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Battlestar Galactica 4.04 Perfekter Schmerz / Escape Velocity

Hier bei dieser Episode von "Battlestar Galactica" hat der gute William Adama selbst die Hand an die Regie gelegt, na ja, das stimmt natürlich nicht ganz, es ist nämlich Edward James Olmos gewesen, also der Schauspieler, der bislang treu den alten Admiral gegeben hat (ja, lange Zeit nur den Commander, aber das tut ja wenig zur Sache). Es ist ja auch nicht die erste Episode, bei der Herr Olmos als federführend ausgewiesen wird. Da hat es vorher ja bereits andere gegeben. Uns fällt nur so aus dem Kopf gerade keine mehr ein. Jedenfalls ist es in dieser Folge so, dass mehrere Charaktere beim seriellen Ausflippen beobachtet werden können. Die englische Phrasierung im Titel macht es ja schon so ein bisschen sichtbar, dass es hier nämlich darum geht, dass sich einige der Figuren mit einer gewissen Geschwindigkeit von ihrem bisherigen vertrauten Leben entfernen, die so hoch eingeschätzt wird, dass sie damit quasi das Schwerkraftfeld ihres alten Daseins hinter sich lassen und so ein bisschen orientierungslos in der Schwerelosigkeit herumgleiten und sich erst einmal neu orientieren müssen. Das betrifft einmal natürlich Chief Galen Tyrol, der von extrem konfligierenden Gefühlen getrieben wird, die sein Verhältnis zu sich selbst wie auch das zu Cally, die vermutlich ohne sein vollständiges Wissen ja nicht so hundertprozentig freiwillig aus dem Leben geschieden ist, da sie ja vermutlich eher die in ihren Augen nicht so ganz gelungene Kreuzung aus Mensch und Zylone mit Namen Nickie beseitigen wollte und dann Opfer dieses postnatalen Abtreibungsversuches wird, den man getrost als Mordversuch bezeichnen kann. Am Ende entzweit sich Galen Tyrol ausgerechnet noch von Adama und macht ihm im Übrigen völlig zu Recht den Vorwurf, dass er die geschätzte Leiche Cally ja doch auch ohne mit der Wimper zu zucken hätte erschießen lassen, als sie noch keine Leiche war, sondern eine wehrhafte Person. Gaius Baltar hadert auch mit seinem Schicksal, das ihm von der so genannten "Head Six" aufgenötigt wird, wobei es zu absurden Szenen kommt, die in seinem Martyrium hätten enden können, vielleicht auch sollen. Und Saul Tigh halluziniert sich seine Ellen zurecht, die natürlich wiederum in der realen Caprica Six ihren Widerpart hat. Sie haut ihm aber noch fester in die Fresse, als Ellen das je vermocht hat. Das kann ja alles heiter werden. Ach ja, schmerzhaft, wie der deutsche Titel es andeutet, ist es natürlich auch.