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Homeland Staffel III Episodenführer

Homeland Staffel III Episodenführer

In der dritten Staffel von Homeland kommen die schlimmen Ereignisse um Carrie Mathison und Nicholas Brody zu einem vorläufigen Höhepunkt.

 

Homeland 3x01 Sechs oder keiner / Tin Man Is Down

Das geht ja gut los mit der dritten Staffel von Homeland. Es ist ja in Langley bei der CIA alles noch im Chaos. und man hat mächtig an Ansehen in der Politik verloren, nachdem es bei der Gedenkfeier für Walden so schlimm abgelaufen ist. Saul ist kommissarischer Direktor der CIA, und Carrie muss im Untersuchungsausschuss aussagen, ist aber qua Medikation (oder der Abwesenheit derselben) nicht im besten aller Geisteszustände. Man erkennt es ja gewöhnlich daran, was sie trinkt und mit wem sie dann herummacht. Hier sieht beides verheerend aus. In der übrig gebliebenen Restfamilie Brody ist offenbar auch Verheerendes passiert - Dana hat sich in einer Psychoklinik in eine Jungen verliebt, der es faustdick hinter den Ohren hat. Interessanterweise spielt der sonst doch immer vorhandene Mike keine große Rolle im ganzen Setting. Und dabei könnte man sich vorstellen, dass er eigentlich dringlicher als je zuvor gebraucht werden würde.

Wie geht es in Homeland weiter?

Die CIA fürchtet wohl zu Recht, dass man ihr möglicherweise die Daseinsberechtigung entziehen möchte. Dagegen versucht man sich mit einem geradezu abenteuerlichen Unternehmen abzusichern, das endlich wieder einmal einen Erfolg sichtbar machen kann. Dazu müssen allerdings etliche Leute aus dem Weg geräumt und getötet werden. Dabei zeigt sich Peter Quinn von einer Seite, die vermutlich im weiteren wegweisend für seine Figur bleiben wird. fast müsste die ganze Mission abgeblasen werden, weil er zur Schonung eines Einzelnen auf die Montage und Detonation einer Autobombe verzichtet. Da ein konzertierter Schlag stattfinden soll, hängt am Handeln Quinns alles andere mit dran. Da es schnell gehen muss und Quinn gründlich ist, führt er aber leider sein anfängliches Zögern selbst ad absurdum. dafür wird mit Carrie ganze Arbeit geleistet. Da die Aktion der CIA vor der Untersuchungskommission nicht den gewünschten Erfolg zeitigt, geht Saul in seiner eigenen Befragung einen anderen Weg. Dieser könnte quasi von Dar Adal selbst designt sein. Denn es geht letztlich darum, dass Carrie sozusagen unter den Bus geworfen wird. Sie stellt das Opfer dar, mit dem man sich selbst reinwaschen will. Das kann ja heiter weiter gehen.

Homeland 3x02 Die Spur des Geldes / Uh… Oh… Ah…

Was es in dieser Episode von Homeland mit dem englischsprachigen titel auf sich hat, will uns hier nicht völlig einleuchten. Vielleicht eine kulturelle Referenz? Es ist jedenfalls so, dass es in psychologischer Hinsicht sehr zur Sache geht. Carrie ist ausgesprochen stark in Bedrängnis, das ist von Anfang an klar. und das belastet auch jemanden, der eigentlich wie ein harter Knochen wirkte, wie Peter Quinn. Und ob jetzt alle hilflos sind oder nur hilflos spielen, aber gar nicht wirklich helfen wollen, das steht nicht so ganz fest. Jedenfalls versucht man in Langley fieberhaft festzustellen, wo das Geld zur Finanzierung des Anschlages hergekommen ist. Und wie es so an sein ziel gelangt ist. Daher ja auch der deutsche Episodentitel. Und die zu Rate gezogene Analystin kriegt es von allen Seiten ab. Zu allem Überfluss trägt sie natürlich auch noch äußere Merkmale, die bei allen Antipathie und Misstrauen schüren. Und es fließen auch Tränen. Es sieht auch aus, als wisse Saul selber nicht so ganz, wie er das mit der kommissarischen Direktorenstelle anstellen soll. Vielleicht macht er aber auch die ganze Zeit das, was er ohnehin immer schon tun wollte. Und wenn er sagt, etwas tue ihm leid, glauben wir es denn dann? Carrie wohl zumindest nicht.

