braucht man ja, um auf Dauer einträchtig miteinander leben zu können. Ja, und wenn irgendeiner aus dem Kreis aus Gewissensgründen (oder gewissen Gründen) aussteigen will, dann findet sich sicherlich auch jemand mit weniger Skrupeln, der mitmacht. Und so kommt es dazu, dass alle diejenigen, die mit dem Präsidenten auf New Caprica gemeinsame Sache gemacht haben, weil durch ihre Schuld und ihre Befehlshörigkeit Menschen zu Tode gekommen sind, sterben müssen. Und zwar durch einen kleinen Kreis Leute, die mit dem Präsidenten auf Galactica gemeinsame Sache machen und durch ihre Befehlshörigkeit Menschen zu Tode kommen lassen. Das ist natürlich - man sieht es auf den ersten Blick - eine ganz andere Sachlage. Zum Glück kippt das auch auf, und zwar gerade dann, als ausgerechnet die immer dummbeuteligere Kara Thrace einen der Verurteilten eine Runde demütigen will. Währenddessen geht es Gaius Baltar natürlich viel besser an Bord des Zylonenbasisschiffes, wo man ihm Asyl gewährt hat. Man entzieht es ihm nämlich wieder, insbesondere weil Number Six endlich wieder zu Verstand kommt. Da kann sich der kleine Gaius ja so richtig freuen.

Battlestar Galactica 3.06 Virus / Torn

Ja, so kann es gehen mit den Beziehungen zwischen Menschen und Zylonen. Da denkt der gute (beziehungsweise böse) Gaius, er sei gerettet an Bord des Zylonenschiffes, und da will man ihm doch dennoch an den Kragen. Das findet er natürlich gar nicht so besonders, und es ist auch ein wenig furchteinflößend. Aber plötzlich scheint sich so ein bisschen einen Chance für ihn aufzutun, denn es sieht so aus, als könnten die Zylonen seine Hilfe gebrauchen, um dann doch auch irgendwie einen Weg zur Erde zu finden. Gleichzeitig nutzt Gaeta an Bord der Galactica die alten Aufzeichnungen von Gaius, um einen Weg zur Erde zu konstruieren. Alles hat im engeren Sinne mit einem Löwenkopfnebel zu tun, der einen blinkenden Pulsar als Auge zu haben scheint. Ja, und der wird sich doch irgendwo ausfindig machen lassen. Ja, und weil Starbuck und Saul Tigh sich ja so tüchtig daneben benehmen, werden sie für den gegenwärtigen Lauf der Zeit erstmal aller Ämter und Privilegien enthoben, wobei der Titel "Virus" für ihre ansteckende Unfröhlichkeit schon recht bezeichnend ist. Aber ein Virus ganz anderer Art scheint den Zylonenkarnevalsverein heimgesucht zu haben. Auf der Position angekommen, wo man den blinkenden Stern, also den Pulsar, im Löwenkopf sehen kann, befindet sich ein fürchterlich zugerichtetes Basisschiff der Zylonen, das so ungefähr aussieht als läge man vor Madagaskar ud hätte die Pest an Bord. oder Schlimmeres. Alles liegt und fliegt irgendwie traurig durcheinander und siechende Zylonenkörper liegen umeinander. Das alles wissen die Zylonen natürlich nur daher, dass Pressefotograf und Klatschreporter Gaius Baltar sich auf eine freiwillige Erkundungsmission begeben hat, bei der er alles sieht, aber Entscheidendes verschweigt, was aber der Allwissenheit der cleveren Nummer Sechs nicht entgeht. Wie wird das für Gaius ausgehen? Wir ahnen es schon: vermutlich nicht besonders gut. Und dann kommen auch noch Racetrack und Athena im Raptor vorbei und stoßen auf das merkwürdige kaputte Basisschiff der Zylonen. Wissen sie, was das bedeutet? Nein, sie waren doch eigentlich nur auf der Suche nach dem Weg zur Erde. Sind sie dabei vielleicht nicht allein?

Battlestar Galactica 3.07 Immun / A Measure of Salvation

Wiederum ist der deutsche Titel in der Übersetzung des Englischen gar nicht einmal so unklug gewählt, denn natürlich ist man hier vordergründig aus Sicht der Menschheit immun gegen den Virus der letzten Folge, aber das weiß man ja noch gar nicht so genau, bevor nicht der gute Doc Cottle mit den Blutuntersuchungen fertig ist, aber da scheint sich ja ein Prinzip so ein bisschen durchzuziehen, nämlich dass der Kontakt zwischen den beiden Rassen in genetischer Hinsicht ein Vorteil für beide sein könnte. Aber das sei mal so ein bisschen dahingestellt für den Augenblick. Jedenfalls ist es so, dass also nicht nur eine Immunität gegen ein Virus hier von einiger Bedeutung ist, sondern es auch um die Immunität gegenüber dem Schmerz geht. Ja, und wer muss denn hier wieder immun gegen irgendwelche Schmerzen gemacht werden? Es ist natürlich der arme Tropf Gaius Baltar, dem niemand mehr abnimmt, dass er mit nichts auch nur das geringste nicht zu tun gehabt hätte. Und was das Ding an Bord des Basestar der Zylonen mit dem tödlichen Virus verseucht hat, kriegt man vielleicht nur ganz kurz und nebenbei mitbekommt beziehungsweise ja eben nicht mitbekommt. Jedenfalls wollen die wenigen Menschlein, die noch übrig sind, die Chance nutzen, den Zylonen ziemlich ein für alle Male den Garaus zu machen, indem sie die virenverseuchen Exemplare, die sie von Bord des Basisschiffes geholt haben, in einem geeigneten Moment in den Download einschleusen. Währenddessen wird Gaius Baltar mit einem üblen technischen Instrumentarium rauf und runter gefoltert, dass man Mitleid mit der armen Kreatur bekommen kann. Es springt ihm einzig und alleine seine fest in seinem Kopf verdrahtete Version der Nummer Sechs bei, während im wirklichen Leben quasi die Fetzen fliegen und das sprichwörtliche Blut ihm aus den Ohren läuft. Karl Agathon hinwiederum kann sich mit der Idee des Genozids an den Zylonen nicht so richtig anfreunden und greift in Voraussicht des zu Erwartenden mithilfe eines Kabelkontaktes ein. Das wird wohl noch ein Nachspiel haben.

Battlestar Galactica 3.08 Helden / Hero

So, um welche so genannten Helden handelt es sich denn jetzt genau, die im Titel eine so große Rolle spielen? Nun, da sind die Interpretationsmöglichkeiten ja vielfältig, wenn man nicht ganz einfältig ist. Seltsamerweise ist ja im englischsprachigen Original gar nicht von mehr als einem Helden die Rede. Aber das kann man ja so oder so sehen. Jedenfalls ist es einerseits so, dass Admiral Adama ein Dienstjubiläum droht, anlässlich dessen Präsidentin Roslin ihm gerne eine Art Tapferkeitsmedaille verleihen möchte. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass man hier den Helden Admiral Adama erkennen könnte. Gleichzeitig ist es aber so, dass plötzlich auf dem Radar ein herantrudelnder feindlicher Jäger erkannt wird, der von zwei weiteren Zylonenjägern verfolgt und beschossen wird. An Bord ist niemand Geringeres als ein alter Bekannter sowohl von Saul Tigh, der alten Schnapsdrossel, der sich eigentlich selber vom Kommando der Galactica ausgeschlossen hatte, als auch von Admiral Adama. Der Pilot hört auf den Namen Bulldog, aber sein richtiger Name ist Daniel Novacek. Er ist vor Jahren in die Hände der Zylonen gefallen, und endlich ist ihm durch einen günstigen Wink des Schicksals die Flucht gelungen. Auch das macht ihn ja sicherlich zu einer Art Held. Aber dann stellt sich bald heraus, dass dieses Heldentum auf tönernen Füßen steht - ja, und zwar das Heldentum beider Figuren, denn weder hat sich Bulldog bei der Flucht so sonderlich mit Ruhm bekleckert, aber das erfahren wir erst später, noch hat sich Admiral Adama bei der ursprünglichen Operation, bei der Bulldog gefangen genommen wurde, sonderlich mit Ruhm bekleckert. Aber auch das erfahren wir eigentlich erst im Laufe der Sendung. Wenn wir hier schon zwei Helden haben, deren Status doch recht zweifelhaft zu sein scheint, kommt ausgerechnet Schnapsdrossel Saul Tigh sozusagen aus dem Reich der Alkoholtoten zurück und rettet den einen Helden vor dem anderen Helden, nicht ohne vorher noch einmal eine moralische Talsohle durchschritten zu haben. Ja, und hey, bedeutet das vielleicht, dass er den Staffelstab des ersten Offizieres wieder von Karl Agathon übernehmen wird? Wir wissen es noch nicht so genau. Aber eines wird uns langsam klar: Zylonin Nummer Drei wird langsam immer bekloppter.

Battlestar Galactica 3.09 Der Ring / Unfinished Business

Yeah, yippieh, juhu, super - schon wieder eine der wahnsinnig gut gelungenen Rückblendenfolgen, auf die der geneigte Zuschauer beziehungsweise die geneigte Zuschauerin die ganze Zeit sehnsuchtsvoll wartet. Merkwürdig, denkt man immer, wenn man diese Rückblenden sieht, das hätte man sich ja gar nicht genau so ausgemalt in seinen kühnsten Fantasien, aber so ist nun einmal der Gang des Drehbuches, und es ist doch immer wieder schön, wie da eine Episode zusammengekloppt wird, bei der irgendwelche firlefanzigen Ideen mit einer wunderbar gelungenen Rahmenhandlung eingeklammert werden, um im Zusammenhang ein windschiefes Ganzes zu ergeben. Man weiß auch gar nicht richtig, wo hier alles anfängt und warum, jedenfalls geht es darum, dass sich an Bord der Galactica alle Besatzungsmitglieder prima dabei vergnügen, wie sie sich um den sprichwörtlichen Ring versammeln, der in der deutschen Übersetzung zentral genannt wird, um einander mit Boxhandschuhen einen über die Rübe zu semmeln, dass es nur so kracht. Und alle haben Spaß dabei, wie Admiral Adama es erklärt, Dampf abzulassen, denn die Frustration an Bord führe sonst zu länger andauernden Zwistigkeiten. Gut, bisher hat man davon nichts in der Serie bemerkt, aber das sei einmal dahingestellt. Von anderen Dingen hat man aber auch nichts gemerkt, bisher, und das fällt einem ja doch gehörig auf den Wecker. Ja, so hat man sich eigentlich gar nicht sehr gewundert, was steht denn eigentlich alles so an "unfinished business" zwischen Kara und Lee? Ja, leider ein ziemliche Menge. Und das wird dann auch in epischer Breite behandelt. Und es läuft einem schauerlich den Rücken herunter. Ja, und der alte Adama hat noch ein Sträußchen mit Chief Tyrol auszufechten, und der Spatenstich von Gaius Baltar auf New Caprica war ein Anlass zum Würstchenessen, Jointrauchen und für allgemeine Fröhlichkeit mit Musik und Tanz bis in den frühen Morgen. Ja, Pustekuchen, am Ende muss auch noch Kara Thrace die durchgeknallte Nudel geben, die sich zwischen zwei Männern und einem Cylon nicht mehr so richtig wohl fühlen kann, und man hofft, dass das ganz schnell zu Ende ist, weiß dabei aber, dass Dee und Anders die richtigen Schlüsse aus dem Schmierentheater ziehen, als dass ihnen der angebliche Ringkampf zwischen Lee und Kara erscheint. Das Ende zweier Ehen.

Battlestar Galactica 3.10 Auftrag ausgeführt / The Passage

Ach du liebes bisschen, jetzt ist es auch noch so, dass zu allem Überfluss das Nahrungsmittelangebot auf den Raumschiffen der Flotte um die Galactica herum durch eine Kontamination verseucht ist und sich rasch einem nahen Ende nähert, was natürlich sämtliche Menschen, die sich noch an Bord der Raumschiffe befinden, der Bedrohung durch einen schlimmen Hungertod aussetzt. Jetzt ist es zwar so, dass Athena (Sharon / Boomer) in der Lage gewesen ist, auf einer Erkundungsmission einen Planeten ausfindig zu machen, der große Mengen aufbereitbaren Algenmaterials liefern kann, der als Nahrungsgrundlage taugt, aber leider liegen zwischen den rettenden Nahrungsvorräten und der Flotte einige eigentlich durch unüberwindliche Radioaktivität verseuchte Sternenhaufen, die wieder um derartig ausgedehnt sind, dass es aber im eigentlichen Sinne keinen Weg daran vorbei gibt. Was tun? Es gibt schließlich den Plan, dass die fliegende Besatzung der Galactica die einzelnen zivilen Schiffe mit Raptoren als Lotsenboote durch die verstrahlten Sternengebiete bringt, aber das Risiko ist natürlich immens, da die zivilen Schiffe kaum über die ausreichende Panzerung verfügen und die Piloten selbst sich mehrfach der tödlichen Strahlung aussetzen müssen, wenn sie genügend Schiffe begleiten wollen. Während nun Zivilisten an Bord der Galactica gebracht werden, trifft Kat ausgerechnet auf einen dunklen Schatten aus der Vergangenheit und gerät darüber mit Starbuck in einer Weise aneinander, dass sie selbst für sich daraus nur sehr tragische Schlüsse zieht, denn ziemlich offen bezichtigt Starbuck sie des Verrates. Geradezu betteln muss Kat darum, dass Starbuck es nicht dem alten Adama weiter verrät, was Sache ist, das ist auch schon ziemlich entwürdigend. Na ja, im Inneren trifft sie wohl eine folgenschwere Entscheidung und wird so zur tragischen Heldin, die insbesondere dann bis zum Äußersten geht, als klar ist, dass bei den gefährlichen Hyperraumsprüngen immer mehr zivile Schiffe verloren gehen. An Bord des Zylonenbasestars hinwiederum liegt Gaius Baltar wohl nun nächtelang mit zwei Zyloninnen in den Federn, wobei insbesondere Nummer Drei sich immer abwegige Hobbies sucht, um tagsüber komische Dinge zu treiben. Man wird sie wohl bald in den Müll schmeißen müssen, steht zu befürchten, aber mittels dieser komischen Tätigkeiten bringt sie sich und Gaius doch noch näher auf den Kurs zur Erde. Oh weia.

Battlestar Galactica Staffel 3.2 Episodenguide

Battlestar Galactica 3.11 Das Auge des Jupiter / The Eye of Jupiter

Ja, das ist ja mal etwas hier. Man hat ja dank des aufopferungsvollen Einsatzes der Piloten den Anflug an den großen dicken Algenplaneten geschafft und kann sich jetzt das ekle Zeug in großen Mengen durch Ernten erschließen und in der Wiederaufbereitungsanlage schmackhaft zu Astronautennahrung verarbeiten lassen. Der gute Chief Tyrol hat auf diesem etwas überbelichteten Planeten auch noch eine Eingebung und folgt seinen Instinkten. Wo er da ankommt, weiß er erst selbst nicht so genau, doch dann fällt es ihm wie Schuppen aus den Haaren - das muss ein ganz besonderer Ort sein, der da zufälligerweise in Laufweite vom Algenernteplatz liegt, den sich die Mannschaft der Galactica ausgesucht hat. Jedenfalls zieht der Ort den guten Chief Tyrol magisch an. Magisch an zieht offenbar aber auch der Lee Adama die Kara beziehungsweise umgekehrt beziehungsweise würden sie sich ja sogar gerne ausziehen, alleine die ehelichen Situationen und wie man damit umgehen soll, sie stehen als Problem dazwischen. Na, auf jeden Fall düst Kara mehrfach die Woche runter zu Lee - von Dee und Anders natürlich sehr bemerkbar. Aber das rahmt nur die Suche nach dem Auge des Jupiter ein. Beziehungsweise sucht man ja gar nicht sofort das Auge des Jupiter, aber Chief Tyrol findet es offenbar dennoch. Aber was soll man dann damit anfangen? Denn leider kriegen es auch die Zylonen spitz, dass man da einer heißen Spur folgt auf dem Algenplaneten. Und man schickt ein fröhliche Gurkentruppe mit dem schmierigen kleinen Zylonenscheitel. Ach nee, der ist nicht dabei, sondern Gaius Baltar, der sich auch rein optisch langsam auf seine Rolle als Erlöser vorbereiten will. D'anna hat sich aber schon auf ganz besondere Weise auf die Situation vorbereitet. Zenturions sind nämlich schon unten auf dem Planeten, und die Zylonen schicken Raiders nach unten, um den Jupitertempel zu besetzen. Das überrumpelt allerdings nicht nur die Menschen, sondern auch die Mitzylonen. Und plötzlich droht Admiral Adama alles in die Luft zu sprengen.

Battlestar Galactica 3.12 Die Supernova / Rapture

Oha, der deutsche Titel gibt es bereits in unverschämter Deutlichkeit preis: die Sonne, um die der zufälligerweise auch noch den sagenhaften Tempel der Fünf enthaltende Algenplanet kreist, ist dabei zu explodieren, und zwar in einer Supernova. Ja, damit hatte man zwar schon gerechnet, aber das Ereignis tritt dennoch mit unvermittelter Härte ein. Und was passiert sonst noch? Na ja, Kara "Starbuck" Thrace wurde ja bereits von den wartenden Zenturionen abgeschossen und liegt schwer verletzt (oder zumindest mittelschwer verletzt) in ihrem Flugzeug, das gleichzeitig ein Raumschiff ist, in dem steppenähnlichen Gebiet irgendwo zwischen Algenvorkommen und feindlicher Linie herum und hat wenig zu lachen. Lee "Apollo" Adama ist schwer im Disput mit Karas Eheman Sam, und nicht nur lässt er ihm eine Waffe an den Kopf halten, sondern er gibt auch noch seiner eigenen Ehefrau Dee den Befehl, Kara zu retten, wobei nicht klar ist, wie aussichtsreich das ist. Dees Begleitung, ob sie jetzt militärisch versierte als Dee ist oder nicht, das sei einmal dahin gestellt, wird auch noch direkt erschossen, was nicht gerade zu einer hoffnungsvolleren Ausgangssituation für Dee beiträgt. Weder Dee noch Sam sind zusätzlich in irgendeiner Weise im Unklaren über die Affäre, die zwischen Lee und Kara läuft, was ja auch noch zusätzlich die Situation verschärft. Auf jeden Fall ist es so, dass sich Dee sehr bewusst ist, dass die Rettungsaktion nahezu ein Himmelfahrtskommando ist. Apropos Himmelfahrt: D'anna sieht ja hier auch ihren großen Moment gekommen, aber es ist kaum anzunehmen, dass die Drehbuchführung hier in irgendeiner Weise planvoll und konsistent gehandelt hat, denn man lasse sich das einfach einmal auf der Zunge zergehen, jedenfalls gedanklich. Gegen den erbitterten Widerstand, na ja, jedenfalls gegen den dringenden Rat der anderen Zylonen. Anders als es Caprica Six dem guten Gaius weismachen wollte, ist es nun auch nicht Gaius, sonder vielmehr D'anna, die ja tatsächlich in einer Vision die letzten fünf Zylonen sehen darf. Aber bevor sie endgültig in die Verschrottung überführt wird, teilt sie den anderen nicht einmal mit, wer diese sind, wenngleich das vermutlich extrem aufwühlende und interessante Informationen sind.

Battlestar Galactica 3.13 Zuckerbrot und Peitsche / Taking a Break from All Your Worries

Ja, das Spiel wiederholt sich ja in gewissen Teilen, denn die sprichwörtlichen "Zuckerbrot und Peitsche", die aber im englischen ja eher "stick" und "carrot" sind, kehren hier in verwandelter Form zurück, als nämlich in wesentlichen Zügen die ganze Folge eine ausgedehnte Verhörerei von Gaius Baltar ist. Verschiedene Methoden scheitern ja, also zum Beispiel die direkte Androhung von Gewalt, der Entzug von Schlaf oder die forcierte Ernährung, da bleiben ja gar nicht mehr so viele probate Mittel übrig - aber ein ganzer Haufen unprobater Mittel natürlich schon. Und die bringt man jetzt einmal zur Anwendung. Aber halt, jetzt erst einmal der Reihe nach, denn es ist ja Gaius Baltar selbst, der ein ganz interessantes und völlig unprobates Mittel einsetzen will, um nämlich sein drängende, auch von der geblendeten und aus der Nase blutenden D'anna nicht beantworteten Frage, ob er, der schmierige kleine Gaius selbst, vielleicht zu den fünf Zylonen gehört. Na, das kann man doch nur experimentell klären, so suggeriert es ihm auch sein visionäre Zylonin Number Six, die ja immer bereit steht, wenn es gilt, irgendetwas Schmieriges auszuhecken. Und so geht der verzweifelte Gaius zur Strickmanufaktur über, nur um ein äußerst ernüchterndes Erlebnis zu haben, was seine eigene Wiederauferstehung im Wiederauferstehungsbad der Zylonen angeht. Alles endet ja irgendwie in einer Mund-zu-Mund-Beatmung (seufz). Aber das ist erst ein kleiner Vorgeschmack auf die oben bereits angesprochenen Verhörmethoden, bei denen die versammelte Führungsmannschaft der verbliebenen Menschheit sich alle Mühe gibt, die Grenzen des Menschlichen ganz weit nach unten zu durchstoßen, indem sie eine unter ärztlicher Aufischt geführte und letztendlich völlig erfolglos abgebrochene Verhörfolter drastischer Schmierigkeit vornimmt. Gleichzeitig fliegt Lee Adama seine komische Ehe mit Dee immer weiter um die Ohren. Auch Anders hat so ein bisschen die Nase voll von den offensichtlichen Eskapaden von Starbuck. Kann man es ihm verdenken? Eigentlich nicht. Und als beide Paare in der Bar am Ende des Universums beziehungsweise am Ende der Episode Veröhnung feiern, gucken sich Lee und Kara ja doch nur dauernd verstohlen an. Das kann ja heiter werden zwischen denen. Oder bleiben.

Battlestar Galactica 3.14 Allein gegen den Hass / The Woman King

In dieser Episode kann eigentlich einmal der sonst ja immer etwas zu sehr im Hintergrund agierende Karl Agathon zum Zuge kommen, aber nicht ohne dass es erst einmal richtig haarig wird - für ihn und auch für andere. Das hängt jedenfalls damit zusammen, dass die Battlestar Galactica einen ganzen Haufen Flüchtlinge an Bord hat (warum noch einmal gleich? Das kann der Aufmerksamkeit ja wohl offensichtlich leicht entgehen), die auch noch einen ziemlich schlechten Gesundheitszustand mitbringen, jedenfalls einige von ihnen, und ganz insbesondere die "Sagittarians" unter ihnen, die aus traditionellen, religiös motivierten Gründen die für alle anderen normale medizinische Behandlung ablehnen. Ja, und da liegt es für alle, auch für Dualla, die selber eine sagittarianische Sagittarianerin ist, einigermaßen auf der Hand, dass die Sterblichkeit unter den Sagittarianern, die immerzu irgend so eine Art Weihrauchjoint kreisen lassen, ohne dass ie ihn aber rauchen, ja logischerweise aufgrund der Medizinverweigerung höher saein muss als beim Rest. Und irgendwie werden die Sagittarianerinnen und Sagittarier von allen anderen sowieso für blöd gehalten, daher ist man wohl auch geneigt, eben ungefragt hinzunehmen, dass ihnen schlechtes widerfährt. Aber es ist ja die eine Sache, ob man sich durch sein eigenes Verhalten, nämlich das Zurückweisen von Medikamenten, stärker gefährdet als andere - oder ob man trotz medizinischer Hilfe schneller verstirbt als hätte man überhaupt keine Hilfe erhalten. Wenn nämlich die medizinische Hilfe schlimmer ist als keine Hilfe, dann könnte es sein, dass die so genannte "Hilfe" vielleicht keine Hilfe im engeren Sinne mehr ist, sondern allenfalls eine Sterbehilfe. Aber diesen Gedanken auszusprechen, kostet Karl Agathon fast ein paar Tage Knast. Es ist eben nicht so leicht, wenn man sich auf die Seite der Wahnsinnigen und der Paranoiden stellt, dabei wissen wir doch alle, nur weil man unter Verfolgungswahn leidet, heißt das ja noch nicht, dass man nicht verfolgt wird. Tja, und daher dauert alles so seine Zeit, bis man dem einen glaubt und den anderen nicht. Und dass jetzt Gaius Baltar zu seiner Gerichtsverhandlung kommen soll - Tom Zarek ist skeptisch, was die Implikationen angeht. Mal abwarten. Helo ist jedenfalls ein Held.

Battlestar Galactica 3.15 Bis nächstes Jahr / A Day in the Life

Ist das jetzt auch eine der fürchterbaren Rückblendefolgen? In gewisser Weise ja schon, und immer, wenn es darum geht, dass in Battlestar irgendetwas über die Charaktere klarer werden soll, wird es ja des öfteren schon einmal leicht schmierig, weil man so ein bisschen auf dem feuchten Kehricht ausrutscht, der von den Tränendrüsen nass gemacht worden ist. Hier ist es der liebe William "Bill" Adama, der in Rückblenden seine Ex-Ehefrau wieder sieht, die aber eigentlich schon lange tot ist. Und mit großer Regelmäßigkeit hat ja bei solchen Folgen der unvermeidliche Mark Verheiden seine drehbuchschreiberischen Finger im Spiel. Ob er jetzt immer den speziellen Auftrag erhält, die ganze Sache etwas misslingen zu lassen, oder ob er das kraft des ihm eigenen Talentes immer selber schafft, man weiß es nicht so recht, denn es könnte ja auch sein, dass immer, wenn die Macher etwas besonders Schwieriges oder Schmieriges planen, sie den armen Herrn Verheiden heranbitten. Na, wie dem auch sei, hier wird der gute Admiral Adama jedenfalls von der nostalgischen Erinnerung an seine Ehefrau (nicht gerade eine Aphrodite, eher eine Xanthippe) heimgesucht oder er lässt sich heimsuchen oder was auch immer, jedenfalls scheint Saul Tigh das ja zu kennen und er scheint auch Verständnis für William zu haben, der überall Visionen seiner Ex-Ehefrau heraufbeschwört. Im Spiegel zum Beispiel und in vielen inneren Dialogen, die irgendwie in einem Häuschen spielen. Heißt denn Adamas Frau nun Carolanne oder Carol-Anne oder Carol Anne? So recht kann man das vom reinen Hören ja nicht herauskriegen, jedenfalls hat die gute Dame es wohl immer verstanden, ihm die Hölle zum Leben zu machen. Oder umgekehrt. Na ja, ein bisschen kann man das ja nachvollziehen, dass das Leben der Adamas nicht so ganz einfach gewesen sein kann. Ganz so einfach ist das Leben von Galen Tyrol und Cally gerade aber auch nicht. Die beiden sollen nämlich, oder so richtet Galen es ein, gemeinsam eine defekte Luftschleuse reparieren, und das geht nur um Haaresbreite gut, beziehungsweise geht es nur gerade so eben gut, und man muss mächtig die Luft anhalten.

Battlestar Galactica 3.16 Streik! / Dirty Hands

Ja, auch hier geht es so ein bisschen weiter mit den gut gemeinten Episoden, in denen unterhalb der Ebene von Fliegen, Kämpfen und Entfliehen ein Blick auf den Alltag der an Bord der Galactica und der Kolonialen Flotte lebenden Menschen getan werden soll. und das gerät oft etwas gruselig. So auch hier. Aber nicht nur, weil sehr gruselige Sachen schief laufen, sondern weil das ganze wie von Geisterhand auf menschlich beziehungsweise sozial umgestellte Schauspiel irgendwie immer zur Klamotte gerät. Gerade war noch Adama persönlich schwer erleichtert, dass der gute Galen mitsamt seiner Cally gerettet werden konnte, und wie rührend Galen sich um seinen Sohn Nicky kümmert (schluchz), da kippt natürlich alles gleich um, und wir sehen hier einen Adama, der nicht zögern würde, zehn Callies erschießen zu lassen, wenn es der Sache dient. Ahem, welcher Sache? Na, erst einmal der Reihe nach. Das ist aber nicht so leicht, denn in der Episode geschehen wieder drei Dinge gleichzeitig. Oder so. Einmal ist es so, dass Gaius Baltar offenbar ein Buch geschrieben hat mit Klassenbewusstsein und allem drum und dran, und dieses Buch müsste doch eigentlich Tom Zareks Gutheißen finden, aber der gute Tom Zarek kommt nicht einmal mit einem einzigen seiner dauernden Augenzwinkern in der Episode vor. Na ja, fast steht dann der arme Gaius in Unterhosen da, aber so richtig lässt ja dann doch die Geschichte die Hosen runter. Chief Tyrol entdeckt seine gewerkschaftliche Ader wieder, Präsidentin Roslin ist erst gegen den kleinen Mann, dann doch wieder dafür, dann aber doch dafür dagegen. Man weiß gar nicht mehr, wohin man sich vor Scham wenden soll. Und als dann noch der kleine Junge die Geschichte mit dem Arm am Fließband der Tylliumraffinerie hat, da bleibt einem ja doch das Herz stehen. Übrigens sieht Tyllium ziemlich aus wie Sand. Was für ein Zufall. Man könnte nämlich fast denken, es sei Sand. Aber das nur nebenbei. Zum Glück geht die Episode irgendwann vorbei. Die ist nämlich auch aus Sand.

Battlestar Galactica 3.17 Ruf aus dem Jenseits / Maelstrom

Ach du liebes bisschen, das geht es ja ganz schön rund in dieser Episode, und irgendwie steht fast die ganze Zeit um die recht durchgeknallte Starbuck alias Kara Thrace, die von irgendwelchen wilden Träumen samt erotischen Verwicklungen mit unser aller Lieblingswiderlingszylon Leoben geplagt wird - und wie die Capricaner das nun einmal so machen, ein Orakel aufsucht. Na ja, die Orakelei ist ja auch bei den Zylonen sehr beliebt, wenn diese Schlafstörungen haben, das hat man auf New Caprica ja an D'anna gesehen. Leoben heißt übrigens Leoben Conoy, wen es interessiert, und er erzählt ja Kara dauernd etwas über ihr schweres Leben mit ihrer Mutter, Socrata Thrace, die auch eine ziemlich Furie gewesen zu sein scheint. Aber wie das dann immer so ist: man trennt sich im Zorn, dann stirbt derjenige beziehungsweise diejenige, auf die man böse ist, und man kann nicht aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Ausgerechnet der fiese Leoben gibt ihr in so einer Art Drogentraum die Möglichkeit, das wieder virtuell ungeschehen zu machen oder so etwas Ähnliches, und so schön es in der Traumwelt auch ist, in der wirklichen Welt geht es Volldampf voraus auf der Jagd nach einem zylonischen Raider, bei dem nie so ganz klar ist, ob er nur zu pfiffig ist, um gesehen zu werden, oder ob man besondere Talente braucht, um ihn zu sehen. Zum Beispiel am Rande des Nervenzusammenbruches zu tanzen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja wirklich etwas zu sehen, das sonst keinem offenbar wird. Starbuck jedenfalls scheint sich langsam aber sicher so von den Stimmen da draußen zu emanzipieren, insbesondere hört sie ja nicht, wenn sie vor Gefahr gewarnt wird, ja und dann geht es eben auch einmal kräftig in Richtung Mahlstrom, der ja in gewisser Weise auch eine recht große Ähnlichkeit mit der Zeichnung hat, die man damals in Karas Apartment bewundern durfte, als die mit Karl Helo Agathon dort eine Weile Zuflucht gefunden hatte.

Battlestar Galactica 3.18 Berufung / The Son Also Rises

Im englischen Original ist der Titel ja ein lustige Anspielung auf Ernest Hemingway, aber was der so mit der Episode sonst zu tun hat, wissen wir jetzt im Moment nicht so aus dem Kopf zu sagen. Jedenfalls sind wohl angeblich zwei Wochen vergangen, seitdem Kara Thrace ihr Rendezvous in den Wolken hatte (aber beileibe nicht auf Wolke Sieben beziehungsweise cloud nine, wie es im englischen Sprachgebrauch hieße). Jedenfalls sind Lee Adama und Samuel Anders in einer Art unfreiwilligen Wettbewerb verwickelt, wem das Verschwinden von Kara mehr Schmerzen bereitet, einen Wettbewerb, den Lee auch seinem Vater aufdrängen will. Aber au weia - Samuel Anders fliegt volle Kanne auf die Nase. Damit hat er wahrscheinlich implizit gewonnen. Noch viel wüster ist allerdings, dass das Verfahren gegen Gaius Baltar jetzt zum Prozess werden soll und irgendwer versucht, die Anwälte von Gaius wegzusprengen. Das ist natürlich gar nicht einmal so gut. Lee wird in einer Art Stubenarrest von seinem Vater als Sicherheitsobermotz für Romo Lampkin, einen irgendwie abgebrüht wirken sollenden Rechtsanwalt mit Sonnenrille und Katze. Aber das sind nur die beiden augenfälligsten Merkmale des Mannes, denn ein wenig späte zeigt sich, dass er auch ein fröhlicher Kleptomane ist. Außerdem kannte er wohl auch Lees Großvater Sam Adama. Oder nee, der hieß ja gar nicht Sam, sondern Joseph, aber das sind ja beides biblische Namen. Jedenfalls kommt die Kleptomanie des Anwalts Romo Lampkin gerade so gelegen, denn mit ihrer Hilfe kann der Bomber schließlich entlarvt werden, denn Romo hat ausgerechnet ein Stück einer Bombe beim Bomber geklaut. Na, das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, und am allerwenigsten Lee, dass Romo Lampkin mindestens ein doppeltes Spiel spielt, wenn nicht gar ein dreifaches oder vierfaches. Dazu braucht man sich nur die schiere Masse der Lügen anzuschauen, die er den ganzen Tag so auftischt beziehungsweise die große Anzahl derer, denen er diese Lügen auftischt. Und das macht die Situation insgesamt ja auch nicht besser. Seltsam allerdings, dass ausgerechnet Cally Tyol sich so sehr für "Zylonenpräsident" Baltar einsetzt. Na ja, man muss ja nicht alles begreifen.

Battlestar Galactica 3.19 Am Scheideweg – Teil 1 / Crossroads: Part 1

Ja, so ein Scheideweg, da geht es ja mal hierhin und mal dorthin. Und was passiert nicht alles bereits in der ersten Episode dieser Doppelfolge! Laura Roslin scheint eine Vision, beziehungsweise einen nächtlichen Alptraum mit Sharon Agathon zu teilen, in der die kleine Hera am Ende in den Armen der Kindergärtnerin Caprica Six landet. Daraufhin bekommt Laura Roslin die brillante Idee, dass man Number Six doch einmal fragen möge, wie es sein kann, dass die Zylonen den Menschen immer noch folgen auf deren Weg in Richtung heilsbringende Erde. Und in der Tat ist es auch so, dass Number Six dem ebenfalls so brillant ausgewählten Fragesteller Saul Tigh eine hilfreiche Antwort gibt und noch dazu einen Satz unwillkommener Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt, für die sie sich erst eine Backpfeife von Saul Tigh einfängt, diese aber mit barer Münze postwendend heimzahlt. So dass der olle Saul rückwärts durch die Zelle fliegt. Na ja, immerhin stellt sich der hilfreiche Hinweis als tatsächlich hilfreich heraus. Zu einem Scheideweg kommt es womöglich auch, da sich Vater und Sohn Adama immer mehr entzweien. Das liegt eigentlich daran, dass Romo Lampkin offensichtlich weiß, wie man Menschen gegeneinander ausspielt. Apropos spielen - es ist auch so, dass einige Leute so eine fremdartige Musik spielen hören. Und nachdem sich Saul Tigh dem Suff ergibt, nachdem ihm einerseits in der Zelle von Number Six die Vergangenheit vor Augen geführt wurde und er sich noch zusätzlich im Gerichtsprozess gegen Gaius Baltar vollends zum Affen gemacht hat, weiß er auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wo diese fremdartige Musik herkommt. Sie ist nämlich im Raumschiff selber verborgen. Aber damit nicht genug: hier wird Musik gehört, die nicht vorhanden ist, da nehmen Präsidentinnen Drogen, ohne es zuzugeben, das sind natürlich alles recht schlechte Voraussetzungen für einen wie geschmiert laufenden Prozess gegen Gaius Baltar. Und dann verlässt auch noch Dee ihren Lee, obwohl der doch gerade den Auftritt seines Lebens auf dem Parkett des Gerichtssaals hatte.

