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Doctor Who 197 "Turn Left"

Ja, das ist wieder eine Episode, in der der Doctor nur einen kurzen Auftritt hat. Viel mehr im Mittelpunkt des Geschehens steht hier jetzt Donna Noble. Aber sie ist nicht alleine. Nun, wer kann ihr da jetzt wohl zur Seite stehen? Dreimal darf man raten. Aber das kommt alles sozusagen in letzter Sekunde beziehungsweise sind die Auftritte der helfenden Hand so merkwürdig, dass sie nicht ganz leicht zu deuten sind. Es ist ja überhaupt eine große Merkwürdigkeit, diese Welt, in der sich Donna befindet, nachdem sie rechts abgebogen ist. Sie ist gleichzeitig ganz anders, und doch wirkt sie seltsam vertraut - und man muss sogar sagen, dass sie von beinahe erschreckender Aktualität ist in ihrer Rückwärtsgewandtheit. Denn was passiert so in der Nachbarschaft der Nobles, nachdem London erst einmal weggesprengt wurde und alle Katastrophen, die passieren konnten, auch passiert sind? Es werden Menschen wegtransportiert und in Arbeitslager gebracht. Angeblich, weil es zu wenig Platz gibt. Oder weil England den Engländern gehören soll. Ja, hm, wunderbare Aussichten. So kann das ja heiter werden. Die Beklemmung in dieser Welt (ist es eine Parallelwelt?) setzt sich langsam auch als Kloß im Hals des Zuschauers fest, und die Stimmung ist sogleich ähnlich ausgelassen wie in der bekannten Staffel von Battlestar Galactica, in der die Menschen, nachdem sie Zuflucht auf "New Caprica" (haha) gefunden haben, unter der gnadenlosen Fuchtel der cylonischen Besatzer stehen. Ja, so ungefähr kann man sich das hier vor den Augen der Zuschauer aufgerollte Großbritannien vorstellen. Es ist ein einziger fröhlicher Karneval in Rio. Ja, so kann es gehen, wenn der Doctor fehlt. Und dass er fehlt, wird ja am Anfang sehr geschickt eingefädelt - man stellt einfach ein Sonderangebot für Rothaarige hin und lockt damit bereits die ganze Welt in eine tückische Falle. Ja, während Großvater Wilfred aber seinen Durchblick und seine gute Laune behält, wird von Donna nicht nur verlangt, mit etwas sehr Ekelhaftem zu Rande zu kommen, das sie mit sich herumträgt, sondern ihr wird auch noch das größte Opfer abverlangt, zu dem ein Mensch überhaupt fähig ist. Ohne dass sie aber zunächst begreift, warum sie so wichtig ist (und auch der Zuschauer wird das noch lernen) oder was sie tun soll. Sie tut es dann aber doch. Und irgendwie wird auch alles gut. Zunächst. Nämlich so lange, bis der Doctor die Glocken hört und ihm klar wird, dass Rose Tyler die entscheidenden zwei Begleitworte zum Untergang aller Universien gesprochen hat.