Sie sind hier

Mondbasis Alpha 1 Folge 40 Der böse Zauber

Man kommt in Staffel Zwei von Mondbasis Alpha 1 kaum umhin, sich von Folge zu Folge verarschter zu fühlen. Hier in der Episode fauler, äh, Böser Zauber, hat man von Anfang an den Eindruck, dass die Geschichte vom Nichts ins Nirgendwo mäandert. Eigentlich ist es sogar so, dass parallel zwei miteinander völlig unverbundene Geschichten ablaufen, die nur durch ihre gemeinsam geteilte Belang- und Folgenlosikeit miteinander verbunden sind. Maya hat Fieber und phantasiert sich einen zurecht, was für alle unerklärlich ist. Möglicherweise hat das aber etwas damit zu tun, dass man einem unbekannten Raumschiff näher kommt - fremde Intelligenzen aller Art erfreuen sich ja als Grund für verschiedenste Sorten von Geschehnissen ausgesprochen großer Beliebtheit in der Serie. Aber trotz der flugs gestarteten Aufklärungsmission (an Bord: Commander John Koenig und Universalobermotz Tony Verdeschi) wird kein Licht ins Dunkel gebracht. Im Gegenteil: die fiebervisionen von Maya werden immer schlimmer, Dr. Helena Russells Heilkunst versagt, und Alpha kommt minutenlang in einen so genannten Raumwirbel. Was immer das auch ist, es sorgt für enorme Verzerrungen auf dem Bildschirm, und alles dreht sich umeinander wie in der Waschmaschine im Schleudergang. So ähnlich fühlt man sich auch als Zuschauer. Auf einmal sind Alpha und der Adler mit Koenig und Verdeschi nämlich 5 Lichtjahre voneinander entfernt. Eigentlich ja ein enormes Problem, denn der Adler hat nur noch Sprit für einige Millionen Meilen. Aber abgewartet: Hilfe ist in Sicht. Man muss nur an dem fremden betanischen Raumschoff andocken, weil es ja (wir erinnern uns) über die vom Intergalaktischen Institut für Normung vorgeschriebene Andockschleuse verfügt. Parallel dazu läuft Maya immer mehr aus der Naht. Sie verwandelt sich in eine Reihe unbesiegbarer, unbetäubbarer, zotteliger, hackfressiger und sehr angriffslustiger Kreaturen, unter anderem auch in ihren eigenen Vater. Auf Alpha weiß man nicht so recht, was man tun soll. Nicht so recht wissen, was sie tun sollen, tun auch Koenig und Verdeschi. Zu ihrem Glück hat aber der betanische Raumschiffkapitän, der mit seinem pinkfarbenen Plexiglashelm nur mühsam seinen Schnäuzer verbergen kann, alles aufgeschrieben. Man muss nur noch den Raumwirbel-Detektor mit dem beigelegten USB-Kabel mit seinem eigenen Rechner verbinden, dann kann man in den Wirbel hinein- und wieder aus ihm herausmanövrieren. Eine leichte Aufgabe im Vergleich zu dem Handgemenge, in das Carter fünf Lichtjahre entfernt mit Maya verwickelt wird, die als fieses Zottelmonster im Vakuum im Vorgarten von Alpha herumschleicht. Aufmerksamen Zuschauerinnen entgeht nicht, dass ihm im Kampf in Zeitlupe zweimal das Helmvisier aufklappt, was aber im Vakuum erwartungsgemäß ohne größere Konsequenzen bleibt. Die schwer angeschlagene Maya verwandelt sich auf einmal und recht unmotiviert wieder in sich selbst zurück, und pünktlich zum Kaffee gelingt auch Carter und Koenig der Sprung durch den Weltraumwirbel. Die Erklärung für Mayas Fieber? Ach, egal. Was der Weltraumwirbel da so treibt, mitten im Weltraum? Nebensache. So vor sich hin wirbeln, vermutlich.