Battlestar Galactica 3.20 Am Scheideweg – Teil 2 / Crossroads: Part 2

Ja, in dieser zweiten Folge der Doppelepisode kommt es zu ganz schönen Scheidewegen, aber vielleicht auch nicht. Vielleicht wird hier auch mehr zusammengeführt als geschieden, aber eigentlich auch wiederum nicht. Ein Riss geht irgendwie durch die ganze menschliche Restbevölkerung, und wenn es auch ein paar Leute gibt, die hinterher enger zusammenstehen, so sind es doch auch viele, die sehr gespalten wirken oder untereinander recht verfeindet. Immerhin ist es so, dass die Entfremdung zwischen Adama, dem Älteren, und Adama, dem Jüngeren, jetzt nicht so besonders lange anhält beziehungsweise so tiefgreifend ist, denn am Ende sieht der eine von beiden doch ein, dass der andere von beiden nicht so ganz Unrecht hat. Alles das entspinnt sich an dem Prozess gegen Gaius Baltar. In einem etwas längeren Plädoyer, welches als Zeugenaussage der sich selbst ins Verhör nehmenden Verteidigung Gaius Baltars gewandet daherkommt, gelingt es Lee Adama, die Jury davon zu überzeugen, dass Klein-Gaius als so eine Art Sündenbock herhalten muss. Tja, und damit hat er am Ende dann zunächst einmal seinen Vater ein Stück weit von der Präsidentin entfremdet, aber ob das so lange anhalten wird? Man weiß es nicht. Die Präsidentin hingegen hat eine Vision - allerdings nicht von einer Meerjungfrau-, die sie mit Sharon Agathon und auch mit Caprica Six teilt, welche ja noch immer in schweren Fesseln eingesperrt ist. Und dann gibt es noch einen Club von Heinis und Heinetten, die sich auf der Suche nach dem Ursprung einer seltsamen Melodei auf einmal gemeinsam in der Muckibude der Galactica versammelt sehen. Vorher haben sie so Dinge gesagt wie "there's too much confusion" und "I can't get no relief" und so weiter. Und "no reason to get excited". Und dann weiß man auch auf einmal: Jimi Hendrix war ein Zylone. Ja, ist es denn die Möglichkeit? Und als sei das noch nicht genug, kann man erst dann so richtig würdigen, was vorgeht, wenn man im Bonusbereich die outtakes besieht und feststellt, welche Möglichkeit man noch gehabt hätte, die Rückkehr einer Verschollenen noch unheimlicher zu generieren, als es tatsächlich schon der Fall war.

Battlestar Galactica Staffel 4.1 Episodenguide

Battlestar Galactica 4.01 Auferstehung / He That Believeth in Me

Die vierte Staffel von Battlestar Galactica beginnt mit der Folge Auferstehung - He That Believeth in Me . Ja, und was soll man sagen? Es kehrt jemand zurück, von dem man das so nicht erwartet hätte, wenn es sich nicht gerade um jemanden handelte, der offensichtlich zu den Haupthandlungsträgern gehört. Nein, es ist nicht die Nummer 6 (Tricia Helfer), die uns hier quasi madonnenmäßig im roten Neckholder-Kleid vom Cover anstrahlt wie die heilige Barbara, die gleich für ihre Festigkeit im christlichen Glauben eines schlimmen Todes sterben muss und schon jetzt von einem Heiligenschein scheinheiligen Schein umgeben ist. So richtig auferstehen kann jemand, der qua Design nicht richtig sterben kann, ja auch wieder nicht. Und das mit dem heiligen Schein ist ja ohnehin so ein gestalterisches Ding, über das man auch ins Grübeln kommen kann. Nummer 6 ist jedenfalls bestenfalls eine komische Heilige, die uns aber im Laufe dieser Staffel eines meiner absolutes Saul-Tigh-Lieblingszitat beschert. Es fällt im Verlauf einer Serie von Unterhaltungen, die Saul mit Nummer 6 führt und lautet ungefähr so (na so richtig zitatefest bin ich wohl doch nicht): "No, we're not going to discuss the fragile body of Gaius frakking Baltar!" Aber auch Gaius Baltar ist nicht der Auferstandene, obwohl alles danach aussieht. Er wird von einer Schar weiblicher Jünger ("Hein, ich sagte: Jünger!" "Was denn, noch jünger?") in ein Versteck geführt, das mit Gaius-Baltar-Devotionalien aus Acrylglasperlenkitsch ausgesprochen dezent und geschmackvoll eingerichtet ist. Alles dient aber ja letztendlich nur dem überfälligen Übergang zum Monotheismus, und Gaius Baltar bekommt die Gegenwart Gottes dann auch mit beiden Händen zu spüren. Nein, auch er ist es nicht, denn es kommt jemand ganz Anderes wieder, den man eigentlich in viel kleineren Einzelteilen erwartet hätte. Es ist jemand mit einer Vision - und bereit dieser zu folgen, auch wenn ihre Durchsetzung nur unter erpresserischen und gewalttätigen Umständen möglich ist. Hm. Wer kann das sein? Der Joker? Frau Mahlzahn? Else Kling? Weit gefehlt! Um nichts weniger als das bereits drei Staffeln andauernde Herumgesuche nach der Erde (und deren Erreichung, möglichst bevor die Zylonen dort als Erste ankommen) geht es. Und das soll jetzt auf einmal hopplahop gehen? Wo man doch gut und gerne noch 20 Folgen darauf hätte verwenden können? Nun gut, da heißt es abwarten, ob das so ohne Weiteres gelingen kann!

Battlestar Galactica 4.02 Die letzten Fünf / Six of One

Ja, wenn man die beiden Titel vergleicht, den englischen und den deutschen, dann fragt man sich doch, wie es zustande kommt, dass man so unterschiedlich zählt. Sind es denn jetzt fünf, um die es geht, sind es sechs - und was hat es mit der einen Eins zu tun? Na aj, vielleicht bringt der Gang der Episode da ja etwas Licht ins Dunkel. Vielleicht erinnern wir uns daran, dass Kara Thrace gegen Ende der letzten Episode ins Schlafgemach von Laura Roslin eingedrungen ist, um sie dazu zu bewegen, den alten Adama nicht länger davon abzuhalten, ihr Vertrauen zu schenken. Mit "ihr" ist hier natürlich Kara selbst gemeint. Ob Kara da so ganz richtig liegt, was die Ursachen für ein ausbleibendes Vertrauen in jemanden, der zwei Monate fort ist und plötzlich wieder unversehrt auftaucht, angeht, das sei einmal dahingestellt. Jedenfalls wird Kara überwältigt und gerät immer mehr in so eine Art Hysterie über den angeblichen Weg zurück zur Erde - also zurück für Kara, denn die anderen waren ja noch nie da. Noch nie da waren auch die Zylonen, die an Bord ihrer Base Stars ganz andere Probleme wälzen. Ihr basisdemokratisches Abstimmungssystem versagt offensichlich bei der Frage, ob man die so genannten Raiders, die offenbar angefangen haben, aus freiem Willen zu handeln und jetzt eben manchmal auch jemanden nicht abschießen, zumal, wenn sie dort jemanden von den so genannten letzten Fünf zu entdecken glauben, mithilfe eines gehirnchirurgischen Eingriffes wieder zurückerziehen soll. Dagegen sind eigentlich die Leobens, die Nummer Sechsen und die Sharons, aber eine Boomer tanzt aus der Reihe. Oha! Und Bruder Cavil ist sich sicher, dass man da mit diesen so genannten Fünf ohnehin nur eine Menge Ärger kriegt. Tja, da hat er nicht ganz Unrecht, aber er kriegt ja nicht nur mit den letzten Fünf Ärger, die bislang im Übrigen gar nicht mehr wissen, als dass sie vier sind, sondern er kriegt auch Ärger mit Nummer Sechs. Und den beiden Zenturions, die sie im Schlepptau hat. Also wird am Ende alles schlecht - oder gut, aber nur wenn man das wiedergewonnene Vertrauen William Adamas in Kara Thrace betrachtet, die eigentlich denkt, man will sie aus einer Luftschleuse schmeißen. Was aber auch irgendwie plausibel gewesen wäre. Man sollte ruhig einmal aufpassen, wie häufig nämlich eigentlich die hysterische Frau in der Literatur sterben muss.

Battlestar Galactica 4.03 Die Verblendeten / The Ties That Bind

Tja, auf den englischen Titel kann man sich in dieser Episode ganz gut verlassen, dass er wiedergibt, was so an den verschiedenen Schauplätzen vor sich geht, aber der deutsche Titel ist jetzt auch nicht besonders schlimm, denn er gibt andere Aspekte der Situation auch ganz gut wieder - außer natürlich, und das liegt vielleicht nahe, dass man sich da einfach im Englischen verlesen hat und statt der "ties that bind" vielleicht von den "ties that blind" gelesen hat. Aber zunächst zu den Bändern, die da binden, so wie es im Englischen heißt, oder die Bänder, die da verbinden. Die vier neu aufgetauchten Zylonenmodelle haben ja untereinander durchaus solche Verbindungen, etwa zueinander, da sie ja ein gemeinsames Schicksal teilen, das sie aber zum Teil ja noch gar nicht als solches annehmen wollen. Aber sie haben ja auch vielfältige Verbindungen nach außen. Galen Tyrols Ehe und Anders' Ehe sind da gewiss als maßgeblich zu nennen, und die sind momentan ja alles andere als glücklich, sondern irgendwie doch eher so Fesseln. Also bei Kara und Anders, da geht es schon recht hoffnungslos zur Sache, und Cally und Tyrol, das wird wohl auch nichts mehr geben. Als zu allem Überfluss auch noch Tory mit ihren durch das neu gewonnene Leben als neu entdeckte Zylonin erschlossenen Möglichkeiten kokettiert und neben ein paar Gläsern Ambrosia zu viel auch noch den Chief Tyrol betatschen will, läuft das Fass über, Cally sieht rot, und die Zylonen fliegen fast auf. Das lässt sich nur durch drastische Maßnahmen seitens Torys verhindern. Au weia. Währenddessen dreht die Besatzung der Demetrius nicht nur Däumchen und am Rad, sondern bald auch fast schon durch. Zwar hatten sich alle freiwillig gemeldet, um mit einer durchgeknallten Kapitänin an Bord auf die aussichtslose Suche nach der Erde zu gehen, aber als die ganze Fahrt dann wirkt wie eine aussichtslose Suche nach der Erde durch eine durchgeknallte Kapitänin, da fangen die erste sich dann an zu beschweren, unter solchen Umständen könne man ja nicht gut arbeiten. Wie soll man es den Leuten nur recht machen? Präsidentin Roslin beschwert sich dann auch noch über Lee Adama, der ihr in die Parade fährt- Undank ist eben der Welten Lohn, auch im Weltraum.

Battlestar Galactica 4.04 Perfekter Schmerz / Escape Velocity

Hier bei dieser Episode von "Battlestar Galactica" hat der gute William Adama selbst die Hand an die Regie gelegt, na ja, das stimmt natürlich nicht ganz, es ist nämlich Edward James Olmos gewesen, also der Schauspieler, der bislang treu den alten Admiral gegeben hat (ja, lange Zeit nur den Commander, aber das tut ja wenig zur Sache). Es ist ja auch nicht die erste Episode, bei der Herr Olmos als federführend ausgewiesen wird. Da hat es vorher ja bereits andere gegeben. Uns fällt nur so aus dem Kopf gerade keine mehr ein. Jedenfalls ist es in dieser Folge so, dass mehrere Charaktere beim seriellen Ausflippen beobachtet werden können. Die englische Phrasierung im Titel macht es ja schon so ein bisschen sichtbar, dass es hier nämlich darum geht, dass sich einige der Figuren mit einer gewissen Geschwindigkeit von ihrem bisherigen vertrauten Leben entfernen, die so hoch eingeschätzt wird, dass sie damit quasi das Schwerkraftfeld ihres alten Daseins hinter sich lassen und so ein bisschen orientierungslos in der Schwerelosigkeit herumgleiten und sich erst einmal neu orientieren müssen. Das betrifft einmal natürlich Chief Galen Tyrol, der von extrem konfligierenden Gefühlen getrieben wird, die sein Verhältnis zu sich selbst wie auch das zu Cally, die vermutlich ohne sein vollständiges Wissen ja nicht so hundertprozentig freiwillig aus dem Leben geschieden ist, da sie ja vermutlich eher die in ihren Augen nicht so ganz gelungene Kreuzung aus Mensch und Zylone mit Namen Nickie beseitigen wollte und dann Opfer dieses postnatalen Abtreibungsversuches wird, den man getrost als Mordversuch bezeichnen kann. Am Ende entzweit sich Galen Tyrol ausgerechnet noch von Adama und macht ihm im Übrigen völlig zu Recht den Vorwurf, dass er die geschätzte Leiche Cally ja doch auch ohne mit der Wimper zu zucken hätte erschießen lassen, als sie noch keine Leiche war, sondern eine wehrhafte Person. Gaius Baltar hadert auch mit seinem Schicksal, das ihm von der so genannten "Head Six" aufgenötigt wird, wobei es zu absurden Szenen kommt, die in seinem Martyrium hätten enden können, vielleicht auch sollen. Und Saul Tigh halluziniert sich seine Ellen zurecht, die natürlich wiederum in der realen Caprica Six ihren Widerpart hat. Sie haut ihm aber noch fester in die Fresse, als Ellen das je vermocht hat. Das kann ja alles heiter werden. Ach ja, schmerzhaft, wie der deutsche Titel es andeutet, ist es natürlich auch.

Battlestar Galactica 4.05 Meuterei im All / The Road Less Traveled

Meine Herren, die Folge zieht sich wieder als so eine Art Kammerspiel der Wahnsinnigen beiderseits des Vakuums im Weltraum dahin bis quasi ins Unendliche. Dreimal darf man raten, wer wieder mit seiner hervorragenden Kunst des Drehbuchschreibens am Start gewesen ist beziehungsweise wer wenigstens für diese ganze Geschichte verantwortlich zeichnet, und in der Tat, nein, es ist nicht Hanni Vanhaiden, eigentlich Hanni Hümpel, sondern Mark Verheiden, unser alter Freund der präzise gezeichneten Charakterpsychologie mit der vollkommen durchmotivierten Handlungsstruktur der Figuren, deren Plausibilitätsgrad mindestens den Wert 14 auf der nach oben offenen Richterskala erreicht. Hier vor dem Bildschirm drehen jetzt langsam alle am Rad, aber da, auf der anderen Seite des Bildschirmes offenbar auch. Der Wahnsinn im Auge von Kara Thrace, die mithilfe ihrer exzellenten, nicht vorhandenen Führungsfähigkeiten die Mission der Demetrius ausgesprochen konzeptionslos durchs Vakuum steuert, wird gespiegelt vom Wahnsinn des Gaius Baltar, der offenbar immer noch nicht genug hat vom Martyrium des Dusselkopfes, der kaum eine Gelegenheit auslässt, seine Bekehrung vom ichbezogenen, dauergeilen und soziopathischen Wissenschaftler zum ichbezogenen, dauergeilen und soziopathischen Erlöser abzufeiern. Wo geht es jetzt schlimmer zu? Zu Hause, auf der Galactica, wo der religiöse Wahnsinn des Gaius Baltar und seiner Sexgroupies samt "ich und meine neu gewonnene Freiheit"-Zylonin Tory herrscht, oder auf dem Abfallsammler Demetrius, wo Kara Thrace zum Leidwesen aller auch noch lieber mit dem ausgesprochen sympathischen und vertrauenswürdigen Oberschleimscheißer Leoben eine fröhliche Zeichenstunde hinter verschlossener Tür verbringt? Ach, man weiß gar nicht, wohin man zuerst wegschauen will. Und Laura Roslin? Von der ist in der ganzen Folge nicht die Spur einer Perücke zu erkennen. Und William Adama? Auch er ist abwesend. Nicht einmal kann unsere Hoffnung auf etwas Abwechslung durch Number Six erfüllt werden, denn auch von ihr und ihrem Kleid, das sie in der Gefangenschaft trägt, und mit dem sie vermutlich Saul Tigh herumkriegen darf, ist keine Rede. Alleine der frisch frisierte Galen Tyrol, seine Suche nach sich selbst und sein Konflikt mit der neu zu gestaltenden Rolle trägt zur Erheiterung bei. Na ja, vielleicht auch nicht. Dabei gibt sich Tory redlich Mühe mit ihm. Aber sie spielt ja auch ein komisches Spiel. Was bleibt am Ende? Ach ja, natürlich: Meuterei. denn irgendwann hat auch der langmütige Karl Agathon die Nase voll.

Battlestar Galactica 4.06 Ans andere Ufer / Faith

Also an welches andere Ufer jetzt unbedingt in dieser Folge schon gelangt werden wird, das kann sich eigentlich nur auf eine der in der Episode ablaufenden Handlungen beziehen, damit aber fällt schon der deutsche Titel leicht bis mittelstark hinter den englischen Titel zurück, denn das mit dem "Faith", das ist ja einerseits ein Spiel mit dem so genannten Glauben, Gottesglauben beziehungsweise Gottvertrauen einerseits, andererseits aber auch mit dem Vertrauen auf oder in eine andere Person oder Sache. So, und damit wären wir auch schon bei der Sache, und zwar so richtig. Wir befinden uns unmittelbar an Bord der Demetrius, und alles spielt verrückt - Karl "Helo" Agathon, der die befehlshabende Kara Thrace zunächst bis aufs Letzte verteidigt und am Ende des Amtes enthoben hatte, sieht sich mitten in einer bewaffneten Auseinandersetzung. Und es bleibt kein Stein mehr auf dem Anderen. Die Zylonen kriegen eine Krise nach der anderen, und wer muss auch noch darunter leiden? Felix Gaetha hatte sich ja gerade erst wieder gefangen und gesammelt, und jetzt hampelt der völlig überforderte Anders, vermutlich in der Hoffnung, seine ziemlich dreist Lee-und-Leoben-verseuchte Beziehung zu Kara Tharace wieder aufleben lassen zu können oder ihr zumindest so etwas wie einen neuen Drive und neuen Drall zu verpassen, derart unbeholfen herum, dass er den armen Felix vermutlich dauerhaft beschädigt. Jedenfalls krümmt man sich als Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer oder Zuschauer*In (oder so) schon in den ersten Minuten der Folge vor Schmerzen und kommt auch gar nicht mehr aus dem sich-winden-Wollen heraus. In den Verhandlungen mit den Zylonen an Bord des zylonischen Base-Star geht es direkt auch weiter mit dem Kaputthauen und Erschießen, ach, es ist nicht zum Mitansehen. Und die Opfer auf beiden Seiten bleiben auch merkwürdigerweise ohne weitere Konsequenz, das ist auch nicht schön. Daheim auf der Galactica wird auch einiges Kaputtes und Endzeitliches verhandelt, und vielleicht werden da die religiösen Fronten auch so ein wenig aufgeweicht, wobei das Verhältnis der Menschen zu den alten Göttern irgendwie doch aufgeklärter wirkt als das monotheistisch-metaphysische Gaius-Gebrabbel der "Neuen Zeit", die ja gar nicht so genannt wird. Na ja, Hauptsache es hilft. Tut es aber nicht. Ans andere Ufer muss man aber sowieso.

Battlestar Galactica 4.07 Rat mal, was zum Essen kommt / Guess What’s Coming to Dinner

Oh ja, hier ist also die große Serie mehrfacher Überraschungen aller durch alle und jeden anderen. Es fängt damit an, dass man sich auf der Müllsammler-Demetrius mit den Zylonen zusammentun muss, durch deren so genannte Rebellion man sich eines der Basisschiffe der Zylonen bemächtigen konnte, das eigentlich in seinem zusammengeschossenen Zustand nur mehr aussieht wie ein Seestern, der im Watt mächtig den Möwen zum Opfer gefallen ist. Gemeinsam will man zur Flotte zurückspringen, wobei man jetzt in dem ganzen Tohuwabohu vielleicht nicht mehr ganz genau weiß, zu welchem Behufe das geschehen soll. Wahrscheinlich müssen neue und so noch nicht ausprobierte Allianzen geschmiedet werden, damit dem bereits seit gut 40 Episoden dauernden Dauerkonflikt zwischen Menschen und Zylonen allmählich ein Ende gesetzt werden kann. Dass es mal wieder ein Ende mit Schrecken werden soll, dafür bürgen ja die bereits wohlbekannten Protagonisten. So ist es wohl auch kein Wunder, das, nachdem man um Haaresbreite von der Galactica zu Klump geschossen worden wäre, ausgerechnet eine Number Six der Präsidentin Roslin ein Bündnis zwecks gemeinsamer Ausgestaltung von Rache vorschlägt. Apropos zu Klump geschossen. Da hat ja Anders offenbar derartig ganze Arbeit geleistet, dass Gaethas Bein ebenfalls vollständiger Klumpatsch geworden ist und Doc Cottle mit der Knochensäge betrübt zur Amputation schreitet, ein wiederum eigentlich unnötiger Verlust, von dem, man ahnt es schon, Felix Gaetha sich nie wieder so ganz erholen werden kann. Andere Allianzen werden auch geschmiedet, das Quorum verlangt nach Antworten, Tory fliegt als Gaius Baltars Betthase endgültig auf und wird auf eine Spionagemission zwischen den Laken des Erlösergaius geschickt, die aber nicht so hundertprozentig vollständig im Abschluss gelingen will.Die Zylonen wiederum und die Menschen hecken gegeneinander entgegengesetzte Pläne aus, um die taktische Situation zu ihren Gunsten zu wenden, was im Endeffekt natürlich genau das Gegenteil eines Bündnisses ist. Währenddessen taucht Number Six nicht nur in den geteilten Visionen von Sharon, Laura Roslin und Number Six selbst auf, sondern auch im Malbuch von Klein-Hera. Da muss Blut fließen. Und plötzlich springt der Zylonen-Base-Star weg, sobald der Hybrid auch nur eine Sekunde eingestöpselt ist. Da ist guter Rat teuer.

Battlestar Galactica 4.08 Sine Qua Non

Diese Folge ist eine Fortsetzung der vorherigen Folge - wer hätte das jetzt gedacht? Sie setzt ein, als die verletzte Zylonin "Naddel" Natalie zur Krankenstation der Galactica gebracht wird. Trotz der Bemühungen von Doktor Cottle erweisen sich Natalies Wunden als tödlich. Natalie stirbt, während sie sich mitels zylonischer Projektion in einen schutz versprechenden tröstenden Wald projiziert. Als freundschaftliche Geste der hält Doktor Cottle ihre Hand, als sie dann doch stirbt. Präsidentin Laura Roslin stattet dem Basestar der Zylonin, äh, der Zylonen einen Besuch ab und wird dabei von der Hälfte der Piloten und Pilotinnen begleitet. Man sucht ja immerhin nach Antworten. Nachdem der Hybrid mittels einr blutroten Glasfaserleitung angeschlossen ist, springt der Basisstern sofort zu weder dem Zuschauer noch irgendjemand anderem bekannten Weltraumkoordinaten. Die Hybridin ruft dabei "jump!", als sei sie Van Halen. Der Regierungsrat muss jetzt natürlich einen Ersatz für Roslin finden, die jetzt vermutlich als verschollen, wenn nicht gar entführt gelten kann. Das so genannte "Quorum" kann einen vorübergehenden Übergangspräsidenten wählen, deshalb bittet Lee Adama um die Hilfe des widerstrebenden Romo Lampkin, der bei der Auswahl des besten Kandidaten behilflich sein soll. Ja, und da kann man sich dann noch umschauen. Admiral Adama befragt währenddessen die Leutnantin Sharon "Athena" Agathon in seinem Quartier. Er will wissen, warum sie Natalie erschossen hat. Athena gesteht Adama ihre Visionen von Natalie und Gaius Baltar, die ihr ihr halb menschliches, halb zylonisches Kind Hera wegnehmen. Ob Adama sie für gestört oder besoffen hält, ist nicht ganz klar. Sie wird wohl jedenfalls für zurechnungsfähig genug gehalten, dass man sie ins Gefängnis werfen kann. Admiral Adama muss nun wie immer die Flotte beschützen und den Rebellen-Basisstern mit Roslin und seinen eigenen Truppen an Bord finden. Er befiehlt Colonel Saul Tigh, Caprica Six im Gefängnis zu verhören, um Informationen zu erhalten. Das wird noch Folgen haben. Alle Namen auf der Liste potenzieller Präsidentschaftskandidaten wurden gestrichen, aber Lampkin erkennt, dass es nur eine Person gibt, die Roslin ersetzen könnte. Nachdem er den einzig in Frage kommenden Lee gefunden hat, gratuliert ihm Romo zu seiner erfolgreichen Kandidatur, aber Lee erklärt, dass er nie ein Kandidat sein wollte war. Admiral Adama setzt sich in einen Raptor und wartet auf die Rükkehr von Roslin, liest dabei die verkohlte Kopie von "Searider Falcon", die er Roslin gegeben hatte und wartet. Und wartet. Und wartet.

Battlestar Galactica 4.09 Wir sind alle sterblich / The Hub

Gaius Baltar, eine der "sexy Sechsen", und ein Zylonenmodell Nummer Acht glauben, dass die Hybridin (wir erinnern uns - dauernd springt sie mit dem Basisstern herum, an Bord dessen sich die halbe Flugbesatzung der Galactica samt Gaius und Präsidentin Roslin befindet) sich in einem Zustand der Panik befindet. Baltars Versuche, mit der Hybridin zu sprechen, scheinen sie etwas zu beruhigen, aber Roslins Versuche, dasselbe zu tun, misslingen auf merkwürdig-unmerkwürdige Weise. Baltar kritisiert Roslin dafür, so dass Roslin versucht, die Hybridin wieder zu beruhigen - was die Hybridin auch tatsächlich zu beruhigen scheint! Die Sprünge gehen dennoch weiter, ebenso gehen auch Roslins Visionen während der Sprünge weiter. Roslin sieht darin dauernd Elosha, und sie diskutieren über Tod und Sterben. Irgendwei sind sie darin ja beide zumindest halbwegs Expertinnen. Die Abstände zwischen den Sprüngen werden etwas länger - ist das bereits ein Anzeichen der Beruhigung? Während einer solchen Hüpfpause jedenfalls bespricht Kapitän Karl "Helo" Agathon die Mission mit der Anführerin der Achten. Er und die Acht kommen zu dem Schluss, dass sie nur darauf hoffen können, den so genannten "Hub", also die Nabe, zerstören zu können, wenn sie die Vipers der Galactica benutzen - von denen ja einige an Bord des Basissterns gefangen waren, als der Basisstern von der Kolonialflotte ursprünglich weghüpfte. Nun ja. Helo und die Acht entwerfen gemeinsam einen Plan. Als Helo Anzeichen von Stress zeigt, massiert die Acht seine Schultern, genau wie es seine Frau Sharon "Athena" Agathon immer tut, die ja auch genau so aussieht. Helo ist dennoch überrascht über ihre kunstfertige Massagehandlung, bis die hübsche Acht enthüllt, dass sie viele von Athenas Erinnerungen heruntergeladen hat, nachdem Athena sich hat ins Auferstehungsschiff downloaden lassen. Helo fühlt sich auf seltsame Weise von den Acht emotional angezogen - und davon gibt es ja viele! Was passiert noch? An Bord der "Nabe" macht die als Bruder Cavil bekannte Zylonenkopie sich daran, die Nummer Drei, die als D'Anna Biers bekannt ist, wieder aus der Box herauszuholen und zu reaktivieren. D'anna Biers ist überrascht, dass Cavil die Identität der "Final Five" nicht erfahren will. Cavil sagt aber, dass sich seine Meinung zu diesem Thema (er ist ja überzeugter Atheist) nicht geändert hat und dass die Identität der Letzten Fünf verborgen bleiben muss. Er will nur wissen, ob Biers und die Dreien helfen werden, den Bürgerkrieg der Zylonen zu beenden. Das ist ja auch legitim.

Battlestar Galactica 4.10 Zur Erde! / Revelations

Ja, das ging ja völlig glatt in dieser Episode, da muss man ja den Hut ziehen, wie am Ende alle völlig zufrieden und mit strahlender Miene in die Kamera schauen. Ein Erfolg auf ganzer Linie.Vergessen sind Mühsal und Last der vergangenen Tage. Es geht nämlich in Richtung Erde, und zwar mit voller Kraft voraus. Da haben sich ja vor allem die jüngsten Konfrontationen zwischen den Menschen und den Zylonen voll gelohnt. Es ist ja so, dass die liebe Zylonin D'Anna von den Eingeschläferten wieder aufgeweckt wurde und sich aus lauter Dankbarkeit noch zuckersüßer verhält als je zuvor. Sie tritt auch überhaupt nicht als Herrenmenschin auf, was sie ja insgesamt so sympathisch macht. Da ist eine kleine Geiselnahme samt Ultimatum und gelegentlichen Geiselerschießungen ja kein großes Problem mehr für das harmonische Zusammenleben. Aber Moment mal, was hat es denn mit dem Titel auf sich? "Revelations", das sind im Deutschen ja eigentlich Offenbarungen, und ganz richtig, da wird auch einiges offenbart und offenbar in dieser Folge. Denn die liebe und zuckersüße D'Anna forciert ja den Offenbarungseid der vier lustigen fünf, die sich ja als Zylonen unerkannt an Bord der Flotte befinden, mit einiger Verve. Insbesondere der Offenbarungseid von Saul Tigh kommt dabei ja besonders gut an, und das gleichzeitig obwohl und weil er sich als Unterpfand für die Geiseln D'Annas zur Verfügung stellt. Der alte Adama (also William "Bill" / "Husker" Adama) ist temporär nach einem Alkoholabusus in Folge des Tigh'schen Offenbarungseides zu nichts mehr zu gebrauchen, so dass der Präsident Adama (also Lee "Apollo" Adama) ein wenig das Heft in die Hand nimmt und den todesmutigen Saul in die von ihm verlangte Luftschleuse stellt. Ja, und was soll man sagen - irgendwie kommen ja am Ende doch noch alle ein wenig zu so etwas wie Verstand, und gemeinsam machen sich alle auf den Weg zur Erde, es wird gejubelt und getanzt, und am Ende ist alles Friede, Freude und Eierkuchen, als man die ersten Krumen fruchtbaren Ackerbodens auf dem Heimatplaneten in der Hand hält. Jedenfalls so ähnlich.

Battlestar Galactica Staffel 4.2 Episodenguide

Battlestar Galactica 4.11 Die Strömung erledigt den Rest / Sometimes a Great Notion

Ja, so wunderbar wohl fühlen sich alle auf der Erde, dass sie ihr Glück kaum fassen können. Sogleich treten alle verbliebenen Menschen mit den rebellischen Zylonenmodellen in einen fröhlichen Wettbewerb ein, wer von ihnen das miesepetrigste Gesicht ziehen kann. Unser heimlicher Favorit des dumm-aus-der-Wäsche-Schauens ist schonmal der Leoben, der mit seinem etwas unrasiert wirkenden Hundeblick treusorglich in die Kamera schaut. Ja, und was machen unsere lieben Zyloninnen und Zylonen so, die letzten Fünf inklusive? Sie schwelgen in Erinnerungen, die eine böse Ahnung heranschwanen lassen. Beide jedenfalls, sowohl die menschliche Flotte als auch die rebellischen Zylonen sind völlig desillusioniert, nachdem sie die Erde durch einen nuklearen Holocaust zerstört vorgefunden haben, der mindestens 2.000 Jahre vor den Ereignissen der Episode stattfand.

Nach Recherchen über die im Boden gefundenen Körper schließen die Zylonen und Dr. Baltar einwandfrei, dass die Überreste nicht menschlichen, sondern zylonischen Ursprungs sind. Die rebellischen Zylonen behaupten weiterhin, dass die mechanischen Zylonen-Überreste älteren Zenturionen ähneln, aber von einer Bauart sind, die ihnen unbekannt ist. Danach postulieren sie, dass der Dreizehnte Stamm aus einer anderen Art von Zylonen bestand als sie selbst es sind. Dieser Stamm, der vor über 2.000 Jahren existierte und aus dem Kobold, äh, von Kobol abgereist sind, um die Erde zu bevölkern, ist wohl das, was man hier vor sich hat. Als Admiral Adama eine kleine Ansprache an die Flotte hält, gibt er dies aber nicht zu Protokoll und lässt die Flotte weiterhin in dem Glauben, dass der Dreizehnte Stamm menschlichen Ursprungs war. Das ist natürlich ein totaler Fehler, denkt man im Nachhinein, denn das würde doch die gemeinsame Geschichte von Menschen und Zylonen nur noch deutlicher unterstreichen. Na ja. Unterdessen erleiden Samuel Anders, Galen Tyrol (völlig seinem Namen zuwider diesmal nicht mit einem Tirolerhut) und Tory Foster Erinnerungen, die in einer Art Flashback zeigen, dass sie vor 2.000 Jahren auf der Erde gelebt haben und dort in einem Nuklearkireg oder dergleichen gestorben sind. Kara Thrace hat unterdessen mit  Leobens Hilfe die Ursprünge des kolonialen Notsignals verfolgen können, das sie bemerken. Was sie hier jedoch vorfinden, ist schockierend. Sie sehen eine abgestürzte Viper, in deren Pilotenkanzel eine Leiche mit Starbucks militärischen Marken sitzt. Und einem skelettierten Kopf im Helm (schluck). Nachdem Kara erzählt hat, was der Hybrid ihr erzählt hat, wird Leoben ganz ängstlich und weicht zurück, während Thrace sich fragt, was sie wohl für eine ist. Sie eignet sich den Körper an und verbrennt ihn auf einem Scheiterhaufen. Daraufhin beschließt sie, niemandem von dem zu erzählen, was sie gefunden hat, was die Leute glauben lässt, dass sie das Signal verloren hat. Es soll die Leute auch davon ablenken, dass sie so lange unterwegs war. Leoben muss sich wohl auch dazu entschlossen haben, niemandem zu erzählen, was er gesehen hat. Na ja. und dann läuft auch noch Saul Tigh ins Meer und erhält eine sensationelle Rückblende seines Lebens auf der Erde. In der Vision sieht Tigh seine Frau Ellen während der Zerstörung des Planeten Erde. Ellen versichert ihm, dass sie wieder "zusammen wiedergeboren werden". Schockiert erkennt Tigh, dass Ellen das letzte Mitglied der letzten Fünf ist .

Battlestar Galactica 4.12 Erschöpfung / A Disquiet Follows My Soul

Ja, wer ist hier erschöpfter? Die Erschöpften oder der Zuschauer? Die Episode beginnt damit, dass wir William Adama bei seinen morgendlichen Verrichtungen begleiten. Er wirkt sehr verzweifelt und unzufrieden und begibt sich später weiterhin weithin unzufrieden zur Kommandobrücke. In der Krankenstation beobachten Saul Tigh und Caprica Six ihr Baby auf einem medizinischen Ultraschallgerät. Die Nummer Sechs erwähnt mit eier Mischung aus beiläufigem Interesse und echter Begeisterung, dass die rein zylonische Fortpflanzung bisher nie erfolgreich war und dass dieses Baby der Retter der Zylonenrasse ist, da es das Überleben der gesammelten Zylonenschaft ohne Wiederauferstehungsschiffe bedeutet. Währenddessen wartet Felix Gaeta darauf, dass er wegen seines Beines endlich behandelt werden soll, und er beschwert sich darüber, dass die Zylonen nicht warten müssen und besser behandelt werden als er. Auf Colonial One wird eine Pressekonferenz der kommissarischen Präsidenten abgehalten, um die aktuelle Situation bezüglich der großen Enttäuschung über die Erde und die weiteren Pläne der Flotte zu besprechen. Die anwesende Presse scheint wegen der kursierenden Gerüchte über das Bündnis mit den Rebellenzylonen besorgt zu sein, und es werden mehrere Fragen hinsichtlich dieser Situation gestellt. Darüber hinaus ist von brennendem Interesse, ob die Zylonen Saul Tigh, Galen Tyrol und Samuel Anders weiterhin in der Flotte dienen werden, und ob die Identität des letzten Zylons endlich bekannt ist. Tja, zu keiner dieser Fragen wird es Auskunft von Admiral Adama, Lee Adama oder dem nominierten Vizepräsident und amtierenden Präsidenten Tom Zarek eine definitive Antwort geben. Lee allerdings verplappert sich klassisch und ihm rutscht heraus, dass der letzte Zylon weiblich war - dabei enthüllt er den Reportern also, dass mehr bekannt ist, als gesagt wird. Nach der Pressekonferenz streiten William Adama und sein Sohn Lee Adama mit Tom Zarek, der die geplante offizielle Allianz mit den Zylonen ablehnt und erklärt, dass in der Zeit, in der er der amtierende Präsident ist, solch eine Allianz nicht stattfinden wird. Felix Gaeta konfrontiert Kara Thrace in der Messe damit, dass Samuel Anders, der als ihr Ehemann jetzt als Zylon bekannt ist, dazu beigetragen habe, Milliarden von Menschen zu ermorden, und er wirft ihr vor, möglicherweise auch eine Zylonin zu sein. Felix sagt, dass bald eine Abrechnung stattfinden wird, was darauf hinweist, dass Kapitän Thrace ihn einst beschuldigte, ein Kollaborateur zu sein und ihn aus der Luftschleuse werfen wollte. Kara fragt fragt, ob das eine Drohung sein soll, was bestätigt wird. Kara zieht sich schließlich zurück. Gaeta bringt die anderen herein, um ihnen seinen Plänen vorzustellen. Tom Zarek macht noch einen super Stunt mit der Hitei Kan, die die gesamte Flotte mit Treibstoff versorgen soll. Konflikte überall.