Alles wimmelt in Homeland von psychologischen Krisen

Carrie wurde gründlich in die Pfanne gehauen, und die von ihr einigermaßen kopflos unternommenen Verteidigungsversuche gehen entweder schief oder gründlich nach hinten los. Mit der Presse kann sie nicht kontern. In Langley wird man immer nervöser. Selbst Quinn rät Carrie zur Vorsicht - aber ihre Anhörung vergeigt sie gründlich, weil sie am Ende doch die ganze Welt gegen sich wähnen muss. Und das ist ein echtes Dilemma: sie benötigt die Schärfe ihres Geistes, der offenbar nur am Rande des Wahnsinns so richtig gut funktioniert. Und auch Dana, die zu ihrem schwer angehimmelten Freund ausbüxt, scheint trotz ihres vorgeblichen Wahnsinns ganz vernünftig. Vernünftig wirkt auch Chris, der seine Mutter immer wieder davon abhalten will, Dana auf den Zeiger zu gehen. Und Carrie, die zu Saul "fick dich!" sagt, ist offenbar so klar bei Verstand, wie es die Medikamente gerade noch gestatten.

Homeland 3x03 Endstation Caracas / Tower of David

In dieser Episode von Homeland ist es so, dass man dem deutschen titel das größere Maß an Werktreue bescheinigen muss. Es ist auch kaum auszuhalten, wie sehr hier die schöne Stadt Caracas die Endstation für Brody ist. und fast würde man noch sagen müssen, er habe ja vielleicht sogar noch Glück gehabt. Aber würde er das auch so sehen? Und ist Carrie nicht in einer ähnlich verzweifelten Lage? Zunächst weiß man ja in der Episode gar nicht so genau, was denn da gespielt wird. Dass die spanischen Texte nicht standardmäßig untertitelt sind, ist übrigens eine wunderbare Lösung. Man versteht auch nur die Bedrohungslage, die offenbar herrscht,. Aber man kann sich überhaupt keinen Reim darauf machen als Publikum. Es kommt ein holpriger Jeep angerauscht. Dunkle Typen erwarten den Fahrer schon. Die Waffen sitzen locker. Ein Mann wird mehr tot als lebendig von einem Fahrzeug zum anderen gereicht. Es ist ein schwerst verletzter Brody. Trotz seines Zustandes wird eine extrem rumpelige Fahrt weiter fortgesetzt, und Brody kommt am Ende irgendwo in einer heruntergekommenen Tiefgarage an.

Wem geht es in Homeland jetzt dreckiger?

Carrie ist währenddessen in ihrer psychiatrischen Klinik  einem Verhör nach dem anderen ausgesetzt. Na ja, wahrscheinlich sind es eher Beurteilungsgespräche. Aber sie hat das Gefühl, dass es sich hier immer noch um ein abgekartetes Spiel handelt, bei dem sie irgendwie mitmachen muss, um die Chance zu haben, jemals wieder ins Leben zurück zu gelangen. Genau wie Brody am anderen Ende des Kontinentes steht sie hier auch unter dem Einfluss von Drogen beziehungsweise Medikamenten. Und auch sie fürchtet wohl, in eine Endstation geraten zu sein. Dass Brody ihr überhaupt verdankt, noch am Leben zu sein, ist einerseits tröstlich, andererseits aber ändert es an der Situation völliger Hilflosigkeit bei beiden nichts. Brody scheint sich nach mehreren drastisch fehl laufenden Versuchen in sein Schicksal zu fügen. Der mysteriöse Arzt, man weiß nicht ganz, was man von ihm halten soll. Und Carrie wird irgendwie zwischen Hoffen und Bangen gehalten. Und es läuft für sie auch nicht besser.

