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Anna F - D.N.A. Songtext / Lyrics

Anna F - DNA, das erschließt sich textlich alles nicht so leicht beim einmaligen Zuhören. Es sind auch einige Stellen darin, die man sich vom Hörverstehen her erst einmal erarbeiten muss. Am besten also beim Zuhören den Kommentar mitlesen, dann erschließen sich vielleicht die komplizierteren Stellen.  Angeblich hat Frau Anna F den Songtext auch auf Wunsch ihrer Fans auf ihrer Facebook-Seite gepostet.

... Gedanken, die sich beim Zuhören einschleichen...
Der Liedtext beginnt auf der Oberfläche äußerst konsensfähig. So weit, so gut, denkt man, gegen ein gewöhnliches Händeklappen kann ja niemand so recht etwas einwenden. Man wundert sich allerdings doch, warum diese banale Ankündigung, mit den Händen zu klappen, von einem apologetisch-beruhigenden "it's OK" eingeleitet werden muss.
Ah! Da hat man den Salat - in der parallelen Struktur der Zeilen ist es schon in Form gegossen: das Andere ist auch genauso OK wie mit den Händen zu klappen. Nämlich, und hier gerät die deutsche Sprache etwas ins Schlingern den oder die Bekannte(n) oder den Freund bzw. die Freundin (hier schlingert die deutsche Sprache) des Angesprochenen ficken zu wollen (hier schlingert sie nicht). Also irgendwie zappelig scheint es hier zuzugehen, oder an Fäden hängend. Marionette und Fliege im Spinnennetz sind ja jetzt beide nicht so besonders wünschenswerte Daseinsformen.  In wessen Wartezimmer man jetzt auch immer sitzen mag, zum Glück ist ja Hilfe unterwegs. Apropos Vampire... Ja, viel wissen wir seit der Twilight-wie-viel-auch-immerologie ja bereits über das Leben der Vampire, aber das hier hat sogar mich erstaunt: over the rainbow sein Reich zu haben, wie im Wizard of Oz, das geht ja gerade noch an...  aber ausgerechnet aus Babyscheiße das Leben zu saugen, au weia. Das sind ja schon recht anal fixierte Fantasiegebilde. Oder ist es doch "Betty Boop"? Na, das wäre ja ein wenig erträglicher.
Jetzt findet man das alles vielleicht noch einigermaßen OK, aber man ist schon ein bissel verstört... Hände klappen, meinetwegen ... aber um es noch einmal zu unterstreichen: wenn also die Vampire schon mit Babykacke, ja, ok, dann soll sie doch den Freund oder die Freundin, ach ist ja alles wurscht, wenn doch nur die Vampire von den Windeln weggehen würden... Apropos wurscht, der lyrischen Sprecherin ist es offenbar ja auch völlig wurscht, was noch an Einwänden kommen könnte. Gut, das kann man zunächst so hinnehmen, das ist vielleicht eben eine Position der Stärke, aus der sie argumentiert... Aber mitnichten. Denn, und hier ist ja eine geniale Entschuldigung für alles: jede Handlung, die man überhaupt vornehmen kann (Händeklappen zum Beispiel, aber auch alles andere), muss ja irgendwie in der DNA mit drin sein. Als Möglichkeit jedenfalls. Ja, und da hat man sie ja, die Entschuldigung: ich tue es doch nur, weil ich es tuen kann. Höhö! und eigentlich tue ich das ja gar nicht selber, es ist mein Genprogramm. Ha! Ja, räusper! Das sind nämlich ganz schöne Kröten, die man dem Adressaten da zum Schlucken gibt, dass man davon einen Frosch im Hals bekommt, ist ja wohl das Mindeste! Oha und wie jetzt? Ferngesteuert tanzen - und ein "Er" bewegt einen selber? Das ist ja fast noch schlimmer als selbst die Fäden in der Hand zu halten.  Und nun auch noch irgendeinem Ruf folgen? Um den eigenen Willen dahinter nicht zugeben zu müssen? Sehnsucht nach Liebe, das ist vermutlich irgendwo verständlich und menschlich - man kennt den besungenen "Ihn" jetzt aber nicht so gut. Aber vielleicht klopfen eben auch nur die Hormone an die Schädeldecke und der Pelz juckt... Ob nun aber gerade Nabokovs Lolita als Projektion des männlichen Begehrens als fröhliches Vorbild für eine eigenständige weibliche Position gelten kann? Man hat langsam auch als männlicher Hörer seine Probleme... Ist jetzt mittlerweile vielleicht auch das re-iterierte Händeklappen nicht mehr so OK...? Und wird es durch Anna Fs Wiederholung besser?