Battlestar Galactica 4.13 Die Lunte brennt / The Oath

Juhu! Mark Verheiden ist hier schon wieder an Bord mit viel Verve und hat seine eleganten Finger im Spiel, dieser ewige Garant für spannende Unterhaltung und aktionsreiche Handlungsverläufe. Gaeta hilft Zarek, von der Galactica auf die Colonial One zu fliegen. Dort weist Zarek Lee Adama an, die Colonial One zu verlassen und zur Galactica zurückzukehren, um Admiral Adama um irgendetwas zu bitten, das damit zu tun haben soll, dass Zarek irgendwohin gehen darf. In der Zwischenzeit organisiert Gaeta eine groß angelegte Meuterei an Bord der Galactica. Zu diesem Zwecke bleibt nichts mehr heilig, und die Zivilisten bewaffnen sich mit Waffen aus den Waffenschränken der Galactica. Kara Thrace bemerkt den Aufstand und versucht, der brücke eine Bestätigung zu geben beziehungsweise bestätigt zu bekommen, dass die Zivilisten sich bewaffnen, aber die Information wird verweigert beziehungsweise nicht wahrgenommen, weil sie wegen ihres Status nach den Ereignissen von ein paar Folgen zuvor unbekannt ist. Einige der mitunter recht ranghohen Offiziere der Flotte, die sich der Meuterei anschließen, darunter prominente Babes wie Racetrack und Haudegen wie Narcho und Skulls, nehmen Lee Adama bei seiner Ankunft auf der Galactica als Geisel. Er wird umgehend von Kara gerettet, natürlich nicht ohne etwas Blutvergießen. Beide fliehen zusammen und beschließen, dabei zu helfen, die Meuterei irgendwie wieder unter Kontrolle zu bringen und rennen herum, während sie sich wundern, wer sich alles dem Aufstand angeschlossen hat. Die rebellische Besatzung verhaftet Samuel Anders sowie Karl Agathon und seine Frau Sharon Agathon sowie ihr Kind Hera Agathon zusammen mit Caprica Six und sperren alle in eine Gefängniszelle, nicht ohne natürlich Sharon Agathon mit Vergewaltigung zu bedrohen. Auf der Brücke werden Admiral Adama und Saul Tigh als Geiseln genommen und ebenfalls in eine Gefängniszelle geschickt. Doch Adama und Tigh gelingt es, ihre Entführer zu überwältigen und sich zu befreien. Lee Adama und Captain Thrace helfen Präsidentin Laura Roslin (die sich nun doch endlich wieder entschieden hat, erneut eine aktive Rolle in der Regierung zu übernehmen), sich mit Gaius Baltar zu treffen, um Baltars Funksender zu benutzen, damit Roslin (sie war ja einmal Lehrerin) an die Flotte appellieren kann und die Leute wieder zur Ordnung zu bringen. Danach treffen sie rein zufällig auf Admiral Adama und Saul Tigh. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem Orte, von wo aus Galen Tyrol versprochen hat, den Admiral und den Präsidenten in Sicherheit auf den rebellischen Zylonen-Base-Star zu bringen. Zarek behält die Kontrolle über die Situation von Colonial One aus. Seine Absichten waren, Admiral Adama töten zu lassen, und er ist unzufrieden, dass dies nicht geschehen ist. Im Gespräch bemerken Baltar und Roslin, dass sie eigentlich doch mehr gemeinsam haben, als es die ganze Zeit schien. Roslin schafft es endlich mit Galen Tyrols Hilfe von der Galactica zu fliehen. Gaeta befiehlt jedoch, dass ihr Raptor zerstört wird. Saul Tigh und Admiral Adama verteidigen den Hangar, von dem aus der Raptor gestartet ist, werden aber von Rebellen in Uniform der Marines angegriffen. Das Schicksal von Tigh und Adama sowie das Schicksal des Raptors bleiben am Ende der Episode ungewiss. Wird alles noch einmal eine gute Wendung nehmen? Und um welchen Eid ging es gleich noch einmal in dieser Sendung? Fragen über Fragen, die am Ende ein wenig offen bleiben müssen.

Battlestar Galactica 4.14 Blut in der Waagschale / Blood on the Scales

Ach du liebes bisschen, da ist aber einiges los an Bord der Battlestar Galactica und an Bord des einigermaßen zusammengeschossenen Basestar der rebellischen Zylonenbande. Felix Gaetha und Tom Zarek sind "in full swing" und es bleibt zunächst einmal kein Stein auf dem anderen. Es ist ja im eigentlichen Sinne so, dass letzten Endes nur die vereinzelten Fälle von Befehlsverweigerung dazu führen, dass aus Sicht der Adama-Sippe Schlimmeres verhütet werden kann. Denn nachdem Saul Tigh und William Adama dem Raptoren mit Präsidenin Roslin an Bord Rückendeckung gegeben haben und dabei mittels Handgranaten ausgebombt und anschließend festgenommen wurden, sieht es gar nicht gut aus für alle. Kara Thrace und Lee Adama machen sich zwar auf den Weg, alle zu befreien, aber das geht nicht ohne größere Verluste auf beiden Seiten vor sich. Es soll auch tatsächlich hart auf hart kommen. Felix Gaetha entschließt sich, William Adama hinrichten zu lassen, aber eigentlich auch erst dann,  als Tom Zarek bereits den ganzen Regierungsrat hat erschießen lassen, weil dieser sich nicht auf die Seite der Aufständischen stellen wollte. Na ja, wie immer man auch dazu steht, so recht wahrscheinlich wirkt die ganze Sache ja nun doch nicht. Zu verschiedenen Erschießungen kommt es aber dennoch. Und zwar genau in dem Moment, als das abgetrennte Bein von Felix Gaetha aufhört, ihm am Stumpf noch weitere Beschwerden zu verursachen. Sehr schlimm im Nacken wird allerdings auch Samuel Anders erwischt, um den Kara Thrace sich daher sehr kümmern muss. Man wird ja als Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer den einen beschleichenden Verdacht nicht ganz los, dass es möglicherweise ein Querschläger aus der Handfeuerwaffe von Kara Thrace war, der den armen Kampfgefährten aus gemeinsamen Tagen auf der Planetenoberfläche von Caprica so schwer im Hinterkopf erwischt hat. Das wäre ja für die sonst immer so überlegen tuenden Kara Thrace trotz ihrer ganzen Kampfbeschlagenheit nun auch lange nicht das erste Mal, dass eine Kugel aus ihrer Waffe jemanden schwer verletzt oder noch Schlimmeres, den sie eigentlich ja ganz gut leiden kann.

Battlestar Galactica 4.15 Das verlorene Paradies / No Exit

In dieser Episode kommt es dazu, dass aus den Nachwirkungen des Aufstandes an Bord der Galactica sich einige Neuerungen ergeben und auch einige neue Erkenntnisse. Beziehungsweise muss man der Ehrlichkeit halber ja sagen, dass es sich zum Teil wohl auch um die Wiedererlangung einer Reihe von alten Erkenntnissen handelt, nämlich wenn Samuel Anders sich zurückerinnert, was damals wirklich auf der Erde geschehen ist, also vor vielen Jahren. Wie es zu so einer bemerkenswerten Situation kommen kann, ist an sich selbst bereits bemerkenswert. Jetzt sind wir uns selbst nicht mehr hundertprozentig sicher, ob es nicht sogar Kara Thrace höchstpersönlich war, die Anders mitten im hitzigen Kampfgetümmel mittels eines tragischen Querschlägers die schlimme Verletzung beigebracht hat, jedenfalls verhält es sich so, dass der arme Samuel Anders sowohl eine Pistolenkugel als auch einen Bluterguss im Gehirn hat, was ihn aber dazu befähigt, Erinnerungsschnipsel an die Vergangenheit der Zylonen auf dem Heimatplaneten Erde zu rekonstruieren. Parallel dazu kommt es in dieser Episode immer wieder zu erläuternden und erklärenden Rückblenden, in denen klar wird, dass ausgerechnet Ellen offenbar die Hauptarchitektin der ganzen Wiederauferstehungsfähigkeit der anderen Zylonen ist. Es wird auch so ein bisschen klarer, dass es ein großes hin und her um die Wiederauferstehungsfähigkeit gab - zunächst besaß man sie, dann verlor man sie wieder, nur um sie später mühsam wieder zurückzugewinnen. Der Disput zwischen Brother John Cavil und den anderen Zylonenmodellen scheint bereits auch schon durch die Architektur der Zylonenmodelle angelegt zu sein, und den Krieg zwischen den mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten "Zenturionen" und den Menschen beziehungsweise Zylonen gab es auch schon ewig und drei Tage, was dann auch erklärt, wieso die Zylonen in den Schriften bereits alles vorhergesagt haben, was später dann passieren würde. Mit der Zeitdilatation bei Flügen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit hat das natürlich auch etwas zu tun. Tja, und das alles wäre ja sehr erleuchtend, wenn nicht auch noch die Galactica zusammenzubrechen beziehungsweise auseinanderzufallen drohte. Reparaturunterstützung verspricht wiederum nur Zylonentechnologie. Was für ein Dilemma.

Battlestar Galactica 4.16 Systemblockade / Deadlock

Ja, das ist hier doch der reine Wahnsinn, und man lernt seine Lieblingszylonen von der besten Seite kennen. Während einer Raumpatrouille erkennt ein kombiniertes Geschwader von menschlicher Viper und zylonischem Heavy Raider die Annäherung eines uralten Raptors, der bereits vor vielen Jahren als vermisst gemeldet wurde. Nach der Identifizierung des Piloten als eines Modelles der Nummer Acht erlaubt die Galactica dem Raptor zu landen. Ellen Tigh ist an Bord, obgleich sie ja eigentlich seit 18 Monaten tot ist, was für einige Überraschung sorgt. Und offene Münder Tyrol begrüßt die Pilotin (die Nummer Acht) recht herzlich, bevor er sie Admiral Adama gegenüber als eine "Boomer" identifiziert. Als dieser erfährt, dass Boomer der Pilot ist, lässt Adama sie in das Schiffsgefängnis einsperren. Na ja, bei den recht schlechten Erfahrungen, die Adama mit den Boomers macht, ist das ja auch kein Wunder. Ellen und Saul treffen sich wieder und gehen, nachdem sie sich tüchtig durchgeliebt haben, zu Sam Anders, der aber immer noch im Koma liegt. Tory Foster, Galen Tyrol, eine Nummer Sechs und eine Nummer Acht sind ebenfalls bei Anders und halten Bettwache. Die Zylonen schlagen vor, dass sie, weil ihre Obermama Ellen zurückgekehrt ist, die menschliche Flotte verlassen sollten, besonders seit Caprica Sechs mit Sauls rein zylonischem Kind schwanger ist und sie keine Menschen mehr brauchen, um sich fortzupflanzen. Ein guter Plan. Ellen (in echter oder gespielter Überraschung) wusste wohl nicht, dass Caprica Sechs schwanger war und ist sogleich sauer auf Saul, da sie selbst nie Kinder empfangen konnte und Caprica nach altem Zylonenglauben nur dann schwanger werden konnte, wenn Saul sie wirklich liebt. Da die anderen Zylonen wiederum im eigentlichen Sinne die Schöpfungen der letzten Fünf sind, erscheint ihr Sauls Beziehung zu Caprica zudem in einem inzestuösen Licht. Ganz von der Hand zu weisen ist das ja auch nicht. Die letzten Fünf stimmen darüber ab, ob sie bei der menschlichen Flotte bleiben sollten, und sie versprechen, sich an die Ergebnisse dieser Abstimmung gebunden zu fühlen. Tory Foster und Galen Tyrol stimmen für ein Gehen, Saul Tigh stimmt aber dafür, dass sie bleiben sollen - und sie gehen davon aus, dass, was Anders zuvor gesagt hat, immer noch gilt, nämlich dass er auch dafür stimmen würde zu bleiben, was Ellen die alles entscheidende Stimme lässt. Sie sagt, dass sie mehr Zeit braucht und besucht Caprica Six in ihrem Quartier. Sie erzählt Caprica Six "rein zufällig" (und dafür lieben wir die falsche Schlange ja), dass sie und Saul Sex hatten, bevor sie ihr sagte, dass sie glaubte, dass Saul Caprica mehr liebt als er Ellen selbst je geliebt hat. Caprica wird leicht erregt und fängt an, das Baby zu verlieren. Saul und Ellen tun sich zwar noch dicke zusammen, um Caprica zu sagen, dass Saul sie wirklich liebt, womit Ellen vorgibt zu gklauben, dass das Baby damit zu retten sei, aber Caprica Six erleidet trotz allem eine Fehlgeburt. Und sonst? Tyrol und seine Zylonen-Teams versuchen, das Schiff zu reparieren, indem sie ein zylonisches Polymer verwenden, das in die Risse hineinwachsen soll. Die Folge endet damit, dass Roslin und Adama vorbei an einer Sechs und einer Acht durch das Schiff gehen, die an dem Schiffsrumpf arbeiten, und zwar mit einer gemischten Gruppe von Menschen- und Zylonenpiloten. Eine Sechs steht vor der Gedenkmauer und starrt auf die Fotos, und Roslin erkennt, dass die Zylonen damit begonnen haben, ihrer Toten auf die gleiche Weise wie die Menschen zu gedenken.

Battlestar Galactica 4.17 Der Pianomann / Someone to Watch Over Me

Eigentlich stellt sich am Ende dieser Episode doch nur eine Frage ganz besonders drängend, nämlich wie zum Kuckuck es sein kann, dass dreijährige Kinder, die jeden Tag in die Kindertagesstätte gehen, Jimi Hendrix hören und mit Buntstiften die Notation der Musik aufschreiben können. Die beinahe zweitrangige Frage wiederum ist, wie man bestimmten Drehbuchschreibern, die immer die schmonzettenhaftesten Episoden verzapfen, in irgendeiner Weise an den Gang der Dinge setzen kann. Die Klavierstunde samt Erinnerungen an den fürchterlichen Papa, der immer durch Abwesenheit glänzte, die Kara Thrace da so erhält, zählt wohl mit zu den schmerzhafteren Dingen, die man dem geneigten Publikum so antun kann. Und am Ende des Tages wissen wir dann auch, wer da den Zylonensong mit der kleinen Kara geübt hat. Es ist leider derselbe Mann, der auch den Zylonensong mit der älteren Kara Thrace rekonstruiert. Au weia, damit schießt diese Episode ja unvermittelt in die Top Ten der durch schmierigste Rückblenden, die den Charakteren so etwas geben soll wie Tiefe, versaubeutelten Folgen. Dann fällt auch noch der absolute Ober-Tapsi-Törtel Chief Galen Tyrol auf die arme Boomer herein, die gar nichts Böses im Schilde führt und völlig zu unrecht an die rebellischen Pylonen, äh, Zylonen ausgeliefert werden soll. So wenig Arges führt sie im Schilde, dass sie unter anderem Athena mehrfach voll einen in die Fresse haut, sie fesselt und knebel und vor ihren verprügelten Augen wilden Sex mit ihrem Ehemann hat. Ja, da fällt dann ja die Kindesentführung von Klein-Jimi-Hedrix-Fan Hera auch nicht mehr besonders ins Gewicht - oder dass sie beinahe an Bord der Galactica den Hyperraumantrieb startet. Wobei man natürlich hier, wie auch in Star Wars Episode VIII ja im eigentlichen Sinne die Frage stellen kann, wie es sein kann, dass man nicht bereits vor längerer Zeit auf die Idee gekommen ist, kleinste Miniraumschiffe mit Hyperraumantrieben beziehungsweise FTL drives auszustatten und sie damit waffenmäßig auszurüsten und zum Beispiel Hyperraumdrohnen in Raumschiffen starten zu lassen, die man vernichten will.

Battlestar Galactica 4.18 Gestrandet in den Sternen / Islanded in a Stream of Stars

Die Reparaturen auf der Galactica dauern weiter an, aber es scheint so zu sein, dass wenig Fortschritt gemacht wird. Die Systeme des Schiffes sind schwer am Herumwackeln, und ein größerer Unfall samt Schiffshüllenbruch tötet 61 Menschen, 26 davon Zylonen. Ellen Tigh gibt an, dass, falls Cavils Plan darin besteht, die entführte Hera zu studieren und zu erfahren, was sie zu einem erfolgreichen Mensch-Zylonen-Hybriden macht, er sie womöglich zu der so genannten "Kolonie" bringen wird, eine große biomechanische Struktur, die ganz ähnlich wie die Basestars ist, nur viel größer und ganz anders. Unter Protest erlaubt Adama, dass ein schwerer Raider auf einen Erkundungsflug in die so genannte Kolonie geschickt wird, um nicht die gesamte Flotte zu gefährden. In ihrem Zimmer sind Helo und Athena verzweifelt über die Entführung ihrer Tochter. Helo bittet Adama um einen Raptor, damit er nach Hera suchen kann, aber Adama sagt ihm, dass die Zylonen bereits berichtet haben, dass die Kolonie ihren Standort verändert hat. Während Boomer mehrere Sprünge in die Kolonie plant, um die entführte Hera an Cavil zu übergeben, fängt Hera an, nach ihrer Mutter zu fragen und zu weinen. Boomer schnappt sich eine Nadel mit einem Beruhigungsmittel und droht Hera damit, sie in einen Schlaf zu versetzen, sieht sich aber wiederum nicht in der Lage, sie tatsächlich gewaltsam zu narkotisieren. Boomer beginnt, Hera von ihrem Traumhaus mit Tyrol auf Picon zu erzählen, und enthüllt, dass es tatsächlich ihr Traum war und nicht nur ein Trick, um Galen Tyrol zu manipulieren. Hera greift nach Boomers Hand und stellt damit tasächlich eine Art Verbindung her. Damit kann sich das kleine Mädchen in die Wohnung in Boomers Vorstellung projizieren. Dies ist eine angenehme Überraschung für Boomer, da sie nicht wusste, ob Hera, welche halb Zylonin und halb Menschenkind ist, diese Fähigkeit hat. Boomer kommt mit Hera in der Kolonie an und liefert sie an Cavil aus. Hera wirkt verärgert, als sie übergeben wird, und Boomer scheint auch nicht wirklich willens zu sein, sie aufzugeben. Auf der Galactica spielen sich derweil tolle Dinge ab. Gaius Baltar trifft sich mit Kara Thrace in einem der Schiffsteile, wo Kara ihm erzählt, dass sie ihren eigenen Körper auf der Erde entdeckt hat. Sie bittet ihn, ihre Erkennungsmarken zu analysieren. Baltar findet heraus, dass das Blut auf dem Etikett mit Starbucks DNA übereinstimmt. Bei der Beerdigung der in der letzten Folge beim Bruch der Schiffshülle Verlorenen lässt Baltar diese Information als Enthüllung fallen - und bezeichnet Starbuck einen Engel. Sie haut ihm dafür möglicherwiese völlig gerechtfertigt eine runter. Admiral Adama schreit ihn an, still zu sein. Später trifft sich Apollo mit Starbuck und sichert ihr seine bedingungslose Liebe und Unterstützung zu. Starbuck stellt ein Foto von sich selbst auf die Gedenkmauer der Toten. Samuel Anders wurde währenddessen in einen Hybrid-Panzer verlegt, in der Hoffnung, dass er ihm helfen würde, sich zu erholen, aber er bleibt weiterhin leider im Koma. Kara besucht ihn und beschließt, ihn in einem Gnadenakt zu erschießen, aber der immer noch komatöse Sam schnappt sich die Waffe und fängt an, wie der Hybride zu sprechen. In Anders' Zimmer angekommen, erfährt Tigh, dass Anders sich in die Schiffsprogrammierung eingeloggt hat. Die zylonische Biopolymer-Flüssigkeit, die die Reparaturmannschaften auf Galacticas Rumpf aufgebracht haben, hat eine Verbindung zwischen dem Hybridtank von Anders und den elektrischen Systemen der Galactica ermöglicht. Als die Acht erklärt, dass es Anders theoretisch möglich ist, die Kontrolle über das Überlicht-Laufwerk der Galactica zu erlangen und wegzuspringen, befiehlt Tigh, dass er offline geht. Adama informiert Tigh, dass er eine Entscheidung getroffen hat: Er plant, das Schiff aufzugeben. Adama befiehlt dazu, alle Reparaturarbeiten auf dem Schiff anzuhalten, und weist die Besatzung an, die Galactica zu zerlegen, Zivilisten zu verladen und die Besatzung und die Waffen auf den Basisstern zu bringen. Als Tigh protestiert, sagt Adama, dass das Schiff im Sterben liegt. Adama und Tigh toasten die beschädigte Galactica mit einem harten Drink - wie eben echte Männer das so tun.

Battlestar Galactica 4.19 Götterdämmerung – Teil 1 / Daybreak: Part 1

So, allmählich nähert sich das Battlestar-Universum ja seinem verdienten Ende- Was ist noch zu tun? Man muss doch eigentlich mit der Gesamtsituation angesichts des Auseinanderbrechens des Schutz gewährenden Battlestars umgehen. Die herrlichen und immer wieder heiß geliebten Rückblende-Sequenzen im Verlauf des ersten Teils zeigen wiederholt Szenen, die einige Jahre vor dem zylonischen Angriff auf Caprica spielen. William Adama zögert, sich einem Lügendetektortest in Vorbereitung auf einen zivilen Schreibtischjob zu unterziehen. Er bricht die ganze Chose am Ende sogar verärgert ab. Anderswo wird Gaius Baltar seines Vaters Julius überdrüssig, der seine Pflegerin misshandelt. Es kommt zu einem fiesen Streit, bei dem der greise Papa die gute Number Six als hochklassige Prostituierte bezeichnet. Wahr? Falsch? Wer will das sagen? Doch Caprica Six hat so ihren eigenen Plan und informiert Baltar alsbald darüber, dass sie seinen Vater in ein Pflegeheim gebracht hat, wo er ihrer Meinung nach glücklicher sein wird. Das Timing der ganzen Aktion könnte auch gar nicht gelungener sein - so vermasselt sie dem dauergeilen Baltar doch fröhlich noch sein Date. Laura Roslin hingegen lebt glücklich mit ihren zwei Schwestern, von denen eine schwanger ist. Aber später erhält Laura Roslin die "beunruhigende" (um es mal gemäßigt auszudrücken) Nachricht, dass sowohl ihre Schwestern als auch ihr Vater bei einem Autounfall getötet wurden. Ja, aus heiterem Himmel. Drei Monate später ist sie auf ein Blind Date eingestellt und wird ermutigt, sich Mayor Adars Präsidentschaftskampagne anzuschließen. Lee Adama trifft zum ersten Mal auf Kara Thrace, während sie mit seinem Bruder Zak ausgeht - na ja, ihn datet. Also mit ihm zusammen ist. Als Lee betrunken nach Hause kommt, bemerkt er eine Taube in seinem Haus und er jagt sie weg. Schließlich konzentrieren sich die Flashbacks auf Anders, der während seiner Sportkarriere interviewt wurde, wo er zugibt, eher an der Freude des Strebens nach Perfektion interessiert zu sein, anstatt um des Gewinnens Willen zu spielen. Zurück in der Zukunft, äh, nein, in der Gegenwart wird die Galactica auf der Ausbeutensuche nach Teilen, die auf anderen Schiffen verwendet werden sollen, auseinandergeschraubt, während das Militär zur Kontrolle des Rebellen-Basissterns transferiert wird. Die Bilder der Gefallenen im Gedenkflur werden ebenfalls abgerissen. Baltar will, dass seine Leute einen Platz im Rat der Regierung haben, aber Lee lehnt das aus nicht ganz verständlichen Gründen ab. Admiral Adama beschließt später, denjenigen, die an dem versuchten Staatsstreich beteiligt waren, sowie Chief Tyrol, der sich im Gefängnis befindet, um Boomer bei der Flucht zu helfen, Amnestie zu gewähren. Dies ermöglicht es Chief Tyrol, an der Mission teilzunehmen, die entführte Hera zurück zu holen, die von den Zylonen untersucht wird, damit diese feststellen können, wie sich Zylonen vermehren können. Adama verkündet einen Plan, um das Kind Hera in der Kolonie zu retten und dass es ein Himmelfahrtskommando für die Galactica sein wird und dass alle Galactica-Besatzungsmitglieder sich entweder freiwillig für die Mission melden sollen oder eben nicht. Ein Raptor wird an den möglichen Ort der "Kolonie" geschickt, findet diese auch in der Nähe eines Schwarzen Lochs, aber trotz dieser Umstände befiehlt Adama, dass ein Angriff stattfinden soll - und die Planung beginnt. Nichts leichter als das.

Battlestar Galactica 4.20 Götterdämmerung – Teile 2 und 3 / Daybreak: Part 2

Ja, jetzt neigt sich die Battlestar-Galactica-Geschichte so langsam ihrem verdienten Ende zu. In den vom Publikum überaus abgefeierten Rückblicksequenzen feiern William Adama und Saul Tigh ihren bevorstehenden Ruhestand, wobei Tigh seinen Freund Adama überzeugt, seinen neuen zivilen Job anzunehmen. Später, als Adama in einem Interview Ehrenrühriges gefragt wird, beschwert er sich, dass kein Job es wert ist, seine Loyalität in Frage zu stellen, und beschließt, sich dem Militär anzuschließen. Lee isst wieder mit Zak und Starbuck zu Abend. Als Zak betrunken ohnmächtig wird, bricht die sexuelle Spannung zwischen Kara und Lee sich fast ihre Bahn, bevor die beiden, die fast einen sensationellen Liebesakt auf dem Tisch hingelegt hätten, von einem sich leise rührenden Zak jäh unterbrochen werden. Mit eingeklemmtem Schwanz geht Lee nach Hause. Dort angekommen beziehungsweise dort hingeschwankt, begegnet Lee wieder der Taube aus der letzten Rückblende, doch diesmal jagt er sie nicht fort. Roslin trifft ihre Blind Date, das zufällig einer ihrer ehemaligen Schüler ist. Peinlich, peinlich, so etwas. Nachdem sie in ihre Wohnung zurückgekehrt sind, denkt sie nach und beendet das Date. Dann ruft sie Präsident Adars Kampagne an und informiert sie über ihre Absicht, sich ihr anzuschließen. Boomer trifft Adama und Tigh zum ersten Mal, wo sie gewarnt wird, dass sie kurz davor ist, ihre Karriere zu beenden, weil sie nicht in der Lage ist, einen Raptor zu landen. Nachdem man ihr eine letzte Chance gegeben hat, erzählt Boomer den beiden dankbar, dass sie im Gegensatz zu anderen Piloten Adama eines Tages zurückzahlen wird. Es wird allerdings, das wissen wir ja, eine Aktion sein, die man eher mit dem Wort heimzahlen bezeichnen kann. Währenddessen glaubt Baltar, dass Caprica Six eine Betriebsspionin ist, gibt ihr aber dennoch den Zugang zum Militärverteidigungs-Mainframe. Er sagt, dass er das nicht für ihren Arbeitgeber, sondern aus Liebe zu ihr tue. Zurück in der erzählten Zeit der Serie, entschließt sich Baltar, sich gemeinsam mit Caprica Six in letzter Minute der Rettungsmission anzuschließen. Diese gibt später zu, dass sie zum ersten Mal stolz auf ihn ist. Romo Lampkin wird als Präsident eingesetzt, und Hoshi erhält das Kommando über die Flotte, während Adama und die Galactica sich aufmachen, um Hera zu retten. Ein Bataillon der mit Selbsterkenntnis ausgestatteten zylonischen Zenturios, marschiert das Flugdeck hinunter - rote Streifen, die sie diagonal auf die Brust gemalt haben, sollen sie von den anderen unterscheiden - ein bisschen sieht hier natürlich alles aus wie bei den Uruk-Hai. Danach geht alles ganz schnell. Zack. Hera gerettet. Hyperraumnotsprung durch Kara Thrace. Es geht zur Erde. Diese hat im Übrigen die Raumkoordinaten 1123 6536 5321. Ja, wer hätte das gedacht? Alle müssen sich mit dem neuen Leben in Afrika abfinden, alleine der Epilog durch Baltar und Nummer Sechs weist darauf hin, dass die Entwicklung künstlicher Intelligenz der große Fehler der "Zalonenmenschheit" ist - denn Zylonenmenschheit ist der richtige Begriff, weil Hera die Ur-Eva ist!

Battlestar Galactica: The Plan

Ja, humpf, mit dem Spielfilm "The Plan" ist tatsächlich nicht viel gewonnen am Ende der Serie. Es wird einem zwar versprochen, dass man über die dem Vernichtungsangriff auf die Menschen zugrunde liegenden Zylonen-Pläne mehr erfährt ... tatsächlich erfährt man aber im Wesentlichen, dass dem Angriff der Zylonen auf die Menschen der Plan einer Vernichtung der menschlichen Rasse zugrunde lag. So viel hat man sich ja aus der Serie schon zusammenreimen können. Etwas mehr erfährt man hingegen über die Brother-Cavil-Baureihe, der man ja in der Serie zutraut, ein böser Drahtzieher hinter dem Ganzen zu sein. Überraschenderweise entpuppt sich Brother Cavil aber stattdessen als ausgesprochen oberböser Drahtzieher hinter dem Ganzen. Nun gut, so recht überraschen kann das nicht. Nicht nur schreckt er nicht davor zurück, ganze Planeten mit Milliarden von Menschen zu zerbomben, nein, auch der ganz gewöhnliche Kindermord in der eigenen Schiffskabine ist ihm nicht fremd. Da hält man aber auch sehr den Atem an, muss man schon sagen. Über die Nummer Sechsen erhält man auch einiges Wissenswertes - dass eine von ihnen als Prostituierte gearbeitet hat, wundert den Zuschauer allerdings nicht. Und auch der Papa von Gaius Baltar hatte das ja schon getwittert gewittert. Viel altes Filmmaterial aus der Serie konnte für den Film recycled werden, ein paar neue Gesichter kommen dazu, aber im Wesentlichen wird man den Film wohl eher aus sammlerischem Interesse besitzen wollen. Im Vergleich dazu hinterlässt "Razor" eher das Gefühl, dass man um einige gruselige Details reicher geworden ist, doch könnte man möglicherweise auch schon mit der Serie alleine glücklich werden. Eines verdanke ich dem Film "The Plan" aber dennoch - er hat mir ein Gaius-Baltar-Lieblingszitat ins Gedächtnis gerufen: "No more Mr. Nice Gaius!" Das halte ich weiterhin für kaum zu übertreffen. Wer immer auch auf den Gedanken gekommen sein sollte, dem gehört mein ganzer Respekt vor der richtigen Idee zur richtigen Zeit. Chapeau, wie der Franzose sagt, von dem in der ganzen Serie aber nicht allzu viel zu sehen ist.

Black Mirror

Das ist offenbar wieder so eine Serie, wie man sie in Großbritannien wohl hinbekommt, wobei man sich immer wieder fragt, wieso das Fernsehen anderswo im nicht englischsprachigen Raum nicht die gleiche Kraft besitzt. Was bei Black Mirror sofort auffällt, ist die Tatsache, dass alles, was hier passiert, irgendwo in eine unbestimmte nähere Zukunft versetzt worden ist. Nach den Angaben des Hauptideenspenders Charlie Brooker verhält es sich wie folgt: wenn man sich einmal vor Augen führt, wie die aktuellen Trends und technischen Möglichkeiten auf der Welt sind, in der wir leben, dann extrapoliert die Serie in eine Zukunft, wie sie sein könnte, wenn die Menschen einmal für zehn Minuten nicht genau aufpassen. Und wenn wir die Episoden dieser vielleicht relevantesten aller derzeit laufenden Serien einmal im Detail betrachten, dann können wir ja nur hoffen, dass wir diese zehn Minuten des Nichtaufpassens nicht erleben. Worum es sich bei dem sagenumwobenen und geheimnisvoll bezeichneten "Black Mirror" eigentlich handeln dürfte, das wird uns ebenfalls aus den Angaben von Charlie Brooker etwas klarer. Namengebend sind die spiegelnden schwarzen Bildschirmflächen unserer so genannten hand-helf devices und der allgegenwärtigen Computer und intelligenten Maschinen, mit denen wir uns im Auto, zu Hause und am Arbeitsplatz umgeben. Daher erklärt sich auch der typische Introbildschirm der einzelnen Episoden mit dem charakteristischen Sprung in der Scheibe, den man von gesplitterten Smartphone-Bildschirmen nur zu gut kennen dürfte, ebenfalls nämlich in genau dem Moment, wenn man einmal für zehn Minuten nicht gut genug aufgepasst hat. Zum Beispiel dann, wenn man sich mit seinem dicken Hintern in den Fernsehsessel gepflanzt hat, nur um gleich erschreckend festzustellen, dass man wohl das Smartphone in der Gesäßtasche spazieren geführt hat und jetzt mittels seines eigene Körpergewichtes einen Sprung ins Display gezaubert hat. Und was ist der langen Rede kurze Quintessenz? Genau so, wie man sich dann fühlt, fühlt man sich des Öfteren nach Betrachten der Episoden. Ui!

Black Mirror 01 - Der Wille des Volkes / The National Anthem

Au Backe, das ist ein sehr feines Dilemma, was man sich da ausgedacht hat, um die Serie Black Mirror einzuläuten. Interessanterweise ist dies gar nicht die erste Episode, die geschrieben worden ist, aber es handelt sich immerhin um die erste ausgestrahlte Episode, die den Anfang dieser ausgesprochen herausfordernden Serie gebildet hat. Vielleicht ist das Dilemma, das sich hier als Grundlage eines schweren Konfliktes zeigt, auch wiederum gar nicht einmal so fein, sondern im gegenteil eher doch grob, ohne jetzt aber ungeschlacht zu sein. Eines frühen Morgens erhält der englische Premierminister (der von Rory Kinnear gespielte, so genannte Michael Callow) einen folgenschweren Anruf, der ihn sofort zu seiner Anwesenheit in einem Krisenstab in die Nummer 10 der Downing Street zwingt. Dort wird ihm - zunächst nur bis zu einer noch nicht ausgesprochenen Auslöseforderung - das Video der entführten Princess Susannah (die von der Schauspielerin Lydia Wilson dargestellt wird) vorgespielt, die offenbar in der Gewalt eines oder mehrerer zu allem entschlossenen Menschen ist, der sie in höchste Angst versetzt und mit ihrer Ermordung droht. Susannah ist auch noch die in den Medien ausgesprochen beliebte Prinzessin, an deren Schicksal ganz Großbritannien natürlich besonders stark Anteil nimmt. Wenn es nicht so wäre, dass die Forderung, die die Entführer durch Princess Susannah unter Tränen verlesen lassen, gleichzeitig über die Maßen widerlich und zur selben Zeit verhältnismäßig leicht erfüllbar wäre, dann wäre der Konflikt vermutlich nicht so zugespitzt. Es fehlt allerdings auch an einer klaren Strategie, wie man sich im Entführungsfall überhaupt zu verhalten habe, jedenfalls fragt man sich das als Zuschauer, ob da in der gesamten britischen Polizei nicht ein einziger Spezialist für Entführungsfälle vorhanden ist oder ob es nicht eine Richtlinie für den Entführungsfall gibt. Jedenfalls versuchen die Erpresser, den Premierminister durch die Entführung dazu zu zwingen, live ausgestrahlt auf allen Fernsehsendern des Landes Geschlechtsverkehr mit einem Schwein zu haben. Die Innenministerin Alex Cairns (Lindsay Duncan, die wir als Adelaide Brooke aus den Waters of Mars von Doctor Who als harten Knochen kennen) schließt natürlich völlig aus, dass so etwas passiert. Wir ahnen schon, wie das ausgehen wird...