Homeland 3x04 Das Risiko / Game On

In dieser Episode von Homeland geht es an zwei Fronten ziemlich nah ans Risiko. Das Risiko ist ja im deutschen Titel der bestimmende Faktor. Wie es mit dem "Game On" so beschaffen ist, da wagen wir jetzt keine große Interpretation. Aber das ist auch auf seine weise auf zweierlei Ebenen denkbar. Mit dem Ende der letzten Episode war ja klar, dass Carrie und Brody beide in einer hoffnungslosen Situation gefangen sind. Hier begegnet uns Dana, die an ihrer eigenen hoffnungslosen Situation etwas ändern will, nämlich durch ein gewagtes Unternehmen. Da geht es schnell und gewagt zur Sache, und es gelingt zunächst auch alles Hals über Kopf, bis die Realität alle wieder einholt. "Uncle Mike" ist mittlerweile auch wieder von der Partie, aber alles ist nicht so einfach. Und richtig in der Patsche scheint Carrie zu stecken. Eigentlich sieht nämlich alles wirklich ganz gut für sie aus. Sie hat sich ja ausgesprochen darum bemüht, kooperativ zu sein, um eine gute Prognose für die möglicherweise bevorstehende Entlassung aus der psychologischen Psychiatrie zu bekommen. Aber in letzter Sekunde wird das Verfahren durch eine Anordnung von ganz oben torpediert. Auch ihr Vater und ihre Schwester sind von Anrufen überrascht worden, die das gemeinsame Entlassungsgespräch bereits abgesagt haben, noch bevor es stattgefunden hat.

Die einen wollen in Homeland raus, die anderen sind schon auf der Flucht

Wiederholt sieht sich jetzt Carrie dem Ansinnen eines ausgesprochen schmierig wirkenden Advokaten ausgesetzt. Eigentlich hatte sie ja gehofft, Saul werde ihr verzeihen und ihr den Weg aus der Anstalt eröffnen. Aber jetzt kann sie nicht entlassen werden. Und dahinter steckt die Behörde, die sie offenbar drangsalieren will. Und dann kommt Rettung in letzter Sekunde. Die Anwaltskanzlei, mit der Carrie eigentlich nichts zu tun hat, bekommt sie für 24 Stunden frei. Alles, was sie tun soll, ist mit einem Klienten der Kanzlei zu reden. Sie ahnt, was dahintersteckt und verkriecht sich, nachdem man alle ihre Konten und Kreditkarten gesperrt hat, bei einem One-Night-Stand, dem sie auch noch Geld oder sein Telefon abknöpft. Oder beides. Sie kann den Advokaten aber nicht abschütteln. Es soll ein Gespräch stattfinden. Sie lässt sich am Ende doch breit schlagen und konfrontiert Saul. Und plötzlich merkt man, warum Dar Adal vor einiger Zeit sagte, es würde sich am Ende alles lohnen. Und dann entpuppt sich auch Danas Flucht als möglicherweise brisanter als gedacht.

Homeland 3x05 Das Yoga-Spiel / The Yoga Play

In der vorliegenden Folge von Homeland soll eigentlich alles uhrwerkmäßig ablaufen, was bis hierhin vorbereitet wurde. Es ist ja auch unter sehr vielen Schmerzen überhaupt so weit gekommen, dass man einen Plan hatte. Aber es kommen doch Querschüsse. Wenn Carrie den Klienten ihrer schmierigen Anwaltskanzlei treffen soll, muss sie eigentlich völlig unauffällig bleiben. Sie hat ja eigentlich durch Saul und Virgil schon Wind davon bekommen, dass eine sehr gefährliche Überwachung stattfinden muss. Und dann kreuzen sich auf einmal wieder die Bahnen von Jessica Brody und Carrie Mathison. Ausgerechnet jetzt ist Carrie die Einzige, an die sich ausgerechnet Jessica noch wenden kann, Dana ist ja mit extrem ungewissem Ausgang auf einer gemeinsamen Spritztour in nicht so ganz mehr dem eigenen Auto unterwegs. Und das kommt natürlich zu einem sehr ernüchternden Ende. Ernüchternder vielleicht als man es sogar mit nüchternem Kopf denkt. Aus dem Radio muss Dana es schließlich erfahren.