Black Mirror 02 - Das Leben als Spiel /15 Million Merits

In dieser zweiten Folge verrät der deutsche Titel wiederum ein wenig mehr als der englische es eigentlich vermuten lässt. In der Tat scheint hier aber nicht sofort auf, warum das Leben als Spiel funktionieren sollte in dieser am Ende doch recht betrüblich stimmenden Episode. Diese ist von der Art und dem Aufbau der Welt her mit der ersten Episode eigentlich gar nicht zu vergleichen, denn es ist offenbar eine Welt, in der etliche Gemeinsamkeiten mit der von uns als real erlebten Welt einfach hinten übergekippt und vom Tisch gefallen zu sein scheinen. Was sich aber einige der Schreiber für die deutsche Wikipedia dabei gedacht haben, von "Laufrädern" und einer "Sporteinrichtung" zu faseln? Na, es ist in dieser Dystopie jedenfalls so, dass das Leben tatsächlich groß angelegte spielerische Elemente beinhaltet, dass das aber leider auch schon das Positivste ist, was man darüber nun sagen kann, denn alles ist klaustrophobisch beengt und wird von Bildschirmen dominiert, die gleichzeitig dem voyeuristischen Blick dienen und eine Welt vorgaukeln, die eigentlich ja an der spiegelnden Glasfläche endet. Die dort gezeigte Dystopie spinnt ja eigentlich nur eine Verabsolutierung eines laufenden Trendes weiter, bei dem das Konsumieren von und das Partizipieren an "Zurschaustellungsformaten" in den allgegenwärtigen Medien noch weiter überhöht wird. Eine sinnvolle Alltagsbeschäftigung gibt es für die Menschen offenbar nicht - sie haben im Wesentlichen die Wahl, entweder für Ihren Lebensunterhalt (und den der ganzen Gemeinschaft) wie im Laufrad beziehungsweise Hamsterrad Strom zu erzeugen und fortwährend "Merits" als virtuelle Währung zu erwerben, die sie für den Konsum technisch bereitgestellter Grundlebensmittel ausgeben könenn oder eben für das Betrachten (oder Nichtbetrachten) von Medieninhalten ... oder sie wechseln auf die "Produzentenseite", vielleicht besser ebschrieben als das Bereitstellen von so genanntem "content", also irgendwelchen Dingen, die andere betrachten können oder müssen, ohne wirklich daran interessiert zu sein. Na ja, und die eine, vielleicht einzige Chance zum "Weiterkommen" will Abi Khan (Jessica Brown Findlay) dann nutzen. Ermuntert von Bingham Madsen ergreift sie ihre große Chance mit dem Lied "Anyone Who Knows What Love Is".

Black Mirror 03 - Das transparente Ich / The Entire History of You

Hier kommt wieder so eine Folge von Black Mirror, bei der man die sich vollziehende Katastrophe in etwa so beobachtet wie man einen sehr langsamen, aber dennoch unaufhaltsam sich vollziehenden Unfall betrachten würde, etwa wenn ein sehr großer Öltanker sehr langsam genau auf ein Riff zuhält und die Seite des Schiffes wie in Zeitlupengeschwindigkeit verlangsamt aufreißt. Wie genau die technischen Möglichkeiten zustande gekommen sind, die hier die Hauptrolle spielen und wie sie sich im Prinzip so gänzlich verbreiten konnten, das ist natürlich sehr rätselhaft, und es wird auch nicht besonders gut geklärt. Vielleicht interessiert es auch nicht, jedenfalls scheinen alle Erdenbürger, oder jedenfalls alle Britinnen und Briten - oder vielleicht auch nur die wohlhabenderen von ihnen über eine Technologie zu verfügen, mit deren Hilfe das ganze Leben, jedenfalls aus der eigenen Wahrnehmungsperspektive, aufgezeichnet werden kann. Die Technologie leidet natürlich ein bisschen genau daran, dass eine Synchronisation der verschiedenen Perspektiven nicht vorgenommen werden kann, wobei das ja vielleicht noch die interessanteste Option wäre. Das Grundproblem bleibt aber so oder so: die einmal gemachten Erinnerungen sind jederzeit in gleichbleibender Qualität wieder abspielbar, was aber natürlich bereits dann eine Schwierigkeit darstellen würde, wenn man sich (und das ist ja in der Episode anders) darauf einließe, dass der jeweils scharf wahrgenommene Teil des Sehfeldes nur ein sehr kleiner Ausschnitt ist. Den Rest kompensiert unser Gehirn ja mithilfe von Erinnerungen ohnehin, denn ob man es glaubt oder nicht, der scharfe Sehwinkel des Auges beträgt ja lediglich rund 2°. Damit wären aber den Optionen des Hineinzoomens in Detailansichten auf der Gedächtnisaufzeichnung enge Grenzen gesetzt, und in der Episode vollzieht sich das Ganze auch eher als laufe eine Kamera mit wesentlich größerer Schärfentiefe mit. Davon aber einmal abgesehen leiden die Menschen (eigentlich leidet im Wesentlichen die Hauptfigur Liam Foxwell und dann leiden alle, denen er Leid zufügt) an den Möglichkeiten, die diese Technik dem Review und der Evaluation vergangener Ereignisse zur Verfügung stellt. Hier, um den Verdacht des Ehebruches zu bestätigen.

Castle

Castle Episodenguide

 In Castle (der Fernsehserie von abc) sieht man den altbekannten Nathan Fillion wieder. Altbekannt ist er vor allem deshalb, weil wir ihn als Kapitän Haudegen, den Chef der Serenity in "Firefly" kennen und schätzen gelernt haben. Nachdem diese Serie (also Joss Whedons Firefly) ja nach viel zu wenigen Folgen wieder der Einstampfung zum Opfer fallen musste, können wir uns hier also mehrere Staffeln lang mit dem Autoren Richard "Rick" Castle, der von Nathan Fillion verkörpert wird, vergnügen und zugucken, wie er der Kommissarin Detective Kate Beckett (Stana Kati?) zunächst einmal tüchtig auf die Nerven fallen darf, bevor, und das ist ja bereits am Anfang abzusehen, sich eine lange Erfolgsgeschichte entspinnt. Diese dürfte sowohl das Lösen von Kriminalfällen wie auch die Gunst des fernsehenden Publikums betreffen, jedenfalls dürften in beiden Fällen die Quoten so ungefähr dermaßen optimistisch gestimmt haben, dass man Castle lange laufen ließ und auch für einen Nachschub an Mordopfern in New York gesorgt hat. Möglicherweise ist der Erfolg von Castle auch für den Versuch des Senders NBC gewesen, mit der Detektivserie "Life" ein ähnliches Duo an den Start zu bringen, wobei hier die Hintergrundgeschichte ja eine völlig andere ist. Nun, bei genauerem Hinsehen fällt uns dazu ein, dass das nur mittels einer Zeitmaschine möglich gewesen wäre. Vielleicht war sogar eher umgekehrt die frühere (zeitlich nämlich von 2007-2009 stattfindende) Serie Life die Inspiration zu der ungleichen Paarung im Polizeigeschäft, die dann aber bei Castle ungleich erfolgreicher ausgestaltet werden konnte. Dass mit Kate Beckett jedenfalls eine sehr schöne brünette Schauspielerin dort die toughe Detektivin spielt, wo es vorher Sarah Shahi ist, und dass sich Damian Lewis alias Charlie Crews durch ebenso nervtötende Absonderlichkeiten zunächst den Unmut der Partnerin einfängt, hat ja durchaus das Zeug zu einer gewissen Parallelität. Bei den People's Choice Awards hat die Serie ja quasi auch im Dauerabonnement die Preise nur so abgeräumt, dass es für alle Beteiligten nur so eine Freude gewesen sein muss.

Menschen: 

Castle Staffel 1 Episodenguide

Castle 001 Blumen für dein Grab - Flowers for Your Grave

Das ist hier eigentlich so etwas wie ein Pilot für die ganze Serie, aber wenn wir das richtig im Kopf haben, dann ist diese Folge von ihrer Dauer her ungefähr so im gleichen Bereich wie die weiteren Folgen. Oder wir lassen uns mit der Laufzeit einfach einmal überraschen. Jedenfalls geht es in dieser ersten Folge der ersten Staffel so ein bisschen zu, wie man es als Zuschauer erwarten kann. Alles wird so ein bisschen dick aufgetragen, dass es so unwirklich wirkt, dass man dann bei sich denken muss, ja, okay, da wird man sich wohl drauf einlassen müssen, dann kann es ja sogar ein recht vergnügliches Unterfangen werden. Aber an ein oder zwei Stellen hätte man schon denken können, dass einem die ganze Sache vielleicht doch zu doof wird, und dann hätte man das Verdikt über die Serie  eben schon sehr früh gesprochen, und wer weiß, ob man sich davon noch erholt hätte. Die Element, die jedenfalls, so wie man sich das jetzt eingangs der Serie vorstellen könnte, die weiteren Staffeln trage werden, sind natürlich die folgenden: da ist zunächst der sehr von sich eingenommene Autor Richard Castle, der von dem großen Filou Nathan Fillion gespielt wird. Mit einer unglaublichen Szene bei einer Buchvorstellung steigt die Serie ein, in der Castles zweite(!) Ex-Frau Gina Cowell (Monet Mazur) eine Rolle spielt - und die Tatsache, dass sich die weiblichen Fans und Faninnen gerne einmal Richard Castles Autogramm auf den Busen schreiben lassen. Davon besonders unbeeindruckt ist Kate Beckett, deren Nachname ja nun an einen wirklich großen Schriftsteller gemahnt, der aber anders als Castle kein Krimiautor gewesen ist. Kate Beckett (Stana Kati?) ist, wie erwähnt, sehr unbeeindruckt, obwohl sich herausstellt, dass auch sie alle seine Bücher gelesen hat, aber vornehmlich ist Beckett daran interessiert, einen Mordfall aufzuklären, der sich nach einem in Castles Buch beschriebenen Vorbild abgespielt hat. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: als Partner wieder Willen ergänzen sich die beiden gut, es gibt lustige und nachdenkliche Momente, und am Ende kommen beide unabhängig voneinander nachdenkend zu einem ähnlichen Schluss. Castles Tochter Alexis wird vermutlich mit ihren Teenagersorgen ähnlich mit von der Partie sein wie Castles Mutter Martha Rodgers, die auch bei ihm wohnt. Ach, und natürlich kann man auch schon ahnen, dass die Schriftstellerfreunde von Richard Castle mit ihrer Autorenintuition weiterhin beim Lösen von Fällen behilflich sein dürfen, denn Castle schafft es ja am Ende der ersten Folge, als es beinahe schon heißt "Leb wohl!", dass der Bürgermeister von New York ihm eine Eintrittskarte für Recherchen zu einer neuen Buchserie in eben der Polizeistation verschafft, in der Beckett ihren Dienst versieht. Tja! So ist das manchmal.

Castle 002 Die tote Nanny - Nanny McDead

Der englische Titel ist ja vielleicht sogar eine Spur makabrer als der deutsche Titel, wobei jetzt für die gesamte Redaktion die Referenz von "McDead" nicht ganz so klar ist, aber vielleicht gibt es da ja noch die eine oder andere vernünftige Erklärung dahinter. Die Episode wird übriges von einem Lied eröffnet, dessen Titel uns jetzt gerade nicht so richtig einfallen will. Es müsste aber, nach allen unseren Recherchen, das Lied "So what!" von der US-amerikanischen Musikantin Pink sein. Dieses Lied ist auf einem ganz bestimmten Telefon die Rufmelodie, das ist nicht ganz ohne Belang. "I guess I just lost my husband" ist ja, wenn wir das richtig sehen, die Eröffnungszeile dieses Liedes, und das weist gleich auf mehrere mögliche Konfiguartionen der Verdächtigen hin. Aber der Reihe nach: ein erschlagenes Mädchen wird in einem Wäschetrockner im Untergeschoss eines Wohnhauses aufgefunden. Und obgleich Richard Castle, der in dieser Folge übrigen Kate Beckett zum ersten Mal fragt, ob sie derzeit irgendwelche potenziellen Heiratskandidaten in der engeren Wahl hat (Nachtigall, ick hör dir trapsen), mit einer einigermaßen eindrucksvollen Vorstellung ein mögliches Szenario entwirft, führt auch dieses nicht zur gewünschten Einengung des Verdächtigenkreises. Eifersucht, ja, nein, Beziehungsdramen (gleich mehrere), das will alles nicht so recht fruchten, und am Ende ist zwischen Beckett und Castle nicht so ganz klar, ob derjenige, der die Tat eigentlich durch sein Verhalten ausgelöst hat, die Konsequenzen in der nötigen Form auch spürt. Dazwischen ist aber wieder einiges Witziges los, gerade ja auch im Versuch, zwischen Castle und Beckett so eine Art Machtgleichgewicht herzustellen. Castle lässt ja nicht locker im Versuch den großen Jungen zu spielen, Beckett, die ihm an Jahren ja etwas zurück ist, muss dann wiederum die Vernünftige geben. Zwei Dinge fallen der geneigten Zuschauerin aber ins Auge. Zum einen scheinen die Damen allesamt ein wenig rothaariger geworden zu sein, auch Beckett hat einen deutlicheren roten Schimmer im brünetten Haar als man in der ersten Folge wahrnahm - und die Leiche scheint nicht so richtig tot zu sein. Jedenfalls bewegt sie die Augenlider noch etwas in der Leichenhalle. Wenn das dem Fall nicht eine entscheidende Wendung hätte geben können!

Castle 003 Die Elite-Clique - Hedge Fund Homeboys

Sehr interessanter Weise ist auf der uns vorliegenden DVD-Fassung der ersten Staffel von "Castle" diese Folge im Menü als Folge 4 geführt, was uns jetzt ja doch ein bisschen überrascht hat, als wir versucht haben, die Chronologie der Folgen nachzuempfinden. In der Tat ist es aber auch etwas merkwürdig, denn in der (von uns als Nummer drei gesehenen) Folge vier ist Richard Castle schon wieder eine Spur vertrauter mit Kate Beckett gewesen, so dass man sich beim nicht-chronologischen Schauen schon etwas verwundert hat. Hier wird man in dieser Folge ein bisschen an Life 13 "Everything... All the Time" erinnert, denn es geht auch um so eine Clique von jungen Studierenden, die extrem dicht zusammenhalten. Und natürlich muss das erst recht passieren, als einem von ihnen etwas passiert. Erschossen und im See im Central Park treibend wird nämlich einer von ihnen aufgefunden. Aber da die Forensikerin, die irgendwie immer noch ein Auge auf Richard Castle geworfen zu haben scheint, mit recht großer Wahrscheinlichkeit feststellt, dass der Fundort der Leiche keinesfalls der Ort ist, an dem der Schüler ums Leben gekommen ist, beginnt eine Verfolgungsjagd mit immer neuen Hypothesen und Theorien, Einen wichtigen Hinwies liefert dabei (umgekehrt chronologisch müsste man ja vielleicht sagen "wieder") ein Vater-Tochter-Gespräch zwischen Castle und seiner Tochter Alexis über Ehrlichkeit, miteinander reden und füreinander einstehen und was dergleichen große Themen noch mehr sind. Daraufhin kommt er auf den entscheidenden Gedanken, leider gibt es aber kurze Zeit später einen selbst auferlegten Stubenarrest für seine Tochter wegen Vergehen im Untergrund. Ja, damit hätte man jetzt nicht gerechnet. Nicht gerechnet hätte wohl auch der Drahtzieher der ganzen Mordgeschichte nicht damit, dass alle, was er doch so minutiös zum perfekten Verbrechen zusammenorchestrieren wollte, sich doch am Ende quasi in Schall und Rauch auflöst, und das, obwohl er sich seiner Sache so sicher scheint, dass er sogar zu Kate Beckett sagt, er würde ihr gerne mal in die Bluse greifen. Au weia.

Castle 004 Die Hölle kennt keine Wut - Hell Hath No Fury

Es ist recht bemerkenswert, wie es der schlingelige Richard Castle immer wieder vermag, seine Kollegin Beckett (Nikki Heat) hinters Licht zu führen. Im Prinzip ist es aber so, dass Beckett ihn bereits unterschwellig beginnt als Kollegen zu akzeptieren, auch wenn er ihr normalerweise gehörig auf den Zeiger geht. In dieser Episode zeigt sich das insbesondere durch die Handlungsklammer, in der Castle eigentlich versucht, einer Lesung aus dem Weg zu gehen, bei der er ein neu erschienenes Buch vorzustellen hat. Konversationen über Kaffee lenken kurzzeitig davon ab, dass es ja im "9th Precinct" auch noch Fälle zu lösen gibt wie zum Beispiel hier den eines ermordeten Politikers, der in einen Teppich eingewickelt aufgefunden wird. Je mehr über den Toten bekannt wird, desto mehr Verdächtige zeigen sich - in Castles Worten ein so genannter "red herring" nach dem anderen, und damit hat er durchaus Recht.

Heiße Spur? Heiße Nikki Heat?

Weder der Teppich ist eine heiße Spur, auch wenn Castle jede Menge Tricks anwendet, um dessen Herkunft zu erforschen. Auch diejenigen Leute mit Motiven stehen am Ende gar nicht so verdächtig da. Und als herauskommt, was der ermordete Politiker eigentlich für ein treuloser Tomatenheini war, sieht es ja fast so aus als könne ein möglicher Erpresser (Jonathan Banks, wir kennen ihn auch als den Musikproduzenten Nathan Gray aus Life 16 "Crushed" - er wirkt hier genau so vertrauenswürdig) und eine unglücklich gelaufene Geldübergabe des Rätsels Lösung sein. Aber das ist dann auch lediglich eine Illusion.Aber wenn man auf so ein paar verkniffene Gesichtsausdrücke schaut, dann erkennt man doch langsam, wie es mit den möglichen Motiven hinter der ganzen Angelegenheit ausschauen könnte. Und in der tat: man muss nur dem verkniffensten Gesichtsausdruck folgen, dann ist man auf der richtigen Fährt. Dazwischen erfreut uns Nathan Fillion mit seinen Eskapaden, eine Espressomaschine wird im "9th Precinct" aufgestellt, nicht ohne komische Effekte, und Beckett taucht dann doch plötzlich in einem sehr aufregenden Kleid an Richard Castles Arbeitsplatz auf, um es ihm ein wenig heimzuzahlen. Na, wenn das nicht zielsicher auf eine Romanze mit "Nikki Heat" hinausläuft. Denn wie sagt CastlesTochter so schön? Man muss doch seine Charaktere lieben! Lieblingszitat der Folge: Richard zu Kate am Telefon: "Guess, who's got a date with a prostitute!"

Castle 005 Gefrorenes Blut - A Chill Goes Through Her Veins

Oh je, das sieht von Anfang an aber gar nicht so gut aus, denn hier wird eine offenbar seit längerer Zeit im tauen begriffene menschliche Frauenleiche in einer Art Gitterkäfig auf einer Baustelle entdeckt. Das sieht insgesamt ziemlich gruselig aus. Es will auch alles nicht anheimelnder werden, denn es ist natürlich sowohl rätselhaft, wie die Dame eingefroren wurde, von wem sie eingefroren wurde und warum sie jetzt wieder auftaucht und dabei auch noch auftaut. Welche Rolle spielen die Polizeikommissare, die zum richtigen Zeitpunkt nie die richtigen Fragen gestellt haben, und welche Rolle spielen die Verwandten, die sich zum falschen Zeitpunkt als Polizisten ausgeben, nur um die richtigen Fragen zu stellen und dann womöglich das Falsche zu tun. Es scheint in dem ganzen Fall, wo die richtigen Polizisten nicht das richtige zu tun gedenken, einige Parallelen zu Becketts eigener Biographie zu geben, bei der die mangelnde Bereitschaft, tiefgründiger zu suchen, dazu geführt hat, dass eine schreckliche Gewalttat nie aufgeklärt wurde. Hier ist es allerdings so, dass Beckett und Castle gemeinsam so viele unterschiedliche Szenarien miteinander durchspielen, dass gewissermaßen kein Stein unberührt bleibt und hinter allem und jedem einen weitere Fährte vermutet wird. Da gibt es zwar Dealer und beste Freunde, Verwandte und Kinder, Witwen und Waisen, aber es gibt eben auch das"Duo Infernale" Beckett / Castle, das am Ende den Fall wenigstens so weit auflöst, dass man sich ein Bild von den Geschehnissen machen kann, ohne aber wirklich die sich vollziehenden Taten in allen Einzelheiten vor dem inneren Auge rekonstruieren könnte. Das Verhältnis zwischen Beckett und Castle scheint sich jedenfalls weiter zu festigen, und Beckett nimmt es offenbar auch so ein bisschen als persönliche Marotte von Castle, dass er sich eingangs der Folge in einem eigentlich unmöglichen Aufzug vor ihr zeigt, wobei man ja aber auch gleich einräumen muss, dass Beckett die Familie Castle in ihrer eigene Wohnung aufsucht - und da kann man ja eigentlich machen, was man für richtig hält.

Castle 006 Voodoo - Always Buy Retail

Ja, Mensch, jetzt wird langsam klar, weshalb die Serie nicht die Altersfreigabe ab 12 erhalten hat, könnte man beim Zuschauen so ein bisschen die Idee bekommen. Zunächst ist von den Leichen der Ermordeten eingangs der jeweiligen Folge ein kleines Bisschen zu viel zu sehen. Da gehen andere Krimiserien durchaus ein bisschen dezenter zu Werke. Hier zum Beispiel sind es zwei Menschen, männlich und weiblich, die durch irgendwelche voodoomäßig aussehenden Rituale gewaltsam zu Tode gekommen sind. Da wird ein bisschen mit der Kamera draufgehalten. Nahaufnahmen, die Blut oder dergleichen zeigen sollen, sind ja eh an der Tagesordnung eingangs der Folgen. In dieser aber machen uns Richard Castle und seine erste Ex-Frau Meredith direkt am Anfang die Hölle heiß, und zwar nicht so sehr die "deep-fried Twinkie"-Hölle, von der wir später noch ausführlich hören sollen, sondern die richtige "ach du grüne Neune"-Hölle des unglaublich unglaubwürdigen Sex zwischen Richard und Meredith, bei dem man denkt, dass es eigentlich unglaublich ist, dass die beiden einer menschlichen Regung fähig sein sollen. und wenn es eine solche Regung ist, wo beim Herumrollen und Herumtollen auf und zwischen den Laken irgendwelches Zeug kaputt gehen muss. Na ja, das soll wohl so ein bisschen entschädigen für die groß angelegte Nervensägerei, zu der Meredith (Darby Stanchfiled) ausholt. Und sie sägt nicht nur an unseren Nerven, sondern an denen aller Charaktere auch. Gut, dass sie weit, weit weg eine Rolle angeboten bekommt. Es war schon zu befürchten, sie bekäme einen Dauerauftritt in der Serie, die verrückte Nudel in sexy Unterwäsche. Ach so, einen Kriminalfall gibt es ja auch noch. Also die Morde haben tatsächlich etwas miteinander zu tun, und sie haben gemeinsam auch etwas zu tun mit den seltsamen und sehr preisgünstigen Mode-Accessoires, die eine Rolle am Tatort spielen. Sie spielen aber nicht nur eine Rolle am Tatort, sondern auch für den zunächst vermeintlichen Oberschurken, der die Voodoo praktizierende Einwanderergemeinschaft aus Nigeria unter seiner Fuchtel hat. Aber warte nur kurz, dann kommt nämlich der richtige Bösewicht! Und nur durch einen Trick kann Richard das Leben von Kate retten, als es zum Showdown kommt. Oh, ach so und die Steigerung von frittierten Twinkies sind frittierte Twinkies im Speckmantel, das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Soll der Herzinfarkt doch ruhig drohend mit der Hand aus der Hölle zu uns winken - ist uns doch egal! Her mit den frittierten Twinkies im Speckmantel!

Castle 007 Reich und tot - Home is Where the Heart Stops

Ach Mensch, man kennt es ja fast schon, deshalb erwartet man es ja fast, dass die jeweilige neue Folge mit einem weiteren Mordopfer in irgendeiner romantisch verbrämten Nahaufnahme gezeigt wird. Heute geht es beinahe schon theatralisch zu, denn ein kleines Federlein schwebt langsam durch die Luft, um in einer kleinen Blutlache zu landen. Aber die Blutlache gehört wieder einmal zu einer eher bizarren Szenerie, die der Mörder (offenbar ein weiterer Bekloppter aus der Reihe der Bekloppten) oder die Mörderin, wir wissen es ja nicht,  hier in dem beschaulichen Dörflein New York City angerichtet und hinterlassen hat. Ach, muss das wirklich sein - man hat das arme Mordopfer, eine Frau, schrecklich zugerichtet und fürchterlich deformiert in den vorher ausgeraubten Safe gestopft. Das sieht nicht nur fürchterlich aus, sondern es ist auch Anlass für einen relativ geschmacklosen Wortwitz seitens Richard Castles. Aber nicht nur das: Dass die Getötete, die verknotet in den Safe geelgt worden ist, auch noch Susan Delgado heißen soll, ist in mehrfacher Hinsicht fies, denn delgado ist spanisch für "schlank". Kriegt er es denn wenigstens ein wenig heimgezahlt? Na, wie man es nimmt. Aber dazu später. Irgendwie fechten Alexis und Richard wild in der Wohnung herum, irgendwo in Küche oder Wohnzimmer, aber geräumig genug ist es, und dann platzt sozusagen die Bombe. Einerseits will Alexis auf ein Date, andererseits versucht Richard mithilfe seiner einschlägigen Quellen (die ihm mehr oder minder immer eine aufs Maul hauen), herauszufinden, wer solch hochkarätigen Schmuck, wie er am Tatort und an den vorangegangenen Tatorten gestohlen wurde, denn überhaupt verkaufen können würde. Richards Freund Powell könnte es wissen - und er ist der Richtige, denn er haut Castle gleich erstmal eine aufs Maul. Aber langsam dämmert es uns als Zuschauern und dem Detektivduo Beckett und Castle: da geht es nicht mit rechten Dingen zu.Es gibt nämlich offenbar eine Verbindung zwischen den reichen Opfern, und ein eitler Verbrecher, den Castle in seiner Eigenschaft als Autor, "der es mal realistisch machen will," sozusagen interviewt, bringt alle auf die richtige Spur. Fast fasst Castle auch den Verbrecher im Alleingang, aber der haut ihm eine aufs Maul. Entschädigt wird Castle durch den Anblick von Kate Beckett im Kleid. Das gefällt ihm nämlich.

Castle 008 Geister - Ghosts

Hier wird viel gepokert und geblufft und gescherzt in dieser Folge, aber die Eingangsszene ist wieder von dem üblichen, sehr langsamen Kameraschwenk auf ein schäbiges Hotelzimmer gekennzeichnet, in dem sich, man ahnt das ja schon als regelmäßiger Zuschauer der Serie, gleich etwas nicht so ganz Kuscheliges gezeigt werden wird. Und in der tat ist es eine ganze emaillierte Badewanne, die uns gezeigt wird, knapp randvoll mit einer braunen Flüssigkeit, aus der blubb-blubb eine tote langsam auftaucht. Das alles vollzieht sich offenbar während des großen Pokerabends zu Hause bei den Castles, wo alle Polizisten, die in de Serie eine Hauptrolle spielen und die Mutter von Richard Castle fröhlich teilnehmen. Ist es Strip-Poker? Ist es Texas Hold'Em, ist es etwas ganz anderes? Jedenfalls geht es um Spielgeld und um die Ehre. Na ja, es scheint auch um echtes Geld zu gehen, denn nachdem Castle Beckett gewinnen lässt, was dies sich gar nicht gerne gefallen lässt, wird mit einem Bündel Scheinen gewedelt. Im Aufzug oder so. Nun, und dann tastet man sich an die Verstorbene heran, die nach Auskunft ihres Ehemannes bereits viele Jahre tot ist, denn die Todesurkunde auf ihren (Mädchen-)Namen lautet bereist auf das Jahr 1994, 1963 oder 1823. Das haben wir in der Eile nicht mitgekriegt. Als aber klar ist, dass der Ehemann überhaupt keine Ahnung hat, wer denn da seine ihm Angetraute gewesen ist, spielt er auch - schwupps - keine Rolle mehr in der Folge. Umso mehr aber wird jetzt ausgehend von Motoröl und so weiter eine ganz atemberaubende Geschichte rekonstruiert, die mit einem Bombenanschlag von vor vielen Jahren zu tun hat. Und mit einer E-Mail-Adresse für Lee Hunkenstrunk oder so ähnlich zieht man das erste Fädchen, an dem sich die ganze Geschichte dann aufribbelt. Aber Lee Hunkenstrunk geht am Ende leer aus, es wird doch wieder Karten gespielt, und die zweite Überlebende der Bombenexplosion von damals muss wohl am Ende ins Gefängnis, obwohl sie sich die ganzen Jahre aus dem Hintergrund heraus versucht hatte anständig zu benehmen.

Castle 009 Die verschwundene Tochter - Little Girl Lost

Während sich ein Maler seiner Malerei widmet, wird in dieser Folge seine kleine Tochter entführt. Man wohnt allerdings auch in New York im Erdgeschoss, da hätte man wohl besser vergitterte Fenster und Fensterläden und eine Selbstschussanlage oder so etwas Ähnliches. All das hat man aber nicht. Castles Herz als Vater ist tief berührt, aber noch jemand, der tief berührt ist, tritt auf. Es ist dies nicht Beckett, die sich aber offenbar auf Castles Webseite registriert hat, um die Entwicklung der offenbar nach ihrer eigenen Person gestaltete Figur Nikki Heat (oder so ähnlich) übers Internet zu verfolgen. Nein, Beckett ist es nicht, sondern Sorenson. Wir sind zwar augenblicklich davon überzeugt, dass der slicke eiskalte FBI-Agent Sörensen heißen dürfte, aber ihm scheint es auch mit Sorenson zu passen. zuerst denkt man, o weia, bestimmt haben Beckett und er irgend ein beef, aber schnell wird klar, dass die beiden mal etwas miteinander ma Laufen hatten.Übrigens scheint damals, aber das erfährt man erst kurz danach, auch mit ihrem Teamwork in einem recht ähnlich gelagerten Entführungsfall irgendetwas schief gelaufen zu sein. Sehr schief sogar, und das macht uns nicht froher. Ebenso macht uns die Computerstimme, die übers Telefon Durchsagen macht, die so etwas wie Lösegeldforderungen enthalten, nicht froher. Sie klingt ziemlich fies und sit auch für die hochspezialisierten FBI-Leute nicht zurückverfolgbar. Castle, dessen Rivalität mit Sorenson alias Sörensen kaum zu übersehen ist, hat allerdings, was den Fall angeht, einige gute Ideen. Einmal organisiert er sich selbst für die Geldübergabe, die in einem ziemlichen Rucksackfiasko endet. Ein anderes Mal hat er die rettende Idee des weißen Kaninchens. Und die Auflösung, wer das am Ende wohlbehaltene Kind denn entführt hat, warum diejenige Person sich so gut in den finanziellen Belangen der Familie ausgekannt hat, und wie das ganze mit Unzufriedenheit und Malerei zusammenhängt, das macht einen dann doch ziemlich betreten. Setzen muss sich auch Castle, als Beckett ihm gegenüber behauptet, sie habe keine Zeit für einen Drink, denn sie date jemanden. Oha! Mit Riesenschritten machen sich die beiden also daran, das Traumpaar der Krimiwelt zu werden.

Castle 010 Ein Todesfall in der Familie - A Death in the Family

Es sieht so aus, als habe die Serie am Ende der ersten Staffel dann doch ihren "Life"-Moment gefunden, aber es hat schon eine ganze Weile gedauert, wenn es jetzt endlich so weit sein sollte. Aber der Reihe nach: zunächst wird ein Auto abgeschleppt, das bereits seit gut einer Woche in New York herumstand. Als der Wagen abgeschleppt wird, zeigt sich ein schlimmes Verbrechen: ein Mann kippt aus dem Fahrersitz, Die Art und Weise, wie der Mensch aber hier ermordet wurde, lässt nicht nur nichts Gutes ahnen (das lässt es ja eigentlich nie, wenn ein Mord passiert ist), sondern es sieht schwer nach Rache oder Vergeltung oder etwas ganz Ähnlichem aus. Es wird mit Cellophan gearbeitet und mit Klebeband, und das opfer wurde vor der Ermordung wohl auch noch gefoltert. Au weia. Parallel dazu droht im Hause Castle eines der ersten Dates der Tochter Alexis. Es geht um irgendeine Prom (das Konzept haben wir nicht so ganz durchdrungen, jedenfalls eine wichtiges Ereignis im Leben eines jungen Menschen). Castle versucht einigermaßen ruhig zu bleiben. Im Fall des Ermordeten durchleuchtet man den Hintergrund, denn da das Opfer ein Schönheitschirurg beziehungsweise plastischer Chirurg war, ließe sich ja mutmaßen, dass irgendein unzufriedener Patient oder eine unzufriedene Patientin möglicherweise als Täterin oder Täter infrage kommt. Dabei stößt man nicht nur auf ganz schön schräge Vögelinnen und Vögel, denn natürlich gibt es so etwas wie die Sucht nach unnötiger Chirurgie. Und alles hat unser Opfer wohl auch nicht an Operationen vornehmen wollen. Aber der Chirurg hatte offenbar auch ein Doppelleben. Denn er hat in einem bestimmten Krankenhaus immer operiert, als er in seinen Kalender eintrug, er sei ganz woanders gewesen. Und geschwärzte Patientenakten hat er auch noch in der Schreibtischschublade. Und plötzlich ist man mittendrin zwischen Mafia und Zeugenschutzprogramm, Beckett und Sorensen, und wer da mordet und wen, das hätte man nicht gleich gedacht. Alexis kriegt ihren ersten Kuss, und Castle erfährt Dinge über den Mord an Becketts Mutter, die er auf den Rat seiner eigenen Mutter hin mit Beckett teilt - und ob das alles eine Zukunft haben kann, erfahren wir wohl erst in der nächsten Staffel.

Castle Staffel 2 Episodenguide I

Castle 011 Tödliche Schulden - Deep in Death

Diese Folge markiert den Beginn der zweiten Staffel der Serie Castle. Wir erinnern uns vielleicht noch an das Ende der ersten Staffel, als Richard Castle es aus einem Interesse an Kate Beckett heraus nicht unterlassen hat, sich weiter mit dem Tod ihrer Mutter zu beschäftigen. Beckett hatte selber sehr lange an dieser Geschichte zu knabbern, denn ein ungelöster Mordfall ist kein Pappenstiel in psychologischer Hinsicht. Aber nicht nur die Verachtung von Beckett bekommt der tapsige Charmeur Castle zu spüren, sondern auch die Forensikerin, die ihn sonst immer flirtmäßig hochnimmt, straft ihn mit ihrer Missgunst. Zudem kommt noch eine ganze Crew vom Cosmopolitan vorbei und belagert zur großen Freude von Beckett das Polizeirevier samt leicht geschürzter bauchfreier Polizistinnenmodels, die lasziv mit Castle ("das war nicht meine Idee!") posieren. Esposito und sein Kumpel Kevin Ryan scherzen herum, dass sie Beckett wohl auch mal gerne in so einem Kostümchen herumlaufen sehen würden. Beckett allerdings lehnt dankend ab. Das lenkt aber nur kurzzeitig davon ab, dass es eine Leiche in einem Baum gibt. Alle, Castle eingeschlossen und die Reporterin vom Cosmopolitan offenbar auch, düsen los, um den Fall zu begutachten, und Beckett schließt mit Castle den Deal ab, dass dies der letzte gemeinsam bearbeitete Fall sein wird.Was? Am Anfang der zweiten Staffel? Na, Castle hält dagegen, es gelingt ihm aber nicht besonders gut, Schönwetter bei Beckett zu erzeugen. Der Tote führt (wieder einmal) ein Doppelleben, seine Leiche wird noch einmal Opfer eines Verbrechens, aber Castle kommt in einem recht wahnsinnigen Alleingang dem bösen Buben im Rahmen einer Pokerrunde mit lauter tätowierten Russen (vermutlich sämtlichen tätowierten Russen New Yorks) ziemlich raffiniert auf die Schliche, gewinnt eigentlich am Pokertisch eine Unsumme Geld, befindet sich aber (fast vorhersagbar) plötzlich in einer fürchterlichen Klemme. Aus dieser rettet ihn dann kurzentschlossen Kate Beckett, die dazu auch einen Teil ihrer Garderobe ablegt, um als ziemlich sexy daherkommende angebliche Freundin Castles dem Bösen seine Knarre abzunehmen. Wenn man jetzt aber denkt, damit sei alles vergeben und vergessen, hat man sich geirrt, denn noch hat sich Castle nicht den rettenden Tipp bei seiner Tochter Alexis abgeholt.

Castle 012 Wettfieber - The Double Down

In dieser Folge des heiteren Beruferatens oder so ähnlich kommt es zu einer recht seltsamen Wettangelegenheit, bei der Castle eine ganze Weile lang versucht, etwas hinter Becketts Rücken mit Ryan und Esposito durchzuziehen, wobei jedoch langsam das gesamte Polizeirevier beginnt, mit den Dollarscheinen zu winken (Castles Ausrede hier: Keksbestellung zugunsten der Pfadfinderinnen, aber das wird tatsächlich gar nicht so ganz geglaubt. Wer hätte das wohl für möglich gehalten?). Jedenfalls ist das Aufhänger-Chaos am Anfang dieser Episode offenbar durch den Vollmond induziert: jede Menge Verrückte tun allerhand Verrücktes auf dem Polizeirevier. Während Beckett augenscheinlich die Ruhe bewahrt, genießt Castle den Anblick der Verrückten, die Verrücktes tun, insbesondere weil die eine oder andere Verrückte plötzlich im Büstenhalter auf seinem Schreibtisch liegt oder so. Als dann aber ein Mordopfer gefunden wird, geht es alles so weiter: Lanie Parish,die Gerichtsmedizinerin, war nach dem Dienst in Abendgarderobe unterwegs, so dass sie Richard Castle mehrmals ermahnen muss "don't look at the girls", womit sie natürlich etwas Augenfälliges meint. Oder zwe augenfällige Dinge. Oder Dinger. Parallelen hat das wiederum in der Welt von Castles Tochter Alexis, denn diese berichtet, das der Vollmond auch ihr und ihrem Freund Owen zusetzt, da Owen sich ein weiteres Mal in seine alte Flamme, die "big teeth" hat, verknallt. Na, wie dem auch sei, Castle wettet mit Esposito und Ryan, dass diese, die zu einem zweiten Mordfall gerufen werden, ihren Fall nicht so schnell aufklären werden wie Beckett und Castle den ihrigen. Irgendwas mit Glatze schneiden, wenn man verliert, gehört auch dazu - und dann wird es ein wenig kompliziert: wir verfolgen die Teams, wie ihre Spuren zunächst verheißungsvoll erscheinen und es dann immer wieder Rückschläge gibt, so dass es einmal aussieht als seien Esposito/Ryan vorne, dann aber wiederum, als seien Castle/Beckett vorne, bis die Forensik es dann ans Licht bringt, dass die Teams eigentlich gar nicht gegeneinander arbeiten sollten, sondern miteinander. Und dann kommt langsam Licht ins Dunkel.

Castle 013 Das neue Gesicht - Inventing the Girl

Ach du liebe Zeit, da spielt jetzt die ganze Folge in der Welt von Glitzer und Glamour, denn es sind die Modewochen in New York. Ja, und da geht es ganz schön rund. Zunächst aber findet sich ein Pärchen zum romantischen Stelldichein bei einem beleuchteten Springbrunnen ein. Man fürchtet, dass gleich irgendetwas Fürchterliches geschieht, als die Dame in BH und Höschen in die beleuchteten Fontänen springt, also dass da irgendwie das Wasser unter Strom steht oder so etwas, aber dann turteln die beiden sekundenlang fröhlich im Wasserbad, und als der Wasserspaß einen Moment lang durch die absinkenden Fontänen unterbrochen wird, machen die beiden einen grausigen Fund, aber so ist das ja bei Castle eigentlich immer: den Mord selber, den kriegt man ja gar nicht zu sehen (wobei die Variante mit dem Strom ja auch noch so indirekt gewesen wäre, dass man die planvoll handelnde Hand nicht zu Gesicht bekommen hätte), nur die Leiche, die liegt schon da. Und Castle, der mit Beckett zum Tatort kommt, hat bereits auf Anhieb eine Reihe korrekter Vermutungen über die Tatumstände, so dass die Ermittlungen im Umfeld der Modewochen rasch aufgenommen werden können. Eine ganze Reihe fieser Menschen mit widerlichen Motiven und verabscheuungswürdigen Handlungen gibt es jedenfalls, daran herrscht ja in der selbstbewusst bis überheblich gezeichneten Modebranche offensichtlich kein Mangel. Und unser (schluck) Liebling Jeffrey Pierce, den wir ja aus Life 06 "Powerless" noch kennen und lieben, spielt wieder einen sympathischen Schleimpilz, der seine Macht ausnutzen will, um Frauen gegen ihren Willen zum Sex zu bekommen. Uaah. Und dann ist da noch das junge Mädchen mit "Bambi eyes" (Alexis Castle, nein, es ist nicht Alexis, sondern Alexis beschreibt sie so), das dauernd möchte, dass Castle sie anruft, und es wird ein ganz schönes Gewese um die Welt des schönen Scheines gemacht. Aber auch da ist es ganz anders, als man es zunächst denkt. Und bei Mord und Mörder natürlich auch. Und der Mörder, der ist sogar am Ende selbst ganz überrascht. Allein, es nützt niemandem mehr.

Castle 014 Wer einmal lügt… - Fool Me Once…

Es ist ja doch so ein Ding mit diesem Vorspann, den man in der zweiten Staffel jeder der einzelnen Folgen vorgeschaltet hat. Man weiß ja nicht so genau, was man damit anfangen soll, und was das Ding für eine Funktion tragen soll, das wird einem auch nicht so ganz klar. Der Vorspann unterstreicht natürlich das Flirten und die ständigen Reibereien zwischen Kate Beckett (Stana Katic) und Richard Castle (Nathan Fillion), aber eigentlich waren die Einstiege mit den Leichenfunden immer etwas stärker, wenn sie auch selbst wiederum als eine Art Vorspann inszeniert waren, denn sie waren oft durch einen langen Kameraschwenk eingeleitet. Jetzt sieht man (und das ist, wenn wir das richtig nachhalten, ein Novum der Serie) tatsächlich zum ersten Mal den Mord im Verzug. Und es wirkt doch alles ziemlich seltsam, denn der Mord scheint in einem sturmfesten Zelt in der Arktis zu spielen, und er wird quasi live im Internet übertragen, denn der Arktisforscher hat quasi per Liveschaltung direkt in ein Klassenzimmer mit Erstklässlern Kontakt zu seinem Publikum, alssich plötzlich ein dunkler Schatten mit Pistole an der Zeltwand abzeichnet und der überraschte Arktisforscher mit einem gezielten Schuss aus nächster Nähe ermordet wird. Das ist wahrscheinlich für Erstklässler kaum geeignet, und, wie gesagt, es hätte ja auch nicht die Serie beginne müssen. Aber das ist natürlich schon der große Showeffekt.

Kate Beckett als schöne Milf

Der zweite große Showeffekt ist natürlich die badende Kate Beckett (Stana Katic), die ein Date mit der Vorabversion von Castles neuem Nikki-Heat-Buch hat. Und das Publikum ist sich, ganz wie Castle, ziemlich sicher, dass Kate in der Toilettenkabine die ganze Szene von Seite 105 in "Heat Wave" liest. Ja, haha, um was für eine Szene es sich hier handeln mag, das kann man sich ja leicht ausrechnen. Aber ob es jetzt eine gute Idee ist, sich das Buch "Heat Wave" von Richard Castle zum Nachlesen zu besorgen, das können wir von hier aus nicht so gut beurteilen. Jedenfalls gibt es drum herum ganz schön minderwertige fan fiction. Wie dem auch sei, der Fall nimmt mehrere unterschiedliche Wendungen, aber am Ende steht die Gewissheit einer Läuterung, die aber doch zu spät kommt.

Castle 015 Wenn der Ast bricht - When the Bough Breaks

Ja, Licht und Schatten liegen eng beieinander. Immerhin ist auf dieser DVD, die uns hier vorliegt, nicht mehr der fiese und einigermaßen nutzlose Vorspann zu sehen. Ob das auch für die originalen Fernsehausstrahlungen zutrifft? Wir wissen es nicht so genau. Jedenfalls setzt die Folge wieder direkt mit dem langen Schwenk über de Stadt und dem drastischen Blick auf die tote ein, die offenbar erschlagen in einem Gullyloch liegt, ohne Papiere und weitere Hinweise auf ihre Identität, bis auf ein Süßigkeitenpapier, das sie in einer Tasche trug. Aber zunächst kriegt Castle davon ja gar nichts mit, denn er wird aufgesucht von einer jungen Dame, die sich während des Klingelns an der Apartmenttür noch schnell den Lippenstift nachzieht. Sie ist irgendwie seine Agentin, wie es scheint, denn es geht ja gleichermaßen um die Präsentation des Nikki-Heat-Buches und einen mutmaßlichen Auftrag, für einen der ganz besonders bekannten Spione der Weltgeschichte im Dienst der Königin von England zu schreiben, aber so richtig spruchreif ist da ja noch nichts. Doch es würde ja eine ganz schöne Zäsur im Verhältnis von Beckett und Castle bedeuten, wenn der olle Castle nicht mehr im Zwölften Revier (welches eigentlich in dem Gebäude des Neunten Reviers spielt)  mit an Bord wäre. Oder wäre es eine echte Erleichterung für Beckett? Verschiedene Fachleute haben dazu verschiedene Meinungen, letztlich sind sich auch Beckett und Castle wohl noch nicht so ganz sicher, aber was sich liebt, das neckt sich ja bekanntlich. So, und was ist jetzt mit dem Mordfall? Na, das Süßigkeitenpapier weist tatsächlich den Weg zu einer dunklen und verworrenen Verwandtschaftsgeschichte mit tragisch verstorbenen Kindern, zerbrochenen Ehen, heilen Welten und Betrügereien noch und nöcher. Die Buchpräsentation wird eigentlich auch ein voller Erfolg, und am Ende ist ja gar nicht so ganz klar, ob denn die weitere Zusammenarbeit , die die Agentin von Castle und der Bürgermeister von New York ausklamüsert haben, nun zum Guten oder nicht ist - in der Sicht der Protagonisten.

Castle 016 Vampir Wochenende - Vampire Weekend

Da fragt man sich beim deutschen Titel doch gleich, ob man das nicht eigentlich zusammen schreiben sollte, das Vampirwochenende, aber sei es einmal darum! Jedenfalls ist es so, dass sich in der erzählten Zeit der Serie das Halloweenfest rasant nähert und sich alle bereit machen, insbesondere Richard Castle, der in seiner angedachten Verkleidung als (seine frühere Serienrolle) "Space Cowboy" Malcolm Reynolds aus "Firefly"  auftritt, als die Folge einsetzt, wird von Alexis mit dem Hinweis, dass es im Weltraum keine Kühe gebe, abgekanzelt. Na ja, mag man sich denken, es ist ja nur eine Verkleidung. Mehr als eine bloße Verkleidung scheint aber das Vampir-Kostüm zu sein, das von dem Mordopfer dieser vorliegenden Folge getragen wird. Vielleicht ist "Kostüm" ja auch ein wenig untertrieben vom Begriff her, denn eigentlich ist es eine ganze Montur samt ziemlich echt aussehenden spitzen Eckzähnen, die aber von der Forensikerin als so eine Art "Verblendungen" identifiziert werden, die aber handwerklich ziemlich gut gemacht seien. Ganz der hergebrachten Legende von Abraham "Bram" Stoker entsprechend, trägt das Mordopfer einen Pflock im Herzen, und das ist erst der Anfang des Eintritts in eine sehr seltsame und bizarre Welt der Verkleideten und Seltsamen. Die Eltern des Mordofers, das sich selbst als "Crow" bezeichnet hatte, sind seltsam berührt und geschockt zugleich, aber während sie die Schuld bei den verrückten Vampirfreunden und -freundinnen  ihres Sohnes suchen und sehen, ist die Schwester des Toten da nicht ganz so auf einer Linie mit ihnen. Der zeichnerisch begabte Vampirsohn hat im Übrigen an einer so genannten graphic novel, eigentlich vielleicht am ehesten als gut gestaltetes Comicbuch zu verstehen, gearbeitet, eine Geschichte, die einen doch sehr an Charles Manson gemahnenden Vampir als eine der zentralen Figuren hat. Die reale Vorlage, eine ziemlich wirre Gestalt, trägt am Ende aber zur Aufklärung des ganzen Falles bei. Eine Welt bricht zusammen, eine Familie ist kaputt, und Beckett spielt Castle auf dessen Halloweenparty einen Streich.

Castle 017 Berühmte letzte Worte - Famous Last Words

Oh weia, diese Folge sticht leider so ein bisschen heraus, aber ob man das jetzt positiv oder eher negativ findet, das ist wohl dem geneigte Zuschauer oder der geneigten Zuschauerin selber überlassen. Es ist jedenfalls so, dass der gute alte Richard-Castle-Bär schwer am Karaokegerät herum am Machen ist, wobei er vermutlich einen mindestens zwanzig Jahre alten peinlichen Flashback hat, als seine Tochter Alexis in Tränen aufgelöst herein kommt, aber nicht etwa, weil Vaters, ähem, Künste auf der Luftgitarre so peinlich wären (das sind sie zwar auch, aber das ist nicht der Grund), sondern weil ihre Lieblingssängerin ihrer derzeitigen Lieblingsband Viagra, oder, halt - blue pill, möglicherweise laut einiger gossip- und Gerüchtewebseiten angeblich verstorben sei. Leider haben diese für gewöhnlich sehr dubiosen Webseiten Recht mit den Gerüchten, und umgehend kommt auch der Anruf von Beckett, die auch schon am Tatort war, wo Hailey Blue umgekehrt von einer Feuertreppe hängt, mit gebrochenem Genick und verschmiertem Lippenstift. Alexis ist ganz zu recht außer sich vor Bestürzung, und Beckett und Castle machen sich umgehend an die Recherche, denn die Sängerin hatte offenbar, so war zumindest in der Fan-Community bekannt, einen Stalker, der auch schon einmal bedrohlich nah an sie herangekommen ist. Und da der Mörder mit der Toten ausgerechnet noch eine Szene aus einem Musikvideo nachgestellt hat, in der es auch noch um "Stalking" ging, liegt der Verdacht nahe, dass es eben genau jener Stalker war, der hier sein übles Werk vollendet hat. Und der Stalker macht sich auch noch ausgesprochen verdächtig durch seine Aktionen. Verdächtig macht sich auch der Trommelspieler der Band, der mit der Sängerin einen ziemlich heftigen Streit hatte und ausgerechnet die Polizei belogen hat, indem er verschwieg, dass er die Sängerin noch kurz vor ihrem Tod aufsuchte. Ach Du Schreck, das ist ja ein ganz schöner Schlamassel. Und als dann auch noch die Schwester der Sängerin auftaucht, die ihre berühmte singende Schwester hasst und die jetzt aber die neue Frontfrau von blue pill werden kann, da ist alles vollends klar. Oder auch nicht.

Castle 018 Tod eines Kuriers - Kill the Messenger

Oh, es ist gar nicht so, dass der schlimme Vorspann verschwunden wäre, lediglich geht eine freundliche Hand immer hin und springt darüber hinweg. Wie dem auch sei, man ahnt Schlimmes, als der Fahrradkurier mit dem sleeken Fixie sich durch die Straßen New Yorks bewegt. Aber die drohende Gefahr liegt nicht so sehr im Gegenverkehr, sondern in der Art und Weise, wie sich ein schwarzes Auto gezielt auf den Weg macht, um ihn zu überfahren. In einer schlimmen Szene fliegt der Kurier auch mit berstendem Helm auf die Straße, nachdem er brutal gerammt wird, aber der von Beckett angerufenen Castle antwortet ihr erst fröhlich zwitschernd am Telefon, bevor er dann in Windeseile am Tatort eintrifft. Das sieht nämlich gar nicht nach einem regulären Verkehrsunfall aus, denn die Tasche des Kuriers fehlt, und mehrere zeugen haben das verschwindende Auto gesehen. Während Castle nun meint, dass das als Fall ja alles viel zu einfach wäre, hat der Vorgesetzte Captain Montgomery alle Hände voll zu tun, da es aussieht, als ob sein Revier Budgetkürzungen hinnehmen werden müsse, da scheint also eine Art Revision in vollem Gange zu sein. Es wird auch immer komplizierter, denn der Fahrradkurier sollte in der Tat ein Paket befördern, das an ihn -in seiner damaligen Position als Detective Montgomery - adressiert ist. Aber worum könnte es sich hier handeln. Ein bisschen Aufklärung ins Dunkel bringen alte Tanten, denn angeblich hatte das Paket einen Absender, der seit langem im Knast saß, aber nach zehn Jahren die Unschuld des Gefängnisinsassen nachweisen sollte. Der alte Mordfall wird aufgerollt, und es wird immer mysteriöser. Verwickelt scheint ein aufstrebender Politiker zu sein, der von niemand anderem gespielt wird als Mark Mason, der den Zuschauern von Homeland bekannt ist als Jake Boyd, Ehemann der Botschafterin der USA im Iran und Integritätsvollkatastrophe. Au weia - am Ende aber siegt das Gute, Martha hat ein Date mit einer alten Flamme ihrer Jugend und das  zwölfte Revier ist gerettet.

Castle 019 Käufliche Liebe - Love Me Dead

Der arme Richard Castle wird in dieser folge schwer auf die Probe gestellt, denn so wie es aussieht, hat seine Tochter Alexis ja möglicherweise wirklich Geheimnisse vor ihm. Aber damit fängt das alles ja gar nicht an. Anfangen tut es ganz anders, wenn man so will, nämlich mit einer offenbar zerrütteten Ehe samt Krach, Eifersüchteleien und allem, was sonst noch so dazu gehört, um das Zusammenleben zur Vorhölle zu machen. Das alles findet in einem Auto statt, aber plötzlich fällt wie aus heiterem Himmel eine Leiche auf das Auto. Wenn man den Streitereien Glauben schenken darf, dann bedeutet das ebenfalls, dass ein weiterer Anlass für weiteren streit gefunden ist. Na, wie dem auch sei, der Tote ist jedenfalls ein ziemlich bekannter Anwalt, der dafür bekannt war, dass er kein Pardon mit Missetätern walten ließ. So kommen natürlich recht viele Verdächtige in Frage, insbesondere natürlich diejenigen, die mit ihm schon einmal in der Vergangenheit aneinander geraten sind. Und da sind sowohl ein paar lustige Vögel dabei als auch einige ziemlich abgebrüht wirkende Oberschurken. Hinweise auf einen Callgirl-Ring gibt es auch, aber möglicherweise hat das nur etwas mit dem Zustand der Einsamkeit nach einer Scheidung zu tun. So jedenfalls lauten die ersten Reflexe der beteiligten Personen, aber langsam fällt dann doch ein Schatten auf den doch etwas zu mustermäßig-saubermannhaften Anwalt. Die Callgirl-Geschichte zieht immer weitere Kreise, und es sieht alles danach aus, dass eines der Mädchen trotz der Bedrohungen durch den mysteriösen alles im Hintergrund organisierenden Zuhälter nach einer Exitstrategie sucht. Das Drama spitzt sich schnell zu, denn es kommt offenbar zu gewalttätigen Übergriffen. Als dann auch noch die arme Jurastudentin, die sich zur Finanzierung ihres Studiums als Callgirl verdingt, arg ramponiert auf Castles Türschwelle landet, ist schnell klar: da muss etwas geschehen. Der Bürgermeister von New York, der ein besonderes Interesse daran hat, dass der Mord möglichst schnell aufgeklärt wird, macht auch tüchtig Druck - und plötzlich ist alles anders.

Castle 020 Aus Liebe zur Umwelt - One Man’s Treasure

Das Sprichwort, das der englische Titel hier zitiert, lautet eigentlich "One man's trash is another man's treasure." Hier wird es in der für Castle üblichen Art und Weise ein wenig umgedreht. Na ja, umgedreht landet auch derjenige vror uns, um den es sich in der gesamten Folge drehen wird. Zunächst hat man ja ein bisschen Angst, dass man in dieser Folge vielleicht Zeuge einer Tat werden könne, da in einem New Yorker Hochhaus sekundenlang eine junge Frau in Höschen und Unterhemd gezeigt wird, die versucht, ihren leeren Pizzakarton in einem Müllschacht zu entsorgen. Aber als sie mit der Pizzaschachtel in dem stark vermüllten Schacht herumzustochern und selber halb in den Schacht hineinfällt, wobei sie ihren Pop aus dem Schacht herausstreckt, fällt ihr jemand vor die Nase. Eigentlich handelt es sich hier sogar um zwei Personen, stellt sich alsbald heraus, nämlich um Jake Holland und Sam Parker, aber das ist seinem Führerschein, der weiter unten samt Portemonnaie in dem Müllcontainer aufgefunden wird, in dem der Leichnam letztlich landet. Als aber dann die Identifikation des Toten im Leichenschauhaus beziehungsweise in der Leichenkammer stattfinden soll, bleibt nichts so, wie es war. Der tote führte offenbar ein Dopelleben, das ihn einerseits zum treuen und fürsorglichen Ehemann machte, andererseits aber zum schlimmen Finger, der eine Affäre mit einer Angestellten an seinem neuen Arbeitsplatz hat und ihr sogar die Hochzeit versprochen hat. Und das ganze geschieht auch noch gleichzeitig an einem sehr sauberen oder sehr dreckigen Arbeitsplatz,der nämlich auch etwas mit dem Müll zu tun hat, in dem der Leichnam aufgefunden wurde. Das ganze entpuppt sich als gewaltige Doppelspionagenummer mit Spionage und Gegenspionage, und die Beweise für den schlimmen Fund werden am Ende zur Rehabilitation von Sam & Jake doch aufgefunden und kommuniziert. Alexis macht übrigens auch ihre ersten Schritte als Praktikantin in der Polizei. Sie kommt auch bei Beckett gut an. die im Verlauf der Serie immer weniger eingeschnappt auf Castle reagiert. Wenn das nicht mal ein Zeichen ist!

Castle 021 Die fünfte Kugel - The Fifth Bullet

In dieser Folge kommt das Beste fast zum Schluss, aber vielleicht auch nicht, jedenfalls gibt Martha ihrem Sohn Richard ein weises Wort mit auf den Weg, nämlich dass er Detective Kate Beckett küssen solle, solange beide noch jung seien. Beziehungsweise solange er noch jung sei. Oder doch beide? Na ja, so recht erinnern wir uns nicht, aber ums Küssen ging es auf jeden Fall. Das alles und auch sowohl die Weichheit als auch die Nachsichtigkeit im Ton Marthas liegen vielleicht an der Tatsache, dass es in der ganzen Episode so ein kleines bisschen um das Gewähren zweiter Chancen in der Liebe geht. Jedenfalls kommt aber zunächst ganz schön etwas dazwischen. Was den Fall angeht, so kommt ein ziemliches Mysterium in die ganze Sache - es wird ein sehr erfolgreicher New Yorker Galerist erschossen in seiner Galerie aufgefunden, aber es fehlt am Tatort jegliche Spur von einer der Kugeln, obwohl sie offensichtlich abgefeuert wurde.  Und der nächstliegende Verdächtige scheint dann beim weiteren und näheren Hinsehen doch gar keiner zu sein, denn hier im Krimi ist es ja oft so, dass derjenige, der die größten Flüche, Verwünschungen und Drohungen gegen das Opfer ausgesprochen hatte, meistens schon sehr früh durch ein wasserdichtes Alibi aus dem Kreise der möglichen Täterinnen und Täter ausscheiden muss. So auch hier, aber plötzlich taucht noch jemand in der Nähe des Tatortes auf, der sogleich ganz besonders interessant wirkt, nämlich ein verwirrter Mann, der mit offenbarem Gedächtnisverlust durch die Gegend läuft und eigentlich bescheiden und ein bisschen hilflos umher irrt. Wegen seiner Nähe zum Tatort wird er natürlich für die Polizei hoch interessant. Umso mehr interessant wird er, als er sich als Träger der vermissten fünften Kugel erweist. Und ab jetzt sind alle Szenarien denkbar, vom unschuldigen Opfer bis zum kaltblütigen Mörder. Da der gedächtnisbefreite Verdächtige beziehungsweise das gedächtnislose Opfer auch noch geschieden ist, zu seiner Unterstützung aber niemand anderes zur Verfügung steht als seine ehemalige Ehefrau, kommen natürlich noch einige Irrungen und Wirrungen hinzu. Ach so - ja. Der Assistent des Galeristen erinnert übrigens von weitem sehr an Gaius Baltar. Er ist es aber dann doch nicht.

Castle 022 Eine Rose für immer und ewig - A Rose for Everafter

So, jetzt ist es ja langsam so, dass die Geschichte die Wendung nimmt, die man als Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer so langsam erwarten würde, nämlich stark in Richtung Romantik zwischen den beiden Protagonisten Richard "Rick" Castle und Kate Beckett. Jedenfalls scheint sich da doch einiges anzubahnen. Die Geschichte beginnt wie immer mit einem ziemlichen Knall, was den Fund der ermordeten Leiche angeht beziehungsweise den Fund des Leichnams der ermordeten Person. Diesmal handelt es sich um eine Brautjungfer bei einer Hochzeit in der ziemlichen High Society von New York und Umgebung. Aber Castle wäre beinahe am Tatort nicht eingetroffen, da er aus Forschungsgründen und aus Gründen der Recherche einen Selbstversuch mit Duck Tape, einem Stuhl, Fesselei und mit-dem-Kopf-auf-die-gläserne-Tischplatte-Knallen durchführen muss, in dem er vermutlich den Mindset der Protagonistin "Nikki Heat" nachzustellen versucht. Irgendwie nonchalant tänzelt Castle zum Tatort, wo man feststellen musste, dass die Nummer mit dem Kopf auf der Tischplatte nicht der einzige Knaller war. Denn die nicht auffindbare Brautjungfer kippt mit ebenfalls einigem Getöse recht blutleer wirkend aus einem Kleiderschrank auf die Braut, deren Tag natürlich ganz schön versaut ist. Und dann tritt auch noch Castle auf! Warum das erwähnenswert ist? Wegen Castles Aussage "Now that would be an understatement.", als Beckett ihn fragt, ob er mit der Braut bekannt sei. Während Castle und die Braut ihre alten Erinnerungen wieder aufleben lassen und Beckett Castle vorwirft, dass seine eigenen ehemaligen romantischen Gefühle für die Braut ihn daran hindern, vernünftige, strukturierte und solide Polizeiarbeit zu machen (dabei offenbar vergessend, dass er gar kein Polizist ist), scheinen Beckett ihre eigenen romantischen Gefühle Castle gegenüber gleichzeitig daran zu hindern, vernünftige, strukturierte und solide Polizeiarbeit zu machen. Und alle merken es außer Beckett, dass ihr die aufflammenden Gefühle zwischen Castle und der Braut mächtig zusetzen. Ja, und wer ist es dann man Ende, der darauf kommt, dass weder der erste noch die zweite Hauptverdächtige etwas mit dem ganzen zu tun haben? Richtig! Castle und Beckett, in einem gemeinsamen Geistesblitz und zwar fast gleichzeitig. Und was hat das Ganze denn jetzt mit Battlestar Galactica zu tun? Richtig: Colonel Fisk beziehungsweise Commander Fisk!

Castle Staffel 2 Episodenguide II

Castle 023 Unverhofft - Sucker Punch

Na, ob wir hier mit der deutschen Übersetzung des englischen Titels einverstanden sind? "Unverhofft"? Im Ernst? Das taugt doch als Übersetzung von "sucker punch" überhaupt nichts. Und auch wenn man jetzt einwenden mag, dass es sich ja nicht um eine wirkliche Übersetzung handeln muss, denn es kann ja auch sein, dass man einfach den Titel wählt,von dem man denkt, er passt am besten. Aber "unverhofft", das ist doch etwas Positives. Ein "sucker punch" ist aber eine wirklich unangenehme Überraschung. Und um die handelt es sich auch hier. Und es wird auch von Anfang an recht unangenehm, denn schon als einem Anstreicher etwas auf den Hut (den er gar nicht trägt) tropft, und al die weiße Farbe des Anstriches sich rot färbt, da weiß man eigentlich schon Bescheid, dass Ungemach droht. Und in der Tat hat der aufgefundene Tote, ein schwerer Junge im organisierten Verbrechen einer irischstämmigen Gang, verhältnismäßig viele Löcher in sich und verliert daher auch eine große Menge an Flüssigkeit. Was hat das aber mit den Videokassetten beziehungsweise DVDs zu tun, auf denen niemand Geringeres als Johnny Vong (oder "jemamd, der so ähnlich heißt vong den Namen her"). Aber wer sidn die Hintermänner des Ganzen? Und sieht Kate Beckett nur für Richard Castle so sexy aus, als sie das Heroin probiert? Jedenfalls kommt das schon sehr gut bei ihm an, und sein Kommentar, das sei "voll Miami Vice", der trifft irgendwie auch einen Nerv bei Zuschauer und der Zuschauerin. Aber es wird in der Episode zunehmen böser. Die irischen bösen Jungs bleiben gerne unter sich, und man fordert sowohl Castle heraus (durch irgend so ein fieses Eiergeschiss, das es in der Bar zu essen gibt) als auch Beckett, die als Polizistin und Frau ohnehin eine schweren Stand hat, auch wenn man das nur ganz gelegentlich mitbekommt. Ja, und dann machen die Autopsie-Madam und der Castle gleichzeitig ganz traurige Augen, denn anhand der Wunden des gelöcherten Opfers macht sich ein schlimmer Verdacht bemerkbar. Aber der Mörder von Kates Mutter stirbt, doch der Fall harrt noch seiner Aufklärung! Und am Ende sagt Beckett zum ersten Mal zu Castle, dass sie es gut findet, dass er mit von der Partie ist, droht ihm aber an, ihn zu erschießen, falls er es weitersagt.

Castle 024 Der dritte Mann - The Third Man

In dieser Episode beginnt es wieder einigermaßen unheimlich, beziehungsweise eigentlich geht es ja ganz normal los, als eine familie aus den Ferien nach Hause kommt, aber es plötzlich seltsam unvertraut in der eigenen Wohnung wirkt und zwar ganz so, als habe da jemand in meinem Bettchen geschlafen, wie im Märchen. Und in der Tat: da liegt noch jemand herum und steht auch gar nicht mehr auf. Und die Eltern tun gut daran, das Töchterlein ins Nebenzimmer zu schicken, denn es ist kein schöner Anblick. Wie die Verwicklungen aufgelöst werden, die dazu führen, dass langsam, aber sicher klar wird, dass eien recht komplizierte Geschichte hinter dem ganzen Gemorde und Gewohne steckt, das ist recht lustig anzusehen. Spuren führen zunächst zu willkürlich scheinenden Orten, dann aber zu einer Serie miteinander verbundener Plätze, deren Verbindung aber nicht sofort offensichtlich wirkt, und dann letztlich ergibt doch alles wieder einen Sinn. Schlangen spielen dort eine Rolle und edle Steine, aber am Ende steht da ein Mörder und will es doch alles nur aus bestem Willen und Bestreben heraus getan haben. Da fällt einem j schon ein bisschen die Kinnlade herunter. Und dann wird auch noch alles eingehüllt von einem sehr komischen Spielchen, das da heißen mag "so leicht kriegst du mich nicht" oder "ich werde dir schon zeigen, dass ich nichts von dir halte" oder so ähnlich, was man sich vor dem Hintergrund der chronologisch vorherigen Folge gar nicht so leicht erklären kann. Jedenfalls gibt es Befürchtungen seitens Castles, dass sein Erscheinen in einer Liste der "begehrtesten Junggesellen New Yorks" bei Beckett in gewisser Weise für Aufregung sorgen könnte, Aufregung negativer Art sogar. Und das scheint dann tatsächlich zuzutreffen, und zwar in einer Weise, in der sich die zunächst zart anbahnende Geschichte zwischen den beiden wieder in nichts aufzulösen scheint, gerade weil sie eine Erwähnung in der Zeitung gefunden hat. Die beiden verzweifelten Dates, die Beckett und Castle daraufhin anbahnen, enden dann aber doch genau dort, wo sie enden sollen.

Castle 025 Cuba Libre - Suicide Squeeze

Ja, da sind die Übersetzerinnen und Übersetzer beim deutschen Titel ja auf die etwas unoriginellere Variante gekommen, denn in der Tat hat die Episode etwas mit Cuba zu tun, und an der Frage, ob es jetzt so ist, dass man als berühmter Sportler Fidel Castro besuchen darf, entzündet sich auch diejenige nach dem Motiv des Mörders. Der Titel des Originals ist allerdings auch ein so typischer Ausdruck aus dem Baseball, dass er kaum in einer deutschen Übersetzung geeignet wäre. Was jetzt trotz der vielfältigen Verwicklungen und Verirrungen auffällt, ist die Tatsache, dass es am Ende tatsächlich derjenige ist, der im Verlauf der ganzen Episode am schmierigsten wirkt. Und im Endeffekt stellt sich auch heraus, dass es sich insgesamt mehr um eine Familiengeschichte mit politischer Verbrämung handelt als um eine tatsächlich politische Geschichte. Jedenfalls sieht der am Anfang in einiger Deutlichkeit gezeigte Leichnam wieder auf eine Weise zugerichtet aus, dass er von einiger Schicklichkeit anzuschauen ist. Offenbar wurde dem Opfer mit einiger Wucht mit einem Schläger gegen den Kopf gehauen, aber später stellt sich noch heraus, dass es auch weitere Verletzungen gibt, die die nette Forensikerin so nicht vorausgesehen hatte. Apropos nette Forensikerin. Es ist möglich, dass die Drehbuchschreiberinnen und Drehbuchschreiber hier den Auftrag hatten, den Drive aus der sich anbahnenden Liebesgeschichte zwischen Beckett und Castle wieder etwas herauszunehmen, denn es geht doch mit einiger Deutlichkeit wieder mehr um family values als um die sexuelle Spannung, die sich zwischen den beiden Protagonisten beziehungsweise zwischen der Protagonistin und dem Protagonisten so entwickelt. Am Ende spielt auch dei Frage nach dem Vater eine große Rolle, denn im hause Castle wird das Ganze durch einen Rahmen eingerahmt, in dem Alexis ein Projekt für ihre Schule zu erledigen hat, in dem es um die Familiengeschichte geht, und die Frage taucht auf, wer denn nun Castles Vater sei, aber da lässt sich auch Martha auf nichts ein. Etwas penetrant wirkt in dieser Episode allerdings das zweite durchgängige Charakteristikum der Serie, in irgendeiner Weise einen Zusammenhang zwischen Mordfall, Motiven und Familienleben der Castles an den Nasenhaaren herbeizuziehen.