Pläne in Homeland haben keine lange Halbwertszeit

Saul ist jetzt in aufregender Mission an zwei Fronten unterwegs. Er soll nicht nur kommissarischer Direktor der CIA werden, sondern richtiger Direktor der CIA. Dazu muss er nur noch die Zustimmung und Unterstützung des Ausschussvorsitzenden gewinnen, der die CIA so im Untersuchungsausschuss gegrillt hat. Und ein bisschen auf Entenjagd gehen. Natürlich folgt hier auch gleich die Ernüchterung auf dem Fuße. Im Unterstand muss Saul es schließlich erfahren. Dann reist er vorzeitig ab und findet seine Frau Mira beim Abendessen mit einem Arbeitskollegen aus Mumbay. Er ist aber aufgrund neuer Entwicklungen in Carries Unternehmung mit dem heimlichen Treffen viel zu beschäftigt, um sogleich auf die kompromittierende Situation zu reagieren. Und die Ernüchterung muss er ja eigentlich auch noch verarbeiten. Und dann läuft mit dem Treffen auch nicht alles glatt. Denn man verliert Carrie aus den Augen. Die Helfershelfer des Klienten, den man austricksen will, haben selbst einige ganz schöne Tricks auf Lager. Jedenfalls hält man gemeinsam mit Carrie mehr als einmal die Luft an. Und Dana muss am Ende schrecklich weinen. Aber da hat eine gnädige Kamera schon ausgeblendet. Haha, ja und auf Yoga gibt es auch zwei Referenzen. Aber man lacht gar nicht so richtig drüber.

Homeland 3x06 Machtwechsel / Still Positive

Nachdem die letzte Folge von Homeland wieder in so einem großen Cliffhanger geendet hatte, kann man sich ja kaum zurückhalten, direkt die nächste Folge von Homeland zu schauen, wenn man denn in irgendeiner Weise darauf Zugriff hat. Carrie wurde ja gegen Ende der letzten Episode in das mysteriöse Versteck gebracht, wo ihr Unterredungspartner sitzen sollte. Sie wird jetzt allerdings einer Reihe von Tests unterzogen. Ein Lügendetektor ist auch mit von der Partie. Und es scheint alles mächtig schief zu gehen. Doch dann dreht sich auf einmal das Blatt im Spiel. Als Zuschauerin beziehungsweise Zuschauer hat man für einen Moment ja tatsächlich vergessen, dass der Plan ja darauf hinauslief, dass der Unterredungspartner eigentlich nicht am längeren Hebel sitzen sollte. Zum Glück weiß aber Carrie auch gar nicht, dass sie völlig auf sich gestellt ist, als sie den ersten Machtwechsel der Folge vollzieht und den Spieß umdreht. Derweil versucht Dana die Kontrolle über ihr leben zurückzugewinnen. Man sieht sie mit ihrer Mutter zu einem Termin fahren, bei dem sie den Mädchennamen ihrer Mutter annehmen will.