Castle 026 Die Domina schlägt immer zweimal zu - The Mistress Always Spanks Twice

Na ja, was soll man dazu schon sagen? Es war ja in der vorangegangenen Episode schon so ein bisschen zweifelhaft, was da in Bezug auf die doch recht dominanten family values gewesen ist, und jetzt sind vielleicht die family values vordergründig nur noch sekundär, aber eigentlich wirkt hier alles genau so lüstern-verklemmt, wie es eigentlich nur durch ein Zuviel an eben jenen family values hervorgerufen werden kann. Doch zunächst zu unserer überfälligen deutscher-Titel-Kritik: wenn man sich das englische original so anschaut, dann ist der Titel doch angelehnt an den Kriminalroman "The Postman Always Rings Twice", der im Deutschen heißt "Wenn der Postmann zweimal klingelt". Jetzt kann man doch an drei Fingern abzählen, wie man dann den deutschen Titel hätte gestalten können. Aber damit nicht genug, fangen wir doch am besten ganz vorne in der Folge an. Es gibt dort wieder eine lange harmlos wirkende Eingangssequenz, an deren Ende dann der Fund einer Leiche steht. Und irgendwie ist das alles auch ziemlich gruselig, denn die nichtsahnende Joggerin findet hier tatsächlich eine leicht bekleidete Dame, die in bizarrer Weise hergerichtet und aufgehängt wurde, und man fragt sich schon, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Nicht mit rechten Dingen aber geh es wohl im Kopf der Männer zu. Es geht hier ja zumindest auf den ersten Blick um einen Sexualmord beziehungsweise offenbar um einen Mord in einem sexuellen Milieu, also bei der Domina im Studio, und das ist fast zu viel für die Episode. Dauernd wird mit Andeutungen und dummen Gesichtern gearbeitet und quasi hinter vorgehaltener Hand gefragt, "und? hast du auch schonmal ge...?" und als Zuschauer kriegt man den Kitt gar nicht mehr so schnell in die Brille gedrückt, wie er einem aus selbiger herausbröselt. Kein Wunder, dass Castle nicht so ganz einverstanden ist, dass Alexis gerne einmal an ihrer High School Cheerleaderin sein müsste, wenn er schon unter deutlich weniger wenig Stoff nur an Möpse zu denken scheint. Na, und am Ende ist es dann wieder diejenige Verdächtige, die gar nicht so verdächtig wirkt. Aber Ryan bringt seine Freundin mit in die Höhle der Möwen. Äh, Löwen!

Castle 027 Tick, Tick, Tick … - Tick, Tick, Tick …

Oh jemine, das ist eine ganz schön nervenaufreibende Episode, die uns da präsentiert beziehungsweise zugemutet wird. Es geht um nichts weniger als um einen Fall, in dem offenbar die Kommissarin Kate Beckett einen Fan hat, der spätestens seit der Buchankündigung von Naked Heat ein glühender Verehrer von Nikki Heat ist, der Buch- und bald auch Filmfigur, die Richard Castle von Kate Beckett als Muse inspiriert, sich zum Ausleben seiner eigenen Fantasie ausgedacht hat. Aber der Reihe nach. Eigentlich fängt die folge wieder relativ unverfänglich an, es geht im Plaudertone los, bis dann plötzlich Kate Beckett einen Anruf erhält, aber nicht sie wird am Telefon verlangt, sondern die Figur Nikki Heat, die natürlich ausgedacht ist. Der Fan möchte Nikki Heat eine ganz besondere Widmung zukommen lassen, daher der Anruf. Wir ahnen es schon. Natürlich hat der Anrufer gerade einen Mord begangen, und da er lange genug anruft, dass man den Anruf verfolgen kann, findet man eine Leiche am Bahnhof, just in der Telefonzelle nebenan von derjenigen, von der aus die Polizei informiert wurde. Was bereits bedenklich stimmt, ist die Tatsache, dass der Mörder die Kugeln einzeln von Hand graviert hat, nämlich mit en Großbuchstaben N, 2xI, 2xK. In seiner unnachahmlichen Art legt jetzt (ausgerechnet der Schriftsteller) Castle daraus das falsch geschriebene Wort "KINKI", also kinky, was ja durchaus als Referenz zur letzten Folge gemeint sein könnte, aber es bleibt unbegreiflich, warum er als Mann des Wortes eine falsche Buchstabierung verwenden sollte. Dass hier aber offenbar eine Botschaft an Kate Beckett verfasst worden ist, lässt eigentlich nur einen Schluss zu, nämlich dass der Mörder noch weitere Morde plant, die er möglicherweise auch dazu einsetzen möchte, als mörderische Botschaften an Kate Beckett zu dienen. Schnell tritt aber auch noch das FBI auf den Plan, und zwar in Gestalt der Agentin Jordan Shaw, die das Kommando übernimmt. Das ist vermutlich auch eine gute Idee. Dennoch endet diese erste Episode der ersten Doppelfolge mit einem ziemlichen Cliffhanger.

Castle 028 Bumm! - Boom!

Jetzt sah es doch gegen Ende der vorherigen Folge so aus, als sei der Serienmörder von eigener Hand gestorben, gerichtet durch die Waffe, mit der auch seine Mordserie begangen hatte, die ja an Bahnhöfe, das Karussell des Central Park und andere eigentlich öffentliche Orte geführt hatte. Nachdem es also wirkte, als sein Die Mordserie von morden, die Nikki Heat gewidmet wurden, endgültig vorbei, hat in letzter Sekunde doch Richard Castle geschaltet, aber da war es eigentlich schon fast zu spät, denn von der Straße aus muss Castle hilflos mit ansehen, dass Kate Becketts Apartment in die Luft gesprengt wird. Castle eilt sofort zur Hilfe, und für die nächsten Minuten wird es ein wenig surreal. Kate war ja zum Moment der Bombenexplosion nackt wie Nikki Heat (in Naked Heat) unter der Dusche, und ist das immer noch, als Castle das vermutlich einsturzgefährdete Gebäude betritt, wo sie perfekt geschminkt der Badewanne entsteigt und jetzt ein absurder Dialog darum beginnt, womit sie Ihre Brüste und Ihre Scham bedecken kann. Jetzt steht aber sowohl das Handtuch in Flammen als auch der Bademantel, so dass Kate weiter droht nackt zu bleiben, bis sie auf die Idee kommt, Castle könne ihr (natürlich ohne hinzusehen) doch seine Jacke reichen. Gemeinsam verlassen sie das Apartment, nur um festzustellen, dass der Mörder mit dem Nikki-Heat-Fetisch weiter aktiv ist und sehr aufgebracht, dass Beckett den Bombenanschlag überlebt hat. Bei der Spurensuche im Apartment des vermeintlichen Mörders finden sie Hinweise darauf, dass der Serienmörder sehr intelligent vorgegangen ist. Nachdem sich Beckett bei Castle zuvor sehr darüber echauffiert hat, dass er mit Agent Jordan Shaw für ihren Geschmack etwas zu eng zusammenarbeitet, sich dabei in Widersprüche verheddert, die zunächst wirken, als sei sie eifersüchtig, auf den zweiten Blick aber versucht, daraus eine Position der Stärke zu gewinnen, muss sie jetzt selber ran, um Jordan Shaw aus der Klemme zu helfen. Dass der Mörder und Shaw sie beide immer wieder als Nikki Heat bezeichnen, macht die Sache nicht einfacher, aber am Ende kooperiert sie zu Shaws großem Wohlwollen und Erleichterung mit Castle zur glücklichen Auflösung des Falles.

Castle 029 Der Fluch der Mumie - Wrapped Up in Death

Der arme Richard Castle wird ja in dieser Folge eigentlich bis in die allerletzte Einstellung hinein zur Zielscheibe von Spott und Hohn, und irgendwie wirkt es dann doch ein wenig zu einseitig, als dass man noch Freude daran haben könnte. Die ganze Sache beginnt natürlich damit, dass er (ganz als in alten Zeiten) nicht bei dem Naturwissenschaft-Projekt seiner Tochter Alexis mitmachen kann, die mit einem Hammer Tomaten zerschlägt. Das spiegelt natürlich wieder in besonderer Weise den Kriminalfall, der zu lösen ist, denn auch hier ist von einem Spritz- und Zerspratzelmuster bei dem durch eine herabfallende Figur in der Art eines Wasserspeiers getöteten Opfer auszugehen. Nicht lange dauert es, bis man herausgefunden hat, dass es sich bei dem Ermordeten (an der Statue sind Meißelspuren erkennbar) um so eine Art von Indiana Jones unter den real existierenden Archäologen handelt. Er arbeitet auch in einem Museum, und da die ersten Ermittlungen ja stets im näheren Umfeld des Opfers stattfinden, nehmen Beckett und Castle den Arbeitsplatz in Augenschein. Dabei grabbelt Castle einen interessant scheinenden Mechanismus an, der den Deckel eines Sarkophages lüftet und den Blick auf die Mumie des Quetzalcoatlzappzerapp freigibt. Jedenfalls ist es so ein ähnlicher Name. Und dann kommt der Fluch der Mumie zum Tragen. Castle hat ab dann nicht mehr sehr viel zu lachen, auch wenn er sich nach Kräften gegen die Anerkenntnis irgendeines Fluches zur Wehr setzen möchte. Aber ihm gehen in zunehmendem Maße immer mehr Dinge schief, wobei es mit einer Kleinigkeit anfängt, als er sich an einem Blatt Papier schneidet. Na ja, das Merkwürdigste an der ganzen Sache ist natürlich, dass ihm ausgerechnet Beckett auch noch einen lebensgefährlichen Streich spielen möchte, um seine Situation auszunutzen, indem sie ihn sich auf einen Stuhl setzen lässt, an dem sie vorher einige Schrauben entfernt hat. Aber am Ende schaffen es alle doch noch, nach mehreren falschen Verdächtigungen den Mörder festzunehmen. Aber in der letzten Einstellung schneidet sich Castle in den Finger. Ist der Fluch DOCH noch nicht gebrochen? Trotz der Einflüsterung des Maya?

Castle 030 Die Late-Night Jungs - The Late Shaft

Die Show, in der Castle in dieser Episode zur Promotion seines Nikki-Heat-Romanes, der erscheinenden Paperbackfassung und der Promotion des Filmes "Nikki Heat"auftritt, ist wirklich realitätsnah gemacht. Das ganze Polizeirevier schaut ebenfalls zu, und auch wenn Kate Beckett in dieser Folge wieder Mühe hat, das alte "du interessierst mich gar nicht"-Spiel durchzuhalten, so bestimmt es doch den Ton der gesamten Episode. Die lange Einstellung am Anfang und die ersten Szenen enthalten aber zum ersten Mal gar nicht das Mordopfer in seinem Aggregatzusatnd als Leiche, sondern als quicklebendigen Moderator der Late-Night-Show "wie hieß sie denn gleich nochmal". Na ja, wie dem auch sei, als thematisiert wird, dass Castle mit der Polizei zusammenarbeitet, ist der Moderator schnell bei der Hand, Castle zu stecken, dass "sie" wollen, dass er stirbt. Wer immer auch "sie" seien mögen. Und dann ist er am nächsten Tage tatsächlich tot - allerdings ist ein Herzinfarkt schuld. Und wäre es nicht Castles zunächst als vollkommen überkandidelt angesehene Vorsicht angesichts des plötzlichen tragischen Todes gewesen, die ihn dazu bewegt, bei Kate Beckett Gutwetter für eine erneute Autopsie des Late-Night-Hosts durch die lustige und bodenständige Forensikerin zu machen, wäre vermutlich nie herausgekommen, dass im Körper des Toten keinerlei Spuren von Gift zu finden gewesen sind. Aber das heißt ja noch nicht, dass er nicht vergiftet worden sein könnte.Vergiftet scheint auch die Atmosphäre zwischen Kate und Richard, denn Richard hat auf der Late-Night-Couch ja ein bisschen zu sehr Bekanntschaft mit einer jungen und nicht einmal so unansehnlichen Schauspielerin gemacht, nämlich mit, na, wie hieß sie noch gleich? Ach ja, Ellie Monroe, und gespielt wird die Schauspielerin von der Schauspielerin Kelly Carlson. Kate Beckett hat natürlich sofort den richtigen Riecher, als sich Ellie an Richard heranschmeißt, sie muss aber eigentlich ja völlige Beteiligungslosigkeit heucheln, um nicht ihr Gesicht zu verlieren. Das ist aber gar nicht so einfach für sie, wie es scheint. Immerhin gelingt es Castle und ihr aber, den Fall aufzulösen.

Castle 031 Keine Ganovenehre - Den of Thieves

Ja, unter Dieben, da ist man schnell beraubt, so oder ähnlich könnte die Lektion lauten, die man hier bei Castle in der Episode lernen kann, die ausnahmsweise mit einer längeren Sequenz beginnt, in der von Mordopfern zunächst einmal nicht besonders viel zu sehen ist. Jedenfalls während Castle mit seiner Tochter Alexis Karten spielt (um echte Einsätze) und Beckett im Trainingsraum auf den als gut aussehend beschriebenen Samuel T. Anders trifft, der doch eigentlich mit Kara Thrace verheiratet sein soll. Ach nein, das ist ja ein völlig andere Serie, nämlich die Neuauflage von Battlestar Galactica. Aber dann kommt doch die Einstellung mit dem recht übel zugerichteten Mordopfer, und plötzlich gibt es so eine Art "Life" im Kleinen in der Episode. Denn auf der Suche nach dem Mörder des in den Autositzen mithilfe der elektrischen Anlage des Autos gefolterten und am Ende ermordeten Opfers tauchen dunkle Schatten aus der Vergangenheit auf, die Esposito zur Weißglut bringen, oder jedenfalls ganz schön auf die Palme. Die Wände hoch geht allerdings auch Castle, der in der sich ankündigenden Romanze zwischen Beckett und Sparringspartner, ach, wie hieß er noch gleich, Demming, seine eigene Chancen davontreiben sieht. Ja, das alte Spiel mit dem "nee, ich will doch gar nichts von ihr", das kann auch sehr nach hinten losgehen. So viel Pokerface ist ja in der Tat nicht ganz so gut, wenn es darum geht, einmal klar zu machen, was denn im leben wichtig ist. Ja, und was im leben wichtig ist, das wird dann doch langsam klarer, wenn man sieht, wie sich Esposito zunächst von seinem früheren Partner sehr getäuscht sieht, dann aber erkennen muss, dass dieser einem sehr großen Plan zu folgen scheint, dessen vielfältige Wege, die arg verschlungen sind, aber von hier nach dort führen und wieder zurück, Unschuldige wie Schuldige wirken lassen, dann aber dazu führen, dass nach lange zeit und unter großen opfern am Ende doch der richtige Schuldige zur Strecke gebracht wird.

Castle 032 Leiche am Stiel - Food to Die For

Was hat denn da wieder einmal die deutsche Übersetzung dazu bewegt, solch einen merkwürdigen Titel zu generieren? Natürlich ahnt man es schon, was da ausschlaggebend gewesen sein muss, denn die Episode hat in der Tat wieder einen weiteren Life-Moment, denn das erst nach einigen Minunten des Episodenbeginnes aufgefundene Mordopfer ist in einem bestimmten Aggregatzustand, den man bei dem Ausdruck "am Stiel" eigentlich sofort und umstandslos herbeiassoziieren können dürfte. Beruhend auf einen zu intensiven Kontakt mit flüssigem Stickstoff ist hier der Chefkoch eines aufstrebenden Restaurants in Manhattan in der Tat dermaßen tiefgefroren worden, dass bei seinem Auffinden den Unglücksraben, die seinen Puls nehmen wollen, direkt ein peinliches Missgeschick mit Handgelenk und Hand des Toten widerfährt. Der Forensiker hat jedenfalls allerhand zu tun, um den Todeszeitpunkt einigermaßen zu bestimmen, aber an möglichen Tätern und möglichen Tatmotiven mangelt es nicht. Wenn man jetzt denkt, dass Kate Beckett nicht jederzeit die harte Polizistin ist, so hat man sich ja schon bereits ein wenig getäuscht. Zwar scheint sie für den als gutaussehend beschriebenen Demming doch langsam zu schmelzen, was Richard Castle sicher nicht nur mit Freude erfüllt, aber sogar ihre alte High-School-Freundin wird nicht ausgenommen, wenn es darum geht, den möglichen Mörder zu finden. Dass diese alte Freundin es auch noch ausgerechnet so ein bisschen auf den guten alten Richard Castle abgesehen hat, macht Kate augenscheinlich doch ein bisschen zu schaffen, ist es doch so, dass im Verhörraum die alte Freundin so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert und vor Richard Castles Ohren mit der Aussage, Kate denke doch bestimmt schon an kleine Castle-Babies vielleicht sogar ins Schwarze trifft. Da kann auch Anders (Samuel T. aus Battlestar) mit seinem richtigen chinesischen Essen nur ganz vorübergehend etwas daran ändern. So wünscht es sich jedenfalls der Zuschauer. Die Lehre, dass man dann am Ende doch denjenigen wählen soll, der Stabilität verspricht, die scheint uns jedenfalls auch auf Kate zuzutreffen.

Castle 033 Zu viel des Guten - Overkill

Was ist denn an dieser Folge das brutalere Geschehen? Dasjenige, das das Verbrechen konstituiert, oder das Geschehen, das sich zwischen Beckett und Castle abspielt? Und warum heißt das ganze Dingen denn auch noch "Overkill"? Aber der Reihe nach... Alexis liest aus dem neuen Werk ihres Vaters vor, der den sehr komischen Nebendarsteller "Schlemming" in sein aktuelles Nikki-Heat-Manuskript eingebaut hat. Natürlich fragt man sich überhaupt nicht, nach welchem komischen Polizisten die Figur "Schlemming" gestaltet sein könnte, es handelt sich hier auch um ein Rätsel, das vermutlich nie vollständig aufgelöst werden wird, denn vermutlich folgt Richard castle auch dem Rat seiner Tochter Alexis und lässt die Figur wieder aus dem Manuskript verschwinden. Aber wenn man sich jetzt ein wenig auf die Suche begibt, dann findet man natürlich heraus, dass Demming (der die fiktive Vorlage des fiktiven "Schlemming" ist) Castle doch so zusetzt, dass er es sich eben nicht verkneifen kann, im Roman "Naked heat" den als "Defective Schlemming" verballhornten Detective Demming unterzubringen. Na, zugegebenermaßen können einige hier in der Redaktion mit Demming / Schlemming auch nicht so wahnsinnig viel anfangen, aber die Ladies finden ihn oft doch sehr gut. Nun ja - also Alexis liest eine Stelle über einen nervenzerfetzenden Schrei, als auch in der Binnenhandlug geschrien wird, da ein ziemlich übel zugerichteter Mann von seiner Haushälterin tot aufgefunden wird. Nicht nur ist er erschossen worden, sondern auch noch erschlagen, was dann zwar zu keinen näheren Spekulationen führt, aber doch dazu, dass Demming und Castle beide jeweils unterschiedlichen Spuren folgen und sich in eine Art Wettbewerb um die beste Theorie begeben, der ja nur ein einziges Ziel kennt, nämlich die Beeindruckung und letzten Endes die ins-Bett-Kriegung von Kate Beckett / Nikki Heat. Und so wie es aussieht, zieht einer da den kürzeren. Und am Ende haben, das ist das kuriose Ding an der ganzen Geschichte, Castle und Demming auch noch beide recht - aber nur einer gibt Kate Beckett am Ende ein Küsschen. Alles andere wäre ja auch ein Overkill!

Castle 034 Der tote Spion - A Deadly Game

Ja, wenn das mal nicht ein vorzügliches Ende einer gesamten Staffel von Castkle ist, dann wissen wir es hier in der Redaktion auch langsam nicht mehr. Hatte die ertse Staffel ja noch mit einem gewaltigen Knalleffekt und dem möglichen Weggesprengtsein von Kate Beckett operiert, sieht es ja hier schon etwas anders aus. Es geht allerdings mit einer ganz schön beeindruckenden Jagdsequenz los, in der ein Verfolgter Hilfe sucht und durchscheinen lässt, dass seine Tarnung möglicherweise aufgeflogen ist. Kurze Zeit später wird er von einem möglicherweise gedungenen Killer professionell in einer dunklen Ecke eines Parks, vielleicht sogar des Central Parks, kaltblütig erschossen. Mit Schalldämpfer und allem drum und dran. Zunächst geben aber seine Identität und seine Tätigkeit große Rätsel auf, bis sich dann herausstellt, dass er offenbar als Spion gearbeitet hat, denn Dienstwagen, Fahrzeugpapiere und Ausweis sind alle gefälscht. Als dann noch eine mysteriöse Botschaft auftaucht, die sich am Ende in Form eines sprechenden, aber auch explodierenden Kulis sich selbst selbst vernichtet und beinahe auch Castle mit sich reißt, wird es endgültig zu kriminell. Castle sucht mittels der von ihm angenommenen Identität des Toten einen Kontaktmann auf, der sich als hochgefährlicher Typ entpuppt, bis dann am Ende langsam klar wird, dass alles nur ein einziges Lügengebäude gewesen ist: alle sind nur in ein gewaltiges Spiel verstrickt, das wie eine Art Lügengebäude um ihre eigene lügenhafte Existenz herum aufgebaut worden ist. Mit ihrem eigenen Lügengebäude um ihr Verhältnis zu Castle herum wird nun aber auch endlich Kate Beckett konfrontiert, die sich - alle Angebote von Castle zu einem gemeinsamen Wochenendaufenthalt abwinkend - ja offenbar endlich dazu durchgerungen hat, Castle ihr Techtelmechtel mit Demming (Defective Schlemming) einzugestehen, um so endlich reinen Tisch zwischen den beiden zu machen. Aber so ist das dann, wenn man den entscheidenden Moment vertrödelt hat. Längst hat Castle einen feinen Plan geschmiedet, um sich für die unzähligen Verarschungs- und Schmachepisoden der vergangenen Folgen mit einem Nadelstich bei Kate zu revanchieren. Und fast könnte man glauben, dass Kate auch tatsächlich etwas verletzt ist.

Castle Staffel 3 Episodenguide I

Castle 035 Eine tödliche Affäre - A Deadly Affair

Die Pause zwischen der zweiten und der dritten Staffel von Castle ist vorüber, Esposito hat (weiterhin) ein kleines Bäuchlein, Castle hat wieder etwas zugelegt, und Beckett ist dünner geworden. Aber vielleicht ist das ja gar nicht das Wichtigste an der Sache - was jedenfalls auffällt, ist die unumstößliche Tatsache, dass die alte Tradition, dass das häusliche Familienleben der Castles die Verhältnisse am polizeilichen Arbeitsplatz widerspiegeln beziehungsweise vorwegnehmen, ja, diese Tradition ist uns entweder so lieb geworden, dass wir sie dringend brauchen, oder sie ist uns so verhasst,dass wir sie total affig finden, aber sie bleibt uns jedenfalls in ihrer ganzen Zwiespältigkeit erhalten. Denn was ist Alexis nun widerfahren? Der Junge, den sie doch gegen Ende der zweiten Staffel mit nach Hause gebracht hat, und in den sie sich so verliebt hatte, ist aus Europa zurück gekommen, und er hat sich immer noch nicht bei ihr gemeldet. Das ist natürlich ein Ding. Aber es hat selbstredend eine Menge damit zu tun, dass auch die Stimmung zwischen Castle und Beckett ziemlich eingetrübt ist, denn ohne dass sie es zugeben will, hat Beckett auch schon recht lange darauf gewartet, dass Castle sich mit beginnendem Herbst auch wieder bei ihr meldet, denn es war ja schon so, dass sie sich am Ende der zweiten Staffel fast schon Castle offenbart hätte, der aber aufgrund der vergangenen Ereignisse sich ja dann doch entschlossen hatte, Beckett so ein bisschen eins auszuwischen. Aber dafür, dass er jetzt eine Buchtour zu "Naked Heat" mit Nikki Heat macht, sich aber noch nicht wieder auf dem Polizeirevier gezeigt hat, muss er sehr leiden, jedenfalls zeitweise. Zwischendurch sieht es allerdings fast wieder aus, als arbeite man wie in alten Zeiten zusammen. Aber alles ist entweder merkwürdig inkonsistent oder aber es läuft eben genau so ab, wie wir es eigentlich gewohnt sind. Das Spiel mit dem "ich will doch gar nichts von dir, aber bleib mal trotzdem in meiner Nähe, weil es angenehmer ist" dehnt sich weiter aus. Das erklärt dann auch warum Beckett und Castle direkt in der Eingangssequenz einander mit gezogener Waffe gegenüberstehen.

Castle 036 Er ist tot, sie ist tot - He’s Dead, She’s Dead

Hier geht es ja von vorne bis hinten um das Übersinnliche, das Übernatürliche und das Unerklärliche in der Hellseherei und beim Kontakt mit Toten und nicht so toten Leuten. und von Leuten, die gerade dabei sind, den Übergang von dem einen Reich in das andere zu vollziehen. Einige von diesen oder jenen werden auch in Sofas gestopft, um ihnen den Übergang von X nach Y etwas schneller, wenn auch nicht weniger beschwerlich zu gestalten. Es geht hier ja um den Fall einer Hellseherin oder einer hellseherisch veranlagten Person, die von ihrer ebenfalls mit hellseherischen Begabungen ausgestatteten Tochter in eben jenes Sofa gestopft vorgefunden wird. Aber es scheint ganz so, als sei das Geheimnis der Hellseherei fast genau so wie das Geheimnis daran, einen Mord zu begehen und davon zu kommen), dass man zu jedem Zeitpunkt genau das Plausible und nicht ganz abwegig Scheinende erzählt, dessen Eintreffen und Nichteintreffen dann gleichermaßen wie das Wirken eines vorhergesehenen Schicksals erscheinen können. Aber im Kern geht es dabei ja um Fragen von richtigem und moralisch gutem Verhalten, um die Frage nach Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit, letztlich auch Vertrauen und Zutrauen in menschlichen Beziehungen. So ist dann nämlich auch die Prophezeiung der hellseherischen Tochter der hellseherischen Mutter zu verstehen, die Beckett gegenüber ja schon den Namen eines Retters und wichtigen Mannes verlautbaren lässt, der auf den ersten Blick verdächtig wenig mit Richard Castle zu tun zu haben scheint, auf die Erklärungen Castles hin jedoch irgendwie wieder sehr viel mit ihm zu tun zu haben scheinen. Gleichzeitig macht sich Castles Mutter ein schlechtes Gewissen, weil sie gegenüber ihrem Verehrer gemischte Gefühle hat, mit denen sie auch nicht so richtig ins Reine kommt, und dann ist der gute Mann plötzlich auch noch tot. Aber am Ende tragen sie alle doch ihr Päckchen mit einigem Anstand. Ob aber nicht doch Castle der Tochter der Hellseherin ein wenig bei ihren Hintergrundrecherchen geholfen hat? Man könnte es ja vermuten!

Castle 037 Die Schatzkarte - Under The Gun

Ja, geht es in dieser Episode tatsächlich im Wesentlichen um eine Schatzkarte? Man ahnt es ja eigentlich schon sehr schnell, dass hier in beiden der beteiligten Zirkel so ein bisschen die Verhandlungen geführt werden, ob letztendlich das Materielle mehr zählt oder das Immaterielle. Da ist dann zunächst das Mordopfer, das aber bei der Erstbegegnung der Zuschauerin beziehungsweise des Zuschauers noch ganz lebendig, wenn auch etwas ängstlich, in der Gegend herumtapert. Die Gegend, so stellt sich schnell heraus, ist sein eigenes Büro, aber das hält ihn nicht davon ab, von einem dunklen Typen mit finsteren Absichten umgebracht zu werden. Währenddessen kocht Alexis für ihren Vater ein Frühstück. Dieser wittert natürlich sofort, dass Alexis etwas im Schilde führt, genauer gesagt, dass sie vermutlich etwas klamm ist beziehungsweise einen größeren materiellen Wunsch hat. Um nichts weniger als eine Vespa soll es sich handeln, wobei man ja auch zugeben muss, dass ein junges Mädchen wie Alexis mit diesem Gefährt in New York vermutlich in der Tat ganz schön Eindruck machen würde. Vater Castle ist aber von der Güte dieser Idee nicht ganz so überzeugt. Wahrscheinlich hat er auch Recht damit, und das obwohl seine Tochter ja aus gutem Grund darauf hinweist, dass sie in der Tat eine verantwortungsvolle junge Dame ist - und Castle im Übrigen besser nicht mit vollem Bauche zum Tatort eilen solle. Dort ist auch alles voller Blut, und etwas sehr Merkwürdiges wird beim Toten gefunden. Es sieht aus wie eine Kritzelei, aber es könnte sich laut Castles Vermutungen auch um etwas sehr wichtiges Handeln, zum Beispiel einen schwer knackbaren Code, der irgendwo hin führen soll, wenn man Glück hat. Beckett bezweifelt das, aber dann tauchen immer mehr lustige Vögel auf, und am Ende scheint es so, als habe der alte Castle doch schließlich Recht behalten, aber der mit der Karte zu findenden Schatz muss natürlich leider wieder seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden, denn er ist ja Diebesbeute. Dass aber weiterhin mit aller Gewalt versucht wird, Kate Beckett, die ungefähr so sündig und verrucht daherkommt wie Andie MacDowell, irgendeine sündige und verruchte Vergangenheit anzudichten, das ist dann aber doch ein bisschen dick aufgetragen.

Castle 038 Ein Mörder auf Zeitreise - Punked

In dieser Folge spielen wiederum die Rahmenhandlung und die Lösung des eigentlichen Mordfalles ausgesprochen eng ineinander. Das mag den aufmerksamen Fernsehzuschauer beziehungsweise die aufmerksame Fernsehzuschauerin nicht länger verwundern, wenn er oder sie die Serie schon eine Weile verfolgt, aber hier hätte man am Anfang bereits darauf kommen können, was am Ende wirklich zählt, wobei man ja nie weiß, ob die Verwicklungen, die Richard Castle mit seiner Tochter Alexis erlebt,mehr mit dem Verhältnis Castles zu Beckett zu tun haben soll oder ob es für die Beziehungen der Mordopfer und ihrer Mörder charakteristischer ist. Hier ist natürlich wie immer eines von beiden der Fall. Der tote, um den es in dieser Folge geht, wird in einer langen Einstellung direkt am Anfang sozusagen enthüllt, obwohl oder gerade weil es sich bei dem opfer ja doch um eine bereits nahezu hüllenlosen jungen Mann handelt. Dieser ist so eine Art Computergenie oder Computerspezialist gewesen, der mit seinen mathematischen Begabungen für die Wall Street sehr interessant gewesen ist und viel Geld dort verdient hat. Allerdings hat er mit einigen seiner Fonds auch in großem Stil Anleger ins Unglück gestürzt, was letzten Endes nicht dazu beigetragen hat, dass er ein längeres Leben vor sich gehabt hätte. Jedenfalls waren vermutlich einige der derart um ihr Vermögen gebrachten Anleger wohl mit der Gesamtsituation etwas unzufrieden. Aber das ist ja alles noch im Bereich des Erklärlichen. Unerklärlich scheint hier aber doch die Tatsache, dass der Mord mit einer gut zweihundert Jahre alten Bleikugel verübt wurde, die eigentlich von keiner modernen Handfeuerwaffe aus abgeschossen worden sein dürfte. Die Erklärungen für diesen an sich recht unerklärlichen Umstand führen Richard Castle dem Titel gemäß ja in das weite Reich wilder Spekulationen, es könne sich sozusagen um einen Mörder auf Zeitreise gehandelt haben. Dass das Mordopfer ausgerechnet auch noch einen DeLorean gefahren ist, legt eine solche Interpretation der abgelaufenen Ereignisse natürlich recht nahe. Esposito trägt über weite Teile der Episode eine Halskrause. Das gerät zu einer Art running gag.

Castle 039 Anatomie eines Mordes - Anatomy of a Murder

In dieser Folge geht es von Anfang an um den Tod, das ist recht klar zu erkennen, denn es handelt sich ja offenkundig um eine Beerdigung beziehungsweise um eine Trauerfeier, die hier abläuft. Aber der Sarg den die willigen Träger gerne an seine letzte Ruhestätte bewegen wollen, wirkt so ungewöhnlich schwer, dass es den sechs Männer unheimlich schwer zu fallen scheint, ihn ordnungsgemäß zu bewegen. Sie kommen aufgrund des großen Gewichtes sogar ins Straucheln, fallen und lassen ebenfalls den Sarg fallen, der auf den Boden prallt, wobei der Deckel sich öffnet und einen Blick auf den Inhalt zulässt, der in mehr als einer Person besteht. Bei dem Toten, einem älteren Herrn, liegt auch eine junge Frau. Das ist natürlich schon etwas Besonderes, wenn nicht gar etwas besonders Merkwürdiges. Und als seien es der Merkwürdigkeiten noch nicht genug, so ergeben die Ermittlungen zum Tode der jungen Frau zunächst keinen Sinn, denn es scheint sich nichts feststellen zu lassen, das den plötzlichen Tod erklären kann. Die Pathologin aber lässt nicht los, und am Ende stellt sich doch heraus, dass eine Injektion in den Hals, bei der direkt in ein wichtige Ader mehrere Kubikzentimeter Luft gespritzt wurden, den Tod verursachte. Die Professionalität der Vorgehensweise spricht dafür, dass es jemand mit medizinischer Ausbildung war, der oder die als Täterin oder Täter in Frage kommt. Das weist natürlich auf jemanden hin, der in der gleichen Branche gearbeitet hat und ausgebildet wurde wie die Tote, denn sie ist ein Ärztin gewesen. Die Ermittlungen in dem Krankenhaus, wo sie arbeitete aber fördern eine Art merkwürdigen Zirkus zutage, wie zum Beispiel Nurse Greg Dingenskirchen, den Mr. Charming vom Dienst, der eine ganz zentrale Rolle zu spielen scheint. Nachdem die Verbindungen, die zwischen ihm und einem Gefängnis zu bestehen scheinen, den Verdacht immer größer werden lassen, dass hier etwas faul ist und dann auch noch ein sehr gefährlicher Drogenboss ins Spiel kommt, wird es heikel. Es geht aber bei allem dann letztlich doch um: die Liebe!

Castle 040 Der Dreifachmörder - 3XK

Das ist in dieser Episode wohl einer der härteren Kriminalfälle, die uns in der Serie präsentiert werden. Es beginnt auch sehr unheimlich, nämlich auf eine Art und Weise, die nahe legt, dass die junge Dame, die in der Eingangssequenz minutenlang gezeigt wird, hier ihrem Mörder begegnet. Das ist etwas ungewöhnlich für die Sendung "Castle", denn eigentlich kommt es nicht so häufig vor, dass man zu einem der gezeigten Mordopfer irgendeine Art von Beziehung aufbauen kann, die dann den tatsächlichen Mord für den geneigten Zuschauer oder die geneigte Zuschauerin noch unerträglicher machen könnte. Aber hier meint man das Unbehagen des Opfers und die Kälte des Täters fast greifen zu können. Parallel zu den Ermittlungen, die nahe legen, dass der Täter sein Opfer über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet haben muss, erhält Richard Castles Tochter Alexis ausgerechnet Bekundungen der Zuneigung eines unbekannten Menschen, möglicherweise männlichen Geschlechtes. Dieser tritt aber nicht in Erscheinung. Castle findet das gar nicht zum Lachen. Es stellt sich auch noch heraus, dass der Mord an der jungen Frau identisch ist zu einer Reihe anderer Morde, die vor etlichen Jahren verübt wurden, und es ist ein Zug dieser Verbrechen, der ein schnelles Handeln erforderlich macht, denn der Mörder hat charakteristischerweise immer drei Male in einer Woche zugeschlagen. Und immer sind hübsche blonde junge Frauen seine Opfer gewesen, was tiefe Wunden in die Familien gerissen hat, denen er sie entrissen hat. Der Vorgesetzte von Beckett reicht die flehende Bitte und die Vorwürfe, die ein Vater eines Mordopfers aus einer vergangenen reihe an ihn gerichtet hat, direkt an seine Mannschaft weiter. Aber die Verdächtigen scheinen mit allen Wassern gewaschen. Wenn man ihrer habhaft werden kann, dann geben sie sich so gewandt, dass man rein rechtlich kaum gegen sie ankommt. Sehr fies scheinen sie sich ihrer Sache entsetzlich sicher. Und dann merkt man plötzlich, dass da einer den anderen in die Pfanne haut. Und das mit den Botschaften für Alexis klärt sich auch in Wohlgefallen auf. Und halten Castle und Beckett am Ende nicht auch noch zum ersten Male ein wenig Händchen?

Castle 041 Fast berühmt - Almost Famous

Der Anfang dieser Folge ist wirklich bemerkenswert anders als wir es jetzt durch den regelmäßigen Konsum der Fernsehserie gewohnt sind. Vielleicht stimmt das aber bei m genaueren Nachdenken jetzt doch nicht so ganz. Denn wie in der letzten Folge die junge Dame von den kalten Augen des Killers verfolgt wurde, nur um am nächsten Tag tot aufgefunden zu werden, so vollzieht sich das ganze Spiel unter anderen Vorzeichen. Wir begleiten in einer minutenlangen Einstellung nämlich diesmal das männliche Opfer - bereits zu Anfang der ersten Einstellung schwant dem Zuschauer nämlich ganz schön Schlimmes, als ein junger Polizist sich nämlich voller Unsicherheit durch einen Korridor eines Mehrfamilienhauses bewegt, an eine Tür klopft (mit gezogener Waffe), hinter der gerade noch Partylärm und Gekreische zu hören war, und sich anschickig macht, jemanden zu verhaften, für den er einen Haftbefehl hat. Er wird quasi vor unseren Augen von einer unbekannten Gestalt in die Wohnung gezogen, wobei wir, wenn es sich jetzt um Dr. Who gehandelt hätte, recht sicher gewesen wären, dass er in diesem Zimmer von Aliens mit einem Strohhalm ausgesaugt worden wäre, um dann restentleert in den Hausmüll gegeben zu werden. Hier allerdings ist es anders, doch wird das Opfer Derek Brooker in den frühen Morgenstunden aufgefunden. Dass Richard Castle bei dem nun folgenden Telefonanruf Becketts überhaupt schon wach ist, liegt offenbar an Alexis und an Castles Mutter, die beide im frühen Morgengrauen in stimmbildende Maßnahmen vertieft sind und das auch entsprechend verlautbaren lassen. Alexis bewirbt sich nämlich um eine Rolle in ihrem Schulmusical. Beworben um Rollen hat sich, so stellt sich langsam immer klarer heraus, auch der junge ermordete Polizist, der in seiner Eigenschaft als Polizist im Übrigen auch nur eine Rolle gespielt hat, denn er ist eigentlich ein Stripper gewesen, der als Schauspieler groß herauskommen wollte. Groß herausgekommen ist er aber leider nur in sehr dunklen Zusammenhängen, die ihn aber letztendlich auch sein junges Leben gekostet haben. Alexis erhält die Rolle auch nicht, sondern wird zu ihrer Erleichterung mit dem Bühnenmanagement betraut.

Castle 042 Der Glühbirnen-Held - Murder Most Fowl

Hier kommt man nicht so schnell dahinter, was es denn mit den ganzen komischen Vögeln auf sich hat, die im Central Park herumspringen. Und warum ausgerechnet einer der ansonsten eher unsichtbaren, auf jeden Fall nach allem Bekunden der Freunde und der Schwester aber auf jeden Fall unauffälligen Arbeiter in der New Yorker Untergrundbahn von BMX fahrenden Erwachsenen als Opfer eines Mordes aufgefunden wird, das will zunächst keinen rechten Sinn ergeben. Der unauffällige Arbeiter war jedenfalls tagsüber damit beschäftigt, Glühbirnen in der U-Bahn auszutauschen, eine Tätigkeit, die, wie wir feststellen sollen, einige zwielichtige Verwicklungen haben kann. Insbesondere gilt das natürlich unter den gegebenen Umständen, wenn ein Vorgesetzter mit den eigentlich ausgemusterten Glühlampen noch einmal ein großes Geschäft machen möchte. Aber auch wenn einer der Kollegen des Glühbirnenmannes es so mutmaßt, so scheint die Glühbirnenmafia nicht hinter dem Mord zu stehen. Was eine Weile dauert, ist die Ermittlung der Tatsache, dass der Glühbirnenmensch vermutlich nicht ohne Kamera im Central Park gewesen ist. Nachdem die Durchsuchung seiner Wohnung zunächst wirkte, als sei der an sich bisher unbescholtenen Bürger dabei gewesen, eine Bombe zu bauen, stellt sich heraus, dass er in einer Art vogelkundlichem Wettstreit mit anderen Leuten war, die ein ungefähr ähnlich aufregendes Leben geführt haben. Das erklärt natürlich auch die roten Falkenfedern, die bei dem Toten aufgefunden wurden. Auf der Suche nach dem Vogel ist der arme Mann aber offenbar in etwas viel Größeres hereingestolpert, einen Entführungsfall nämlich in einer sehr merkwürdigen Situation, wo es aber um gewaltige Summen Geldes zu gehen scheint, was alles mit einem Zugang zu Fahrstühlen zu tun hat. Da das Entführungsvorhaben kaum darauf abgezielt haben kann, direkt beim bitterarmen Vater des Entführungsopfers Geld zu holen, da einfach keines vorhanden ist, muss der Plan, der dahinter steckt ja ein anderer sein. Und in der Tat versucht man sich Wertvolles anzueignen und nimmt dabei auch keine Rücksicht. Alexis versucht währenddessen auf eine Ratte aufzupassen - was ein Sinnbild des ganzen Drumherum ist.

Castle 043 Akte X - Close Encounters of the Murderous Kind

Das ist aber einmal eine sehr merkwürdige Folge, die so ein bisschen im Stile von mysteriösen Krimiserien à la Akte X gestrickt wurde. Daher kommt wohl auch der deutsche Titel. Alles ist ein wenig seltsam hier, angefangen mit dem schlimmen Schock, den der Finder des Mordopfers erleidet, als er die Leiche sieht, die tatsächlich ziemlich merkwürdig aussieht. Und ziemlich gruselig sieht sie auch noch zugerichtet aus, nämlich auf eine Art und Weise, die eigentlich nur im Weltraum vorkommen kann, wenn man ohne Schutzanzug im Vakuum herumschwebt. Aber eigentlich kann das kaum sein, obwohl Richard Castle sogleich den Verdacht hat, dass es sich hier um eine Entführung durch Außerirdische handelt, die auf tragische Weise schief gelaufen ist. Aber ganz vehement versucht Beckett, einen kühlen Kopf angesichts der immer wilderen Spekulationen zu bewahren, die Castle anstellt und die auch noch an jeder Ecke eine Bestätigung zu finden scheinen. Nicht nur findet sich entsprechende Literatur im Auto der Toten - diese arbeitete ja als Astrophysikerin seriös an und mit Vorkommnissen im Weltall, sondern sie war selbst jahrelang Arbeitskollegin eines UFO-Forschers, mit dem dem sie dann auch noch unmittelbar vor ihrem Tod eine langes Telefonat führte. Und der Ufologe berichtet dann auch davon, dass die Tote mithilfe eines Radioteleskops Signale empfangen habe, die wie die Kontaktaufnahme mit Wesen von einem anderen Planeten aussehen könnten. Dann ist da aber noch die Tatsache, dass dieser Kollege ja wegen der Toten seinen Arbeitsplatz verlor - Motiv genug für einen Mord? Dann ist da auch noch der ehemalige Freund der Toten. Er hatte unter anderem einen der wenigen Zugänge zu einer Unterdruckkammer, die am Forschungsinstitut, wo die beiden arbeiten, installiert war. Castle möchte trotzdem nicht von der Theorie der Entführung durch Außerirdische lassen, und plötzlich bleibt während einer gemeinsamen Autofahrt von Beckett und Castle das Auto von Castle stehen, nein, vielmehr das Auto von Beckett - es erscheinen helle Lichter, und was dann passiert, ist sehr Abgefahren. Alexis ist am Ende froh, dass ihr Papa auf die Eltern ihrer großen Liebe einen guten Eindruck gemacht hat.

Castle 044 Speakeasy - Last Call

Hier ist jedenfalls richtig etwas los bei Castles zu Hause, wobei sich aber nicht immer alles als so (anders) entpuppt, wie es auf den ersten Blick scheint. jedenfalls sitzt Castle an einem Roman und wird dabei von einer im engen T-Shirt herumhüpfenden Alexis darüber benachrichtigt, dass ja gleich eine alte Schulfreundin auftauchen wird, die dann über Nacht bleiben will. Auftauchen ist aber nicht das schlechteste Wort, denn der arme Mann, dessen Ehefrau ihm in der Eingangsszene das Leben zur Hölle macht, weil er seine Angel in den East River hält, bringt eine ihrem Zustand nach noch nicht so besonders lange im Wasser treibende Wasserleiche zum Auftauchen. Diese ist dann allerdings an eine Stelle wirklich übel zugerichtet, und zwar durch einen Gegenstand aus rotem Glas. Was wir icht sofort erkennen können, ist, dass es sich hierbei um ein ganz besonderes Glas für einen ganz besonderen Gegenstand handelt. Einen Gegenstand, für den zum Beispiel jemand mit diesem Gegenstand ermordet wurde und zwar, um ihn in eine Wasserleiche zu verwandeln. Parallel zum Auffinden der Leiche kommt die alte Schulfreundin von Alexis an und trägt allerhand Make-up und mehrererlei Piercings an unterschiedlichen Orten. Das wiederum tratscht Castle sofort an Beckett weiter. Die wiederum hat nichts Eiligeres zu tun als ihren Status als "voll krasse Jugendliche" damit zu untermauern dass sie angeblich eine Tätowierung habe (aber wo denn, fragt Castle, und wir erfahren es nicht. Aber einen kleinen Hinweis haben wir schon - es dürfte nicht auf dem Busen sein (Busen hier in seiner alten Bedeutung als der Platz zwischen den Brüsten), denn als Beckett undercover auf Befragung eines Bartenders geht, und zwar in Begleitung Castles, löst sie ihr Haar und knöpft ihre Bluse auf. Da sieht man zwar nur ein bisschen, aber das reicht offenbar auch schon vollständig aus, um Castle um den Verstand zu bringen,. Jedenfalls führen etliche Spuren zum Täter, der den Hals nicht voll genug kriegen konnte.

Castle 045 Nikki Heat - Nikki Heat

Bei der Übersetzung des englischen Titels ins Deutsche haben sich die Übersetzerinnen und Übersetzer die Arbeit aber recht leicht gemacht, wie die geneigte Zuschauerin beziehungsweise der geneigte Zuschauer schnell feststellen kann, denn beim Lesen der beiden Titel fällt es einem schon quasi ganz automatisch ins Auge: beide Versionen sind quasi identisch. Das kann doch eigentlich nicht mit rechten Dingen zugehen, oder? Man hätte doch jetzt wenigstens damit rechnen können, dass man im Deutschen so etwas schreibt wie "die heiße Nikki" oder so etwas Ähnliches. Aber es soll dann offenbar nun einmal so sein. Jedenfalls kommt Castle reichlich verstimmt vom Fernsehen ins Polizeirevier, wo er sich gerade darüber beklagen will, dass die Verfilmung seines Romans Nikki Heat mit einer fürchterlichen Fehlbesetzung, nämlich Nathale Rhodes erfolgen soll oder erfolgen wird oder erfolgt  ist, aber da passiert es dann auch schon: besagte Nathalie Rhodes kommt auch schon ins Polizeirevier und macht eine große Welle, was ja doch schon etwas befremdlich wirkt, aber ihr fliegen offenbar die Herzen aller Anwesenden zu, als sie dort auftaucht und für ihre Rolle recherchieren will, die sie auf die Spuren von Kommissarin Kate Beckett führen soll. Während zunächst alle von ihr begeistert sind, Castle sie aber keineswegs leiden kann, wandelt sich das Bild doch stetig und am Ende sieht es sogar noch ganz anders aus. Parallel möchte Detective Ryan seine Freundin mittels eines diamantenen Verlobungsringes beeindrucken. Doch geht das wegen der Schauspielerin Nathalie Rhodes auch schief, denn sie befindet sich ja auf seiner freebie list, was seine Freundin irgendwie gar nicht so gut findet. Und was passiert dann? Dann wird in kriminalistischer Hinsicht auch noch eine Frau ermordet die doch eigentlich nur für glückliche Ehepaare sorgen wollte und dies auch mit großem Erfolg geschafft hat. Aber warum muss sie sterben? Nun, das verlangt einiges an Aufklärungsarbeit, die aber auch dazu führt, dass die Chancen auf ein Stelldichein zwischen Castle und Nikki Heat steigen, auch wenn Castle Nikki Heat ja gerade widersteht!

Castle 046 Puff, du bist tot - Poof! You’re Dead

In dieser Folge haben zwei sehr offenbare Turteltauben ein ziemliches Techtelmechtel, aber nicht so, wie es sich jetzt die geneigte Zuschauerin oder der geneigte Zuschauer sich jetzt denkt, sondern ganz anders. Aber Zauberei spielt auch eine nicht zu unterschätzende Rolle hier. Aber einmal der Reihe nach. Zunächst blendet nämlich die Kamera gar nicht auf eine potenzielle Mordszene, doch, halt, das tut sie, denn es wird zu allererst ein kopfüber in einem Wassertank hängender Besitzer eines Zauberladens gefunden, der recht schlimm aussieht. Es sieht wirklich so aus wie bei jemandem, der als Zauberer einen Befreiungstrick versucht hat, der aber nicht funktioniert hat und fürchterlich und auf tragische Weise schief gelaufen ist. Und auch wenn er deutsche Titel es uns jetzt glauben machen will, dass es in irgendeiner Weise um einen Puff geht, dann seien alle bereits an dieser Stelle versichert, dass es überhaupt nicht um eine Puff geht. Worum es aber geht, sind vielfältige Verwicklungen romantischer Natur. Daher kommt es auch, dass die nächste Kamerafahrt, nachdem man das Opfer einigermaßen tüchtig ausgeleuchtet hat, den Turteltauben gilt, und es sind tatsächlich Javier Esposito und Lanie Parish, die dann einen furchtbar cleveren Plan aushecken, niemanden im Betrieb etwas davon merken zu lassen, dass sie etwas miteinander haben. Aber lässt sich wirklich jemand täuschen? Das kann man nicht so sagen. Es scheinen sofort alle im Bilde zu sein, auch wenn die Bemerkungen, die fallen, sich mehr auf die anderer romantische Verwicklung beziehen, die ja immer noch im Hintergrund eine Rolle spielt, nämlich Gina und Richards Geschichte, die ja bereits im Sommer angefangen hatte. Und darüber kann man, anders als bei Lanie und Esposito, sogar in der Zeitung lesen, da Castle ja auch im Blick der Öffentlichkeit wandelt. Aber der Mord, der hat es dann auf einigermaßen trickreiche Weise doch in sich, da ja der Mord eher wie ein Selbstmord aussieht, der aber nur ein unzureichend getarnter Mord ist.

Castle Staffel 3 Episodenguide II

Castle 047 Johanna Beckett - Knockdown

Au weia, es ist ja zuerst nicht so ganz klar, aber das ist dann doch eine der intensiveren Folgen von Castle, mit denen man die geneigte Zuschauerin oder den geneigten Zuschauer erfreut. Das ist, entgegen unserer anfänglichen Andeutung, jetzt aber doch schon in den ersten Sequenzen abzulesen. Jemand lädt dort nämlich sehr langsam und mit großer Bedacht eine Pistole mit Kugeln. Das sieht zunächst sogar etwas meditativ aus, aber die Person scheint entweder Böses im Schilde zu führen, oder ... zumindest sehr schwer belastet zu sein, denn die Person richtet die Waffe gegen sich selbst. Jetzt ist es aber nicht so, dass Beckett und Castle es hier mit einem Selbstmordopfer zu tun haben, denn der Anruf, den Castle kurze Zeit später von Beckett erhält (und der ihn mitten in einem sehr vetrauten Gespräch mit seiner Mutter erreicht), hat damit zu tun, dass Beckett Kontakt mit dem Pistolenmenschen aufgenommen hatte, beziehungsweise hatte umgekehrt der Pistolenmensch mit ihr Kontakt aufgenommen, und da beide sich jetzt in einem Café treffen sollen, bittet Beckett Castle mitzukommen, wenngleich der Pistolenmensch ausdrücklich darum gebeten hatte, dass sie alleine erscheine. Es kommt, wie es kommen muss: der Pistolenmensch hat Einzelheiten zum Tod von Becketts Mutter (19 Jahre vorher begann die Geschichte, vor 12 Jahren aber ist Becketts Mutter ermordet worden), doch wird er, ganz kurz bevor er sich Beckett offenbaren kann, zum Opfer eines Mordanschlages, dem er am Ende auch zum opfer fällt, noch während alle drei im Café sind. Oh, und eigentlich ist ja das vertraute Gespräch Castles mit seiner Mutter auch erst anschließend. Es wird aber im Verlauf sehr spannend. Beckett wird nach einer unglücklichen Verhörgeschichte vom Fall abberufen, Castle macht sich aber mit ihr zusammen daran, den alten Fall auf eigene Faust zu lösen, und das ist auch gut so, denn als man dem Todesschützen langsam näher gekommen ist, zieht sich die Schlinge für Ryan und Esposito zu, die zu den Chefermittlern gemacht wurden, aber Beckett kann am Ende die verspielte Stärke aus dem ersten misslungenen Verhör durch einen starken Abschluss wieder wettmachen.

Castle 048 Todsicheres Glück - Lucky Stiff

Tja, ob das mit dem Glück wirklich so todsicher ist, wie es sich im Titel so anhört, oder ob einem, wenn einem das Glcük nun einmal sehr hold gewesen ist, nicht auch der Tod mit seiner knochigen Hand ein wenig winken möchte? Wer will das schon sagen? jedenfalls ist es so, dass in den ersten Einstellungen dieser Episode ein gut angezogener Herr von auf dem Boden liegenden Dollarnoten offenbar an den Tatort eines Verbrechens geführt wird. Und da die geneigte Zuschauerin beziehungsweise der geneigte Zuschauer ja seit nunmehr mehr als siebenundvierzig Folgen sich ja langsam auskennt und verinnerlicht hat, dass Castle ja Beckett immer bei ihrer Arbeit in der Mordkommission begleitet, wird uns auch schlagartig klar: es muss sich auch hier wieder um einen Mord handeln, wenn ein Mensch regungslos in seinem eigene Blut auf dem Boden liegt. Und auch hier ist es so, aber die Leiche ist nicht irgendeiner, und der Finder der Leiche auch nicht irgendwer: ein mehrfacher Millionär, der durch einen Lottogewinn reich wurde, wird von seinem Butler tot aufgefunden. Bei Castle macht es im Kopf natürlich sogleich "klick", denn Mord und Butler, das passt ja bekanntlich fast so gut zusammen wie Butter und Brot oder Klo und Brille. Sogleich rückt der Butler für Castle auch in das Zentrum der Verdächtigungen, aber mehr Ungeklärtes bringt weitere Beschuldigte mit auf das Tapet. Insbesondere die Tatsache, dass sich die Tochter des Lottospielers aus Gründen der Drogenabhängigkeit im zwielichtigen Milieu herumgetrieben hat, gibt Kate Beckett sogleich die Gelegenheit, ein paar Anmachtänze zu starten, um dem Drogenbaron ans Leder zu gehen, der von den beiden Hillbilly-Rapper-Brüdern der Missetat beschuldigt worden ist. Castle kann seinen Blick kaum von Kate Becketts Hinterteil nehmen, aber die ganze Sache führt zu relativ wenig. Der Drogenbaron wiederum setzt den Butler in ein zweifelhaftes Licht, doch gerade als Castle sich bestätigt sieht, taucht noch jemand auf.

Castle 049 Der letzte Nagel - The Final Nail

Das ist mal eine ganz merkwürdige Episode und zwar von Anfang an. Zu allererst nervt es ja gewaltig, dass wir eine Wiederholung der immer besonders traurigen Variante "Richard Castle ist mit dem Verdächtigen / dem Opfer / dem Hauptzeugen / der Hauptzeugin persönlich bekannt" vor uns haben. Das verspricht ja immer Ungemach. Es ist ja fast noch schlimmer, als wenn der Täter irgendwie noch Mitleid verdient. Jedenfalls spielt Nathan Fillion (vermutlich drehbuchgemäß) die totale Voreingenommenheit Castles so schlimm aus, dass es dem geneigten Zuschauer beziehungsweise der geneigten Zuschauerin schon beinahe weht tut. Da ist auch nichts zu machen, dauernd fällt der alte Tanzbär nicht nur Beckett total auf den Wecker, sondern geht auch dem Zuschauer auf den Sack. Vielleicht geht er ja auch der Zuschauerin auf die Eierstöcke. Man weiß das ja nie so genau. Besonders schlimm ist ja, dass zum Behufe der Folge auch noch ein total wichtiger Mensch ("er hat mich entdeckt! ohne ihn wäre ich nur ein Pausenclown! er hat mich zu dem gemacht, was ich bin! ohne ihn gäbe es mich nicht!") aus dem Hut gezaubert wird ("habe ich ihn nie erwähnt?") - so, und da stehen wir nun mit der Misere, dass ein aus dem Hut gezauberter Hauptverdächtiger, der eine total wichtige Rolle im Leben Castles gespielt hat, vergleichbar nur dem Vater von Kara Thrace, der ebenso aus dem Hut gezaubert wird, und Castle benimmt sich wie ein Tanzbär. Die Art und Weise, wie sich angeblicher Zweifel und angebliche Überzeugung hier in einem Ringkampf gegenüberstehen sollen, kann aber wirklich bestenfalls als nervtötend beschrieben werden. Am Ende ist es dann aber so, dass die ganze Geschichte eine Wendung nimmt, die man dann doch noch mit einigem Respekt als clever bezeichnen kann. Ganz versöhnt will man aus der Episode aber nicht herausgehen, auch wenn am Ende die Personen, die verantwortlich sind, auf ganz erschreckende Weise gruselig wirken.

Castle 050 Die schmutzige Bombe - Setup

Dies ist die erste Episode einer nervenzerfetzenden Doppelfolge mit spannungsgeladenem Brimborium, wo man es beinahe so richtig krachen lässt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Man erkennt auch bereits in den ersten Einstellungen, dass man es mit einer der spannungsgelandenen Episoden zu tun haben, in denen einem der höhepunkt beziehungsweiese ein Zwischenhöhepunkt präsentiert wird und man dann voller Spannung darauf wartet, wie es zu diesem Kulminationspunkt kommen kann, Ein wenig wirkt es nämlich nach Doctor Who, wie Castle von so einer Art Astronauten durch ein indirekt beleuchtetes Zelt geschleift wird und am Ende auf Beckett trifft. Und beiden steht die Frage, "ist es wirklich so schlimm?" buchstäblich ins Gesicht beziehungsweise ins Drehbuch geschrieben. Und dann kommt auch schon die erwartete Einblendung "36 Stunden früher", denn von da an wird sich die Story in diese Richtung entwickeln. Und was so dramatisch weitergehen soll, beginnt mit einem aufgebockten und zerlegten Taxi, in dem sich kein Fahrer mehr befindet. Dass es sich um einen maisgelben Toyota Prius handelt, macht das Ganze eigentlich noch interessanter, aber wenig später wird der Fahrer ermordet aufgefunden. Es kommt zu allerlei Ungereimtheiten, in deren Folge sich auch ein Special Agent einschaltet. Wenn diese aber das Kommando übernehmen, wird es schnell ungemütlich. Die folge ist nun aber so gestrickt, dass die Special Agents vermutlich so fies sein müssen, weil sie im Dienste der großen und ganzen Sicherheit agieren, und da heiligt mancher Zweck eben die Mittel. Und so muss eben auch eine Mutter bedroht werden und ein kleines Baby ist auch zu erschrecken. Und die Tricks, die des Special Agent auf dem Kasten hat, bringen Beckett und Castle gegen ihn auf, so dass sie am Ende auch noch sehr mit ihm aneinander geraten, weil sie den Verdacht, den die Mörder gestreut haben, nicht teilen wollen. Und am Ende ist auch noch Radioaktivität im Spiel. Aber warum, das verraten wir hier nicht. Oh, es steht schon im Titel? Umso besser!

Castle 051 Countdown – Countdown

Ja, der Countdown läuft, meine sehr verehrten Damen und Herren, sowohl im Englischen als auch im Deutschen - und es beginnt der zweite Teil der nervenzerfetzenden Doppelfolge. Was wir bisher verschwiegen haben, soll jetzt aber ans Licht der Öffentlichkeit gelangen: Castle und Beckett steckten gegen Ende der vorherigen Episode, also am Ende der ersten Folge dieser Doppelfolge, ziemlich eindeutig in einem Kühlanhänger fest, wo sie langsam aber sicher dem Tod durch Erfrieren immer näher gekommen sind. Das ist aus Sicht der Zuschauer irgendwie bedauerlich, da man ja auch Mitleid mit den beiden empfindet. Was natürlich noch viel bedauerlicher ist, ist, dass beide schon wieder nicht dazu kommen, einander ihre Zuneigung zu gestehen. Das beste daran ist ja auch noch, dass Beckett ausgerechnet zu Castle sagt, dass sie gerne jemanden hätte, der immer für sie da ist. (Wo bleibt der Einspieler mit dem schallenden Gelächter, wenn man ihn am dringendsten braucht?)Wie war noch einmal Castles Standardantwort, wenn Beckett ihn um einen Gefallen bittet? "Always!"??? Na, da hat man es ja wieder einmal. Beckett würde einen guten Jungen nicht einmal dann bemerken, wenn er ihr ins Bein beißt. Nun, was geht also vor? Während Castle also beinahe Beckett seine Liebe gestehen kann, werden beide dann doch noch gerettet, sehr stark unterkühlt, aber so weit in Ordnung. Jedoch die dreckige Bombe voll nuklearer Substanzen, die wir in der Rezension der letzten Folge lieber verschwiegen haben, sie ist einfach nicht aufzufinden, denn sie hat sich bereits mit einem anderen Laster auf den weg gemacht, um irgendwo an einem belebten Orte gezündet zu werden. Doch es ist ein anderer Ort, an dem Beckett und Castle waren, als Agent Fallon ihn aufgesucht hat. Zum Glück entscheidet sich Fallon noch rechtzeitig zu einer Zusammenarbeit mit den beiden, und die arme, zum Steuern eines bombenbeladenen Lasters gezwungene Mutter wird noch gefunden und gestoppt. Alleine der Countdown der Bombe läuft noch, kein Agent kann rechtzeitig helfen und Castle muss in letzter Sekunde eine potentiell folgenschwere Entscheidung treffen. Und die Liebe? Ach, die Liebe!

Castle 052 Mörderische Seifenoper - One Life to Lose

Jetzt spielt die Episode sozusagen im home turf aller Beteiligten, denn es geschieht in einem Studio. Aber was geschieht denn da? Es ist zunächst so, dass man gar nicht recht weiß, was da gespielt wird, denn alles scheint doch zunächst etwas übertrieben. Offenbar wird ein Liebespaar in flagranti von einem wie immer zu früh heimkehrenden Ehemann überrascht, aber als von den beiden Überraschten einer den Schrank aufmacht, fällt plötzlich eine Frauenleiche aus dem Schrank - mit einer Feuerwehraxt im Rücken, also insgesamt ein verstörender Anblick, insbesondere natürlich deshalb, weil es erst so aussieht, als treibe jemand Scherz und Schabernack, denn es stellt sich alsbald heraus, dass die ganze anfängliche Szenerie nur am Drehort einer überaus erfolgreichen Seifenoper spielt, deren Erfinderin beziehungsweise Drehbuchschreiberin es ist, die tot samt Axt im Rücken aus dem Schrank fiel. Die Hauptdarstellerin der Seifenoper, die es offenbar Esposito sehr angetan hat, der hier im Prinzip so etwas wie den Gegenpart Ryans übernehmen kann, der ja einige Episoden zuvor sich den Kopf von der Darstellerin von "Nikki Heat" verdrehen ließ, stellt jedenfalls ihe beiden Brüste so ein bisschen provozierend ins rechte Licht,und sie verfehlt damit ihre Wirkung bei Esposito nicht, obwohl es doch interessanterweise gerade Lanie ist, seine Angebetete, die noch einige Sekunden zuvor am Tatort ihren eigene Busen in ganz ähnlicher Weise mit tiefen Einblicken zur Schau stellte. Na, genug der Reflexion über die Brüste der Darstellerinnen, aber auffällig ist es ja schon. Castkle beginnt allerdings sofort, eine verrückte Theorie über Tatmotiv und Tathergang nach der anderen zu spinnen. Unerwarteterweise tritt auch noch Castles Mutter auf den Plan - eigentlich sollte sie doch mit Aufbau und Betrieb einer eigene Schauspielschule beschäftigt sein, aber damit ist es wohl nichts geworden, denn sie nutzt jetzt eher ihre Kontakte zu den Kolleginnen und insbesondere zu den Kollegen am Set, um etwas über die Hintergründe des Verbrechens zu recherchieren. Das schlägt am Ende aber Castle ziemlich auf den Magen.

Castle 053 Tod eines Geschworenen - Law & Murder

ja, hier geht es richtig zur Sache, und man hat als Zuschauer auch schon das Gefühl, dass man genau mitbekommt, wie man auf bestimmte Fährten gesetzt wird, aber man sich so richtig nicht dagegen wehren kann, auch wenn man ganz objektiv gesehen gut daran täte, dem Braten nicht zu trauen (und man das durchaus schon weiß). Apropos weiß - der schwarz-weiß-Konflikt scheint tatsächlich einen substanziellen Anteil des Ganzen auszumachen, denn in dieser Verhandlung, die am Anfang beginnt, wo ein dunkler böser Mann angeklagt ist, eine liebe hellhäutige Frau aus besseren bis sehr guten Kreisen umgebracht zu haben, stehen die Zeichen wohl auf schuldig, Fingerabdrücke, Mordwaffe und alles miteinander. Aber dann ist da ausgerechnet noch ein Jurymitglied, dass vom böse scheinenden dunklen Cousin des dunklen Angeklagten misstrauisch beäugt, plötzlich erstickend im Gerichtssaal zusammenbricht. Schnell reimt man sich eine Story zusammen, und das scheint auch die Story zu sein, die alle sich zusammenreimen, die Polizei eingeschlossen, bis sich auf einmal leichte Zweifel an der doch etwas zu gut scheinenden Mordgeschichte entwickeln. Zum Glück, muss man sagen, sonst wäre die Geschichte wohl böse ausgegangen, so aber kann am Ende sogar Richard Castle mit seiner Kate Beckett auf ein Movie-Date gehen, wo es vermutlich sogar Limo und Süßigkeiten für den gemütlichen Tanzbären geben wird. Was wird man sich ansehen? "Forbidden Planet", den Urvater der amerikanischen Science-Fiction-Sagen. Na, wenn das mal nichts ist. Bis dahin aber hat man einen alten Freund des Vorgesetzten leider als echten Schlimmling entlarven müssen (schon wieder ein alter freund mit Dreck am Stecken, aber immerhin gibt sich Montgomery nicht so dusselig wie Castle, wenn es um eine seiner eigenen Freunde geht), einen Unschuldigen vor dem einigermaßen sicheren Tod durch die Giftinjektion bewahrt, einen Konflikt über die väterliche Handyüberwachung einer eigentlich vertrauenswürdigen Tochter gelöst und einen Mord an einem Jurymitglied aufgeklärt, wo wir uns jetzt schon nicht mehr erinnern, wie der eigentlich ausgeführt worden war.

Castle 054 Die Pizza-Connection - Slice of Death

Es geht eigentlich sehr gruselig los, und man fragt sich wiederum, ob das wohl immer so ganz nötig ist mit der Nahaufnahme des Mordopfers. Alles kündigt sich aber irgendwie an, so wie es alles aufgebaut ist. Während nämlich ein junger Mann offensichtlich die neue Bekanntschaft in die heimische Pizzeria mitnimmt, um dort einen romantischen Abend zu verbringen, geschieht etwas sehr Merkwürdiges, und in der tat bahnt sich Schlimmes an, als nämlich der Bekanntschaft der leckere Geruch nach Barbecue in die Nase steigt. Oder so ähnlich - jetzt kann man sich natürlich trefflich darüber streiten, ob es wirklich der bezeichnete Geruch wäre, denn man d riechen würde, jedenfalls finden die beiden Turteltauben eine stark verbrannte Leiche im Ofen der Pizzeria, und man ist bei der Produktion der Episode vielleicht ein bisschen zu sehr mit sich selbst zufrieden gewesen, so dass man die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lässt, die verkohlte Leiche dauernd in einigem Detail zu zeigen, zum Beispiel auch die von den Zähnen weggebrannten Lippen und so witer und so fort. Bei dem Toten handelt es sich wohl um einen Journalisten, und er scheint zwischen die Fronten eines erbitterten Pizzeria-Krieges geraten zu sein, in dem Authentic Nick's, Authentic Terrific Nick's, Terrific Authentic Nick's und Terrific Nick's angetreten sind, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen und sich gegenseitig die Kundschaft abzugraben. Aber kann das alles als Motiv ausreichen? Und was hat die offenbare Freundin des Journalisten (auf den ersten Blick erinnert sie ja ein wenig an Admiral Cain aus Battlestar) mit der ganzen Sache zu tun, deren foto man aus dem verkohlten Portemonnaiefach zieht, das mitsamt des Portemonnaies am Tatort gefunden wird. vor seinem Tod konnte der getötete Journalist noch mittels eines Bankautomaten eine Botschaft hinterlassen, die Castle in der Lage ist zu rekonstruieren, und plötzlich wird alle klar, dass hier um viel mehr gespielt wird als nur um die Vorherrschaft auf dem Markt der Pizzerien New Yorks. Und man fühlt sich am Ende ein bisschen erinnert an eine weitere Episode, nämlich die Nummer 19.

Castle 055 Tod im Pool - The Dead Pool

Also bei dem Titel des englischen Originals, da handelt es sich ja nicht unbedingt um einen Superhelden, auch wenn der gleichnamige Superheld einigermaßen bekannt ist, sondern es handel sich um ein einigermaßen makabres Spiel, bei dem darauf gewettet wird, wer als nächstes stirbt. Hoffentlich, so könnte man jetzt sagen, beschränkt sich die Reichweite dessen eher nur auf Charaktere in Film, Funk, Fernsehen und zum reduzierten Steuersatz ausgegebene Druckerzeugnisse. Aber wir wissen, dass es sich auch um eine Wette in gefährlichen Sportarten handelt, nämlich zum Beispiel beim Motorsport, und dass es tatsächlich so ist, dass da manche Leute wetten, wer als erster sterben wird, nur um damit ein paar schnöde Moneten zu gewinnen. Hier ist das Wort "Pool" natürlich in dem Sinne doppeldeutig eingesetzt, als dass es sich, wie man in der Eingangseinstellung sieht, bei dem Opfer augenscheinlich um einen Schwimmer handelt, der ja nun mal tatsächlich in einem Pool zu Hause ist beziehungsweise dort lange Tage seines Lebens verbringt, um zu trainieren. Aber damit nicht genug - es kommt auch noch eine literarische Variante ins Spiel, nämlich dadurch, dass Castle, der genau so einen Schützling großgezogen hat wie der Mentor des Schwimmers, der als Mordopfer im Pool treibt es mit dem verheißungsvollen Talent gemacht hat, seinen eigenen Schützling - vermutlich aus Gründen des Angebens mit seinem schnaften Verhältnis zu Beckett - mit aufs Polizeirevier schleppt, wo sich die Sympathie zwischen seinem Bekannten und Beckett aber schnell auf eine Weise entwickelt, dass es Castle nicht mehr ganz so viel Freude bereitet. Nachdem auch noch ein riesiger Korb Muffins auf Becketts Schreibtisch erscheint, platzt Castle endgültig der Kragen und er fädelt eine perfide Racheaktion ein. Perfide scheint es auch im umgebenden Mordfall zuzugehen. Es werden anabole Streroide entdeckt, angeblich hat aber der Sportler selber nie welche genommen und war überall unheimlich beliebt - war er also ein Dealer oder wurde ihm nur übel mitgespielt? Und als dann auch noch reiche Eltern auftauchen, wird es wirklich schmutzig. Immerhin gibt Castle Beckett gegenüber recht unumwunden zu, dass er auf seinen Schriftstellerfreund ziemlich eifersüchtig gewesen ist.

Castle 056 Lieben und Sterben in L.A. - To Love and Die in L.A.