In Homeland vollziehen sich mehrere Machtwechsel

Mit dem neuen Namen "Lazaro" ist es bei Dana aber nicht getan. Sie geht noch einen Schritt weiter und nimmt ihr eigenes Leben, sehr zum Kummer ihrer Mutter, wahrscheinlich auch von Christ, noch ein Stückchen weiter in die eigene Hand. Ob das allerdings so gut gehen wird? Das gleiche fragt man sich ja auch, wenn man die Geschehnisse bei der CIA betrachtet. Hier soll Dar Adla stellvertretend für Saul, der ja kommissarisch noch die CIA leitet, den künftigen Direktor empfangen. Damit soll ja auch ein Machtwechsel eingeleitet werden. Aber das läuft sicherlich ganz anders als von Saul beabsichtigt. Vermutlich laufen gleich schon irgendwelche Klüngeleien zwischen Adal und dem sehr sympathischen Senator Lockhart, der ja demnächst ganz oben stehen soll. Und während das alles läuft, glauben ja alle, dass sie über den besagten Gesprächspartner die Oberhand haben, aber er führt ihnen ihre eigene Machtlosigkeit drastisch vor Augen. Meine Herren!

Homeland 3x07 Der Fluch alter Männer / Gerontion

In der vorliegenden Staffel von Homeland sind vermutlich am Ende mehrere Leute unzufrieden. Oder sie sehen jedenfalls ungewiss in die Zukunft. Oder blicken einer ungewissen Zukunft entgegen. Und auch da, wo sie denken, dass sie das richtige tun, tun sie vielleicht doch wieder etwas anderes. Der Gesprächspartner, um dessen Kontaktierung sich ja Saul und Carrie unter Aufbietung aller Kräfte bemüht hatten, erweist sich als zäher Brocken. Langsam scheint es da aber doch im Sinne Sauls voran zu gehen. Interessanterweise stößt Saul dabei aber gleich mehrere Leute vor den Kopf. Dar Adal scheint doch weniger eingeweiht als man sich das jetzt vielleicht zusammengereimt hatte. In der ganzen Behörde wissen in der Tat nur sehr wenige etwas von dem Geheimunternehmen. Aber das muss wahrscheinlich so sein. Dennoch fällt den meisten auf, dass irgendetwas im Busche ist. Und zu allem Überfluss ist Peter Quinn auch noch auf Aufnahmen zu sehen, auf denen er eigentlich nicht zu sehen sein sollte. Es fällt auch nicht leicht, die Dinge zu vertuschen.

Bei Homeland werden alle immer angespannter

Ein Plan muss her, damit der Gesprächspartner zumindest einigermaßen unentdeckt und unauffällig wieder in sein Heimatland eingeschmuggelt werden kann. Leute müssen den Kopf herhalten, damit das eigentlich vor Ort begangene Verbrechen zumindest so lange unentdeckt bleibt, bis alles soweit in trockenen Tüchern ist. Ob Saul jetzt wirklich davon überzeugt ist, dass es sich bei dem ganzen Unterfangen um eine wirklich gute Idee handelt, ist natürlich nicht so ganz klar. Der Kontaktmann sät auch an mehreren Stellen Zweifel. Oder er bestärkt den Zweifel, der unterschwellig schon vorhanden ist. Und das zeigt auch ein wenig seine Wirkung. Was am Ende auch nicht ganz klar ist, ist das Verhältnis von Saul und Dar Adal. Irgendeiner von den beiden scheint der größere Fuchs zu sein. Es fragt sich aber wer. Und Quinns Zweifel an der ganzen Sache kommen ohnehin zum Durchbruch, doch hält er sie, möglicherweise auch um Carries Willen, noch etwas im Zaum. Oder unterdrückt sie. Aber wie soll das wohl noch weitergehen. Und die Orte, von denen Mira aus mit Saul telefoniert, werden auch immer fadenscheiniger... ja, die alten Männer sind verflucht.

Homeland 3x08 Phase zwei / A Red Wheelbarrow

Nachdem in der letzten Folge von Homeland unter großen Opfern in der Zivilbevölkerung ein hochrangiger Informant aus dem befeindeten Ausland eingekauft werden konnte, waren am Ende ja noch einige Zweifel übrig. Insbesondere betrifft das ja die Rolle, die Brody bei einigen größeren Attentaten gespielt haben kann. Oder, was für Carrie ja noch viel interessanter ist, ob er nämlich überhaupt keine Rolle dort gespielt hat. Aber das scheint jetzt nur ausgesprochen wenige Leute zu interessieren. Saul wirkt auch nicht besonders so, als liege ihm viel daran. Er bereitet sehr süß jedenfalls eine romantisches Frühstück im Bett für Mira und sich. Ob das die neu gewonnene Zweisamkeit (Carrie hat davon auch übrigens eine zu bieten) so richtig zementieren hilft, sei aber einmal dahingestellt. Jedenfalls sagt sich Mira von ihrem bei näherem Hinsehen eigentlich ziemlich schmierigen Liebhaber so weit los, um sich und Saul noch einmal eine Chance zu geben. Wie hieß der Typ noch einmal gleich? Renato O'Shmeary? Irgend so etwas muss es ja gewesen sein. Jedenfalls wird uns im Verlauf der Folge von Homeland auch klar werden, warum er uns so schmierig vorkommt.

In Homeland ist einer schmieriger als der andere

O'Shmeary sehen wir nämlich einige zeit später bei einem ausgesprochen fadenscheinigen Manöver im Haus der Familie Berenson. Gleichzeitig kann es die Analystin Farah nicht verkraften, dass man einfach so den schlimmen Finger ausreisen ließ, der im Heimatland noch mehr gewütet hat als in Amerika selber. Und sie gerät darüber auch mit ihrem Vater in Konflikt, weil sie eigentlich ja nur in einer Bank arbeitet, aber ihre Tätigkeit bei der CIA auch die Sicherheit von Familienmitgliedern und Freunden in der alten Heimat gefährdet. Jetzt will aber Carrie mit allen in Phase zwei eintreten und den wahrhaft Schuldigen am Attentat auf Langley herausfinden, da lässt es die Missionsführung zu, dass daraus nichts wird und im Endeffekt sogar Carrie kampfunfähig geschossen wird. Dass parallel dazu ausgerechnet jemand mit den Taschen voller Geld Brody einen Besuch in Caracas abstattet, stimmt das Publikum doch nachdenklich.

Homeland 3x09 Jetzt oder nie / One Last Thing

In dieser Episode von Homeland wollen mehrere Charaktere eine letzte Chance nutzen oder eine Gelegenheit ergreifen, die sonst vorbeizieht. Aber das gelingt nicht immer, misslingt dafür aber häufiger. Jetzt fragt man sich ja doch, ob am Ende der Folge noch irgendein menschliches Verhältnis unangetastet bleibt, oder ob wirklich alle Beziehungen zu Käse geworden sind. Brody und Carrie erwachen beide unabhängig voneinander in Krankenzimmern. Brody wird sofort auf kalten Entzug gestellt, wobei Bedenken bestehen, ob er das überhaupt überleben kann. Aber Saul hat einen eiligen Plan, den er gerne verfolgen möchte, Transformation der Welt und der Beziehungen zwischen Ost und West inklusive. Damit das aber klappen kann, muss Brody zunächst fit gemacht werden und dann noch in die richtige Spur gesetzt. Man ahnt schon, was Saul da vorhat, und er muss Carrie auch noch dazu bringen, mitzuspielen, denn Brody ist ja erst noch zu überzeugen. Dadurch, dass aber Carrie das Wort "Caracas" kannte, ist Saul übrigens klar, dass etwas grundsätzlich schief gelaufen sein muss mit der Geheimhaltung.

In Homeland spioniert jeder jeden aus

Dass der Geliebte seiner Frau, der sich mehr als Alain Le Schmirage herausstellt denn als Roger O'Shmeary, in Wahrheit ein Agent sein muss, wird schnell klar. Virgil und Max orten die Abhöranlage und den Spion, der nicht nur vermutlich für den Mossad arbeitet, sondern auch noch mit Senator Lockhart unter einer Decke steckt. Saul ist wenig überrascht, hat mit dieser Erkenntnis aber ein Pfand gegen Lockhart in der Hand, um sich selbst Zeit für seine alles transformierende Aktion zu geben, bevor Lockhart die CIA übernimmt. Wieder hält man es im Kopf nicht aus. Brody wird von Carrie ja eine essentielle Information verheimlicht, gleichzeitig geht sein Wunsch Dana zu sehen zwar in Erfüllung, läuft aber gleichzeitig absehbar fürchterlich schief. Es will uns ja auch als Publikum so scheinen, dass vermutlich auch der große Plan, den Saul im Sinn hat, auf eine ganz ähnliche Weise zum Scheitern verurteilt sein dürfte.