Dass man hier in der Übersetzung des englischen Titels "To Love and Die in L.A." die Gelegenheit hatte, die Anspielung auf das Original "To Live and Die in L.A." auch durch den Einsatz minimaler Mittel nachzugestalten, nämlich indem von von "Leben und Sterben in L.A." zu "Lieben und Sterben in L.A." übergehen konnte, das ist ja offenbar als solch eine einmalige Chance begriffen worden, dass sich das Übersetzerteam diese Gelegenheit selbstverständlich nicht entgehen lassen konnte, das ist ja klar. Deswegen hat man auch gleich zugeschlagen. Was weniger erfreulich ist als dieses Schmankerl, ist ja die Tatsache, dass uns und auch der Polizistin Beckett ein alter Bekannter unter wiederholt unglücklichen Umständen noch einmal begegnet. Es ist Herr Royce, der ehemalige Mentor und Ausbilder von Beckett an der Polizeischule, wo sie ausgebildet wurde. Sie musste ihn in einer früheren Episode ja bereits einmal verhaften, und jetzt steht es eigentlich noch schlimmer, denn immerhin blendet zwar die Kamera im entscheidenden Moment weg, aber Royce, der sich schwer verletzt in Sicherheit bringen will, wird offenbar von seinem Mörder mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Dass Beckett über diesen Verlust wegen der damit verbundenen Geschichte und der Festnahme Royces als Bösewicht in der Episode "Die Schatzkarte - Under The Gun" erheblich bestürzt ist, versteht sich quasi von selbst. Montgomery erkennt ihrer emotionalen Reaktion bereits an, dass sie sehr mitgenommen ist, daher entzieht er ihr den Fall. Aber da hat er nicht mit Becketts Entschlossenheit gerechnet, und mit Castles Entschlossenheit, ihr zu helfen. Obwohl das jetzt natürlich eigentlich als Aussage so nicht stimmt. Montgomery ist sich ja schon im Klaren, dass seine Polizistin nichts unversucht lassen wird, in dem Fall weiterzukommen, und da die Spur nach Los Angeles führt, ergibt sich jetzt auch folgerichtig der Titel. Was vielleicht besonders auffällt, ist, dass es - wie in der letzten Folge auch - doch noch zu einem Moment kommt, wo auch Beckett merken muss, dass es zwischen ihr und Castle doch immer stärker zu knistern beginnt.

Castle 057 Ganz schön tot - Pretty Dead

Wie man jetzt "ganz schön tot" sein kann, wenn man tot ist, das ist uns hier nicht so ganz klar geworden, denn eigentlich ist das mit dem tot Sein doch eher eine binäre Angelegenheit beziehungsweise entweder hat man es vollständig oder eher nicht. Aber das Wort "schön" hat hier schon seine Berechtigung, genau wie das Wort "pretty" in  der englischen Originalfassung des Episodentitels. Das liegt aber lediglich daran, dass die ganze Folge in einem Milieu spielt, in dem ja bekanntlich Schönheit und gutes Aussehen eine entscheidende Rolle spielen. Apropos "spielen", wir treffen hier auf einen alten Bekannten, nämlich den Schauspieler Jonathan Slavin, der in der Serie "Life" bereits auftrat und dort einen unglücklichen Lotteriegewinner gespielt hat, nämlich die Figur des Dale Houseman. Hier spielt er allerdings den Agenten einer angehenden Schönheitskönigin aus Illinois, die aber bereits in der ersten Einstellung beziehungsweise in einer der ersten Einstellungen in der Episode inmitten von Tanz und Tralala tot von der Decke schwebt. Das ganze Durcheinander wird immer größer, weil dann jede Menge verdächtige Personen auftauchen, also schmierige Ex-Freunde und mysteriöse Fotografen. Ja, es tauchen dann auch Fotografien auf, die, obwohl eigentlich von Richard Castle als einigermaßen geschmackvoll tituliert, irgendwie dazu führen könnten, dass der ganze Plan mit dem Schönheitsköniginnentitel nicht wirklich gut laufen können würde, denn auf den Fotografien scheint die Schönheitskönigin aus Illinois irgendwie sehr in ihrer ganzen Schönheit zu sehen zu sein, die dann auch von wenigen Dingen verdeckt ist, die den Blick auf Busen und Po der Schönheitskönigin behindern könnten, sozusagen. Im Wesentlichen handelt es sich also um Nacktaufnahmen, und jetzt werden die Dinge immer verworrener, aber im Endeffekt geht es wahrscheinlich um Geld, Erpressung, falsches Spiel, menschlichen Betrug und so weiter und so fort, aber so richtig weiß die Episode einen nicht zu fesseln, denn die Charaktere, allen voran der Unternehmer, der die Schönheitswettbewerbe ausrichtet und seine dusselig wirende Frau ziehen keinerlei Sympathien auf sich.

Castle 058 Knockout - Knockout

Ja, da war wohl am englischsprachigen Episodentitel nicht mehr besonders viel ins Deutsche zu übersetzen, dachte sich das Übersetzerteam möglicherweise, als es ans Übersetzen des englischen Episodentitel ins Deutsche ging. Man beließ einfach der Bequemlichkeit halber den englischen Titel im Deutschen genau so, wie er eben im Original war. Aber mit dem Ausknocken  beziehungsweise dem Ausgeknocktsein, das zieht sich hier durch verschiedene Ebenen der Episode, so dass einem am Ende ein bisschen der Kopf brummt, wer denn jetzt hier eigentlich ausgeknockt ist und wer vielmehr für immer von der Bildfläche verschwunden sein wird. Dass etwas Drastisches passieren würde, kann man direkt am Eingang der Episode merken, denn es geht ja um nichts weniger als um den alten Mordfall an Becketts Mutter, der die ganze Serie ja doch im Hintergrund ständig begleitet, und der schlimme Killer der Mutter, der auf den hässlichen Namen Hal Lockwood hört, treibt sein nicht minder hässliches Unwesen im Knast, wo ihn Beckett seinerzeit hingebracht hatte. Nicht nur, dass er sein Unwesen dort treibt und Gary MacAllister ermordet, der ebenfalls Informationen zum Tode von Becketts Mutter gehabt hätte, sondern bei der anschließenden Gerichtsverhandlung kommen ein paar getürkte Polizisten und befreien ihn auch noch mit einem nachtschwarzen Helikopter. Ja, und dann zieht das ganze Ding solche Kreise, dass am Ende auch Esposito und Ryan fassungslos dabei stehen. Die ganze Verwicklung führ nicht nur dazu, dass Kate Beckett sich mit Richard Castkle entzweien will, was dieser aber dann so doch nicht stehen lassen kann. Stehen gelassen wird aber auch sonst nichts beziehungsweise nur wenig, und so bleiben am Ende nur noch Castle, Ryan und Espositio übrig. Und bei der Beerdigungsfeier von Montgomery wird auch noch Beckett durch einen gezielten Brustschuss getötet. Castle kann ihr gerade noch im Sterben seine Liebe gestehen, und dann ist die Staffel auch schon zu Ende. Na, so etwas aber auch. Vier Monate muss die Fangemeinde jetzt bis zur nächsten Staffel warten!

Castle Staffel 4 Episodenguide I

Castle 059 Neuanfang - Rise

Tja, Mensch, was soll man denn jetzt wieder mit so einem Anfang einer Staffel anfangen, um sich einmal den Kalauer nicht entgehen zu lassen? Es ist ja wieder so ähnlich wie damals, als Castle über den Sommer mit seiner komischen ehemaligen Ehefrau ins Land der Turteltäubchen abgetaucht ist, was Beckett ja vermutlich hätte verhindern können, wenn sie sich auch nur zu einem kleine gemeinsamen Wochenende hätte überreden lassen, und sie war, wir erinnern uns noch gut, ja ziemlich angefressen von Castle, der sich einfach hinterher nicht so zügig gemeldet hat, wie er es eigentlich (wenn nicht versprochen, s doch) erwartbar gemacht hätte. Um wie viel gravierender aber ist die Ausgangslage jetzt doch. Beckett ist, so erinnern wir uns, ja in der letzten Episode der letzten Staffel übel im Brustkorb von einem Scharfschützengeschoss erwischt worden, und sie springt dem Teufel tatsächlich nur um ein Haar von der Schippe. In der Folge entsteht ein riesiges Durcheinander. Sie lügt Castle an, Josh gibt ihm die Schuld an dem Mordanschlag, Castle gibt sich selber die Schuld am Mordanschlage, Castle will Beckett nicht verlieren und Beckett, die sich dann doch von Josh getrennt hat, hat sich irgend so eine innere Mauer errichtet, die so einfach nicht wieder niederzureißen ist. Das Signal, dass sie ja drei Monate weder Castle noch Lanie kontaktiert hat, ist eigentlich schlimm genug, aber es kommt noch dicker. Die neue Chefin im Amte, die Montgomery beerbt hat, macht alles genau nach Vorschrift, und da passt so ein Vorgehen auf eigene Faust gar nicht hinein. Und die neue Chefin hat auch sofort und umgehend Castle an die Luft gesetzt. Aber alles beginnt leicht nach Frühling auszusehen, als es Beckett und Castle tatsächlich gelingt, das Verbrechen dieser Episode, nämlich den Mord an einer Prominenten durch einen mindestens halbwegs Prominenten aufzuklären und auch einen kleinen Kniff im Plot nachzuvollziehen, durch den dann den eigentlichen Mörder anstelle des zunächst Verdächtigen zu finden gelingt. Ach ja, die innere Mauer kann erst fallen, wenn der Mord an ihrer Mutter aufgeklärt ist. Da wird Castle noch das eine oder andere Date mit seiner rechten Hand haben müssen.

Castle 060 Helden und Bösewichte - Heroes & Villains

Ach du meine Güte, hier geht es ja richtig zur Sache am Anfang, das ist aber auch nicht mehr so richtig feierlich. zunächst sehen wir, wie eine junge Frau von einem Schlimmling in einer dunklen Gasse bedroht wird, dann kommt aber jemand mit dunkler Stimme zur Hilfe, doch so richtig wohl ist einem bei der Sache nicht, denn zu aller erst haut der Retter mit der dunklen Stimme dem Bösewicht mit einem Schwert die Pistolenhand ab, nur um ihn danach in irgend so einer Art von Samuraimanier von oben bis unten zu spalten. Ja, wer solche Retter hat, braucht sich wohl gar keine Übeltäter und Schlimmlinge mehr zu wünschen. Zum großen Leidwesen der neuen Chefin, die wir bei der Besprechung der letzten Folge unerwähnt gelassen haben, jedenfalls soweit es ihren Namen betrifft, sie heißt übrigens Gate und wird von allen scherzhaft "Iron Gate" genannt, führen alle Spuren in eine merkwürdige Welt aus Comicstrips, sehr nerdigen Verkäufern in Comicbuchhandlungen und Superhelden beziehungsweise in den Untergrund der Superhelden-Nachahmer. Es gibt nämlich Videoaufzeichnungen davon, dass jemand in einem Comickostüm herumrennt und den Rächer der Enterbten spielt - aber dass er sich so weit aus dem Fenster lehnen würde, dass er mithilfe der Samuraimasche selbst zu einem großen Problem zu werden, das kann man sich eigentlich nicht so leicht vorstellen. Na ja, wie dem auch sei, jedenfalls entpuppt sich das ganze Ding als komplizierter, als man es anfangs noch gedacht hätte, denn offenbar gibt es nicht nur jemanden, der sich als Comicheld ausgibt, sondern derjenige arbeitet auch mit einem Comiczeichner zusammen, der alle Taten direkt verherrlicht fürs Internet. "Lone Vengeance", so der Name des Rächers, hat aber auch noch einen weiteren Nachahmer, ach was, gleich mehrere, und einer davon ist naturgegeben der Mörder. Als der Schriftsteller aber offenbar ein falsches Geständnis ablegt, um die Figurendarstellerin zu schützen, die nämlich weiblich ist, kommt es für einen kurzen Moment dazu, dass a) Victoria Gates ein Herz zeigt und b) Castle eigentlich denkt, so wie die beiden Turteltauben, Heldin und Schriftsteller, so sind er und Beckett auch. Tja, und dann küssen die beiden Turtelnden sich auch noch. Was heißt das jetzt für unsere Helden? Abwarten!

Castle 061 Kopflos - Head Case

Ja, das ist doch einmal ein Mordfall, der sich gewaschen hat, denn er kommt zunächst ganz ohne Leiche aus, obwohl die Anzeichen für einen Mord größer nicht sein könnte, da eine gewaltige Blutlache in einer dunklen Gasse herumliegt. Aber das ist nicht das einzige, das dort herumliegt, denn es finden sich auch einige Abdrücke im Blut, und es werden auch Kugeln am Tatort gefunden, die mit dem Blut und dem potenziellen Mord in einiger Verbindung zu stehen scheinen. Allerdings ist nicht so ganz klar, was mit der Leiche passiert ist, und ohne Leiche weiß man ja auch nicht so genau, wo man mit dem Suchen anfangen soll. Aber das lassen wir mal die Sorge der Polizei sein. Sie macht sich ja auch entsprechende Sorgen. Auf den Bildern einer Überwachungskamera sieht man dann auch, dass die Leiche möglicherweise von einem Lieferwagen mitgenommen worden ist. Man verfolgt diesen bis zu einem verlassen wirkenden Lagerhaus, und da kommt es einem dann auf einmal vollends komisch vor. Es ist nämlich fast wie in einem Science-Fiction-Film beziehungsweise wie in einer Folge von Doctor Who: man stößt auf einen Raum mit merkwürdigen Containern, die wie technische Sarkophage aussehen, die in einem Raumschiff zum Zwecke der Zeitreise beziehungsweise der Überwindung unglaublicher Distanzen zum Einsatz kommen könnten. Und in der tat scheint genau das der Fall zu sein, denn hier arbeiten Kryobiologen unter der Anleitung eines Mannes, dessen Schauspieler wir auch in der Rolle des Mickey Rayborn in der Krimiserie "life" kennengelernt haben. Dieser William Atherton genannte Schauspieler ist also ein verbindendes Glied zwischen beiden Serien. Na, aber wie groß ist die Überraschung der Polizei, als sich herausstellt, dass das Mordopfer einen Vertrag mit der Kryobiologiefirma geschlossen hat, dass diese ihn nach seinem Tod unverzüglich tieffrieren solle, um ihn für den Fall der Überwindung des Todes durch Forscher in der Zukunft wieder bereitzuhalten. Und dann wird es erst wirklich seltsam!

Castle 062 Dem Dreifachmörder auf der Spur - Kick the Ballistics

Ein alter Bekannter taucht wieder auf. Beziehungsweise taucht nicht unbedingt sofort er auf, aber ein Mord trägt irgendwie seine Handschrift, jedenfalls wird er mit einer Waffe begangen, der auf einen alten Bekannten hindeutet. Aber lassen wir uns nicht in die Irre führen - es fängt nämlich damit an, dass ein Mord begangen wird, und zwar ein Mord an einem jungen Mädchen, das eigentlich noch in seiner Tätigkeit viel vorgehabt hätte und das von den meisten ihrer Mitmenschen als herzensgute Person beschrieben wird, die sich immer viel Sorgen um ihre Mitmenschen macht. Aber der Reihe nach: gefunden wird die Leiche ja von Bauarbeitern, die dabei sind, irgendetwas mit Beton auszugießen, was dann darin endet, dass einer der beiden Bauarbeiter mit einer Stangensonde im Beton herumfuhrwerkt und die arme tot Leiche zutage fördert. Lanie hat natürlich ihre liebe Mühe, die Tote aus dem Beton herauszumeißeln, aber zwei Schüsse sind dann die eigentliche Todesursache. Recht zügig führt die ganze Geschichte dann tief in die Fänge der chinesischen Mafia in New York, was dann auch gleich mehrfache Verwicklungen mit sich bringt. Nicht nur wurde das Mordopfer von einem verdeckt arbeitenden Polizisten angeworben, und das mithilfe schmutziger Tricks, nämlich untergeschobener Drogen, sondern die Schusswunden sind recht eindeutig dem Gebrauch einer polizeieigenen Schusswaffe zuzuordnen, nämlich genauer gesagt der Dienstwaffe von Ryan. Das lässt diesen mitnichten kalt, denn es handelt sich ja um die Dienstwaffe, die der alte Mörder aus dem Mordfall mit den angekündigten Morden Ryan entwunden hat. Es handelt sich hier um den so genannten 3XK-Mörder, der der Justiz damals entkommen konnte. Aber irgendwie scheint seine Waffe ja in den Händen der chinesischen Mafia zu sein, Und auch wenn Castle und Beckett beziehungsweise Ryan es schaffen, einen Bruder aus der Familie zum Ausstieg zu bewegen, wobei der Bruder seinen anderen Bruder ans Messer liefern soll, bleibt am Ende unklar, ob der 3XK-Mörder tatsächlich derjenige ist, zu dem die Spur weist.

Castle 063 Im Auge des Betrachters - Eye of the Beholder

Hach, es hat doch kein Ende mit dem Hni und dem Her zwischen Castle und Beckett. Die generelle Problemsituation wird ja immer wieder akut geschärft, wenn so genannte attraktive Angehörige des einen oder anderen Geschlechts auftreten und für Verwirrung sorgen, damit jeweils der eine (Richard Castle) oder die andere (Kate Beckett) so einen Moment der Eifersucht erleben kann, um zu zeigen, dass er oder sie den anderen beziehungsweise die andere doch sehr mag und nu temporär mit jemand anderem beschäftigt ist, weil ja die eigentliche Person des Interesses (Castle für Beckett und bekannterweise Beckett für Castle) entweder so auf Distanz gegangen ist oder die jeweils andere Person so auf Distanz getrieben hat, dass es so recht nicht mehr weiter gehen kann und dann eben jemand auftritt, der nach Meinung der Drehbuschschreiberinnen und Drechbuchschreiber das zeug zum Kopfverdrehen hat. Diesmal ist es eine so genannte Serena Kaye (nicht "Kay"), die von der kanadischen Schauspielerin Kristin Lehman gespielt wird und mithilfe eines Ausschnittes und eines um den Popo herum anschmiegsam geschneiderten Kleides sofort Verwirrung bei der Herrenwelt auslöst, wenn nicht gar Begeisterung.Sie tritt deshalb auf den Plan, weil sie immer dann auf den Plan tritt, wenn es darum geht, für Versicherungen einen groß angelegten Kunstraub aufzuklären. Und ein Multimillionenkunstraub ist auch Gegenstand der Untersuchungen in dieser Episode von "Castle". Aber natürlich ist es auch ein Mord, und der ist auch recht gruselig anzusehen, denn in der Galerie selber wird der Galerist recht perforiert aufgefunden, während ein Kunstraub auf sehr professionelle Weise durchgeführt wurde. Der Mord selber aber trägt wieder eine Handschrift von Unfall und Geldgier, der in starkem Kontrast zu der Professionalität des Raubes steht. Dass in der umgebenden Handlung ausgerechnet Castles Mutter Martha ihren Richard dringend verbändeln will. Das nimmt sich ja ein bisschen wunderlich aus, aber schließlich hat man ja offenbar seitens der Produzierenden der Serie eine Entscheidung getroffen, die Beziehung von Castle und Beckett immer so ein bisschen hin und her pendeln zu lassen. Na ja.

Castle 064 Dämonen - Demons

Hier wird es natürlich dann doch auf gewisse Weise dehr gruselig, denn es geschehen unerklärliche Dinge, die so wirklich nicht ganz geheuer sind, bis hin zu den Blutspuren am Tatort, die eigentlich so verteilt sind, dass keine reale Person als Mörder anwesend gewesen sein kann. Es ist ja auch so, dass der aus vielen Fernsehsendungen bekannte TV-Geisterjäger Jack Sinclair (nicht etwa John Sinclair, die fiktive Romanfigur des Geisterjägers, die von dem unter dem Pseudonym "Jason Dark" bekannt gewordenen Schriftsteller Helmut Rellergeld erfunden wurde. Dabei kann man sich ja wohl vorstellen, dass sowohl "John Sinclair" als auch "Jason Dark" gut gewählte beziehungsweise erfundenen Namen sind, denn "Geisterjäger Dieter Schnedermann" von "Helmut Rellergeld" hätte wohl schlicht etwas schlechtere Chancen am Markt gehabt) seinen eigenen Mord aufzeichnet beziehungsweise eben gerade nicht, da die Kameras, die das Geschehen aufzeichnen sollen, ja eben im entscheidenden Moment wie von Geisterhand ausgeschaltet werden und ihren Dienst versagen. Der Geisterjäger kann gerade noch um Gnade ("Mercy!") bitten, und dann wird er wohl von einem Geisterwesen nach allen Regeln der Kunst zersäbelt und zerschnetzelt. Nur: warum?  Castle ist sich recht sicher, dass es sich hier nur um einen echten Spuk handeln kann (wer glaubt ihm denn seine periodisch auftretende Leichtgläubigkeit eigentlich noch?), während Beckett in bewährter nüchtern-aufklärerischer Manier versucht, bei den Fakten zu bleiben. Letztendlich hilft ihr der Tanzbär Castle ja auch dabei, alles in seinen menschlichen Mechanismen aufzuklären, denn natürlich steckt gar nicht so viel Übernatürliches hinter dem ganzen Spuk, und das, obwohl sich deutlich auf dem Video sichtbar ein Stativ von unsichtbarer Hand geführt bewegt. Das soll sowohl den geneigten Zuschauer als auch die geneigte Zuschauerin und sogar Beckett selbst davon überzeugen, dass hier gespukt wird (und nicht bloß gespuckt), aber am Ende ist es eben doch ein gewöhnliches Verbrechen, wenn auch mit einigen Schrecksekunden. Castle selber macht im verfluchten Gruselhaus dann auch von einer Kerze oder Taschenlampe oder einer anderen punktförmigen Lichtquelle angestrahlt, ein paar fiese Gesichter.

Castle 065 Banküberfall - Cops & Robbers

Ja, da hatte man doch schon ein wenig angefangen, an der ganzen Kiste zu verzweifeln - die Kiste mit Beckett und Castle ist irgendwie in ein komisches Herumpendeln auf dusseligem Niveau angekommen, und aus den letzten sechs Episoden waren vier recht langweilig. Geistergeschichten und Model-Tralalas, das zieht ja irgendwie nur in recht begrenztem Umfang. Man grübelt also als zuschauer so ein wenig hin und ein wenig her und fragt sich, was die Drehbuchschreiberinnen und Drehbuchschreiber denn jetzt so machen wollen, um der sich einschleichenden routinierten Langeweile entgegenzuwirken. Jetzt ist aber auch nicht klar, ob der Dämonenhokuspokus der letzten Folge seinen Grund im Drehbuchschreiber hatte - jedenfalls ist es in dieser Episode so, dass wenigstens schwerere Geschosse aufgefahren werden, die auch einmal eine stärkere Bedrohung der Hauptcharaktere involvieren. Das ist wohl ein Mittel, um das emotionale Tempo hoch zu halten. Jedenfalls geschieht es, dass Richard Castle mit seiner Mutter in irgendeiner Bank unterwegs ist, die dann aber kurze Zeit später von recht professionell wirkenden akzentbehafteten Menschen überfallen wird, während Martha gerade versucht, einen Kredit für ihre Schauspielschule herauszuhandeln. Als Martha und Castle sich im Kreis der Geiseln wiederfinden, wird seltsam offenbar, dass es sich hier um überhaupt keinen Überfall handelt, der etwas mit größeren Geldmengen zu tun hat, sondern es scheint vielmehr um eine Wertkassette mit recht persönlichen Gegenständen zu gehen, die auch niemandem gehört, der sich durch große finanzielle Engagements hervorgetan hätte. Castle kann jetzt in seiner Rolle als geisel aber auch nicht anders als den Hobbydetektiv zu spielen, und letztendlich helfen die Informationen, die er aus der Bank herausmorst(!) auch weiter, wobei natürlich samt einer verwesenden Großmutter bald klar wird, dass es da um einen Rachefeldzug größeren Ausmaßes geht, der dann aber in letzter Sekunde (und zwar buchstäblich) doch noch gelöst werden kann. Die Bankräuber ereilt ein schlimmes Schicksal, anderen opfer bleibt es erspart, und Alexis mach mit Ashley Schluss, weil er die gegebenen technischen Möglichkeiten nicht nutzt, über die Distanz hinweg für sie da zu sein.

Castle 066 Heartbreak Hotel - Heartbreak Hotel

In der Tat hat man hier wieder die Möglichkeit genutzt, den englischen Titel ganz bei sich zu belassen, wenn man ihn ins Deutsche überträgt. Und ganz zu Recht fühlt man sich bei dem Titel ja an einen der bedeutenderen Entertainer der 1950er und 1960er zu denken, nämlich Elvis Presley. Und was passiert in der Eingangsszene dieser Episode? Nathan Fillion als Richard Castle wird in einer fulminanten Elvis-Verkleidung von zwie ziemlichen Rausschmeißern untergehakt und durch die Gegend getragen. Vermutlich nicht zu seinem eigenen Besten, kann man als Zuschauer beziehungsweise Zuschauerin ja sofort vermuten. Und man fragt sich nur flott: wo ist die kleine Einblendung? Und dann kommt sie auch schon, denn de Rückblende lautet auf "16 Stunden früher", also man kann ja gespannt sein, was passiert. In der tat ist es so, dass ein Mord in new York City, dn sich keiner erklären kann, weil er an einem Casinobesitzer geschieht, der in Atlantic City ansässig ist, also deutlich weiter südlich beheimatet ist, als es ein Mord in New York nahe legt. Vor seinem Tode hat das Mordopfer wohl auch noch einmal seine Frau, also seine geschiedene Frau, in New York besucht und war mit einem ziemlich dringenden Anliegen dort aufgetreten, ein Dokument zu unterzeichnen, um ein Gebäude zu überantworten, aber vermutlich stand die Weigerung der Ex-Frau zur Unterzeichnung in irgendeinem nicht näher geklärten Zusammenhang zu Bluttat. Dass der Mord jetzt allerdings in ein Casino führt, gibt den drei Knaben Castle, Esposito und Ryan die Gelegenheit, hier einmal mit dem Mordfall verbunden in einem Vergnügungsviertel mit hotels und Spielhöllen richtig den laden unsicher zu machen. Gleichzeitig hat ja auch Alexis sturmfrei, weil Martha auch fort ist, und halb überredet Castle sie zu einer Fete bei sich zu Hause, halb wird sie über "gute Freundinnen und Freunde" dazu genötigt, die Sache außer Kontrolle geraten zu lassen. Derweil hat Castle die hervorragende Idee zu einem vorgezogenen Junggesellenabschied für Ryan, der Esposito als Trauzeugen ausgeladen hat. Und am Ende rennen sie alle herum wie Elvis (Castle) beziehungsweise McElvys beziehungsweise O'Elvis (Ryan) oder wie El Vez (Esposito). Übrigens ist die Ehefrau des Schauspielers, der Ryan darstellt, die Schauspielerin, die seine Film-Ehefrau darstellt. Wahhh!

Castle 067 Der Scharfschütze - Kill Shot

In dieser Episode geht es in den ersten Einstellungen sehr zur Sache, fast fragt man sich wieder, ob das unbedingt sein muss, aber vielleicht gehört das ja zum großen Masterplan, die Unterhaltungsschraube etwas stärker angezogen zu halten. Zwei junge Frauen verlassen ein Yoga-Studio in New York, und sie unterhalten sich dabei übe die Zukunft, die für eine der beiden Frauen dank gerade abgeschlossener Verlobung und ins Auge gefasster Hochzeit zwecks lebenslanger glücklicher Verbindung sehr rosig aussieht, da fällt plötzlich aus dem nichts ein tödlicher Schuss, der die eine Frau niederstreckt und die andere von oben bis unten mit Blut besudelt. Für Beckett ist das natürlich ein Verbrechen, das ihre schlimmsten Erinnerungen wieder hochkochen lässt, ist sie doch, wir erinnern uns nur zu deutlich, am Ende der vorangegangene Staffel selber Opfer eines Scharfschützen geworden, der sie unvermittelt aus dem Hinterhalt angegriffen hat, während sie ahnungslos einer anderen Beschäftigung nachgegangen ist, nicht wissend, dass gleich darauf auf sie gezielt werden würde. Beckett ist entsprechend erschüttert, auch wenn sie aussichtsloserweise versucht, ihre Betroffenheit und Erschütterung vor ihren engsten Mitstreitern zu verbergen. Ryan, Esposito und Castle unternehmen aber allerlei Anstrengungen, ihr die schwere Last erträglicher zu machen. Trotzdem hat sie beständige Flashbacks und Schwindelanfälle, die sie einigermaßen fruchtlos in schlimmem, zerzaustem Suff zu ersticken versucht. Dass der Scharfschütze immer wieder zuschlägt und daher der immense Druck einer immer aufgebrachteren Öffentlichkeit beginnt, auf allen - die Chefin Victoria Gates eingeschlossen - in wachsendem Maße zu lasten, macht die Sache nicht einfacher. Auch der Versuch Becketts, ihre Schwierigkeiten mithilfe ihres Psychologen Doktor Silberblick in den Griff zu bekommen, scheitern an ihrer Ungeduld, wobei es ja Castle ist, der ihr da ein bisschen Zeit lässt und Esposito hilft ihr auch weiter, und am Ende weiß die spröde Kate Beckett das ja auch einigermaßen zu schätzen. Und sie blickt dann ihrem Gegner auch fest ins Auge.

Castle 068 In Handschellen - Cuffed

Ja, aber hallo, das geht ja wieder einmal ziemlich fantastisch los, und man denkt sich erst so, "na!", oder so, denn Beckett und Castle scheinen nebeneinander nach irgendeiner gemeinsam verbrachten Nacht aufzuwachen, das heißt, als allererste wacht wohl Beckett auf, rührt sich aber bei dem ebenfalls erwachenden Castle und man will fast schon frohlocken, aber dann kommt ja das Ungeheure: man sieht, dass beide mit Handschellen aneinander gefesselt sind und in irgendeiner Art von unterirdischem Verlies oder eilig zusammengeschustertem Kellergewölbe einigermaßen unfreiwillig längere Zeit miteinander auf einer gestreiften Matratze verbracht haben, ohne dass es aber zu irgendeinem nennenswerten Austausch von Zärtlichkeiten gekommen sein kann. Jedenfalls ist aufgrund der Fesselei nur eine sehr begrenzte Anzahl von erotischen Stellungen beim Geschlechtsverkehr denkbar. Aber dazu ist es eben, wie gesagt, auch gar nicht gekommen. Was aber dennoch passiert ist, dass Castle seiner heimlich Angebeteten die Bluse hochschieben darf und auf ihrem Rücken einen narkotisierenden Einstich feststellt. Beiden fällt daraufhin auch auf, dass sie sich gar nicht mehr an allzu viel erinnern, das in der jüngeren Vergangenheit passiert ist. Das könnte natürlich zum Teil an dem narkotisierenden Einstich liegen. Als beide versuchen, gemeinsam die Geschehnisse der letzten Stunden vor der Narkose zu rekonstruieren, fällt ihnen eine ganze Menge reichlich unheimliches Zeug ein, das in etwa so vertrauenswürdig wirkt wie die Hexe bei Hänsel und Gretel. Und irgendwie scheint es auch so, nur dass eine Hexe im Käfig ist und Hänsel und Gretel eher Richard und Kate heißen dürften, denn möglicherweise will jemand sie fressen. Aber vorher sollen sie womöglich auch noch gefoltert werden. Darauf deuten jedenfalls die blutverschmierten Mordwerkzeuge hin, die sich in dem schweren Kühlschrank befinden, der in dem Verlies steht, und alles wirkt wie in einem der Folterfilme aus der Reihe "Saw". Das bemerkt auch Castle ganz zutreffend. Die Flucht in die benachbarte Zelle macht die Sache allerdings auch nicht besser - und nach allen überstandenen Ängsten gibt es nicht einmal ein schäbiges Küsschen. Na ja!

Castle 069 Bis dass der Tod uns scheidet - Till Death Do Us Part

Das ist aber einmal eine Geschichte, da sind die äußeren Ereignisse mit denjenigen des Mordfalles auf eine gewisse Weise stark verwoben, ohne dass die Personen aber untereinander wirklich eine große Verbindung aufweisen würden. Es geht in allen belangen so ein wenig bis ein wenig sehr um die Liebe, die Zweisamkeit, den Flirt und die Distanz - und am Ende auch darum, dass Vertrauen zueinander wichtig ist, außer da, wo Misstrauen grundsätzlich angebracht ist. Klingt das jetzt ein wenig zu mysteriös? Das mag sein, aber es geh auch mysteriös los. Zunächst begegnen wir nämlich zwei sich zufällig Begegnenden an einem Obststand in einer lauen Nacht in Manhattan (vielleicht ist es Manhattan, vielleicht aber auch nur New York). Beide verlieben sich über die Auswahl einer Ananas, und die verführerische Zeile, die die Kundin gegenüber dem Verkäufer der Ananas spricht ("I like sweet and firm!") schafft eine schlüpfrige Atmosphäre, die nur von dem herabfallenden, nackten Toten jäh unterbrochen und gestört wird, der mit großem Karacho und Gedonner auf der Pritsche des Obststandes landet. So richtig will daher auch kein Knistern mehr zwischen den beiden aufkommen, und als Castle und Beckett an der Unfallstelle, vielleicht auch nicht dem Tatort, zumindest aber dem Fundort der Leiche eintreffen, hat man den nackten Schoß des Toten und vor allem seinen Schniedelwutz bereits mit allerlei Früchtchen so weit eingepackt, dass nichts Verräterisches mehr hervorschaut, vor allem auch kein Schniedelwutz. und dann wird alles noch interessanter. Der tote war innerhalb von Stunden nicht nur mit der letzten Frau, die ihn vor seinem Sturz noch sah, zusammen, sondern mit einem ganzen Haufen anderer Damen auch. Und womit das alles noch so zu tun haben soll? Jedenfalls gibt das ganze Unterfangen Beckett reichlich Gelegenheit, einen doch sehr Castle-mäßigen Spruch herauszuhauen ("I was just beginning to fall in love" - "He was falling pretty hard, too!") und des Weiteren Castle Anlass zu Spekulationen zu geben, mit wie vielen Männern sie schon geschlafen hat. Ach so: Ryan heiratet seine Freundin.

Castle 070 B für Bürgermeister - Dial M for Mayor

Oh, da muss man aber mit Fug und auch mit Recht zugeben, dass der englische Originaltitel um ein Vielfaches besser ist als der müde deutsche Versuch, ihn in irgendeiner Weise abstrakt und von der Struktur her nachzuahmen, denn zumindest gibt es für den englischen titel ein real existierendes Vorbild, dem der Spruch als Parodie nachempfunden ist - es gibt dort nämlich den Titel "Dial M for Murder". Das ist bekanntermaßen ja der Titel eines Thrillers, in dem ein Mann versucht, seine Frau durch einen perfiden Plan ermorden zu lassen, um an ihr Vermögen zu gelangen. Aber hier in der deutschen Übersetzung gelingt doch einfach gar nichts. Das hätte ja wenigstens "Bei Anruf Bürgermeister" heißen müssen, was aber auch ausgesprochen hölzern geklungen hätte. Aber es ist halt so, dass es alles danach aussieht, als ob der eigentlich sympathische Bürgermeister ganz schön Dreck am Stecken hätte. Die Ermordete, und das ist jetzt doch ein wenig seltsam, denn die Eingangsszenen wirken zunächst sehr romantisch, eine Autofahrt zwischen eng Vertrauten mit sanfter Musik, na, die Ermordete kippt dann ja quasi unvermittelt aus einem Auto, als ihr vermeintlich angekuschelter Freund das Auto verlässt. Das lässt den Zuschauer etwas verwirrt zurück. Die Fährte führt dann eben recht schnell in das Geschäftszimmer des guten Freundes von Castle, des Bürgermeisters, der sehr gerne Gouverneur werden möchte und eigentlich auch Präsident, wie jeder ambitionierte Politiker. Und ein Mordverdacht, das wäre ein schlimme Sache, die ruiniert schon einmal eine Karriere. Castle ist auch hin und her gerissen. Einerseits geht es um seinen guten Freund, der ihm erst Einlass in die Polizei verschafft hat. Andererseits zeigt sich aber auch, dass es um das Größere und Ganze geht und Castle mehrfach mit dem großen Informationsdrahtzieher hinter der Mordgeschichte um Becketts Mutter Joanna sprechen kann, ohne dass er aber viel Aufschluss über das mögliche Wohl und Wehe Becketts erhalten kann. Wie immer, wenn es bei den Mordgeschichten um jemanden geht, der Castle persönlich bekannt ist, glaubt Castle eher an eine groß angelegte Verschwörung als an die Täterschaft seines Bekannten, aber in dieser Folge muss sich zeigen, ob Castles Voreingenommenheit berechtigt ist oder nicht. Captain Victoria Gates jedenfalls will keine Rücksichten.

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