Homeland 3x10 Der Passagier / Good Night

Der englische Titel dieser Episode von Homeland erfährt eine doppeldeutige Schaurigkeit, die sich gewaschen hat. Dass es sich hier nämlich keineswegs um einen Gute-Nacht-Gruß handelt, wird irgendwann klar. Und dass hier auch niemand zu einer guten Nacht kommen wird, sondern viele zu einer Reihe schlechter Nächte, das ist gegen Ende der Episode dann auch klar. Wir haben ja in der letzten Folge gesehen, wie alles schief gegangen ist und Brody sich von Carrie verabschiedet hat. Nach sehr viel Training ist er ja so weit gekommen, dass er mit einer Spezialeinheit den Abflug gemacht hat. Aber es läuft alles überhaupt nicht so wie geplant. Das ist bei Plänen vielleicht öfter einmal so, hier nimmt es aber geradezu katastrophale Ausmaße an. Dar Adal versucht den Kontaktmann im Weißen Haus zu beruhigen. Gleichzeitig sitzt Saul mit Carrie im Kontrollraum und versucht alles zu überwachen. Das Risiko ist natürlich hoch - man operiert geheim in Feindesgebiet herum und treibt die dollsten Dinge. Dass Ziegen lecker gegrillt werden, ist vielleicht noch das allergewöhnlichste am Ganzen. Jedenfalls will und will es einfach nicht gelingen, dass Brody den Weg über die Grenze in den Iran findet, auch wenn alle sich schwer bewaffnet und gut ausgebildet, alle Mühe geben. zuerst ist die Straße versperrt, weil ein Tanklaster zum Gratistanken einlädt. Dann kommt noch die Polizei vorbei und erkannt, dass alles bloß ein Schmu ist. Da kommt dann die G`"gute Nacht" ins Spiel und die ersten Toten sind zu verzeichnen. Im Weißen Haus flippt man darüber fast so aus wie Brody selber.

In Homeland wird eine Grenze überschritten

Kurz darauf spitzt sich die Situation zu. Es werden weitere Patrouillen gesichtet. Gleichzeitig kommt Senator Lockhart mit einem General als Anstandswauwau in den Kommandoraum, was bei allen die Stimmung hebt. Und dann macht es auch noch bumm. Die möglicherweise fatale Explosion lockt auch noch die Gegner an, Brody fällt gegen die Anweisung aller die Entscheidung zum Grenzübertritt, und am Ende ist er dann ganz auf sich allein gestellt. Und es wird wieder jemand erschossen.

Homeland 3x11 Unser Mann in Teheran / Big Man in Tehran

In der heutigen Folge von Homeland geht es ziemlich ans Eingemachte. Und wer da der große Mann in Teheran ist, ist ja auch eigentlich ziemlich klar. Nachdem man Brody ja entsprechend lanciert hatte, ist es nun an den Kontaktleuten und ihm selbst, sich so weit aufzubauen, dass er einen schwierigen und gefährlichen Auftrag ausführen kann. parallel dazu ist ja auch Carrie vor Ort nach Teheran gereist, um den Weg zu bereiten. Aber bei der Anreise ging ja schon einiges sehr schief. Wir erinnern uns noch gut an das Desaster der letzten Episode von Homeland. Da hat es ja Brody gerade noch mit Mühe und Not über die Grenze geschafft, unter Aufbietung aller Kräfte. Jetzt hat man natürlich den super Plan, ihn in die Nähe eines hohen Tieres bei den Revolutionsgarden zu bringen. Ungefähr genau so, wie es der Plan der ursprünglichen Terrorzellen war, was Brody für sie in den Vereinigten Staaten tun solle. Die Aufgabe, die Brody in beiden Fällen erfüllen sollte, deckte sich ja bis ins Detail, sozusagen die Nummer Zwei in der Hierarchie in die Luft zu sprengen. Oder Vergleichbares. Brody erhält dazu ein Mordinstrument, das nur aus nächster Nähe wirksam ist.

In Homeland versuchen alle ihre Schäfchen ins trockene zu bringen

Jetzt spielt Brody seine Rolle in Teheran aber selbständiger als gedacht. Vor allem auch weniger stark am Gängelband der Verantwortlichen in Washington. Das führt dann dazu, dass im Wesentlichen wieder Carrie übrig bleibt, die genügend Vertrauen zu ihm hat, dass er seine Mission schon von selbst zu Ende werde bringen können. Aber bei allen anderen schwindet dieses Vertrauen zusehends. Und man schätzt Brody sogar eher so ein, dass er vielleicht das große Ganze gefährden könnte. Ob man jetzt, da er seinen Auftrag ausgeführt hat, in irgendeiner Weise wieder zur Normalität wird zurückkehren können, ist ja mehr als fraglich. Ob man ihn überhaupt lebend da herausholen wird, leider auch.

Homeland 3x12 Der Stern / The Star

Nachdem in der letzten Episode von Homeland die Hoffnung darauf, dass das Unmögliche möglich werden könnte, den Schlussakkord gesetzt hat, setzt die vorliegende Folge von Homeland ganz abrupt ein. Es entfällt jegliche Rückschau à la "previously in Homeland ..." und dergleichen. Brody wird unmittelbar am Tatort des Geschehens gezeigt. Er ist bemüht, unter höchster Konzentration alle Spuren so weit zu verwischen, dass er zumindest das Gebäude einigermaßen unbehelligt verlassen kann. Obwohl zunächst ein winziger Schockmoment eingebaut wird, der eine rasche Auflösung erfährt, nimmt die Gefährlichkeit der folgenden Schockmomente zu. Man muss durch das Tor gelangen und am vereinbarten Treffpunkt eintreffen. Aber zuerst ist jemand zum Abholen da, dann schon wieder nicht mehr, und die Kunde von der Tat hat sich so weit verbreitet, dass die Situation immer enger wird. Der Plan zum Ausfliegen des Agenten oder Attentäters war ja zunächst auf Eis gelegt worden, muss jetzt aber reaktiviert werden.

In Homeland geht es düster zu

Zunächst gelingt es Carrie auch, die beiden mittels einiger eleganter Manöver in das so genannte safe house zu bringen. Und am anderen Ende der Welt setzt offenbar Saul alle Hebel in Bewegung, um es doch nicht zu ermöglichen, dass Brody ausgeflogen werden kann. Es gibt einen ausgefeilten Plan mit Helikoptern, die auch vor Tagesanbruch vor Ort sein sollen, um Brody aufzunehmen und auszufliegen. Aber dann kommt alles anders. Es kommen nämlich ganz andere Leute und knipsen das Licht an, obwohl wir deutlich Helikoptergeräusche vernehmen. Carrie ist außer sich, Saul ist sozusagen ausnahmsweise unschuldig, und alles endet in der Katastrophe. Schmerzlich muss man dem beiwohnen, auch Carrie erspart es sich nicht. Monate später scheinen sich die Koordinaten verschoben zu haben. Saul arbeitet nicht mehr in der CIA, Carrie aber schon. Sie wird von Quinn gewarnt, keine Riesenchance zu versemmeln. Und ihr eigener Vater bietet sich als Hilfe in schwierigen Zeiten an. Und am Ende zeichnet Carrie für Brody einen einsamen Stern mit an die Gedenktafel. Aber so richtig froh ist einem nicht zumute dabei.